Whitlock und van Gerwen im Halbfinale
Am sechsten Tag des World Matchplay wurden die ersten beiden Viertelfinals gespielt. Dabei gab es im Auftaktmatch des Abends eine Neuauflage aus dem Vorjahr. James Wade traf genau wie im Vorjahr auf Simon Whitlock. Damals konnte sich „The Machine“ mit 18:16 durchsetzen, an diese Leistung wollte er natürlich anknüpfen. Auch die zweite Begegnung hatte es in sich. Weltmeister Michael van Gerwen bekam es mit Dave Chisnall zu tun. Dies war ebenfalls eine Neuauflage aus den letztjährigen Viertelfinals. Chisnall wollte zeigen, dass er MVG schlagen kann und somit das 11:16 vom letzten Jahr vergessen machen.
Whitlock schafft erneut Comeback
Das Match zwischen Whitlock und Wade startete aus Sicht des Australiers ganz genau wie sein Achtelfinale. Schnell lag er 0:4 zurück. Wade spielte fantastisch bis dahin. Er hatte einen Average von über 120 Punkten und verfehlte kaum ein Doppel. Doch auch Whitlock war eigentlich nicht schlecht, sein einziger Fehler bis dahin war es, die 118 Punkte nicht auszuchecken, als er die Chance dazu bekam. Dann aber wendete sich das Blatt. Der „Wizard“ warf sieben perfekte Darts, sicherte sich auch das Leg und so begann er einen Lauf. Von den danach folgenden neun Legs, sicherte sich der Australier ganze acht und ging somit 9:5 in Führung. Brillant war dabei auch ein 126’er Finish. Simon stellte sich eigentlich die Triple-19 mit dem ersten Dart zu, traf sie mit dem zweiten Dart aber dennoch und versenkte Dart Nummer drei im Bullseye!
Nach diesem Run wurde es allerdings wieder ausgeglichener. Simon behielt zwar die Oberhand, jedoch kam auch James wieder zu einigen Gelegenheiten, welche er zum Teil auch nutzte. Die schmerzenden Treffer erzielte aber weiterhin Whitlock, welcher auch immer mal wieder ein Break schaffte. Mit zunehmender Dauer bekam dann auch Simon ein paar Problemchen, Wade war allerdings bereits so frustriert, dass es ihm schwer fiel, sich noch zu konzentrieren. Zum Ende zog Whitlock nochmal das Tempo an, erzielte im letzten Leg seine elfte und zwölfte 180 und siegte schließlich verdient mit 16:10, um als erster Spieler ins Halbfinale einzuziehen.
Michael van Gerwen und Dave Chisnall liefern sich harten Fight
Nachdem Michael van Gerwen im vergangenen Jahr im Halbfinale die Segel streichen musste, wollte er das Turnier in diesem Jahr gewinnen. Dave Chisnall wollte das selbstredend verhindern. Und am Anfang machte Dave seinen Job extrem gut. Er setzte Michael sehr unter Druck, war extrem sicher beim Auschecken und ging so mit 3:0 in Führung. MVG hatte damit aber kein Problem, zog das Tempo ein wenig an und kam zum Ausgleich. Von da an war die Begegnung unfassbar eng und spannend. Beide zeigten eine fantastische Leistung. Michael zeigte seine üblichen starken Scores, Chisnall blieb aber immer dicht hinter ihm und nutzte jede sich bietende Chance für Leggewinne. Weil „Mighty Mike“ nicht immer jedes Doppel traf, ergaben sich auch genügend.
Dann aber setzte sich Michael mit einem Break auf 7:5 ab. Chisnall warf in dem Leg zwei Mal hintereinander die 180 um sich 41 Punkte zu stellen. Michael aber checkte die 130 auf Bull aus, das tat weh. Dave ließ sich aber nicht unterkriegen, machte weiter und holte wiederholt jedes Leg, das er bekommen konnte. Nach dem 9:7 für Michael nahm die Partie noch ein weiteres Mal Fahrt auf, vor allem Chisnall zeigte sich enorm stark. Er schaffte nicht nur den Ausgleich, er ging sogar in Führung. Michael konterte dies aber mit einem 12-Darter zum 10:10-Unentschieden. In dieser Phase des Matches war klar, jeder Fehler würde bestraft werden. Den ersten machte „Chizzy“ im 25. Leg. Zwei etwas zu schwache Scores beantwortete Michael mit einem 129’er Finish auf Bull zum 13:12, es war ein Break. Dies schien eine Vorentscheidung gewesen zu sein. Der Wille von Dave war wohl gebrochen. Michael spielte weiter auf tollem Niveau, Chisnall kam jedoch nicht mehr wirklich hinterher. So setzte sich am Ende der Weltmeister, nach einer tollen Schlacht, mit 16:12 durch.
Tobias Gürtler