Titelverteidiger Van den Bergh startet erfolgreich

Nachdem das World Matchplay im vergangenen Jahr pandemiebedingt ohne Zuschauer in Milton Keynes ausgetragen werden musste, war das zweitwichtigste Turnier im PDC-Kalender im Juli 2021 wieder dort, wo es traditionell zu Hause ist: in den Winter Gardens von Blackpool. Als Titelverteidiger ins Rennen ging Dimitri Van den Bergh, der gleich am ersten Abend gegen Devon Petersen antreten musste. Eröffnet wurde die 28. Auflage des World Matchplays wenige Stunden zuvor von Dave Chisnall und Vincent van der Voort, ehe Jonny Clayton und Dirk van Duijvenbode aufeinandertrafen. Außerdem startete am heutigen Samstagabend auch Weltmeister Gerwyn Price in das Turnier, er wurde von Jermaine Wattimena herausgefordert. In der ersten Runde kommt der Modus „Best of 19 Legs“ zur Anwendung.

Chisnall und Clayton feiern knappe Auftaktsiege

Die Ehre, den Wettbewerb zu eröffnen, wurde also Dave Chisnall und Vincent van der Voort zuteil. Der Engländer und der Niederländer trafen schon im letzten Jahr in der ersten Runde des World Matchplays aufeinander, damals hatte van der Voort mit 10:6 das bessere Ende für sich. Im heutigen Duell schnappte sich der „Dutch Destroyer“ das Auftaktleg, weil Chisnall zuvor einen Breakdart liegen gelassen hatte. Nachdem die nächsten drei Legs ebenfalls vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen worden waren, sorgte Chisnall für das erste Break. Der Weltranglistenneunte ließ seinem 124er-Highfinish im vierten Leg in diesem Moment einen 14-Darter folgen und nahm dadurch einen 3:2-Vorsprung mit in die erste Pause.

Im Anschluss daran meldete sich van der Voort mit einem 129er-Bullfinish zurück, musste danach aber einen Rückschlag hinnehmen: „Chizzy“ checkte 341 Punkte spektakulär mit sechs Darts und kam zum sofortigen Rebreak. Durch ein souveränes 100er-Checkout erhöhte der Engländer wenig später sogar auf 5:3. Die letzten beiden Legs vor der zweiten Unterbrechung wurden gerecht aufgeteilt, sodass sich Chisnall über einen 6:4-Vorsprung freuen durfte.

Nach der Pause verkürzte van der Voort erneut, doch Chisnall stellte den alten Abstand mit einem 96er-Finish über 20, Doppel-18 und Doppel-20 umgehend wieder her. Kurze Zeit später war die Attacke des Niederländers erfolgreicher, er sicherte sich mit 15 und 13 Darts zwei Legs nacheinander und sorgte auf diese Weise für den 7:7-Ausgleich. Durch drei eigene Fehlwürfe auf Doppel musste van der Voort erneut einen Rückstand akzeptieren, er produzierte allerdings sofort auch das Rebreak. Weitere Erfolgserlebnisse für van der Voort kamen jedoch nicht mehr zustande. Den längeren Atem hatte schlussendlich Chisnall, der in der Schlussphase zwei 14-Darter nacheinander zeigte und damit den hart erkämpften 10:8-Erfolg vollendete. Besonders erwähnenswert war dabei Chisnalls starke Doppelquote von über 71 Prozent.

Dave Chisnall 10:8 V. van der Voort
97,72 Average 94,37
4 180s 5
161 High Finish 129
3 100+ Checkouts 1
10/14 Finishing 8/23

Danach durfte der Premier League-Sieger die Bühne des Emperess Ballroom betreten. Mit Dirk van Duijvenbode hatte Jonny Clayton zum Auftakt des World Matchplays aber eine sehr schwierige Aufgabe vor der Brust. Auf seiner favorisierten Doppel-16 kam „The Ferret“ frühestmöglich zu einem Break, welches er problemlos bestätigte. Auf der anderen Seite kam van Duijvenbode nur schleppend ins Match hinein, er sorgte im dritten Leg aber für das erste große Highlight: er präsentierte den Zuschauern ein 164er-Checkout. In den nächsten Minuten verteidigten beide Akteure je einmal ihren eigenen Anwurf, sodass Clayton nach fünf absolvierten Legs mit 3:2 vorne lag.

Nach der Unterbrechung sorgte van Duijvenbode zügig für den Ausgleich, der „Titan“ vergab unmittelbar danach jedoch drei Möglichkeiten, um erstmals in Führung zu gehen. Von diesen Fehlern ließ sich van Duijvenbode aber nicht beirren, er erzielte durch ein 86er-Finish das sofortige Rebreak. In dieser Situation legte der Niederländer zunächst erfolgreich nach, platzierte im zehnten Leg allerdings zwei wichtige Pfeile oberhalb der anvisierten Doppel-20. Clayton bedankte sich dafür, blieb selbst auf der Doppel-16 fehlerfrei und schaffte den 5:5-Ausgleich.

Nach der zweiten Unterbrechung übernahm Clayton das Kommando. Er legte zunächst mit einem 14- und einem 13-Darter vor, profitierte dann von einem Fehlwurf des Gegners und gewann noch ein viertes Leg nacheinander. Danach verpasste Clayton jedoch die Vorentscheidung, als er sich beim Versuch, die Doppel-10 zu treffen, auf der Doppel-15 überwarf. Van Duijvenbode hielt sich dadurch im Spiel, überstand anschließend einen Breakdart gegen sich ebenfalls unbeschadet und lag mittlerweile nur noch knapp mit 7:8 in Rückstand. Eine weitere Aufholjagd fand allerdings nicht statt. Clayton schüttelte sich kurz, entschied den 16. Durchgang problemlos für sich und benötigte jetzt nur noch einen einzigen Leggewinn zum Weiterkommen. Wenig später war es soweit, der erste Matchdart steckte in der Doppel-16 und besiegelte das 10:7. Im vierten Anlauf gewann der Waliser damit erstmals eine Partie beim World Matchplay.

Jonny Clayton 10:7 Dirk van Duijvenbode
96,00 Average 92,72
2 180s 7
60 High Finish 164
0 100+ Checkouts 1
10/24 Finishing 7/21

Price gewinnt erstmals seit 2016 ein Spiel beim World Matchplay

Im Anschluss feierte der Weltranglistenerste Gerwyn Price seine Rückkehr auf die große Bühne, nachdem er die Premier League unfreiwillig verpasst hatte. Sein heutiger Gegner war Jermaine Wattimena, der nach der gesundheitsbedingten Absage von Mensur Suljovic ins Teilnehmerfeld nachgerückt war. Der Niederländer erlebte den besseren Start, breakte ohne zu Zögern mit einem 82er-Finish und ließ diesem einen 15-Darter folgen. Price meldete sich anschließend erstmals zu Wort, ehe er im vierten Leg von zwei Patzern des Konkurrenten profitierte und per 13-Darter das 2:2 erzielte. Weil der amtierende Weltmeister dieses Break mühelos bestätigte, nahm er einen knappen Vorsprung mit in die kurze Pause.

Zurück vor den Kameras gelang Wattimena ein 116er-Highfinish, wovon sich Price aber nicht lange stören ließ. Mit 17 und 13 Darts entschied der „Iceman“ die nächsten beiden Legs für sich und hatte sich erstmals ein Polster von zwei Legs aufgebaut. Durch ein 90er-Checkout kam Wattimena umgehend wieder heran, doch Price antwortete bärenstark: er löschte 132 Punkte via Bullseye, Triple-14 und Tops und stellte mit dem 6:4 den alten Abstand wieder her.

Im ersten Leg nach der zweiten Pause wurde es kurios: Price startete mit sechs perfekten Darts, setzte in der Folge aber elf Pfeile an diversen Doppelfeldern vorbei. Doch Wattimena nutzte das nicht zu seinen Gunsten, weil ihm selbst fünf Fehler unterliefen. Diese entgangene Gelegenheit konnte „The Machine Gun“ nicht mehr korrigieren, stattdessen führte Price die Partie jetzt souverän zu Ende. Nachdem er 87 sowie 108 Punkte auf Null gebracht hatte, stand er unmittelbar vor dem Sieg. Die letzte Aktion der Partie war ein 127er-Finish des Weltranglistenersten, mit dem er den klaren 10:4-Erfolg amtlich machte.

Gerwyn Price 10:4 Jermaine Wattimena
96,57 Average 84,90
4 180s 1
132 High Finish 116
3 100+ Checkouts 1
10/26 Finishing 4/12

Zum Abschluss des ersten Turniertages fehlte nur noch der Auftritt von Dimitri Van den Bergh. Auf seiner Mission Titelverteidigung musste der Belgier zuallererst Devon Petersen aus dem Weg räumen. Dank eines 78er-Checkouts produzierte Van den Bergh gleich im Auftaktleg ein Break, setzte im zweiten Durchgang allerdings vier Pfeile an den gewünschten Doppelfeldern vorbei und kassierte postwendend das Rebreak. Auch im dritten Leg leistete sich der „Dreammaker“ zwei Fehler, die er aber noch vor der ersten Unterbrechung korrigierte – er verwandelte den 1:2-Rückstand in die 3:2-Führung.

Nach der Pause blieb der Weltranglistenachte weiter am Drücker, er löschte zunächst 108 Punkte und baute seine Führung mit dem daran anschließenden 12-Darter weiter aus. Auf der anderen Seite hatte Petersen erhebliche Schwierigkeiten beim Scoring, dementsprechend erarbeitete er sich nur wenige Möglichkeiten auf Doppel. Immerhin stoppte der Südafrikaner die Serie von fünf verlorenen Legs nacheinander, als er im neunten Leg die Doppel-1 erwischte. Van den Bergh hatte in dieser Situation drei eigene Chancen ungenutzt gelassen, zeigte mit einem 14-Darter aber eine gute Reaktion auf diese Fehler. Nach zehn gespielten Legs konnte der Belgier somit einen komfortablen 7:3-Vorsprung vorweisen.

Nach der Pause änderte sich am Spielverlauf nichts mehr, auch wenn sich Petersen noch zwei Erfolgserlebnisse sicherte. Van den Bergh glänzte noch mit einem starken 11-Darter und machte schlussendlich mit dem vierten Matchdart alles klar. Der ungefährdete 10:5-Erfolg brachte den Titelverteidiger in die zweite Runde, wo er gegen Dave Chisnall antreten wird.

D. Van den Bergh 10:5 Devon Petersen
94,60 Average 84,05
6 180s 0
108 High Finish 72
1 100+ Checkouts 0
10/32 Finishing 5/14

World Matchplay


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