Raymond van Barneveld schon ausgeschieden
Am dritten Tag startete dann auch Phil Taylor in das World Matchplay. Nachdem im vergangenen Jahr seine unglaubliche Serie von 38 Siegen in Folge durch James Wade gebrochen wurde, wollte er in diesem Jahr wieder den Turniersieg. Heute bekam er es mit Robbie Green zu tun. Auch Raymond van Barneveld startete ins Turnier und traf auf Brendan Dolan. Ein immer stärker werdender Simon Whitlock wollte seine gute Entwicklung gegen „Bullyboy Michael Smith unter Beweis stellen und Jelle Klaasen traf auf Steve Beaton.
Beaton verspeist die „Cobra“
Klaasen und Beaton waren es auch, die den Abend eröffneten. Dabei erwischte Steve einen wunderbaren Start, als er direkt ein Break holte und seine Führung schnell ausbauen konnte. Bereits zur ersten Pause stand es 4:1 für „The Bronzed Adonis“. Klaasen fand erst danach allmählich ins Spiel, ohne jedoch vollends zu überzeugen. Die Scores waren gewohnt gut, jedoch war es ein eiskalter Steve Beaton, der so stark auf die Doppel war, dass er seine Führung auch zur zweiten Pause nicht abgab. Mit 6:4 führte er auch da und blieb sehr fokussiert. Für Klaasen wurde es je länger das Match dauerte immer länger, denn Beaton ließ nicht nach. Der Engländer holte direkt wieder ein Break und schien nach dem 8:4 schon der sichere Sieger zu sein. Doch Jelle gab nicht auf. Die „Cobra“ biss sich zurück und verkürzte bis auf 6:8. Dann aber ließ er ein weiteres Break durch Beaton zu, der damit seinem Gegner endgültig den Zahn gezogen hatte. Ein 11-Darter sorgte dann für den verdienten 10:6-Endstand und für die Überraschung.
Jelle Klaasen | 6:10 | Steve Beaton |
17 | 100+ | 16 |
8 | 140+ | 11 |
0 | 170+ | 1 |
2 | 180 | 3 |
93.00 | Average | 94.26 |
82 | High Finish | 80 |
2 | Breaks of Throw | 4 |
6/14 - 40% | Checkout % | 10/19 - 53% |
Es folgte das Aufeinandertreffen von Raymond van Barneveld und Brendan Dolan. Zunächst begann das Match quasi streng nach Plan. Beide Spieler konnten ihre eigenen Aufschläge nach Hause bringen, erst im fünften Leg wurde es etwas enger. Doch selbst da blieb Dolan sehr souverän auf die Doppel. Die große Chance zum ersten Break folgte im neunten Leg, als Raymond van Barneveld jedoch die Doppel-18 verfehlte. Brendan konnte somit doch wieder in Führung gehen und legte nach. Ihm gelang durch seine Doppelstärke nämlich wenig später das erste Break, weswegen der Nordire mit 6:4 in die zweite Pause ging. Raymond hatte genug Zeit sich Gedanken zu machen und er kam zunächst gut wieder raus. Das Rebreak verfehlte er jedoch, als er bei 104 Punkten Rest die Doppel-12 verfehlte. Dolan war wieder da und setzte sich weiter ab. In den eigenen Legs blieb Barney konstant gut, in den Aufschlägen des „History Makers“ vergab er jedoch reihenweise Chancen. So verfehlte er 121 Punkte auf Bull, während Dolan die 105 wegmachte und auf 8:5 erhöhte. Es blieb immer wieder knapp, das Match konnte in dieser Phase in jede Richtung ausschlagen. Auch Dolan fing langsam an zu grübeln, was er hier für eine Möglichkeit hatte. Letztlich behielt er jedoch die Nerven und steuerte die Partie ins Ziel. Mit letztlich einem einzigen Break setzte sich Brendan Dolan zur großen Überraschung aller mit 10:7 durch und warf damit den Niederländer Raymond van Barneveld schon in der ersten Runde aus dem World Matchplay.
Raymond van Barneveld | 7:10 | Brendan Dolan |
31 | 100+ | 30 |
11 | 140+ | 7 |
0 | 170+ | 0 |
2 | 180 | 5 |
92.79 | Average | 90.68 |
66 | High Finish | 105 |
0 | Breaks of Throw | 1 |
7/19 - 37% | Checkout % | 10/17 - 59% |
Green verpasst nächste Überraschung
Im November 2014 konnte Phil Taylor den Grand Slam of Darts gewinnen. Damals dachte keiner, dass danach eine Durststrecke starten würde, die bis heute anhält. Denn seitdem hat Phil keinen Major Titel mehr im Einzel gewonnen. Da er mit 15 Erfolgen absoluter Rekordsieger in Blackpool ist, wollte er dort wieder angreifen. Mit Robbie Green hatte er jedoch einen ernstzunehmenden Gegner, der erst nach dem letzten Players Championship Wochenende noch ins Teilnehmerfeld rückte. Und „Kong“ startete sehr gut, holte sich gleich zwei Legs hintereinander. Nur weil er dann ein 128’er Finish auf die Doppel-10 vergab, kam Taylor in die Partie. Er spielte u.a. fünf perfekte Darts und kam zum Ausgleich. Zwischenzeitlich spielten beide einen Schnitt von rund 110 Punkten, es war ein imposanter Auftakt. Zur Pause führte Green mit 3:2, doch die Unterbrechung schadete ihm etwas. Taylor konnte die Partie auf 5:3 drehen, doch Robbie kam zurück. In einem Leg, welches keiner wollte, vergab Phil fünf Darts auf Doppel, Green sogar acht Darts, versenkte aber den neunten und glich mit einem Break aus. „The Power“ kam mit einem 118’er Finish zum Rebreak wieder und legte damit den Grundstein zum Erfolg. In seinen eigenen Legs war Taylor einfach zu gut und so schaffte Green einfach kein Break mehr. Weil er im entscheidenden letzten Leg dann auch ein paar Fehler machte, konnte Phil Taylor das 10:8 klarmachen und als erster gesetzter Spieler des Abends ins Achtelfinale einziehen.
Phil Taylor | 10:8 | Robbie Green |
30 | 100+ | 14 |
10 | 140+ | 8 |
0 | 170+ | 1 |
7 | 180 | 7 |
98.72 | Average | 88.13 |
118 | High Finish | 64 |
3 | Breaks of Throw | 2 |
10/29 - 34% | Checkout % | 8/24 - 33% |
Es fehlte nur noch eine Erstrundenpartie und diese bestritten „Bullyboy“ Michael Smith und der „Wizard“ Simon Whitlock. Der Australier bewies nach seinem Tief zuletzt wieder aufsteigende Form und mit einer 180 als erste Aufnahme setzte er auch direkt eine erste Duftmarke. Zu Beginn war er auch der bessere Spieler, auch wenn beide auf die Doppel so ihre Schwierigkeiten hatten. Zur ersten Pause führte Simon mit 3:2 und es wirkte, als nehme er die Partie weit ernster als sein Gegner, der etwas zu locker wirkte. Die Pause kam zum richtigen Zeitpunkt für den Engländer, denn danach war er deutlich mehr bei der Sache und schaffte es mit dem ersten Break auch die Führung zu erobern. Zwar antwortete Whitlock mit einem 105’er Finish zum Rebreak stark, doch Smith konterte erneut und ging mit einem 6:4 in die zweite Pause. Je länger die Begegnung dauerte, desto sicherer wurde Smith. Whitlock musste kämpfen, während Michael es nur noch laufen lassen musste. Und so holte er sich auch ein weiteres Break und konnte sich auf 8:4 absetzen. Aber Simon gab nicht auf und versuchte weiter Druck zu machen. Davon ließ sich der „Bullyboy“ allerdings nicht mehr beeindrucken und so konnte er das Spiel durch sehr sichere eigene Legs über die Ziellinie bringen. Am Ende siegte Michael Smith mit 10:6 und erreichte als letzter Spieler die zweite Runde.
Michael Smith | 10:6 | Simon Whitlock |
17 | 100+ | 15 |
14 | 140+ | 9 |
0 | 170+ | 0 |
5 | 180 | 5 |
97.20 | Average | 94.28 |
100 | High Finish | 105 |
3 | Breaks of Throw | 1 |
10/25 - 40% | Checkout % | 6/22 - 27% |
Tobias Gürtler