Phil Taylor gewinnt das World Matchplay
Nach einer Woche vollgepackt mit Dartsaction sollte am neunten Tag die Entscheidung beim World Matchplay 2017 fallen. Peter Wright und Rekordchampion Phil Taylor trafen sich zum großen Finale eines geschichtsträchtigen Turniers. Nach den Performances in der vergangenen Woche ging Phil als Favorit ins Spiel, Wright musste sich im Vergleich zu seinen bisher gezeigten Leistungen deutlich steigern um „The Power“ am 16. Titel im Empress Ballroom zu hindern.
Doppelquote verschafft Taylor Vorteil
Phil Taylor ging als Favorit ins Spiel. In den bisherigen 33 Duellen konnte er am Ende zwanzig Mal als Sieger hervorgehen. Es dauerte insgesamt auch zehn Spiele, bis Wright endlich mal ein Sieg gegen „The Power“ gelang. Zwar ist die Bilanz seit 2016 ausgeglichen, so holten beide fünf Siege, zudem gab es ein Unentschieden in der Premier League, doch durch die bisherigen Leistungen in Blackpool schien Wright keine realistische Chance gegen den bisher so übermächtigen Taylor zu haben. Im Gegensatz zu dessen überzeugenden und deutlichen Siegen gegen namhafte Kontrahenten wie Michael van Gerwen standen sehr schwankende und verunsicherte Auftritte von „Snakebite“. Doch das letzte Duell der beiden machte dem Schotten Hoffnung. Im Halbfinale der Premier League trafen sie sich schon mal auf der großen Bühne und dort verlor Phil gegen Ende die Nerven, ließ einige Matchdarts liegen. Wright blieb cool und setzte sich durch. Auf etwas Ähnliches hoffte er auch an diesem Tag, auch wenn es sehr unwahrscheinlich schien.
Den besseren Start ins Spiel erwischte auch „The Power“. Der Rekordchampion des World Matchplay holte sich direkt ein Break im ersten Leg. Zwar vergab er ein 161’er Finish, doch Wright warf bei 125 Punkten Rest die ersten beiden Darts ins Bullseye und musste so mitansehen, wie Taylor sich das Leg doch noch schnappte. Auch danach blieb Phil sehr souverän. Wright hingegen hatte noch einige Schwankungen im Spiel. Auf der einen Seite checkte 101 Punkte oder 100 mit zwei Mal Tops und warf vier perfekte Darts, auf der anderen Seite ließ er jedoch auch immer wieder eine Menge Möglichkeiten aus. Phil blieb konstant. Auch er zeigte mal fünf perfekte Darts, war aber vor allem durchgehend konsequent auf die Doppel. So schaffte er es auch einen kleinen Lauf hinzulegen. Zwei Mal checkt eer 81 Punkte, ein Mal auf Tops, ein Mal auf dem Bullseye um sich auf 7:3 in Führung zu bringen. Die große Chance den Abstand zu verkürzen hatte Peter im Leg darauf, als er aber letztlich fünf Chancen ausließ. Taylor checkte 82 mit 16, 16, Bull und erhöhte gar auf 8:3. Doch die Reaktion von „Snakebite“ war beachtlich. Er startete in den nachfolgenden Legs mit sechs, fünf und drei perfekten Darts und kam durch die starken Scores tatsächlich zurück ins Spiel. Er verkürzte auf 6:8 und alles schien wieder möglich. Taylor brachte er so aber nicht aus dem Konzept. Er blieb ruhig und unterbrach den Lauf mit dem Break zum 9:6.
„The Power“ souverän zum 16. Titel
Dieser starke Lauf mit den fantastischen Scores schien lediglich ein Zwischenhoch für Wright gewesen zu sein. Der Schotte konnte in der Folge nicht mehr groß daran anknüpfen und hatte große Probleme gegen die Dominanz von Taylor anzukommen. Eine der wenigen Möglichkeiten um die Partie offener zu gestalten, hatte er im 17. Leg, als Peter beinahe ein 126’er Finish auf der Doppel-6 gelang. Wieder mal hatte er jedoch nicht die Nerven das Leg zu beenden und so bestrafte ihn Taylor mit einem erneuten Break. Peter war oftmals auch einfach zu spät dran, kam erst mit einer starken Aufnahme, als Phil bereits auf einem Zwei-Dart-Finish stand. Nach 20 Legs schien die Partie bereits entschieden, als Taylor mit 13:7 führte und mit großer Souveränität durch die Legs spazierte. „Snakebite“ schien sich auch immer sicherer zu werden, dass er an diesem Tag hier der unterlegene Spieler sein würde. Er wirkte unzufrieden und größtenteils lustlos. Er vergab auch weiterhin immer wieder unzählige Möglichkeiten auf die Doppel, wodurch Phil keinerlei Probleme hatte das Spiel ganz locker und ohne jeglichen Druck in Richtung Ziellinie zu drücken. Er wirkte auch weiter sehr zielstrebig und fokussiert. Wright konnte sich lediglich noch ein einziges Leg holen, was am Ausgang des Matches allerdings nichts mehr änderte. Taylor holte sich nach einer starken Woche mit einem Average von erneut über 100 Punkten den 18:8-Sieg und sicherte sich damit bei seinem letzten Auftritt in Blackpool tatsächlich seinen 16. Titel beim World Matchplay.
Tobias Gürtler