World Matchplay 2024: In der ersten Achtelfinal-Session wurde mehr gekämpft als gespielt, aber es gilt: „A win is a win“

Am Abend starteten im Empress Ballroom der Winter Gardens in Blackpool die Achtelfinals des prestigeträchtigen World Matchplay-Turniers 2024. Gestern wurden die letzten Tickets für diese Runde vergeben, zunächst zeigte ein fulminant aufspielender Ryan Searle seine Extraklasse, mit herausragenden Checkout-Darbietungen präsentierte er Darts vom Feinsten und verwies Damon Heta in die Schranken. Eine hochklassige Performance bot auch Michael Smith, der seinen ehemaligen Mentor, Gary Anderson, nach Hause schickte. Im dritten Match des gestrigen Abends hatte Michael van Gerwen sämtliche Konzentration gebündelt, um dem 17-jährigen Shooting-Superstar, Luke Littler, die Grenzen aufzuzeigen. Wayne Mardle konnte sich selbst einen Tag später kaum zügeln, während er aufgebracht schilderte, wie unbegreiflich es für ihn war, mit welcher Unbekümmertheit Luke Littler an die Partie herangegangen war. John Part stimmte ihm zu, dass man so lässig nicht antreten sollte und schon gar nicht gegen einen Michael van Gerwen. Das letzte Achtelfinal-Ticket hatte Chris Dobey gezogen, in einem Duell, in dem lange Zeit alles offen war. Ritchie Edhouse hatte ihm über 15 Durchgänge hinweg, wahrhaftig Paroli geboten, aber in der Schlussphase nichts mehr zuzulegen. Der Schlussakkord war ein veritabler Kampf auf Augenhöhe gewesen, doch letztendlich war Chris Dobey der, mit dem längeren Atem.

Das Break-Festival macht den Anfang

Die erste Session des Achtelfinales begann mit der Partie: Gerwyn Price gegen Ross Smith. Ross Smith hatte das Ausbullen gewonnen, aber Gerwyn Price war von Anbeginn in seinem Element und sicherte sich das Break im ersten Durchgang, 1:0. Auch im zweiten Leg schien der „Iceman“ konsequenter zur Sache zu gehen, das 2:0 war die Folge dessen. Doch dann war auch Ross Smith im Match angekommen, trotz eines beeindruckenden Set-up-Shots (127) auf Seiten des Walisers, griff sich der „Smudger“ den dritten Durchgang, 1:2. Auch im vierten Leg konnte die optimale Vorbereitung (140) des Gegners Ross Smith nicht imponieren, selbstbewusst nahm der Engländer das 2:2 heraus. Im fünften Durchgang lieferte Gerwyn Price zweimal die 140 und gar die 170, damit blieben 51 Punkte übrig. Doch Ross Smith hatte in diesem Leg den Anwurf, toppte das Ganze mit dreimal 140 plus dem 81er-Checkout, schon war das 3:2 ausgemacht. Nach einem 0:2 Rückstand hatte Ross Smith drei Leggewinne aufgeholt und ging demzufolge mit 3:2 in die erste Pause. Im sechsten Durchgang konnte Gerwyn Price mit dem High Finish, 114 (T20, 14, D20) aufwarten, das brachte ihm den neuerlichen Ausgleich, 3:3. Ab Durchgang Sieben startete das erste Break-Festival des Abends: Gerwyn Price holte sich gegen den Anwurf die Führung zum 4:3, Ross Smith revanchierte sich ein Leg später mit dem 4:4. Der Engländer begann den neunten Durchgang mit der 180, versuchte in der Endphase die 121 loszuwerden, doch die Double-14 funkte dazwischen. Und wenn man dann die verbliebenen 14 Punkte mit drei weiteren Pfeilen nicht quitt wird, tja, dann holt sich halt der Kontrahent mit starkem 13-Darter das nächste Break, 5:4. Exakt das gleiche machte Gerwyn Price im zehnten Leg, auch er startete mit dem Maximum und dachte, damit sei die halbe, wenn nicht die ganze Miete drin. Doch Ross Smith packte einen weiteren 12-Darter aus, 180 – 140 – 100 – 81, schon war das nächste Break eingetütet, 5:5. Und das Break-Festival ging nach der zweiten Pause weiter, Gerwyn Price verpasste im elften Durchgang zwar das 108er-Finish, aber nicht das 6:5. Mit 14 Würfen setzte Ross Smith die Break-Serie im zwölften Durchgang fort, schon war der Ausgleich wieder da, 6:6. Die mittlerweile fast schon altbewährte Tradition bewahrte Gerwyn Price auch im 13. Durchgang, mit dem 13-Darter sicherte sich der ehemalige Rugby-Profi das 7:6. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt einer der beiden Akteure in Durchgang 14 mal wieder den eigenen Anwurf, es war Gerwyn Price, der sich das 8:6 griff. Seit dem 2:0 von Price hatte keiner der beiden Spieler mehr mit einem zwei-Punkte-Vorsprung geführt, nun vermochte sich der Waliser ein weiteres Mal mit zwei Legs Vorsprung in Führung zu setzen. Doch das sollte nicht lange anhalten, denn sein Gegner nutzte den 15. Durchgang nicht nur, um zweimal die 180 ins Board zu hämmern, sondern auch, um mit 13 Würfen auf 7:8 zu verkürzen. Zweimal die 140, 180 und die 41, der 12-Darter im 16. Durchgang brachte Ross Smith das Break zum erneuten Ausgleich, 8:8. Smith selbst wusste das im darauffolgenden Leg noch zu toppen: 180, zweimal die 140 und die 41, diesmal schaffte er diese Summen gar mit nur 11 Darts, 9:8. Zwei weitere Legs fehlten dem „Smudger“ zum Einzug ins Viertelfinale, doch gleich das nächste machte ihm sein Kontrahent wieder streitig. Mit viel Nervenstärke und aller Willenskraft schnappte sich der Waliser den 18. Durchgang zum abermaligen Ausgleich, 9:9. Da im Achtelfinale nunmehr der Best-of-21-Legs Modus galt, war die Two-clear-Legs Regel noch in Reichweite, mindestens zwei weitere Durchgänge würde es sowieso von Haus aus geben. Gerwyn Price noch auf der 111, da holte sich Ross Smith das 19. Leg, 10:9. Den 20. Durchgang begann der „Iceman“, im Endspurt bugsierte er sich selbst auf die 100, dann startete er seine letzte Aufnahme aber lediglich mit der 20. Noch hielt er zwei Pfeile in der Hand, mit Tops-Tops hätte er die Verlängerung erzwungen. Einen davon versenkte er auch erfolgreich in der anvisierten Double-20, aber der andere landete knapp im Aus. Das verschaffte Ross Smith die erste Möglichkeit, das Match zuzumachen, und exakt diese Chance nutzte der „Smudger“. Mit dem 13. Wurf beendete Ross Smith die Partie, 11:9, der Engländer überglücklich im Viertelfinale.

Ross Smith 11:9 Gerwyn Price
98,70 Average 93,57
13 180s 3
81 High Finish 114
0 100+ Checkouts 1
11/36 Finishing 9/21

Es folgte die Begegnung: Nathan Aspinall versus James Wade. Der Titelverteidiger, Nathan Aspinall, der gestern 33 Jahre jung geworden ist – nachträglich herzlichen Glückwunsch! – hatte jüngst kundgetan, dass er schon seit längerem unter unsäglichen Schmerzen leide, er hatte aber festgestellt, dass sein Spiel trotzdem recht gut funktioniere, dennoch sei eine Pause demnächst unumgänglich. Wie gewohnt verlängerte das Publikum auch heute gutgelaunt die „Mr. Brightside“-Hymne in fachkundiger A-cappella-Manier, aus gegebenem Anlass hätte man natürlich auch „Happy Birthday“ anstimmen können.

Zu den körperlichen Schmerzen gesellte sich das sinnbildliche Leid

Nathan Aspinall hatte den ersten Anwurf, kam aber miserabel ins Spiel rein. Zu wenig Triple-Treffer, als er dann endlich eine 171 zutage förderte, war es buchstäblich zu spät. Auf der anderen Seite hatte James Wade mit Aufnahmen von: 140 – 99 – 134 – 128, einen exzellenten 12-Darter abgeliefert, das High Finish obendrein mit 18, Triple-20 und Bullseye ausgemacht, das war ein Break nach dem Geschmack des 41-jährigen Engländers, 1:0. Das eben errungene Break bestätigte „The Machine“ im zweiten Durchgang mühelos, 2:0. Auch im dritten Leg ließ James Wade nichts anbrennen und setzte sich mit 3:0 in Front. Im vierten Durchgang konnte Nathan Aspinall mit seiner ersten 180 in der Maximum-Statistik punkten, allein Punkte in der Leganzeigen-Grafik brachte es ihm nicht. Denn auch diesen Durchgang holte sich der Gegner, James Wade brauchte dafür gerade mal 14 Würfe, 4:0. In Durchgang Fünf gelang es Nathan Aspinall, sein Niveau ein wenig anzuheben und sein Scoring geringfügig zu stabilisieren, daraus resultierte das 1:4. Im sechsten Leg offenbarte James Wade weit konstantere Aufnahmen als sein Gegenüber, doch der packte genau im rechten Moment geschickt zuerst das Maximum und dann das High Finish, 109 (T20, 17, D16) aus, das war ein cleverer Schachzug und es hieß: 2:4. Der Leggewinn hatte „The Asp“ sichtbar Rückenwind verliehen, 14 Darts später machte er das 3:4 aus. Doch im achten Durchgang war James Wade wieder zur Stelle, 5:3. Das war jedoch das Leg, das er selbst begonnen hatte, Nathan Aspinall tat es ihm im neunten Durchgang gleich und hielt ebenfalls seinen Anwurf. Bemerkenswert hier allenfalls, wie der 33-Jährige aus Stockport die 86 herausnahm, nämlich mit zweimal der 18 und dem Treffer im Bullseye, 4:5. Im zehnten Durchgang passten für Nathan Aspinall mal wieder einige Faktoren zusammen, daraus kreierte er das Break zum Ausgleich, 5:5, und damit ging es in die zweite Pause. Den elften Durchgang begann Nathan Aspinall und er beendete ihn auch erfolgreich, 6:5. Dasselbe tat James Wade im zwölften Leg, wobei der Verlauf ein wenig differierte. Nach zwölf Würfen stand „The Machine“ auf dem Restbetrag von 32 Punkten, bis dahin ein respektables Leg, doch dann waren weitere sieben Versuche vonnöten, bis auch diese Forderung abgetragen war, 6:6. Auch Nathan Aspinall hatte einen eher holprigen Weg hinter sich, als er im 13. Durchgang das 7:6 für sich verbuchte. Das gleiche Bild präsentierte sich in Durchgang 14, wankelmütig im Scoring, schlich James Wade über die Ziellinie zum neuerlichen Ausgleich, 7:7. Hätte Nathan Aspinall im 15. Durchgang nicht zwei Aufnahmen fürs Doppel benötigt, wäre das ein wahrlich überdurchschnittliches Leg geworden, aber o.k., 14 Würfe lassen auch keine allzu großen Wünsche offen, 8:7. Auch James Wade konnte seine Beständigkeit wieder etwas steigern, das 16. Leg holte er sich entsprechend gefestigt, 8:8. Im 17. Durchgang war James Wade, der 2007 als 24-Jähriger das World Matchplay für sich entscheiden konnte, nah dran, das 143er-Finish zu eliminieren, aber die Double-16 machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Die verbliebene 16 löschte er mit der nächsten Aufnahme dennoch. Das war erneut das Break und somit ging Wade 9:8 in Führung. Und weil der ehemalige Kfz-Mechaniker und erklärte Oldtimer-Liebhaber nicht die geringste Lust auf weiteres Synchron-Werfen hatte, konzentrierte er all seine Kraft nochmal auf Durchgang 18. Während Nathan Aspinall noch auf der 235 parkte, beendete Wade das Leg auf der Double-18, 10:8. Und auch im 19. Leg wollte James Wade nicht länger warten, Aspinall noch auf der 156, abermals war es die Double-18, die dem 41-Jährigen den Leggewinn brachte. Diesmal war es jedoch nicht nur das Leg, es war das Match, das James Wade damit siegreich abschloss, 11:8. Man konnte sich nicht sicher sein, mit wie viel Schmerzen Nathan Aspinall heute Abend ans Oche getreten war, aber möglicherweise tut ihm nun die verfrühte Pause wohl. James Wade zeigte sich im Anschluss keineswegs zufrieden mit der Qualität des Spiels, aber „he did, what he did“, und letztendlich zählt wohl auch nur der Sieg.

James Wade 11:8 Nathan Aspinall
93,41 Average 87,14
1 180s 3
128 High Finish 109
1 100+ Checkouts 1
11/29 Finishing 8/18

Wenn der Gegner nicht locker lässt und das eigene Spiel keine Fahrt aufnehmen will

Im Anschluss betraten Luke Humphries und Stephen Bunting die Bühne im Empress Ballroom, auch hier erfreuten sich die Walk-on-Hymnen („Titanium“ von David Guetta ft. Sia & „I Predict a Riot“ von Kaiser Chiefs) höchster Beliebtheit. Luke Humphries hatte das Ausbullen gewonnen und präsentierte gleich zu Beginn ein Bullseye-Finish, bei dem er letztendlich 90 Punkte herausnahm, 1:0. Stephen Bunting hielt dagegen und sicherte sich seinerseits das zweite Leg, 1:1. Dreimal die 140 und die 81, der 12-Darter führte unweigerlich zum 2:1 für Humphries. Das Bullseye stellte sich in den Weg, als Stephen Bunting im vierten Durchgang die 121 löschen wollte und das Gleiche passierte Luke Humphries beim Versuch, die 132 quitt zu werden. Letztendlich war es Stephen Bunting, der die restlichen 25 Punkte als erster loswurde, 2:2. Im fünften Leg probierte der Weltranglistenerste das 128er-Checkout, doch irgendwie wollte es heute mit dem High Finish noch nicht so recht funktionieren. Die acht Restpunkte stellten dann aber auch kein größeres Problem dar, Luke Humphries ging wieder in Führung, 3:2. Stephen Bunting ließ sich einfach nicht abschütteln und glich im sechsten Durchgang wieder aus, 3:3. Im siebten Leg schaltete „The Bullet“ gar noch einen Gang höher, packte das High Finish aus und schritt nun seinerseits in Front, 4:3. Die 126 radierte er dabei in imposanter Manier mit Triple-19, 19 und Bullseye aus. Der 13-Darter in Leg Acht verschaffte „Cool Hand Luke“ das sofortige Re-Break, der Ausgleich war wieder hergestellt, 4:4. Im neunten Durchgang hatte Stephen Bunting die Chance, umgehend zurückzuschlagen, doch statt der Double-10, traf er die Double-15. Solche Möglichkeiten sollte man sich gegen den amtierenden Weltmeister nicht entgehen lassen. Denn obgleich es auch diesmal wieder nicht mit dem High Finish (119) klappte, die Double-13 war anschließend weggewischt und somit stand es 5:4 für Humphries. Ein Leg Vorsprung war eigentlich nicht das, was sich Luke Humphries vorgestellt hatte, aber was will man machen, wenn der Gegner partout mithält. Und genau das tat Stephen Bunting auch im zehnten Durchgang, beharrlich glich er immer wieder aus, 5:5. Und nicht nur das, im elften Durchgang nahm „The Bullet“ selbstsicher die 76 aus dem Board und ging nun wieder in Führung, 6:5. Auf der anderen Seite zeigte Luke Humphries heute eher durchwachsene Leistungen, abgesehen von ein paar vereinzelten Glanzlichtern,die aber allenfalls Teelicht-Größe aufwiesen. Ein solches Kleinod war beispielsweise der zwölfte Durchgang mit dem 13-Darter, die 110 als Set-up-Shot, dann die Double-16, somit war das Re-Break geschafft, 6:6. Den nächsten 13-Darter ließ Humphries in Durchgang 13 folgen, wobei auch hier wieder das High Finish (130) misslang. Aber was soll`s, das 7:6 war es allemal. Und auch im 14. Durchgang brauchte Luke Humphries zwei Aufnahmen für den Treffer ins Doppel, ihm wird`s egal gewesen sein, denn nun hatte er endlich seinen Zwei-Leg-Vorsprung erzielt, 8:6. Doch Stephen Bunting ließ einfach nicht locker. Mit extremer Willensstärke erzwang der gebürtige Liverpooler, der schon lange in St. Helens eine neue Heimat gefunden hat, im 15. Leg das 7:8. Luke Humphries war noch lange nicht auf der sicheren Seite. Auch im 16. Durchgang zeigte der Weltranglistenerste zunächst wenig Stabilität, doch plötzlich hämmerte er mit der vierten Aufnahme 170 Punkte aus dem Board, das war ein kleines Ausrufezeichen. Mit drei weiteren Pfeilen ließ er auch die verbliebene 35 verschwinden, somit war er wieder zwei Legs vorne, 9:7. Die 170, die er im Leg zuvor problemlos zwischendurch gelöscht hatte, versuchte „Cool Hand Luke“ in Durchgang 17 auszuchecken, aber „Humphries und das High Finish“, das war heute keine fruchtbare Verbindung. Das hielt ihn aber nicht davon ab, den Leggewinn dennoch einzustreichen, 10:7. Stephen Bunting, der sehr lange mitgehalten hatte, war hier ein wenig die Luft ausgegangen und auch wenn er in Durchgang 18 mit ausgezeichnetem Set-up-Shot (132) nochmal auf Augenhöhe war, ließ sich der Gegner den Sieg nicht mehr nehmen. Luke Humphries mit dem 11:7, es war nicht so flüssig anzusehen, wie man das eigentlich von ihm gewohnt ist, aber auch so mancher Kampferfolg macht einen großen Champion aus. Luke Humphries wurde im anschließenden Siegerinterview nicht müde, zu betonen, was für ein netter Kerl Stephen Bunting sei und wie sehr ihn dieser gefordert habe. Letztendlich zufrieden konnte Humphries mit seinem eigenen Spiel heute nicht sein, an den Titelgewinn glaubte er dennoch weiterhin vorbehaltlos.

Luke Humphries 11:7 Stephen Bunting
102,34 Average 94,51
4 180s 6
90 High Finish 126
0 100+ Checkouts 1
11/28 Finishing 7/23

Nicht wirklich gefordert und trotzdem stabil

Die letzte Abendpartie bestritten Jonny Clayton, der Finalist des Vorjahres, und Dimitri Van den Bergh, der Martin Schindler aus dem World Matchplay geworfen, aber auch den bisher einzigen 9-Darter im laufenden Turnier erzielt hatte. Dimitri Van den Bergh mit dem ersten Anwurf, servierte gleich mal den 13-Darter, da war das 1:0 schon im Sack. Wenig Federlesens machte auch Jonny Clayton im zweiten Durchgang, besonders imposant war hier allerdings der Set-up-Shot von 167 Punkten, insgesamt benötigte auch Clayton nur 13 Würfe, 1:1. Ebenso konstant und stabil zeigte sich Dimitri Van den Bergh im dritten Leg, das 2:1 war lediglich eine Frage der Zeit. Auf diesem Niveau ging es weiter, Jonny Clayton im vierten Durchgang zwar mit reichlich verstreutem Unrat, aber auch mit zweimal der 180. Doch dann kam der alles entscheidende Fehler: das Auschecken der verbliebenen 28 ging gründlich daneben, was der Gegner mit dem Break zum 3:1 bestrafte. Im fünften Durchgang machte der Waliser seinen Fehler wieder gut, mit 13 Würfen holte er sich postwendend das Re-Break und fand somit wieder den Anschluss, 2:3. Die gleiche Anzahl an Pfeilen brauchte Jonny Clayton in Durchgang Sechs, hier hatte er sich mit der 137 die Double-20 aufbereitet, kurz darauf war der Ausgleich wieder hergestellt, 3:3. Nach zwei Leggewinnen in Folge für „The Ferret“, brachte sich auch Dimitri Van den Bergh wieder ins Spiel ein und holte sich seinerseits zwei aufeinanderfolgende Durchgänge, wobei er Leg Acht mit dem High Finish, 108 (T20, 16, D16) abschloss, 5:3. Und der Belgier setzte noch eins drauf, auch in Durchgang Neun ließ er sich nicht vom Kontrahenten stoppen, 6:3. Im zehnten Leg stemmte sich Jonny Clayton nochmal kräftig dagegen, er wollte den Abstand vor der Pause wohl nicht zu groß werden lassen. 13 ordentliche Treffer und es stand 4:6. Den elften Durchgang begann Dimitri Van den Bergh stark, nach neun Würfen war er auf der 47 gelandet, doch dann brauchte er weitere neun Pfeile, um die Restforderung zu begleichen. Dass Jonny Clayton auch in diesen Durchgang wieder zahlreiche Aussetzer eingebaut hatte, ließ dem „Dreammaker“ jedoch ausreichend Zeit und so baute er seine Führung genüsslich auf 7:4 aus. Im zwölften Durchgang dann ein letztes Aufbäumen des Walisers, mit Ach und Krach verkürzte er nochmal auf 5:7. Ab hier spielte eigentlich nur noch einer und der hieß Dimitri Van den Bergh. In Durchgang 13 packte der Antwerpener ein weiteres High Finish, 112 (T20, 12, D20) aus, 8:5. Mit der Vorbereitung von 128 Punkten, gereichte Van den Bergh im 14. Leg der 13-Darter zum 9:5. In Durchgang 15 benötigte er gerade mal einen Wurf mehr, um das 10:5 auszumachen und als Jonny Clayton im 16. Durchgang auch seine allerletzte Chance auf Tops nicht zu nutzen wusste, machte der amtierende UK-Open Champion den Deckel aufs Match drauf, 11:5. Mit fast identischem Average, beide um die 97, hatte Dimitri Van den Bergh heute das weit bessere Timing an den Tag gelegt, Jonny Clayton war einfach zu selten in die Nähe der Doppel-Segmente gekommen und wenn, dann ließ er sie achtlos liegen. Der Belgier damit eine Runde weiter.

D. Van den Bergh 11:5 Jonny Clayton
96,85 Average 96,72
6 180s 5
112 High Finish 40
2 100+ Checkouts 0
11/28 Finishing 5/12

Das war ein langwieriger Darts-Abend, mit teils zähflüssigen Leistungen, nicht alle Sieger konnten gleichermaßen überzeugen, aber letztendlich gilt die alte Sport-Weisheit: „A win is a win“. Luke Humphries und James Wade wurden dem Klischee heute wahrlich gerecht, Dimitri Van den Bergh traf auf zu wenig Gegenwehr, einzig Ross Smith vermochte es, fast durchwegs zu brillieren. Wir sind gespannt auf morgen und bleiben zuversichtlich: Always Look on the Bright Side of the Flight!

World Matchplay


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