Mervyn King schafft die Überraschung

Bereits drei gesetzte Spieler waren nach den ersten beiden Sessions des World Matchplay ausgeschieden. Sollte es an Abend einen weiteren erwischen? Gary Anderson, großer Mitfavorit auf den Titel, wollte dies gegen den WM-Viertelfinalisten Alan Norris vermeiden. Auch Adrian Lewis, der auf Mark Webster traf, und James Wade gegen Mervyn King hatten große Pläne für das Turnier. Peter Wright hatte mit Joe Cullen die auf dem Papier leichteste Aufgabe der Abendsession.

„Jackpot“ zu stark für Webster

In seinen bisherigen zehn Teilnahmen am World Matchplay stand „The Machine“ insgesamt sechs Mal im Finale, ein Mal konnte er das Turnier sogar gewinnen. Blackpool ist ein sehr gutes Pflaster für James Wade. Er erreichte bisher immer mindestens das Viertelfinale. Mit Mervyn King hatte er allerdings in der ersten Runde direkt einen unangenehmen Gegner. Obwohl James perfekt startete und generell zu Beginn wirklich gute Scores zeigte, war die Coolness und die Sicherheit auf die Doppel von Mervyn King beachtlich. James hingegen traf sie nicht sonderlich gut und so stand es schnell 3:0 für Mervyn. Auch die Pause konnte da nicht viel dran ändern. King spielte sehr konstant und James musste schon fast in jedem Leg um die 12 Darts spielen, wenn er seinen Kontrahenten unter Druck setzen wollte. Dies gelang ihm nicht und so führte Mervyn nach sieben Legs dank eines 120’er Finishes schon 6:1. Es war schon fast die Vorentscheidung, weil der „King“ in seinen eigenen Legs im Grunde nichts anbrennen ließ. Da konnte sich Wade noch so strecken, die Doppelschwäche zu Beginn kostete ihm einiges. Als King bereits 9:4 führte, konnte Wade nochmal verkürzen und hatte die Chance zum Break, nachdem King ein 136’er Finish vergab. James aber verfehlte bei 161 Punkten Rest das Bullseye und so brachte King die Partie mit 10:5 nach Hause. Wade ist somit der vierte gesetzte Spieler, der sich schon in der ersten Runde aus dem Turnier verabschiedete.


James Wade 5:10 Mervyn King
19 100+ 13
13 140+ 15
1 170+ 0
3 180 3
95.88 Average 99.45
56 High Finish 120
0 Breaks of Throw 2
5/16 - 31% Checkout % 10/15 - 67%

Adrian Lewis traf danach auf Mark Webster. Dies konnte durchaus auch eine interessante Begegnung werden, wenn Webster sein Spiel abrufen würde. Zunächst konnte er allerdings nur zuschauen, denn Lewis checkte 95 und 121 Punkte zur 2:0-Führung. Doch noch vor der Pause drehte Mark das Ruder herum und ging mit 3:2 in Front. Dabei checkte er 116 Punkte auf Tops zum Break. Von da an war es ein sehr enges Spiel, bei dem beide ihre eigenen Legs bis zum 5:5 nach Hause bringen konnten. Es war eine wunderbare und enge Auseinandersetzung. Dann plötzlich schaffte Lewis wieder ein Break, welches mit dem direkten Rebreak von „Webby“ beantwortet wurde. Der Waliser checkte 81 Punkte auf Bull. Lewis aber war gewillt nun auf die Zielgerade einzubiegen und so holte er sich das nächste Break und bestätigte es in diesem Fall auch. Danach wirkte Webster nicht mehr so kalt wie vorher, er begann zu grübeln und so ließ er auch zwangsläufig einige Chancen liegen. Dadurch gelang Lewis ein weiteres Break und die Vorentscheidung. Es dauerte nicht lange, da war das 10:6 und damit der Endstand eingestellt.


Adrian Lewis 10:6 Mark Webster
19 100+ 23
10 140+ 6
0 170+ 0
5 180 2
93.96 Average 88.62
121 High Finish 116
4 Breaks of Throw 2
10/24 - 42% Checkout % 6/17 - 35%

“Flying Scotsman” locker ins Achtelfinale

Neben Michael van Gerwen ist Weltmeister Gary Anderson wohl der Top-Favorit auf den Titel. Nach seinen starken Performances bei den World Series Turnieren wollte er auch gegen Alan Norris in seinem Erstrundenmatch überzeugen. Ein 104’er Finish brachte jedoch Alan Norris in Führung, der sich diesen Moment, wenn er gewusst hätte was kommt, wohl eingerahmt hätte. „Chuck“ Norris vergab im zweiten Leg ein 153’er Finish zum Break und Gary glich aus. Danach gab es dann kein Halten mehr für den Schotten. Er spielte die Begegnung einfach komplett souverän runter. Drei weitere Legs und die erste Pause war erreicht. Auch danach machte der „Flying Scotsman“ unbeirrt weiter. Er ging mit 7:1 in Führung und hatte damit eigentlich schon die Entscheidung geschafft. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste Norris auch, dass er an diesem Tag nichts holen würde. So kam auch eine gewisse Lockerheit in das Spiel von Anderson, der nochmal ganz geschmeidig 139 und 108 Punkte zum 9:1 auschecken konnte. Nur eins zögerte den Sieg noch weiter heraus, die zweite Pause. Nachdem diese vorbei war, tütete Gary den 10:1-Sieg ein und steht damit völlig verdient im Achtelfinale.


Gary Anderson 10:1 Alan Norris
13 100+ 13
8 140+ 9
0 170+ 0
6 180 2
101.28 Average 91.06
139 High Finish 104
5 Breaks of Throw 0
10/15 - 67% Checkout % 1/7 - 14%

Zu guter Letzt bekam es Peter Wright mit Joe Cullen zu tun. Etwas überraschend ging Cullen durch ein 107’er Finish in Führung. Peter schaute kurz, grinste und legte dann seinerseits los. Er holte drei Legs in Serie und startete dabei ein Mal mit vier perfekten Darts. Zwar verkürzte Cullen wenig später nochmal, doch dies hielt Peter nicht auf. Der Schotte war in allen Bereichen drückend überlegen. Joe spielte ja nicht mal unbedingt schlecht, aber er konnte einfach nicht konstant das Niveau von „Snakebite“ mitgehen. So setzte Wright sich immer weiter bis auf 6:2 ab und schien bereits der sichere Sieger zu sein. Cullen aber gab nicht auf, konnte sich mal wieder ein Leg holen. Die Antwort waren erneut vier perfekte Darts von Wright, als wollte er sagen, dass sein Gegner sich endlich geschlagen geben solle. Zur zweiten Pause führte Peter somit 7:3 und nichts machte den Anschein, als würde er den Sieg noch aus der Hand geben. Entsprechend selbstsicher trat er auch weiterhin auf. Nichtsdestotrotz gelang Cullen auch nochmal ein Break, als er unter Druck 124 Punkte auf die Doppel-11 auscheckte und auf 5:9 herankam. Doch Peter blieb fokussiert, startete ins nächste Leg perfekt und siegte dank des Rebreaks hochverdient mit 10:5.


Peter Wright 10:5 Joe Cullen
24 100+ 19
8 140+ 4
1 170+ 0
6 180 4
99.66 Average 87.73
116 High Finish 124
4 Breaks of Throw 1
10/22 - 45% Checkout % 5/15 - 33%

Tobias Gürtler

World Matchplay


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