Michael van Gerwen gelingt Titelverteidigung

Nach acht Tagen stand das Finale des World Matchplay 2016 fest. Es war die Neuauflage des Endspiels von 2014: Michael van Gerwen gegen Phil Taylor. 2014 konnte sich „The Power“ durchsetzen, wie in jedem Finale, das er bei diesem Turnier bestritt. „Mighty Mike“ hatte seitdem jedoch an Erfahrung gewonnen und ging als Titelverteidiger in diese Partie. Ein spannendes Finale zweier Spieler in Top-Form stand den Fans in Blackpool bevor, doch konnten die Teilnehmer das Versprechen auch halten?

Die Wege ins Finale

Michael van Gerwen startete spitzenmäßig ins Turnier, als er gegen Jamie Caven nicht ein einziges Leg abgab. Mit dem 10:0-Erfolg qualifizierte er sich für die zweite Runde, wo er es mit Kyle Anderson zu tun bekam. Gegen diesen gab er von den ersten fünf Legs ebenfalls keines ab und behielt die weiße Weste bis zur Pause. Danach verlor er jedoch ein Leg und gewann letztlich mit 11:3. Mit einem souveränen 16:9-Sieg über Dave Chisnall war ihm die Teilnahme am Halbfinale nicht mehr zu nehmen, zum vierten Mal in Folge nahm er daran teil. Gegen Adrian Lewis ließ er dann keine echte Spannung aufkommen. Am Ende setzte sich der Niederländer verdient mit 17:9 durch.

Phil Taylor als Rekordchampion dieses Turniers bekam es in der ersten Runde mit Robbie Green zu tun. Es war weitaus enger als es viele erwartet haben. Am Ende siegte Taylor aber mit 10:8 und kam ins Achtelfinale. Dort lauerte der Österreicher Mensur Suljovic auf ihn. Dort zeigte sich „The Power“ sehr souverän und siegte mit 11:5. Mervyn King im Viertelfinale war ein Überraschungsgegner. Hier hätten auch Raymond van Barneveld oder James Wade stehen können. Doch erneut erwies sich King als harter Gegner, den Taylor nur dank einer starken Leistung mit 16:14 besiegte. Im Halbfinale zeigte er dann eine blitzsaubere und kaltschnäuzige Performance, mit der er Weltmeister Gary Anderson überraschend deutlich 17:7 besiegen konnte.


Phil Taylor verliert erstmals Finale des World Matchplay

Für Phil Taylor war dieses Match ein ganz besonderes. Seit Ende 2014 wartet er bereits auf einen Einzeltitel bei einem Major Turnier. Bei „seinem“ Wettbewerb, dem World Matchplay, welches er bereits 15 Mal gewann, sollte es wieder klappen. Die Statistik sprach für ihn, noch nie verlor er ein Endspiel bei dem Turnier in Blackpool. Er behielt auch seinen ersten Aufschlag und schien zu Beginn der etwas stärkere der beiden Spieler zu sein. Doch nach dem Ausgleich holte Michael das erste Break, Phil verschenkte drei Chancen, und legte sechs perfekte Darts nach. Von da an war der Niederländer so richtig in der Partie. Er machte im Grunde keine Fehler. Zwar konnte „The Power“ dem Druck jeweils stand halten und seine eigenen Legs nach Hause bringen, in den Aufschlägen von „Mighty Mike“ bekam er eigentlich nie eine Chance. Zur zweiten Pause stand es durch ein lockeres 93’er Zwei-Dart-Finish vom Niederländer 6:4. Danach machte er unbeirrt weiter und holte sich ein weiteres Break. Taylor wollte natürlich direkt antworten und so standen beide bei 110 Rest. Aber erneut bekam Phil keine Chance, da Michael die 110 zum 8:4 wegmachte. Auch in der Folge war die Dominanz von Michael van Gerwen nahezu erdrückend. Taylor schien die Partie immer weiter zu entgleiten. Er verlor den Anschluss von Minute zu Minute mehr. Ein erneutes Break zum 9:4 tat Taylor bereits sehr weh. Michael aber machte weiter, holte sich sein Leg und ein weiteres Break um mit 11:4 in Führung zu gehen.

Man suchte vergeblich nach einem Fehler im Spiel des Weltranglistenersten. Zu diesem Zeitpunkt machte er im Grunde alles richtig, ließ seinem Gegner keine Chance. Eine unfassbar starke Vorstellung die auch nochmal zeigt, wie sehr er sich seit dem Finale von 2014 verbesserte. Damals scheiterte er noch an seinen Nerven, heute war er klar tonangebend und bestimmte das Tempo. Trotzdem wurde Taylor besser und konnte zwei Breaks holen. Als er mit einem 11-Darter auf 7:12 verkürzte machte er mit dem Publikum den Island-Jubel. Michael ließ sich davon nicht beirren und sprintete zum 13:7. Die Antwort waren fünf perfekte Darts von Taylor, der immer mehr mit dem Publikum spielte und erneut verkürzte. „The Power“ schien sich nicht mehr vollends auf das Spiel zu konzentrieren, imitierte Michaels Jubel, applaudierte seinem Gegner nach einem 112’er Finish zum Break. Michael war das egal, er spielte sein fantastisches Niveau einfach weiter. Dennoch musste er ein 130’er Finish zum Break schlucken und sah Taylor wenig später auf 10:15 verkürzen. Die Pause kam wohl zum richtigen Zeitpunkt, denn danach war MVG wieder komplett auf der Höhe und spielte konzentriert weiter. Er holte sein Leg, schaffte ein Break und brachte die Partie mit dem 18:10 ins Ziel. Damit siegte der Niederländer zum zweiten Mal hintereinander bei diesem Turnier, während Phil Taylor erstmals ein Finale des World Matchplay verlor.

Michael van Gerwen 18:10 Phil Taylor
33 100+ 31
11 140+ 17
1 170+ 3
12 180 7
103.93 Average 101.13
112 High Finish 130
7 Breaks of Throw 3
18/27 66.67% Checkout % 10/26 38.46%

Tobias Gürtler

World Matchplay


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter