World Matchplay 2024: Erste Session am zweiten Spieltag mit dem neunten 9-Darter der Turniergeschichte
König Fußball macht`s möglich! Ob des EM-Finalspiels zwischen England und Spanien wurden für den heutigen Darts World Matchplay-Tag sämtliche Anfangszeiten vorverlegt. Wobei wir Freunde des gepflegten Dartsports noch Glück haben, dass die Matches nicht in aller Herrgottsfrühe ausgetragen wurden, denn auch das äußerst traditionsreiche Wimbledon Herren-Endspiel fand ab 15 Uhr am heutigen Sonntag statt. Aber da kein britischer Tennisspieler im Finale stand, wurde hier wohlüberlegt nicht an der Uhrzeiger-Schraube gedreht. Und während Novak Djokovic und Carlos Alcaraz auf dem englischen Rasen in London um die Wimbledon-Krone kämpften, duellierten sich im Nordwesten Englands, genauer gesagt in Blackpool, die Weltbesten des Darts ums Weiterkommen beim World Matchplay.
Die gestrige erste Session brachte keine allzu großen Überraschungen, Gerwyn Price zeigte sich wieder in besserer Verfassung, geriet inmitten des Matches zwar mal kurz ins Straucheln, aber nachdem Daryl Gurney die Tür weit geöffnet hatte, schritt der Waliser entschieden durch und sackte schlussendlich das Spiel absolut souverän ein. Ebenso zeigte Landsmann und Vorjahresfinalist Jonny Clayton energische Entschlossenheit und schickte dabei die niederländische Darts-Ikone, Raymond van Barneveld, vorzeitig nach Hause. Im dritten Match lieferte Ricardo Pietreczko eine respektable Vorstellung mit herausragendem Average, aber Luke Humphries bot gar eine weltmeisterliche Performance mit noch herausragenderem Schnitt und ließ dem Deutschen nicht den Hauch einer Chance. Im letzten Abendmatch hatte der Titelverteidiger, Nathan Aspinall, höchste Mühe, seinen Widersacher in Schach zu halten. Luke Woodhouse stellte sich couragiert entgegen und lieferte Aspinall ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Letztendlich war es nicht zuletzt die uneingeschränkte Unterstützung des Publikums, die Nathan Aspinall über die Ziellinie und in die nächste Runde hievte.
In den heutigen Nachmittag starteten Ross Smith und Josh Rock, der Nordire mit dem ersten Anwurf. Josh Rock präsentierte gleich zu Beginn einen exzellenten 13-Darter und ging 1:0 in Führung. Im zweiten Durchgang hielt „Rocky“ auch das erste Maximum parat, doch als es in den Endspurt ging, traf er zwar zunächst ein Doppel, sprich die Double-19, aber auch die anschließende Double-20 wäre für den Leggewinn nötig gewesen. Hierbei landeten vier Versuche am Doppelsegment vorbei, das Feld, das gewöhnlich eine sichere Bank für den 23-jährigen Nordiren ist. Ross Smith wusste die unübliche Fehlerquote zu bestrafen und glich zum 1:1 aus. Der optimale Set-up-Shot (139) in Durchgang Drei kam für Josh Rock zu spät, Ross Smith checkte ohne Umschweife 75 Punkte aus und ging in Führung, 2:1. Bestätigen konnte er das Break im vierten Leg aber nicht, Josh Rock antwortete mit dem umgehenden Re-Break, 2:2. Der Engländer setzte in Durchgang Fünf die Breakserie fort und befand sich abermals in Front, 3:2. Dann wurde es auffallend still im Empress Ballroom, die Zuschauer hielten sinnbildlich die Luft an, denn Ross Smith hatte eben sechs perfekte Darts ins Board gedonnert. O.k., ein 9-Darter wurde es nicht, aber auch der 12-Darter hatte es in sich und das 4:2 für Smith war es allemal. Unbeeindruckt dessen, wollte Josh Rock keinesfalls aufgeben, setzte dem weiterhin stabiles Scoring entgegen und im siebten Durchgang klappte es obendrein mit dem Checkout, daraus resultierte das 3:4. Im achten Leg lief dann gar nichts mehr für den nordirischen Nachwuchsstar, während er sich noch mühevoll mit der hartnäckigen 271 auseinandersetzte, hatte sein Gegenüber den vierten Checkout-Dart in den Leggewinn umgemünzt, 5:3. 13 Würfe später war es Ross Smith gelungen, das nächste Break sicherzustellen, jetzt hatte er schon doppelt so viele Leggewinne verbucht wie sein Gegner, 6:3. Im zehnten Durchgang wäre Josh Rock um ein Haar ein kleines Ausrufezeichen gelungen, das möglicherweise nochmal einen gewissen Wendepunkt herbeigeführt hätte. Nach der 180 trat „Rocky“ erneut ans Oche, um 140 Punkte loszuwerden. Die Triple-20 war geglückt, aber anstelle von Tops-Tops traf Josh Rock im Anschluss nur einmal Tops. Statt dem von Rock angestrebten 4:6, stand es auf einmal 7:3 für Ross Smith, nachdem der zielgerichtet die 81 eliminiert hatte. Mit soliden 14 Darts sicherte sich der „Smudger“ im elften Leg auch das 8:3, man hatte nicht das Gefühl, dass hier noch eine größere Überraschung lauerte. Trotzdem grätschte Josh Rock im zwölften Durchgang nochmal mit Break dazwischen, das 4:8 sollte ihm jedoch keine zusätzliche Sicherheit verschaffen. Das 13. Leg begann „Rocky“ vielversprechend mit der 180, eine bessere Grundlage zur Break-Bestätigung hätte er sich eigentlich gar nicht liefern können, aber was danach folgte, war lediglich ein „Klein-auf-Klein“. Die Bagatell-Würfe sollten ein Nachspiel haben, denn obgleich auch Ross Smith beim Scoring nicht glänzen konnte, setzte er den augenscheinlichen Glanzpunkt mit dem High Finish. 160 Punkte löschte der 35-jährige Engländer mit zweimal Triple-20 und der Double-20. 9:4. Dieses imposante Checkout wirkte bereits wie das finale Machtwort, doch Ross Smith verstand es, hier gar noch eins drauf zu setzen. Das 14. Leg beendete „Smudger“mit dem „Shanghai Finish“, Gerwyn Price darf sich in der nächsten Runde auf einen mindestens ebenbürtigen Gegner freuen. Ross Smith mit dem 10:4-Erfolg über Josh Rock, damit war der erste Sieger des zweiten Spieltags gekürt.
Ross Smith | 10:4 | Josh Rock |
99,15 | Average | 98,91 |
3 | 180s | 7 |
160 | High Finish | 62 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
10/14 | Finishing | 4/14 |
Es folgte die Partie James Wade versus Danny Noppert. James Wade hatte im Vorfeld lang und ausführlich erläutert, wie ihn sein Ehrgeiz und seine Entschlossenheit in früheren Jahren auch ein gewisses Maß an Konzentration gekostet haben. Sein heutiger Kontrahent, Danny Noppert, ist mit Sicherheit nicht weniger ehrgeizig und entschlossen, aber sein stets gleichbleibender Gesichtsausdruck lässt einfach weniger Rückschlüsse zu, als die berühmt-berüchtigte Mimik-Elastizität des James Wade. In Sachen Konzentration macht Danny Noppert aber kaum ein anderer Spieler etwas vor, so tief wie der Niederländer verschwinden nur wenige Akteure im Tunnel.
„The Machine“ will`s nochmal wissen
Mit vollem Fokus holte sich James Wade im ersten Durchgang das Leg gegen den Anwurf, die Bestimmtheit, mit der er das 96er-Checkout herausnahm, machte deutlich, dass „The Machine“ bei seinem Lieblingsturnier auf jeden Fall wieder eine Rolle spielen wollte. Sowohl im ersten wie auch im zweiten Durchgang verpasste Danny Noppert seine Chancen auf Doppel, das bestrafte James Wade mit sehenswertem 88er-Checkout und ging 2:0 in Führung. Auch in Durchgang Drei ließ der Niederländer wieder die Double-20 liegen, James Wade machte es besser und bedankte sich mit dem 3:0. Der Engländer zeigte weiterhin seine konstantesten Leistungen, vor allem auf die Doppel gab er sich keine Blöße, 4:0. Danny Noppert, der als Spätstarter bekannt ist, fand so langsam in die Spur, wobei es keinesfalls an der Scoring-Ausbeute mangelte, sondern ausschließlich am Checkout haperte. Das fünfte Leg spielte er erstmalig an diesem Nachmittag konsequent zu Ende, daraus resultierte das 1:4. Aber schon in Durchgang Sechs waren Nopperts Unsicherheiten auf Doppel zurückgekehrt, vier Pfeile außerhalb des Double-Segments, das ließ sich der Gegner nicht entgehen. Auch James Wade benötigte sechs Versuche, um das Leg auszumachen, aber letztendlich gelang ihm die Flucht aus dem „Madhouse“, 5:1. Im siebten Durchgang ließ „The Machine“ abermals nichts anbrennen, nach passender Vorbereitung (140) waren auch die verbliebenen zwölf Punkte rasch weggewischt, 6:1. Im achten Leg ließ dann auch James Wade mal drei Darts auf die Double-20 respektive sogar auf „seine“ Double-10 liegen, das nutzte Danny Noppert, um auf 2:6 zu verkürzen. Der Leggewinn hatte dem Niederländer eventuell ein wenig Zuversicht verliehen, man sah ihm an, dass er immer noch an sein Comeback glaubte, und 14 Würfe später stand es 3:6. Es wäre bei weitem nicht die erste Aufholjagd gewesen, die Danny Noppert erfolgreich gestaltet hätte, doch James Wade warf im zehnten Durchgang mit dem 13-Darter den Bremsklotz dazwischen, 7:3. Im elften Durchgang hatte Danny Noppert die beste Gelegenheit, ein vehementes Ausrufezeichen zu setzen. Beim Versuch, die 167 zu löschen versenkte er seine Pfeile in der Triple-20 und der Triple-19, doch der Wurf aufs Bullseye landete ein My weit entfernt vom anvisierten mittigen Rot. Aber auch die verbliebenen 25 Punkte holte er mit der nächsten Aufnahme noch heraus und kam damit bis auf 4:7 an seinen Gegner heran. Mit zurückgekehrter Souveränität löschte Danny Noppert im zwölften Leg auch die 88, da stand es bereits 5:7. Der Niederländer war jetzt komplett im Flow, im Tunnel ist er ja sowieso immer. Zwölf Würfe genügten Noppert im 13. Durchgang, um inklusive hervorragendem Set-up-Shot (140), auf dem Restbetrag von 24 Punkten anzukommen. Doch dann versagten ausgerechnet beim unerschütterlichen „Freeze“ die Nerven. Drei Darts an der Double-12 vorbei, damit hatte er den Anschluss verschenkt. Auf der anderen Seite scheiterte James Wade beim Versuch, die 164 zu eliminieren, am Bullseye, am Leggewinn für den Engländer änderte das aber nichts, 8:5. Die verpasste Chance aufs 6:7, hatte auch beim unaufgeregten Niederländer Spuren hinterlassen. Sichtbar aus dem Tritt geraten, brachte er im 14. Durchgang gar nichts mehr zustande. Während Danny Noppert wohl weiterhin die drei Fehlversuche auf die Doppel-12 im Kopf herumgeisterten, zog James Wade in aller Ruhe auf 9:5 davon. Danny Noppert war offenbar restlos bedient, denn auch im 15. Durchgang zeigte er zu wenig Gegenwehr, so war das 10:5 für James Wade relativ schnell besiegelt. Der überglückliche World Matchplay Sieger von 2007 damit eine Runde weiter.
James Wade | 10:5 | Danny Noppert |
95,91 | Average | 91,96 |
2 | 180s | 3 |
96 | High Finish | 88 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
10/22 | Finishing | 5/17 |
Entpuppt sich der „Dreammaker“ für Deutschland zum Albtraum?
Im Anschluss betraten Dimitri Van den Bergh und Martin Schindler die Bühne, der zweite deutsche Teilnehmer bei diesem Turnier war nun an der Reihe, die Hoffnungen der deutschen Darts-Fans weiter zu nähren. Martin Schindler hatte das Ausbullen gewonnen und machte im ersten Durchgang auch wenig Federlesens, während er mit sicherem 76er-Checkout das 1:0 eintütete. Dimitri Van den Bergh begann sein Leg im zweiten Durchgang mit der 180, ließ mit 19,Triple-20, Bullseye einen beachtlichen Set-up-Shot (129) folgen und glich ungefährdet zum 1:1 aus. Im dritten Leg ließ Martin Schindler so ein bisschen die Treffer auf die Triple-Segmente vermissen, der Belgier nutzte die geschenkte Zeit und bestrafte seinen Gegner mit dem Break, 2:1. 180 – 140 – 145 – 36, dieser herausragende 12-Darter verhalf Martin Schindler zum sofortigen Re-Break, 2:2. Alles war wieder in der Reihe, doch in Durchgang Fünf kam die sehenswerte Vorbereitung von 140 gelöschten Punkten für den Strausberger zu spät, er bekam keine Möglichkeit mehr für eine nächste Aufnahme, um auch den Weg aus dem „Madhouse“ heraus erfolgreich zu realisieren, Dimitri Van den Bergh gelang mit dem fünften Breakdart das 3:2. Im sechsten Durchgang hämmerte Martin Schindler den nächsten 12-Darter ins Board, 180 – 99 – 96 – 126. Dabei gelang dem Deutschen auch noch ein grandioses Bullseye-Finish: Triple-19, 19, 50, der Ausgleich war wieder hergestellt. 3:3. Dann folgte das unbestreitbare Highlight des Nachmittags: im siebten Durchgang versenkte Dimitri Van den Bergh alle verfügbaren Pfeile im optimalen Feld, unter dem enthusiastischen Jubel von Seiten des Saals, hatte der „Dreammaker“ den neunten 9-Darter in den Annalen der Turniergeschichte verzeichnet. 4:3. Im achten Durchgang ließ Martin Schindler alle Gelegenheiten auf den neuerlichen Ausgleich sausen, vier Breakdarts am Ziel vorbei, das verschaffte dem Gegner die Möglichkeit, dessen begonnenes Leg doch noch zu halten und vor allem, nunmehr mit zwei Legs Vorsprung in Führung zu gehen, 5:3. Im neunten Durchgang hatte Dimitri Van den Bergh die Chance, nach erfolgreichem 9-Darter, nun auch noch den „Big Fish“ zu ziehen. Aber das Bullseye verwehrte den Zutritt. Martin Schindler hatte zuvor seinerseits das Bullseye sehr wohl getroffen und sich damit die passende Vorbereitung (130) serviert, aber drei Pfeile vorbei an der Double-20, sprachen zunächst eine andere Sprache. Zu Schindlers Glück wollte es seinem Gegenüber jedoch auch nicht gelingen, die verbliebene 25 loszuwerden, so dass der Deutsche eine weitere Chance bekam. Diesmal traf er das Doppel mit dem ersten Wurf, somit verkürzte er wieder auf 4:5. Doch Dimitri Van den Bergh, der sich heute kaum Zeit für Atemübungen und andere Sperenzien nahm, schien der flüssige Rhythmus ebenfalls gut zu tun, mit 14 Darts checkte er souverän das 6:4 aus. Martin Schindler packte im elften Durchgang nochmal ein brillantes High Finish aus, die 124 löschte er mit Triple-20, 14 und Bullseye – er kann`s doch! 5:6. Sein vortreffliches Können stellte der 27-jährige Deutsche auch in Durchgang Zwölf unter Beweis: 100 – 180 – 180 – 41, dieser überragende 11-Darter bescherte Martin Schindler den Ausgleich zum 6:6. Die deutschen Hoffnungen erlebten ihre neuerliche Renaissance. Im 13. Durchgang besaß Martin Schindler alle Chancen, nunmehr in Führung zu gehen, die Basis war mit dem passenden Set-up-Shot (106) gelegt, doch mit sechs Fehlversuchen an der Double-16 vorbei, warf er auch die mögliche Führung wieder weg. Dimitri Van den Bergh hatte seinerseits ein grottenschlechtes Leg hingelegt, doch nachdem die Tür nun weit offen stand, stolperte er einfach durch und landete verpflichtungsbefreit beim 7:6. Den 14. Durchgang begannen beide Spieler mit der 180, der Belgier spielte entschlossen zu Ende und nach 12 Darts stand es 8:6. Im 15. Leg bereitete sich Van den Bergh mit der 136 die 32 auf, die war mit der nächsten Aufnahme erledigt, 9:6. Den letzten Schritt machte der Antwerpener dann in Durchgang 16, zielsicher nahm er auch die 82 heraus und zerstörte damit die letzten Hoffnungen von Darts-Deutschland. 10:6. Dimitri Van den Bergh, der das World Matchplay ebenfalls schon mal für sich entscheiden konnte und zwar in 2020, hat sich also in die nächste Runde gespielt.
D. Van den Bergh | 10:6 | Martin Schindler |
98,91 | Average | 94,81 |
7 | 180s | 8 |
141 | High Finish | 126 |
1 | 100+ Checkouts | 2 |
10/27 | Finishing | 6/21 |
Ein Highlight jagt das nächste
Zügig ging es weiter, man merkte, heute ist Eile angesagt, den Abschluss der Nachmittagssession bildeten Stephen Bunting und Ryan Joyce. Stephen Bunting hatte das Ausbullen für sich entschieden und auch beim ersten Leggewinn ließ er keine Fragen offen, 1:0. Ryan Joyce tat es ihm im zweiten Durchgang gleich und fixierte das 1:1. Im dritten Leg erheblicher Double-Trouble auf beiden Seiten, der bei Joyce in der „No Score!“-Sackgasse endete, während Bunting die Zeit nutzte, um nach sechs Versuchen, den Weg aus dem „Madhouse“ heraus zu finden, 2:1. Auch Ryan Joyce hielt im vierten Durchgang seinen Anwurf wieder mehr schlecht als recht, doch die Hauptsache für ihn wird es gewesen sein, das Leg nach Hause zu bringen, 2:2. Im fünften Durchgang packte Stephen Bunting aus dem Nichts das High Finish,114 (T20, 14, D20) aus, und belohnte sich selbst mit dem 3:2. Das zunächst zähflüssige Match hatte inzwischen ein ganz anderes Niveau angenommen, 14 Darts später war Stephen Bunting das Break zum 4:2 gelungen. Aber auch Ryan Joyce hatte mittlerweile einen Gang höher geschaltet und antwortete postwendend mit dem Re-Break, 3:4. Im achten Durchgang verpasste Joyce die Gelegenheit, das eben errungene Break zu bestätigen, das eröffnete Stephen Bunting die Möglichkeit aufs 5:3, die er rigoros nutzte. Mit beachtlichem 13-Darter zog „The Bullet“ im neunten Durchgang auf 6:3 davon, bevor Ryan Joyce im zehnten Leg wieder dazwischen grätschte und auf 4:6 verkürzte. Stephen Bunting wusste, dass er gegen diesen Ryan Joyce heute nicht mehr allzu viel zulassen durfte, wollte er sein Weiterkommen nicht erheblich in Gefahr sehen und ging rasch mit 7:4 in Front. Aber Ryan Joyce hatte sein bestes Scoring heute noch gar nicht gezeigt und beeilte sich, das 5:7 auszumachen. Auch Stephen Bunting hielt sein begonnenes Leg im13. Durchgang und stellte auf 8:5. 14 Darts später hatte Ryan Joyce das 6:8 sichergestellt. Es war ein fröhliches Hin und Her, bis Ryan Joyce im 15. Leg einen weiteren 12-Darter, mitsamt High Finish, 121 (T20, T11, D14), an den Tag legte: 100 – 180 – 100 – 121. Der nächste 12-Darter (100 – 139 – 95 – 167) ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal schaffte es Ryan Joyce mit Triple-20, Triple-19 und Bullseye gar die 167 zu eliminieren. Ausgleich zum 8:8. Dann war Stephen Bunting an der Reihe, ein weiteres vorzügliches High Finish abzuliefern. In Durchgang 17 nahm er 164 Punkte mit Triple-20, Triple-18 und Bullseye heraus, 9:8. Hier jagte ein Highlight das nächste, auch wenn Ryan Joyce den 19. Durchgang „nur“ mit dem 14-Darter einstrich. Jetzt war schon klar, es würde in die Verlängerung gehen müssen, zum ersten Mal in diesem Jahr griff die Sonderregelung des Zwei-Legs-Vorsprungs. Und nachdem es in den nächsten zwei Durchgängen beiden Spielern gelang, ihren Anwurf jeweils zu halten, 10:10, wusste man auch, es würde noch mindestens zwei weitere Legs geben. Das erste davon sicherte sich Stephen Bunting, nicht zuletzt dank nervenstarkem Set-up-Shot (128), 11:10. Die willensstarke Vorbereitung (140) zeigte auch Ryan Joyce im 22. Leg, doch „The Bullet“ ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Mit 12:10 sicherte er sich den hart errungenen Erfolg über einen aufopferungsvoll kämpfenden Ryan Joyce.
Stephen Bunting | 12:10 | Ryan Joyce |
97,42 | Average | 95,57 |
7 | 180s | 3 |
164 | High Finish | 167 |
2 | 100+ Checkouts | 2 |
12/27 | Finishing | 10/22 |
Einmal kurz durchatmen, dann sollte es mit der vorgezogenen Abendsession weitergehen.