World Matchplay 2024: Die letzten Entscheidungen der ersten Runde standen an und geboten wurden Weltklasse-Darbietungen

Es gibt keinen Zweifel daran, wer der große Sieger des gestrigen Sport-Sonntags war: Spanien. Ja natürlich, Spanien wurde Fußball Europameister 2024. Aber da war ja auch noch das Herren-Endspiel eines anderen Turniers im Gange, das zu den bedeutendsten und prestigeträchtigsten weltweit zählt und auf dem sogenannten „heiligen Rasen“ ausgetragen wird: Wimbledon. Und auch hier wurde bei der Siegerehrung die spanische Flagge gehisst und es ertönte der „Königliche Marsch“ („Marcha Real“), die Nationalhymne Spaniens. Verantwortlich dafür, dass in London die rot-gelb-roten Farben triumphierten, war Carlos Alcaraz, der im Finale Novak Djokovic in drei glatten Sätzen vom Platz fegte. Das Ganze könnte man auch als eine Art Déjà-vu von 2008 ansehen, als der Spanier Rafael Nadal Wimbledon gewann und die Spanische Elf kurz darauf zum zweiten Mal Fußball-Europameister wurde. In jedem Fall also herzliche Gratulation an die siegreichen Spanier des gestrigen Tages!

Apropos Europameister: der amtierende Darts-Europameister, Peter Wright, musste gestern schon wieder die Segel streichen, gegen Andrew Gilding konnte er nicht überzeugen, während der Engländer durchaus seine Momente hatte. Auch Ross Smith und James Wade zeigten die Konstanz, die man benötigt, um Josh Rock und Danny Noppert sicher in Schach zu halten, die beiden Letztgenannten blieben übrigens weit unter ihren Möglichkeiten. Dimitri Van den Bergh brachte Licht und Schatten, einerseits zerschmetterte er die letzte Hoffnung von Darts-Deutschland, indem er Martin Schindler nach Hause schickte, andererseits sorgte er für das erfreulichste Highlight des Tages, indem er den 9-Darter ins Board feuerte. Dann gab es zwei dramatische Duelle auf Augenhöhe, mit viel Mühe besiegte Stephen Bunting in der letzten Nachmittagsbegegnung einen stark aufspielenden Ryan Joyce. Und am Abend hatte Rob Cross bereits sechs Matchdarts gegen sich gehabt, zog den Kopf aber jedes Mal gerade noch so aus der Schlinge, und nach hochspannendem Kopf-an-Kopf-Rennen, unterlag Gian van Veen, der es einfach nicht über die Ziellinie schaffte, dem Engländer doch noch. Joe Cullen, der drei sieglose Monate auf der Pro-Tour hinter sich hatte, zeigte endlich mal wieder ansprechende Leistungen und erteilte Brendan Dolan das Nachsehen und last not least bügelte Krzysztof Ratajski Dave Chisnall, der gestern Abend anscheinend nur seinen eigenen Schatten in den Empress Ballroom entsandt hatte.

Heute fand die finale Session der ersten Runde statt, es ging um die letzten vier Tickets fürs Achtelfinale. Hier erwarteten uns aufregende Duelle, wie beispielsweise Michael van Gerwen versus Luke Littler, Michael Smith vs. Gary Anderson und Chris Dobey vs. Ritchie Edhouse. Und beginnen sollte der Abend mit Damon Heta gegen Ryan Searle.

„Heavy Metal“ mit einer Performance der Extraklasse

Damon Heta hatte beim World Cup alles andere als brilliert, hier musste er zu seinem eigentlichen Können zurückfinden, wollte er gegen den formstarken Ryan Searle bestehen. Ryan Searle hatte das Ausbullen für sich entschieden, aber Damon Heta begann ausgesprochen stark und legte gleich mal sein Veto ein. Mit sehenswertem 83er-Checkout sicherte er sich das Break zum 1:0, welches er im zweiten Durchgang auch bestätigte, 2:0. Im dritten Leg meldete sich dann Ryan Searle zu Wort, und zwar war es ein Machtwort, das er dabei heavy metallisch krachend zum Ausdruck brachte: Triple-20, Triple-19, Bullseye. Mit dem 167er-Finish war auch er im Match angekommen, wohlgemerkt: nachdrücklich angekommen! 1:2. Diesem imposanten Einstand ließ Searle das nächste Glanzstück folgen: zweimal die Triple-17 und die Double-20, damit war nach insgesamt 12 Würfen das nächste High Finish (142) gelöscht, 2:2. Auch im fünften Durchgang präsentierte Ryan Searle bemerkenswerte Beständigkeit im Scoring und formidable Treffsicherheit im Checkout, mit 14 Darts holte er sich das 3:2 und ging zum ersten Mal an diesem Abend in Führung. Im sechsten Leg war es der passende Set-up-Shot (112), der Ryan Searle zum 4:2 verhalf, und auch im siebten Durchgang ließ der 36-jährige Engländer nichts anbrennen, 5:2. Erst in Durchgang Acht meldete sich Damon Heta zurück, es war nicht so, dass der Australier bis dato meilenweit von einer Doppel-Möglichkeit entfernt gewesen wäre, aber „knapp herankommen“, ist halt noch nicht „herankommen“. Als Damon Heta mit 14 Würfen auf 3:5 verkürzte, war sein Gegenüber in der Tat noch außer Sichtweite, auf der 167. Das konnte man aber als einmaligen Ausrutscher ad acta legen, denn im neunten Durchgang, den beide mit der 180 begonnen hatten, war Ryan Searle schon wieder zur Stelle, 6:3. 140 – 131 – 100 – 130, der 12-Darter im zehnten Leg bescherte Ryan Searle das 7:3, wobei er gerade beim High Finish mit Triple-20, 20 und Bullseye einmal mehr zu beeindrucken wusste. Beeindrucken konnte auch Damon Heta, und zwar im elften Leg mit dem 11-Darter: 140 – 93 – 171 – 97. 4:7. Den 11-Darter beantwortete „Heavy Metal“ mit dem 11-Darter, im zwölften Durchgang servierte er Aufnahmen von zweimal 140 Punkten, der 180 und der 41. Damit hieß es mittlerweile 8:4, und auch im 13. Durchgang bereitete sich Ryan Searle das Checkout optimal vor, 130 gelöschte Punkte ließen ihm 40 Rest, die waren mit der nächsten Aufnahme problemlos herausgenommen, 9:4. Auch im 15. Durchgang machte der Spieler aus dem englischen Wellington kurzen Prozess mit seinem Gegner und so stand Ryan Searle nach einem überzeugenden 10:4-Erfolg über Damon Heta, im Achtelfinale.

Ryan Searle 10:4 Damon Heta
101,01 Average 100,93
2 180s 4
167 High Finish 97
3 100+ Checkouts 0
10/18 Finishing 4/9

Ein weiteres hochklassiges Highlight

Als nächstes betraten zwei Spieler, die sich schon lange kennen und schätzen, die Bühne: Michael Smith und sein ehemaliger Mentor, Gary Anderson. Michael Smith hatte den ersten Anwurf, aber Gary Anderson war on fire und schnappte sich das Break mit High Finish, 101 (T20, 1, D20), 1:0. Double-Trouble bei beiden Spielern im zweiten Durchgang, Gary Anderson machte einen Fehler weniger, konnte dadurch sein begonnenes Leg halten und ging 2:0 in Front. Den 12-Darter im dritten Durchgang krönte der „Flying Scotsman“ mit dem 92er-Checkout, das er mit 20, Double-18, Double-18 ausmachte, 3:0. Doch dann öffnete Gary Anderson dem Gegner Tür und Tor. Im vierten Leg wollte es dem Doppelweltmeister (2015 & 2016) nicht gelingen, bei vier Versuchen die 40 auszuradieren. Auch Michael Smith benötigte sieben Würfe auf ein Doppel-Segment, aber dann hatte er endlich sein erstes Leg verbucht, 1:3. So langsam kam der Engländer ins Rollen, das 136er-Finish im fünften Leg war zwar noch nicht das Gelbe vom Ei, aber mit der nächsten Aufnahme konnte Michael Smith sich auch der 8 Restpunkte entledigen, 2:3. Spätestens jetzt war auch der „Bully Boy“ im Match angekommen, das 3:3 strich er souverän ein. Damit hatte Michael Smith ebenso wie sein Gegner zuvor, drei Legs in Folge einkassiert und das war erst der Anfang. Mit beachtenswertem 13-Darter sicherte sich Smith die erste Führung in diesem Match, 4:3. Gary Anderson hielt weiterhin stark dagegen, aber der Spieler aus St. Helens war inzwischen im Flow und das bedeutete, er war schwer aufzuhalten. Das 5:3 eine Frage der Zeit, dem ließ Michael Smith mit 13 Würfen im neunten Leg, das 6:3 folgen. 131 – 140 – 134 – 96, auch der 12-Darter im zehnten Durchgang erwies sich als kleiner Augenschmaus, Michael Smith hatte seinen Vorsprung auf 7:3 ausgebaut. Das wusste Gary Anderson im elften Leg nochmal gehörig zu toppen: 180 – 118 – 171 – 32. Summa summarum ergab das gar den 10-Darter, besser kann man einen Leggewinn kaum gestalten, 4:7. Unbeeindruckt beantwortete Michael Smith dies im zwölften Durchgang mit dem neuerlichen 12-Darter (180 – 100 – 140 – 81), 8:4. Das Spiel hatte inzwischen ein unfassbar gutes Niveau angenommen, die Akteure hauten sich die grandiosen Aufnahmen nur so um die Ohren. Kaum hat man dies festgestellt, schon hatte Michael Smith die nächsten 12 Pfeile treffsicher im Ziel versenkt, zweimal die 180 in Folge waren im Paketpreis inbegriffen, und es stand 9:4. Im 14. Leg ließen sie es dann etwas gemächlicher angehen, wobei auch hier das Maximum nicht fehlen durfte. Gary Anderson war der Profiteur der kurzen Verschnaufpause seines Kontrahenten und so grätschte der Schotte nochmal dazwischen, 5:9. Im 15. Durchgang war der „Bully Boy“ jedoch wieder zur Stelle, 14 Würfe später stand es 10:5 für den Engländer. Michael Smith war also der nächste, der sein Achtelfinal-Ticket sicher hatte, im Anschluss gab es noch ein wenig Kritik am Publikum. Auf die Frage, warum er so spät in die Spur fand, gab er zu, verärgert gewesen zu sein, weil die „Boys“ da unten eben oftmals einseitig stören wollten, … – doch umgehend verbesserte er sich: „the boys AND the girls, I should say, AND the kids“, – ja, Michael Smith ist halt sehr akkurat und verhält sich stets authentisch, in Fragen, was sich gehört, und dementsprechend seine Aversion gegenüber Ungerechtigkeiten. Über den Sieg hat er sich aber dann doch sehr gefreut und schon ging es weiter mit der nächsten Partie.

Michael Smith 10:5 Gary Anderson
102,08 Average 98,97
4 180s 7
96 High Finish 101
0 100+ Checkouts 1
10/26 Finishing 5/17

Hier warteten Michael van Gerwen und Luke Littler auf ihren Auftritt, für viele der Höhepunkt des Abends, und das, obwohl vorher die Partie Anderson/Smith stattgefunden hatte, was ja auch den Nimbus eines Gänsehaut-Duells barg. Eine gewisse Brisanz konnte man der anstehenden Begegnung auf jeden Fall nicht absprechen, da waren zu viele kleine Spitzen in den sozialen Medien ausgetauscht worden, so was spornt natürlich auch an.

Wenn der Gegner zur ganz besonderen Herausforderung avanciert

Michael van Gerwen hatte das Ausbullen gewonnen und sicherte sich ohne größere Mühe das 1:0. Im zweiten Durchgang ließ der Niederländer fünf Breakdarts liegen, so etwas kann gegen Luke Littler teuer werden. Der Jungstar hatte sich derweil mit der 134 die 36 gestellt, die nahm er dann über Umwege heraus, sprich: er reduzierte den Restbetrag mit der einfachen 16, um auf seine bevorzugte Double-10 zielen zu können. Das gelang natürlich und so stand es bald 1:1. Im dritten Durchgang überraschte Michael van Gerwen mit grottenschlechten Aufnahmen, Kleinvieh macht zwar auch Mist, aber hier war alles nur Mist. Gegenüber zeigte Luke Littler 14 anständige Würfe, das Break nahm er dankend entgegen, 2:1. Hatte „Mighty Mike“ eben noch Anfänger-Darts geübt, so packte er im vierten Durchgang urplötzlich wieder einen genialen 11-Darter aus: 140 – 177 – 140 – 44, damit war das Re-Break postwendend eingeholt, 2:2. Auch im fünften Durchgang präsentierte sich van Gerwen stabil, Luke Littler war ihm zwar auf den Fersen, doch das hielt „MvG“ nicht davon ab, das 3:2 auszumachen. Im sechsten Leg ließ Michael van Gerwen den nächsten 12-Darter (119 – 180 – 130 – 72) folgen, man merkte ihm seine Entschlossenheit an, 4:2. Das eben errungene Break bestätigte der Niederländer im siebten Durchgang und zog so auf 5:2 davon. Damit war die Miniserie aber schon wieder beendet, Luke Littler beeilte sich, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen und verkürzte im achten Durchgang auf 3:5. Mitsamt zweimal der 180, gelang dem englischen Nachwuchsstar im neunten Leg der 11-Darter zum 4:5, bevor Michael van Gerwen im zehnten Durchgang erneut den Bremsklotz dazwischenwarf. Luke Littler hatte sich mit 137 gelöschten Punkten den Ausgleich eigentlich schon mundgerecht aufbereitet, doch 40 Restpunkte offenbarten eine massivere Beharrlichkeit, als ihm lieb sein konnte. Michael van Gerwen machte es besser, sein insgesamt 14. Dart landete sehr wohl in der Double-20, exakt da, wo sein Gegner vorher auch hin wollte. Statt mit dem von Littler angestrebten Ausgleich, ging es also mit dem 6:4 für van Gerwen in die nächste Pause. Auch im elften Durchgang hatte der erfolgsverwöhnte Niederländer wieder den 12-Darter (134 – 93 – 180 – 94) parat, so dauerhaft konsequent hat man Michael van Gerwen lange nicht mehr erlebt, 7:4. Luke Littler konnte das nicht beeindrucken und natürlich wollte er den Anschluss nicht verlieren, mit 13 selbstsicheren Würfen verkürzte er abermals, 5:7. Michael van Gerwen und die 12-Darter, das war heute ein perfekt kompatibles Duo. Mit Aufnahmen von 125 – 134 – 96 – 146 (T20, T18, D16), griff sich der dreifache Weltmeister, der auch das World Matchplay schon dreimal gewinnen konnte, (2015, 2016 und 2022), das 13. Leg, 8:5. Im 14. Durchgang hagelte es nicht ganz so viele Triple-Treffer, „MvG“ ließ einen Breakdart liegen, das bestrafte Luke Littler mit dem 6:8. Im 15. Durchgang hatte sich Michael van Gerwen mit der 168 eine „Bogey-Number“ gestellt, d.h. ein Betrag, der mit drei Darts nicht gelöscht werden kann. Aber das brachte „Mighty Mike“ nicht ins Schwitzen, denn der Gegner befand sich noch weit entfernt auf der 215. Da reichte ein optimaler Set-up-Shot (136) und das 9:6 ward ausgemacht. In Durchgang 16 machte sich Michael van Gerwen daran, das Match in style zu beschließen und die 170 zu eliminieren, allein es scheiterte am Bullseye. Schade, das hätte ihm gut gefallen, zum Schluss nochmal den „Big Fish“ aus dem Meer zu angeln, doch zumindest das Vorhaben des Leggewinns setzte er trotzdem in die Tat um. Nachdem Luke Littler seine letzte Chance auf Double-15 ins Aus bugsiert hatte, wischte der Niederländer die verbliebenen 25 Punkte vom Board und so hieß der über die Maßen erleichterte 10:6-Sieger: Michael van Gerwen. Wie groß die Anspannung bei ihm gewesen sein musste, sah man an dem Fakt, dass er unmittelbar nach dem Match dringend ein Ventil brauchte. Und nachdem er nochmal einen großen Schluck aus der Getränkedose genommen hatte, musste diese halt dran glauben. Gut, dass es kein Glas gewesen ist, das er da dezent mit der Hand zusammenquetschte. Die Expertenrunde um Glen Durrant, befand im Anschluss, dass Luke Littler die Sache einfach zu leicht genommen habe, wie bei einem Spaziergang, wo man mal eben vorbeischaut, und dass der 17-Jährige damit heute einfach nicht durchkam. Vor allem, weil auf der anderen Seite ein zutiefst entschlossener Michael van Gerwen stand, der von der ersten Minute bis zum Schluss hochkonzentriert bei der Sache und somit auch einfach der bessere Spieler war. Luke Littler hätte mit einem Average von 100,83 definitiv gut gespielt, aber gegen Michael van Gerwen (101,93) nicht gut genug.

Michael van Gerwen 10:6 Luke Littler
101,93 Average 100,83
5 180s 7
146 High Finish 83
1 100+ Checkouts 0
10/23 Finishing 6/13

Wer sichert sich den letzten Startplatz in den Achtelfinals?

Das letzte Spiel des Abends und zugleich das letzte Spiel der ersten Runde bestritten Chris Dobey und Ritchie Edhouse. Ritchie Edhouse mit dem ersten Anwurf, auch der erste Durchgang erwies sich nicht als größere Hürde, so ging der gebürtige Londoner, der schon länger in Hastings zuhause ist, mit 1:0 in Führung. Auch Chris Dobey hielt im zweiten Leg seinen Anwurf, 14 Pfeile und der Ausgleich war erzielt, 1:1. Die nächsten zwei Durchgänge teilten sie ebenfalls gerecht unter sich auf, hier holte sich jeder sein begonnenes Leg, nicht allzu spektakulär, aber trotzdem mit ordentlichen Treffern, 2:2. Im fünften Durchgang dann das erste Break, Chris Dobey zeichnete dafür verantwortlich, 3:2. Ein Break ist jedoch erst dann wirklich von Wert, wenn es im darauffolgenden Leg auch bestätigt wird. Das gelang Chris Dobey im sechsten Durchgang nicht, Ritchie Edhouse zog stattdessen das High Finish, 116 (T20, 16, D20) aus dem Ärmel, 3:3. Auch das siebte Leg griff sich Edhouse souverän, 4:3, bevor er im achten Durchgang den 12-Darter (131 – 140 – 100 – 130), inklusive High Finish, (T20, T20, D5), zutage förderte, 5:3. Im neunten Leg war Chris Dobey drauf und dran, dem „Shanghai Finish“ den Garaus zu machen, aber die Doppel-20 wollte nicht so ganz mitspielen. Die Double-10 zeigte sich bei der nächsten Aufnahme wesentlich bereitwilliger, mit diesem Break war der Anschluss da, 4:5. Diesmal wusste Chris Dobey das Break zu bestätigen, der Hingucker jenes Leggewinns war das 94er-Checkout mit 18, Double-19, Double-19. Damit war der Ausgleich und auch Chris Dobeys Selbstvertrauen wieder hergestellt. Die kurze Pause nach dem zehnten Durchgang hatte den Protagonisten offensichtlich nicht allzu gutgetan, denn in Leg Elf kämpften beide mit gehörigem Double-Trouble. Und obwohl es Ritchie Edhouse nicht schaffte, 20 Punkte mit 10 und 12 verschwinden zu lassen und sich dabei ein entlarvendes „No Score!“ einfing, war er am Ende derjenige, der das Leg auf sein Konto zaubern konnte, 6:5. Diesmal wollte Chris Dobey unbedingt verhindern, wieder einem größeren Rückstand hinterherlaufen zu müssen, daher beeilte sich der 34-Jährige aus dem nördlich gelegenen Bedlington, das zwölfte Leg an sich zu reißen. Und wieder löschte er 96 Restpunkte mit 20, Double-19, Double-19. Mit dieser Nummer könnte er langsam, aber sicher auftreten. 6:6. Im 13. Durchgang waren beide wieder völlig hilflos, als es um die Doppel-Ausbeute ging. Die Double-19, mit der sich Chris Dobey vorher noch so vertrauensvoll angefreundet hatte, ließ ihn nun komplett im Stich, sechs Würfe genügten nicht, um 38 Punkte zu löschen. Dabei hatte er sich diesen Betrag mit dem 140er Set-up-Shot bewusst ausgesucht. Auf der anderen Seite benötigte Ritchie Edhouse fünf Pfeile, um die 32 quitt zu werden. Das gelang schlussendlich und so schritt der 41-jährige Londoner wieder vorne weg, 7:6. Chris Dobey legte fortan etwas mehr Entschlossenheit an den Tag, bei Michael van Gerwen hatte das vorher schließlich auch geholfen. 14 solide Würfe und es stand 7:7. In den 15. Durchgang startete Chris Dobey mit seiner nächsten 180, eine stabile Grundlage, um ein weiteres Break einzufahren. Mit insgesamt 13 Würfen sollte das auch gelingen, jetzt war es Dobey, der wieder in Führung lag, 8:7. Das mit der 180 als Basis, hatte ja eben so gut geklappt, also involvierte er das Maximum auch in Durchgang 16, Ritchie Edhouse hatte zu diesem Zeitpunkt Scoring-technisch nichts mehr entgegenzusetzen, so nutzte „Hollywood“ seine Chancen zum 9:7. Und auch im 17. Leg fand Edhouse keine passenden Antworten mehr, während Chris Dobey probierte, den „van Gerwen“ zu machen. Auch Dobey versuchte sich im Endspurt an der 170, o.k., es war noch nicht der finale Checkout, dennoch traf auch er „nur“ die 145. So blieb für den Masters Sieger von 2023 die Restforderung von 65 stehen, statt der angestrebten 40. Kein Thema, mit Triple-11 und Double-16 war auch die 65 rasch erledigt, somit hatte Chris Dobey mit dem 10:7-Erfolg über Ritchie Edhouse, das letzte Achtelfinal-Ticket gezogen.

Chris Dobey 10:7 Ritchie Edhouse
93,94 Average 87,63
6 180s 3
96 High Finish 130
0 100+ Checkouts 2
10/38 Finishing 7/22

Ein aufregender letzter Erstrundentag war damit zu Ende gegangen, mit viel Spannung, einer Extraportion Drama pur und vor allem auf hochklassigem Niveau. Morgen beginnen die Achtelfinals, in diesem Sinne: Always Look on the Bright Side of the Flight!

World Matchplay


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