Mensur Suljovic in Runde zwei
Nach dem fulminanten Turnierauftakt von Michael van Gerwen fand am Sonntag die einzige Nachmittagssession des World Matchplay statt. Dabei wollte Mensur Suljovic seine starke Entwicklung der letzten Jahre mit einem Sieg über Stephen Bunting fortsetzen. Kim Huybrechts gegen Gerwyn Price hatte das Potential eines echten Showstealers, wenn beide ihr A-Game zeigen würden. Außerdem bekam es Ian White mit dem nicht zu unterschätzenden Daryl Gurney zu tun und Terry Jenkins traf auf Justin Pipe.
Gerwyn Price schockt den „Hurricane“
Die erste Partie des Nachmittags bestritt der Österreicher Mensur Suljovic gegen Stephen Bunting. Suljovic ist der einzige deutschsprachige Vertreter bei der diesjährigen Auflage. Mit Bunting hatte er aber direkt einen schwierigen Gegner. Trotz 180 im ersten Leg musste Suljovic dann aber das 0:1 hinnehmen. Weil „The Gentle“ aber stark weitermachte, glich er aus und schaffte ein Break zum 1:2. Zwar kam das direkte Rebreak von Stephen, welches aber erneut mit einem Break des Österreichers gekontert wurde. Als „The Bullet“ dann seinen Gegner mit einer 180 unter Druck setzte, zeigte Mensur, dass ihm sowas nichts ausmacht und checkte 134 Punkte. Dies war ein riesen Schritt in Richtung Sieg, denn nun hatte Suljovic einen Zwei-Leg-Vorsprung. Diesen konnte er auch immer weiter halten, denn in seinen eigenen Aufschlägen war er sehr sicher. Bunting zeigte sich bei seinen Legs zwar auch gut, war jedoch oft viel zu weit weg um zu einem bitter nötigen Break zu kommen. So stand es nach 14 Legs 8:6 für Mensur. Dann verkürzte Stephen wie so oft und hatte dann tatsächlich die Möglichkeit zum Ausgleich. Er stand bei 161 Punkten Rest und musste nur noch das Bullseye treffen. Dies misslang ihm jedoch knapp und so holte sich Suljovic das 9:7. Nachdem beide ihre nächsten Aufschläge auch noch durchbrachten, war die Partie vorbei. Mensur setzte sich völlig verdient mit 10:8 durch und steht damit in der zweiten Runde des World Matchplay!
Stephen Bunting | 8:10 | Mensur Suljovic |
23 | 100+ | 29 |
19 | 140+ | 13 |
0 | 170+ | 0 |
4 | 180 | 5 |
102.48 | Average | 98.44 |
64 | High Finish | 134 |
1 | Breaks of Throw | 2 |
8/22 - 36% | Checkout % | 10/20 - 50% |
Es folgte das auf dem Papier interessanteste Match der Nachmittagssession. Kim Huybrechts bekam es mit dem immer stärker werdenden Gerwyn Price zu tun. Der Waliser zeigte auch beim World Cup, dass mit ihm immer zu rechnen ist und gegen Kim wollte er dies nun erneut bestätigen. Nachdem er das erste Leg verschlief und direkt ein Break kassierte, antwortete er mit dem direkten Rebreak und der Führung mit einem 110’er Average. Beide Spieler konnten in der Folge eine klasse Leistung zeigen, bei der die Spieler bis zum 3:3 ihre eigenen Legs durchbrachten. Dank eines 145’er Finishes und 100% auf die Doppel holte sich Gerwyn dann erneut die Führung. Dies sollte aber für längere Zeit das letzte Mal sein, dass er vorne lag. Kim antwortete mit einem 124’er Finish, einem Break und einem 153’er Finish zur 6:4-Pausenführung. Gerwyn wusste, dass er nun nochmal alles geben musste um zurückzukommen, aber zunächst behielt der „Hurricane“ die Nerven und die Führung. Nach dem 7:5 ließ der Belgier aber nach und Price drehte das Match nochmal. Er ging mit 8:7 in Führung und hatte das Momentum wieder auf seiner Seite. Huybrechts zeigte ein 126’er Finish zum erneuten Ausgleich, verpasste dann jedoch den Start ins nächste Leg. Während Price mit einer 177 startete, warf Kim nur 46 Punkte. Der „Iceman“ holte sich also das 9:8 und war nur noch ein Leg von der Überraschung entfernt. Weil Kim Huybrechts nach einem guten Leg dann tatsächlich drei Chancen auf die Doppel vergab, gelang Price mit einem 88’er Finish das Break zum 10:8-Sieg.
Kim Huybrechts | 8:10 | Gerwyn Price |
22 | 100+ | 22 |
15 | 140+ | 12 |
0 | 170+ | 3 |
1 | 180 | 1 |
97.89 | Average | 95.10 |
153 | High Finish | 145 |
2 | Breaks of Throw | 3 |
8/17 - 47% | Checkout % | 10/21 - 48% |
Jenkins quält sich ins Achtelfinale
Es folgte ein sehr sehr zähes Match. Terry Jenkins bekam es mit Justin Pipe zu tun und der Beginn versprach eigentlich eine Menge. Pipe checkte direkt 160 Punkte zum 1:0 aus. Doch danach verflachte die Partie komplett, beide Spieler hatten große Probleme zu ihrer Form zu finden. Nach fünf Legs führte Pipe mit 3:2 und brauchte dafür nur einen Average von 80 Punkten mit einer Doppelquote von circa 22%. Zwar kam Pipe mit einem 11-Darter schwungvoll aus der Pause, doch dies konnte er nicht halten. Die Partie zog sich lang und beide Spieler konnten Blackpool mit ihrer Leistung nicht ansatzweise zum Kochen bringen. Das einzig Gute an diesem Spiel war die Spannung, denn es dauerte lange, bis sich ein Spieler absetzen konnte. Nach zwölf Legs stand es noch immer Unentschieden, ehe Terry ein wenig aufdrehte. „The Bull“ holte sich zwei Legs in Folge und gab den Vorsprung auch nicht mehr ab. Im Gegenteil: Terry konnte ihn sogar noch ausbauen und am Ende sich und die Zuschauer mit dem 10:7, ja so muss man es fast schon sagen, erlösen.
Terry Jenkins | 10:7 | Justin Pipe |
25 | 100+ | 20 |
11 | 140+ | 12 |
0 | 170+ | 1 |
2 | 180 | 4 |
85.75 | Average | 87.95 |
90 | High Finish | 160 |
4 | Breaks of Throw | 2 |
10/31 - 32% | Checkout % | 7/39 - 18% |
Die letzte Partie der Nachmittagssession war Ian White gegen Daryl Gurney. Gurney hat unlängst bewiesen, dass er eine Menge Potential hat und man ihn nicht unterschätzen darf. White wusste das und nutzte die Schwächephase zu Beginn mit drei Leggewinnen aus. Doch mit der Zeit wachte Daryl allmählich auf und konnte noch vor der Pause bis auf ein Leg verkürzen. Dies schien jedoch lediglich ein Strohfeuer gewesen zu sein, denn nach der Pause ließ Gurney wieder sehr nach. Ian White zeigte die besseren Scores, einzig auf die Doppel hatte er teils große Schwierigkeiten. Dennoch konnte er Leg um Leg holen und seinen nordirischen Kontrahenten immer weiter auf Abstand halten, denn auch dieser war nicht sonderlich gut auf die Doppel und vergab ein paar Möglichkeiten das Match spannend zu halten. Zur zweiten Pause stand es bereits 8:2 und die Vorentscheidung in dieser sehr einseitigen Begegnung war eigentlich bereits gefallen. Auch diese Unterbrechung brachte keine große Änderung mehr in das Spielgeschehen. Ian White holte sich das 9:2 und wenig später machte er mit dem 10:2 alles klar.
Ian White | 10:2 | Daryl Gurney |
8 | 100+ | 18 |
7 | 140+ | 4 |
1 | 170+ | 0 |
8 | 180 | 2 |
91.46 | Average | 84.49 |
100 | High Finish | 40 |
5 | Breaks of Throw | 1 |
10/30 - 33% | Checkout % | 2/15 - 13% |
Tobias Gürtler