Anderson und Van den Bergh ziehen ins Endspiel ein

Am vorletzten Tag des World Matchplays fand das Halbfinale statt, für vier Spieler ging es nun also um eine ganze Menge. Dies waren zum einen Michael Smith und Gary Anderson, die sich im ersten Halbfinale gegenüberstanden sowie Dimitri Van den Bergh und Glen Durrant, die für das zweite Match verantwortlich waren. Im Format „best of 33 Legs“ benötigten die Dartsprofis 17 gewonnene Legs, um in das morgige Finale einzuziehen.

Ständiges Auf und Ab zwischen Anderson und Smith

Im Vorfeld der Begegnung von Michael Smith und Gary Anderson durfte man auf ein rasantes und hochklassiges Match hoffen. Für beide wäre ein Finaleinzug zudem nichts Neues: Smith erreichte das Endspiel im vergangenen Jahr, Anderson holte sich in der Auflage davor sogar den Turniersieg. Ins heutige Duell kamen beide Profis gut hinein und konzentrierten zunächst erfolgreich auf die eigenen Anwurflegs. So gab es erst im sechsten Durchgang die erste Breakchance, Anderson nutzte hier zwei gegnerische Fehler zu seinen Gunsten und erhöhte mit dem daran anschließenden 74er-Checkout seine Führung bis auf 5:2. Smith ging zwar mit einem 120er-Highfinish dazwischen, doch Anderson war in dieser Phase einfach der bessere Spieler. Mit 17 und 13 Würfen sicherte sich der Schotte die letzten beiden Legs vor der zweiten Pause, zu diesem frühen Zeitpunkt lag er mit 7:3 vorne. Nachdem Anderson sich auch das erste Leg im Anschluss an die Unterbrechung schnappte, verpasste er in den nächsten beiden Legs jeweils knapp ein Highfinish. Auch weil der „Bully Boy“ sein eigenes Level nun anheben konnte, profitierte er von den kleineren Schwächen seines Konkurrenten, gewann im weiteren Verlauf noch ein drittes sowie viertes Leg hintereinander und war seinem Gegner durch das 7:8 aus seiner Sicht nun wieder ganz dicht auf den Fersen.

Nach der dritten Pause konnte Anderson die Serie des Engländers dank eines 127er-Bullfinishes stoppen, doch Smith kam durch einen starken 12-Darter zum sofortigen Rebreak und sorgte schon wenige Aufnahmen später für den 9:9-Ausgleich. Nun zeigte der „Flying Scotsman“ wieder seine Klasse, legte per 13-Darter vor und produzierte mithilfe eines 128er-Highfinishes noch vor der vierten Pause ein nicht unwichtiges Break. Anderson gab dieser starke Moment spürbar Auftrieb, entschied auch die nächsten drei Legs ausnahmslos für sich und brachte eine Menge Land zwischen sich und seinen Gegner. Erst als der frühere Doppelweltmeister zwei Breakchancen ungenutzt ließ, kam Smith nach längerer Wartezeit wieder zu einem Erfolgserlebnis. Da der Weltranglistenfünfte mit einem 13- und einem 17-Darter nachlegen konnte, lag er nach 26 absolvierten Legs nur noch mit 12:14 in Rückstand. Da Anderson kurz darauf knapp an eines 167er-Checkout scheiterte, gewann Smith ein viertes Leg in Folge und hatte einen 14-Darter später tatsächlich den 14:14-Ausgleich hergestellt. Nun wurde es richtig dramatisch: Smith warf sechsmal an Doppelfeldern vorbei und konnte dennoch zum ersten Mal überhaupt in Führung gehen, weil Anderson sich seinerseits vier Fehlwürfe leistete. Weil er anschließend jedoch am Bullseye vorbeiwarf, konnte Smith dieses Break nicht bestätigen und durfte sich Sekunden später zudem ein enorm bedeutendes 116er-Highfinish von Anderson ansehen. Da auch die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden – der „Bully Boy“ gewann seines mit einem 12-Darter – ging dieses Halbfinale in die Verlängerung. Von langer Dauer war dieser Zuschlag aber nicht, weil Anderson nun entscheidend aufs Gaspedal drückte. So waren es abschließend ein 14- und ein 13-Darter, die den Finaleinzug von Gary Anderson perfekt machten.

Durrant kann das Comeback nicht vollenden

Im zweiten Semifinale wurde nun der morgige Gegner von Anderson gesucht. Sowohl für Dimitri Van den Bergh als auch für Glen Durrant bot dieses nun die große Chance darauf, erstmals in ein PDC Major-Endspiel einzuziehen. Beide Spieler warfen mit ihrer jeweils ersten Aufnahme gleich die 180, Durrant gelang zudem auch ganz früh ein 151er-Checkout. Nachlegen konnte der Engländer mit einem souveränen 72er-Finish, 108 Restpunkte im nächsten Leg waren aber nicht mehr drin. So kam der „Dreammaker“ an dieser Stelle zu seinem ersten Leggewinn, welchen er im fünften Durchgang wiederholte. Da Durrant zuvor erfolgreich war, nahm er den knappen 3:2-Vorsprung mit zum Pausentee. Van den Bergh erwischte im Anschluss daran zunächst die Doppel-8, gewann begünstigt durch drei Fehlwürfe seines Gegners auch das siebte Leg und übernahm damit gleichzeitig erstmals die Führung. Auf der anderen Seite musste „Duzza“ wenig später sogar ein viertes Leg nacheinander abgeben, konnte mit einem großartigen 10-Darter nun aber wieder den Fuß in die Tür stellen. Da Van den Bergh das zehnte Leg aber wiederum für sich entschied, hielt er seinen Vorsprung aufrecht. Durrant kam mit einem 104er-Finish zum Abschluss eines 12-Darters zurück vor die Kameras, doch Van den Bergh verhinderte per 76er-Finish erneut den Ausgleich. Darüber hinaus gewann der Belgier noch zwei weitere Legs, sodass er sich ein kleines Polster erarbeitet hatte. Durrant kämpfte sich nun aber wieder ran, gewann jetzt selbst unter anderem mit einem 13-Darter drei Legs nacheinander und hatte nun die Möglichkeit zum Ausgleich – zwei Pfeile flogen jedoch außen an der Doppel-18 vorbei. Van den Bergh nutzte diesen Fehler zu seinen Gunsten und schlug daraus auch in den nächsten Minuten Profit. Dem zweifachen Juniorenweltmeister gelangen noch vor der letzten Pause Legs von 13 sowie 14 Würfen, sodass er zu diesem Zeitpunkt einen relativ komfortablen Vorsprung von 12:8 vorweisen konnte.

Nachdem „Duzza“ die nächsten beiden Legs nach England gebracht hatte, vergab er eine Chance auf der Doppel-20, um noch weiter zu verkürzen. Schon im darauffolgenden Durchgang erlaubte sich Van den Bergh jedoch drei Fehlwürfe auf Doppelfelder. Der dreifache BDO-Weltmeister war in dieser Situation auf der doppelten 8 hellwach, gewann mit Checkouts von 76 und 97 Zählern auch die nächsten beiden Legs und sorgte mit dem 13:13 für Parität. In den nachfolgenden vier Durchgängen ließen beide Duellanten dann keine Breaks zu, sodass der Ausgang dieses wichtigen Spiels weiter völlig offen war. Weil Durrant kurze Zeit später am Bullseye vorbeiwarf, ermöglichte er Van den Bergh ein Break; und dieser hatte nun bei eigenem Anwurf die große Möglichkeit zum Sieg. Und diese konnte der Belgier letztlich auch wahrnehmen: der zweite Matchdart steckte in der Doppel-16. Van den Bergh gewann unterm Strich mit 17:15 und feierte mit dem Finaleinzug den bislang größten Erfolg seiner Laufbahn.

World Matchplay


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