Van den Bergh und Wright stehen im Finale

Es fehlten beim World Matchplay 2021 nur noch drei Spiele, bis der diesjährige Sieger feststehen würde. Am Samstagabend ging es in den Winter Gardens von Blackpool also in die vorletzte Session mit den beiden Halbfinals. Im ersten Match spielten dabei Dimitri Van den Bergh und Krzysztof Ratajski gegeneinander, im zweiten duellierten sich Peter Wright und Michael van Gerwen. Im Modus „Best of 33 Legs“ benötigten die Spieler 17 gewonnene Legs zum Einzug ins morgige Finale.

Ratajski verliert nach dem starken Beginn komplett den Faden

Zum ersten Mal in seiner PDC-Karriere hatte Krzysztof Ratajski die Vorschlussrunde bei einem großen TV-Event erreicht. Dort forderte er nun Dimitri Van den Bergh heraus, der seinerseits unbedingt die Titelverteidigung schaffen wollte. Den besseren Start in die Partie erlebte unzweifelhaft Ratajski. Der Pole eröffnete den Abend mit einem 72er-Finish und schaffte im zweiten Leg das erste Break – Van den Bergh hatte in dieser Situation selbst seine ersten beiden Chancen vergeben. Durch einen starken 11-Darter entschied Ratajski auch das dritte Leg für sich, ehe der „Dreammaker“ per 74er-Finish erstmals erfolgreich war. Ratajski schenkte dem keine Beachtung, er verteidigte auch sein nächstes Anwurfleg souverän mit 13 Darts für sich und lag mit 4:1 vorne.

Nach der ersten Pause verringerte Van den Bergh seinen Rückstand zunächst, Ratajski präsentierte sich bei seinen eigenen Anwürfen allerdings weiterhin äußerst stabil. Diesmal stellte er mit einem 14-Darter, beendet mit einem souveränen 68er-Finish, den alten Abstand wieder her. Im achten Leg löschte der „Polish Eagle“ 94 Zähler, womit ihm sogar selbst ein Break gelang. Kurze Zeit später verpasste Ratajski jedoch zwei Möglichkeiten, um noch weiter davonzuziehen. Van den Bergh zeigte in dieser Situation ein wichtiges 72er-Finish, bestätigte das auf diese Weise produzierte Rebreak mit einem 13-Darter und lag zur zweiten Pause nur noch mit 4:6 in Rückstand.

Im Anschluss an diese Unterbrechung setzte der Belgier seine Aufholjagd fort, er sicherte sich noch zwei weitere Legs nacheinander und hatte mit dem 6:6 erstmals ausgeglichen. Auf der anderen Seite hatte Ratajski die starke Anfangsphase nicht aufrechterhalten können, er patzte im jetzt folgenden 13. Durchgang vierfach auf Doppelfelder und verlor noch ein fünftes Leg in Folge. Beflügelt von seiner ersten Führung glänzte Van den Bergh wenig später mit einem sehenswerten 128er-Highfinish über zweimal Triple- und einmal Doppel-16. Ratajski stand in dieser Phase des Duells komplett neben sich, jagte im nächsten Leg vier weitere Darts an den Doppelfeldern vorbei und musste mit einem 6:9-Rückstand von der Bühne gehen.

Einige Minuten später baute Van den Bergh seinen Vorsprung aus, ehe Ratajski schließlich die ungewollte Serie von acht verlorenen Legs hintereinander mit einem Treffer in der Doppel-8 beendete. Der „Polish Eagle“ profitierte kurz darauf selbst von drei gegnerischen Fehlwürfen und bedankte sich mit dem Break – weil er dieses mit einem 70er-Checkout bestätigte, betrug sein Rückstand nur noch ein Leg. Den Ausgleich konnte Van den Bergh aber verhindern, er beendete einen 12-Darter mit einem 110er-Finish und lag nach 20 absolvierten Legs mit 11:9 in Führung.

Im ersten Leg nach der letzten Pause unterliefen Ratajski zwei Fehler auf Doppel, wodurch er seinem Gegner das Break ermöglichte. Van den Bergh legte einen 12-Darter hinterher und beobachtete unmittelbar danach, wie sein Gegner zwei weitere Male am äußeren Ring vorbeiwarf. Der Titelverteidiger bestrafte dies mit einem 112er-Highfinish, nutzte kurz darauf wiederum zwei Fehler des Konkurrenten aus und kam dem Sieg immer näher. Nachdem Ratajski einige Minuten zum wiederholten Male zwei Fehler auf Doppel begangen hatte (seine Doppelquote lag am Ende bei unter 25 Prozent), machte Van den Bergh schließlich den Sack zu. Er nutzte den zweiten Matchdart auf der Doppel-5 und feierte einen eindeutigen 17:9-Erfolg.

D. Van den Bergh 17:9 Krzysztof Ratajski
98,51 Average 96,56
8 180s 5
128 High Finish 94
3 100+ Checkouts 0
17/37 Finishing 9/37

Absolute Weltklasse: Wright kauft van Gerwen den Schneid ab

Danach kam es zum Duell der Nummer zwei mit der Nummer drei der Weltrangliste. Peter Wright und Michael van Gerwen wollten beide alles dafür tun, um in das Endspiel einzuziehen. Die ersten beiden Legs der Begegnung wurden gerecht aufgeteilt, wobei van Gerwen mit einem 12-Darter auf sich aufmerksam machte. Wright brachte sich sofort wieder zurück in Front und drückte danach aufs Gaspedal: mit 11 und 12 Darts gewann der Schotte die nächsten beiden Legs, er lag zur ersten Pause mit 4:1 vorne und spielte bis hierhin einen Average von 113 Punkten.

Zurück auf der Bühne des Emperess Ballroom verteidigten beide Profis je einmal ihr Anwurfleg, ehe Wright mit zwei 180ern ins achte Leg startete. „Snakebite“ konnte allerdings nicht nachlegen und ließ Augenblicke später auch noch zwei Breakdarts ungenutzt. Im Gegensatz dazu erzielte van Gerwen kurze Zeit später dank eines 12-Darters selbst ein Break, scheiterte im zehnten Durchgang aber dreimal an der Doppel-16. Wright bedankte sich mit einem Treffer in der doppelten 3 und befand sich zu diesem Zeitpunkt mit 6:4 in Führung.

Nach der zweiten Unterbrechung drehte Wright komplett auf. Der Weltranglistenzweite vergrößerte den Abstand dank eines 13-Darters und startete im darauffolgenden Leg zum zweiten Mal mit sechs perfekten Darts. Diesmal legte Wright sogar nach und blieb auch mit dem siebten und dem achten Wurf fehlerfrei, erst der neunte landete knapp neben der Doppel-12. Letzten Endes vollendete Wright mit dem zehnten Wurf. Diesem brillanten Leg ließ der Weltmeister von 2020 zwei 11-Darter folgen. Umso mehr überraschte es daher, dass Wright im 15. Leg gleich fünf Mal auf die Doppel-16 patzte. Van Gerwen betrieb auf der Doppel-8 Schadensbegrenzung, sein Rückstand war mit dem 5:10 aber dennoch beträchtlich.

Der Niederländer meldete sich einige Minuten später mit einem 127er-Highfinish zum Abschluss eines 12-Darters zu Wort, im Anschluss daran genügte dem Weltranglistendritten sogar ein Wurf weniger zum Erfolg. Nachdem van Gerwen noch ein viertes Leg in Folge eingesammelt hatte, ging Wright mit einem 14-Darter bei eigenem Anwurf wieder dazwischen. „Mighty Mike“ antwortete mit einem eigenen 14-Darter und hatte seinen Rückstand bis auf 9:11 reduziert.

Wright ließ sich von der Aufholjagd seines Gegners nicht verunsichern und brillierte im 21. Leg der Partie mit einem 149er-Checkout. Im darauffolgenden Leg blieb Wright zwar chancenlos, danach lief es aus seiner Sicht mit Checkouts von 80 und 121 Punkten aber umso besser. Wright hatte nur ein einziges Ziel im Blick und ließ sich dabei nicht mehr aufhalten, nach weiteren guten Legs mit 15 und 14 Darts fehlte ihm nur noch ein einziges Leg zum Triumph. Van Gerwen kam nicht mehr hinterher und war alles in allem trotz eines Averages von über 101 Punkten klar unterlegen. Peter Wright versenkte seinen ersten Matchdart in der Doppel-20, siegte mit 17:10 und kam dabei auf einen für diese lange Distanz atemberaubenden Average von 110,37 Punkten.

Peter Wright 17:10 Michael van Gerwen
110,37 Average 101,34
12 180s 6
149 High Finish 127
3 100+ Checkouts 1
17/37 Finishing 10/21

World Matchplay


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