Vorjahresfinalist Aspinall scheitert in seinem Auftaktmatch, Weltmeister Smith souverän eine Runde weiter

Am heutigen Montag startete die 26. Auflage des seit dem Jahre 1998 ausgetragenen World Grand Prix der Professional Darts Corporation. Das Turnier, welches in der Morningside Arena in Leicester stattfindet, ist das einzige Major, das nach dem Spielmodus „Double In / Double Out“ ausgetragen wird. Dementsprechend ist es hier umso wichtiger, die Spiele mit einer guten Doppelquote zu bestreiten. Neben der Weltmeisterschaft ist es das einzige Major, das im Satzmodus ausgetragen wird. Wie bei eigentlich fast jedem wichtigen Turnier der PDC, ist auch beim World Grand Prix der Rekordweltmeister Phil „The Power“ Taylor alleiniger Rekord-Titelträger. Er entschied das Turnier ganze elfmal für sich. Neben Taylor sind Michael van Gerwen und James Wade die einzigen Spieler, die das Turnier mehr als einmal gewinnen konnten. Am Start sind sowohl die Top 16 der PDC Order of Merit, als auch die Top 16 der PDC Pro Tour Order of Merit.

Das Kunststück eines 9-Darters, welches durch die Besonderheit des Modus „Double In“ um ein Vielfaches schwieriger ist, gelang bislang drei Spielern. 2011 war Brendan Dolan aus Nordirland der Erste, der dies schaffte. Im Jahr 2014 gelang es mit James Wade (England) und Robert Thornton (Schottland) gleich zwei Teilnehmern. Mensur Suljovic war der erste deutschsprachige Spieler, der sich 2015 für den Grand Prix qualifizierte. Max Hopp schaffte es 2018 als erster Deutscher. Titelverteidiger ist Michael van Gerwen. Er setzte sich im vergangenen Jahr mit 5:3 gegen Nathan Aspinall die Krone auf. Mit Martin „The Wall“ Schindler und Gabriel „German Giant“ Clemens haben wir auch zwei Deutsche mit am Start. Der World Grand Prix startet heute mit acht Partien der ersten Runde, am kommenden Sonntag wird dann das Finale stattfinden.

Dolan sorgt für die erste Überraschung des Abends, Anderson siegt in einem hochklassigen Match gegen de Sousa

Der World Grand Prix wurde mit dem Match zwischen Dirk van Duijvenbode und Brendan Dolan eröffnet. Der Niederländer van Duijvenbode, auch als „The Titan“ bekannt, stand 2020 im Finale gegen Price, das er damals mit 2:5 verlor. Das Auftaktleg des ersten Satzes holte sich van Duijvenbode mit einem Break. Auch das zweite Leg ging souverän an den Niederländer. Er checkte direkt mit dem ersten Dart die Doppel-16. Da der Nordire Dolan im ersten Satz einfach nicht in Schwung kommen wollte, holte „The Titan“ auch das dritte Leg des ersten Satzes mit einem erneuten Break und einem 98er-Finish. Im zweiten Satz kam Dolan besser in die Partie und konnte sich direkt das erste Leg mit einem Break auf die Doppel-10 holen. Da für van Duijvenbode die Pause nach dem ersten Satz sichtlich nicht von Vorteil war, sicherte sich der „Historymaker“ auch das zweite Leg mit dem ersten Dart auf die Doppel-12. Allerdings kam der „Titan“ im dritten Leg mit einem 152er Auftakt und der ersten 180 des Matches wieder in den zweiten Satz zurück. Er checkte die 76 und verkürzte im Satz auf 1:2. Letztlich brachte Dolan allerdings seinen Anwurf im vierten Leg souverän durch und glich in Sätzen mit 1:1 aus. Den nun entscheidenden dritten Satz eröffnete der Nordire mit einer 79, während van Duijvenbode erst mit seinem sechsten Dart in das Leg kam. Dementsprechend holte sich Dolan auch ohne große Gegenwehr direkt das erste Leg. Trotz einem guten Start entglitt dem Niederländer immer mehr die Partie, und Dolan wurde immer stärker. Das zweite Leg des Entscheidungssatzes ging mit einem Break ebenfalls an Dolan. Obwohl van Duijvenbode kämpfte und sich im dritten Leg nochmals einen Breakdart erspielte, machte der „Historymaker“ mit dem ersten Matchdart den Sack auf die Doppel-20 zu und beendete somit das Match mit 2:1 in Sätzen. Am Ende hatten beide Spieler einen Average von ungefähr 84 Punkten.

In der zweiten Partie des Abends trafen José de Sousa („The Special One“) aus Portugal und der Schotte Gary „The Flying Scotsman“ Anderson aufeinander. Nachdem einige Experten Anderson schon aufgrund seines etwas höheren Alters von mittlerweilen 52 Jahren und seinen schwankenden Leistungen in den vergangenen Jahren abgeschrieben hatten, kam er gestärkt in die Saison zurück und gewann zuletzt Players Championship Nummer 23. Anderson kam direkt gut in die Begegnung und schnappte sich das Auftaktleg des ersten Satzes durch ein 60er-Finish auf die Doppel-10. Im zweiten Leg wendete sich das Blatt etwas, de Sousa spielte die erste 180 des Matches und machte ohne größere Probleme mit einem 80er Finish den 1:1 Ausgleich im ersten Satz klar. „The Flying Scotsman“ konterte wiederum und holte sich seinen Anwurf zum 2:1. „The Special One“ glich mit einem 52er Finish wiederum zum 2:2 aus. Im Entscheidungsleg spielten beide famos auf. De Sousa holte sich letzendlich mit einem 70er-Finish auf die Doppel-4 das Break und ging mit 1:0 in Sätzen in Führung. Der zweite Satz ging genauso weiter, wie der erste aufgehört hatte. Beide mit einem starken Spiel. Im ersten Leg konnte Gary mit einem 80er-Finish auf die Doppel-20 direkt breaken und startete das zweite Leg mit einer 120. Er verpasste zwar die 145 knapp auf der Doppel-20, holte sich aber dann im Anschluss die 2:0-Führung im zweiten Satz. Mit einem weiteren Break auf die Doppel-8 gewann der ehemalige Doppelweltmeister den zweiten Satz mit 3:0. Auch in dieser Partie ging es in den alles entscheidenden dritten Satz, welcher durch Anderson eröffnet wurde. Der Schotte verschaffte sich mit seiner vierten 180 etwas Luft im ersten Leg und holte sich dieses mit einem Finish auf die Doppel-4. „The Special One“ lies aber keinesfalls nach und hielt seinen Aufschlag zum 1:1. Im dritten Leg brauchte der Portugiese vier Darts, bis er überhaupt in das Leg kam. Anderson war hier bereits etwas enteilt und brachte sein Leg souverän mit dem zweiten Dart auf die Doppel-10 zur 2:1 Führung durch. Das vierte Leg eröffnete Gary mit einer 160 bestmöglichst. Er verpasste einen Matchdart auf die Doppel-20, und de Sousa konterte mit einem 52er-Finish auf die Doppel-20. Somit ging es in einen „Decider“ im Entscheidungssatz. Anderson startete das Leg erst mit dem fünften Dart. Dennoch konnte er mit einer weiteren 180 und einem 61er-Finish auf die Doppel-18 das Spiel mit 2:1 in Sätzen für sich entscheiden. Die Averages von jeweils gut 95 Punkten bei beiden Spielern belegen die Klasse der Begegnung.

Ratajski siegt in einem überschaubaren Match gegen Wade, Schindler bezwingt Barney letztlich verdient

Im Anschluss daran wollten Krzysztof Ratajski aus Polen und der Engländer James Wade den Schritt in die nächste Turnierrunde gehen. Wade ist ein ehemaliger zweifacher Sieger (2007 und 2010) des Majors. Im direkten Vergleich steht es bei insgesamt sieben Aufeinandertreffen 5:2 für Wade, wobei Ratajski die letzten beiden Duelle relativ glatt mit 6:3 und 6:1 für sich entschied. Das erste Leg des ersten Satzes eröffnete Wade. Beide kamen schleppend in die Partie hinein und verpassten einige Doppelfelder. Letztendlich schnappte sich „The Polish Eagle“ Ratajski auf der Doppel-5 das Break zum 1:0. James Wade konterte aber direkt im zweiten Leg und schnappte sich verdient und einem 132er-Highfinish auf der Doppel-20 das Rebreak zum 1:1. Ebenfalls brachte er im dritten Leg seinen Anwurf souverän ins Ziel und holte sich auf seinem Lieblingsdoppel 10 die 2:1-Führung des ersten Satzes. In einem überschaubaren Match war „The Machine“ Wade der dominantere Spieler. Der Unterschied von 24 Punkten im Average machte dies auch in Zahlen ersichtlich. Somit war das erneute Break im vierten Leg auch keine Überraschung, der erste Satz ging mit 3:1 an den Engländer. Das erste Leg des zweiten Satzes eröffnete „The Polish Eagle“ mit einer 112. Er kam deutlich verbessert aus der Pause und holte sich seinen Anwurf auf die Doppel-16 zur 1:0 Führung. Auch das zweite Leg eröffnete der Pole ebenfalls mit einer 112. Er holte sich durch ein Finish auf die Doppel-4 das Break zum 2:0 im Satz. Da von Wade auch im dritten Leg nicht mehr viel Gegenwehr kam, gewann Ratajski auch dieses mit einem Dart auf die Doppel-16 und glich in Sätzen zum 1:1 aus. Damit ging auch die dritte Partie der ersten Session in einen entscheidenden dritten Satz. Dieser wurde von „The Machine“ eröffnet. Nachdem der Pole das Schanghai-Finish auf die Doppel-20 verpasst hatte, konnte Wade im Entscheidungssatz mit 1:0 in Führung gehen. Mit einem famosen 121er-Finish auf das Bullseye breakte Wade den Polen und baute seinen Vorsprung auf 2:0 aus. Allerdings gab Ratajski keinesfalls auf und konterte seinerseits mit einem 87er-Finish auf die Doppel-5 und verkürzte auf 1:2 in den Legs. Im vierten Leg hatten beide ihre Probleme mit dem Doppel zum Auftakt. Ratajski kam mit dem fünften Dart, Wade mit dem sechsten Dart in das Leg. Da „The Polish Eagle“ sein Leg erfolgreich durchbrachte, ging es auch in dieser Partie in ein Decidingleg im letzten Satz. Wade verpasste ganze sieben Darts auf die Doppel und musste Ratajski etwas davonziehen lassen. Die Chance ließ sich der Pole letztendlich nicht nehmen und gewann die Begegnung am Ende mit dem vierten Matchdart auf die Doppel-20 mit 2:1 in Sätzen. Es war von Anfang an nicht das ganz große Match, welches die Averages von 80 für Ratajski und 83 für Wade belegen.

In der vierten Partie des Abends standen sich der erste Deutsche, Martin „The Wall“ Schindler und der Niederländer Raymond „Barney“ van Barneveld gegenüber. Aufgrund der etwas besseren Platzierung in der Weltrangliste, war der 26-Jährige Schindler der leichte Favorit, konnte er doch auch die letzten beiden Spiele gegen „Barney“ gewinnen. Das erste Leg des ersten Satzes eröffnete der Deutsche mit einer 108. Beide hatten große Probleme, das erste Leg zu beenden. „Barney“ war letztlich auf der Doppel-5 erfolgreich und holte sich das Break zum 1:0. Die erste 180 der Partie gelang dem Niederländer van Barneveld. Er konnte sich im Anschluss mit dem zweiten Dart auf die Doppel-16 seinen Anwurf zum 2:0 in den Legs sichern. Im dritten Leg schien es so, als käme Schindler etwas besser in das Match. Dies untermauerte er mit einem 160er-Highfinish auf die Doppel-20. Dadurch verkürzte er im ersten Satz auf 1:2. Auch im vierten Leg spielte der Deutsche gut und konnte „Barney“ über die Doppel-9 breaken. Somit kam es zum Entscheidungsleg im ersten Satz, welches „The Wall“ eröffnete. Schindler spielte das Leg von vorne, checkte die 56 auf die Doppel-10 und entschied den Decider für sich. Somit ging es mit 1:0 in Sätzen für den Deutschen in die Pause. Im ersten Leg des zweiten Satzes verpassten beide Spieler die ersten drei Darts auf das Doppel. Van Barneveld schaute leicht verärgert, holte aber sein Anwurfleg mit dem dritten Dart auf die Doppel-16. Da „Barney“ erst mit dem vierten Dart in das zweite Leg kam, hatte Schindler hier letztlich leichtes Spiel und sicherte sich mit einem Dart auf die Doppel-12 den Ausgleich zum 1:1. Beide Kontrahenten taten sich aber weiterhin sehr schwer, mit leichten Vorteilen für Schindler. „Barney“ brachte anschließend sein Leg mit einem Finish von 88 Punkten zur 2:1-Führung durch. „The Wall“ brauchte im vierten Leg ganze neun Darts, um mit der Doppel-14 ins Leg zu kommen. „Barney“ war hier schon weit enteilt. Schindler fand aber mit einer 180 und einer 134 wieder zurück ins Leg. Am Ende verpasste „Barney“ einen Satzdart auf das Bullseye, und Schindler gewann das Leg mit einem 74er-Finish auf die Doppel-16. Auch der zweite Satz ging demnach in einen „Decider“. Beide spielten hier ein gutes Niveau. Während Schindler zwei Matchdarts verpasste, glich „Barney“ über die Doppel-20 in den Sätzen zum 1:1 aus. Das erste Leg des dritten Satzes eröffnete Schindler stark und checkte auf der Doppel-15 zur 1:0-Führung. Das zweite Leg kontrollierte der Niederländer allerdings von Anfang an und machte den Ausgleich zum 1:1 im Entscheidungssatz. Es ging hin und her. Schindler wiederum holte sich souverän das dritte Leg über die Doppel-2 und war somit nur noch ein Leg von einem Sieg entfernt. Im vierten Leg stellte sich Schindler auf die Doppel-20, während „Barney“ mit 226 Punkten noch weit entfernt war. Mit dem fünften Matchdart auf die Doppel-10 setzte sich der Deutsche am Ende souverän durch. Auch der Average von 83 Punkten gegenüber 76 Punkten untermauerte, dass „The Wall“ am Ende verdient in die nächste Runde eingezogen ist.

Vorjahresfinalist Aspinall scheitert nach schwacher Vorstellung, Price mit starker Checkout-Quote eine Runde weiter

Danach betraten der Vorjahresfinalist und amtierender World Matchplay-Sieger Nathan Aspinall und Stephen Bunting (beide aus England) die Bühne der Morningside Arena in Leicester. Die Favoritenrolle lag hier klar auf Seiten von Aspinall, nicht nur weil er von den letzten fünf Duellen vier gewonnen hatte. Auch in der PDC Order of Merit ist er als Fünfter 19 Plätze vor Bunting platziert. Das erste Leg des ersten Satzes startete Stephen „The Bullet“ Bunting mit einer 115. Er checkte die 52 mit dem zweiten Dart über die Doppel-16 und ging mit 1:0 in Führung. Im zweiten Leg hatte Aspinall wenig Probleme und holte sich über die Doppel-20 den 1:1-Ausgleich. Im dritten Leg gelang Bunting der perfekte Start mit einer 160. Während „The Asp“ erst mit dem 12. Dart in das Leg kam, stand Bunting hier schon bei der Doppel-8 zum Auschecken. Letztlich erledigte er dies über die Doppel-4 und führte dadurch mit 2:1 im ersten Satz. Das vierte Leg entschied „The Bullet“ ebenfalls für sich. Da Aspinall zwei Checkout-Darts verpasste, holte er sich über die Doppel-10 das Break. Dies war gleichbedeutend mit der 1:0-Satzführung. Nach der Pause hatte „The Asp“ im ersten Leg des zweiten Satzes Anwurf. Er verpasste sämtliche Checkout-Chancen. Da aber auch Bunting vier Breakchancen verpasste, holte sich Aspinall letztlich über die Doppel-4 die 1:0-Legführung. Auch startete er gut mit einer 156 in das Leg von Bunting. Somit schaffte er die Grundlage, damit er das Break über die Doppel-18 ins Ziel bringen konnte. „The Bullet“ gelangen im dritte Leg fünf perfekte Darts, sodass er bisher einem 9-Darter am nähesten kam. Dies nutzte er allerdings, um sich am Ende das Rebreak über die Doppel-5 nach vorher sechs verpassten Breakdarts zu sichern. Im vierten Leg kam Bunting erst mit dem siebten Dart in sein Leg. Da Aspinall aber nicht besonders gut scoren konnte, war alles noch in der Reihe. Nach zwei verpassten Breakchancen von „The Asp“ konnte Bunting zum 2:2 im zweiten Satz ausgleichen. Also musste, wie schon so oft am heutigen Abend, der Decider die Entscheidung des Satzes herbeiführen. Der Vorjahresfinalist ließ hier nichts anbrennen, brachte seinen Anwurf mit einem in diesem Moment nicht zu erwartenden 140er-Finish über die Doppel-10 ins Ziel und glich in Sätzen zum 1:1 aus. Im dritten Satz startete Bunting in das erste Leg mit seinem dritten Dart in die Doppel-16. Insgesamt ein zähes Match, mit bis dato zu wenigen Triple-Treffern und einer insgesamt schlechten Doppelquote. Aspinall breakte Bunting direkt und startete somit über die Doppel-16 mit 1:0 positiv in den Entscheidungssatz. Die Antwort von Bunting ließ mit einer 160 und einer darauffolgenden 140 nicht lange auf sich warten. Nachdem „The Asp“ die 164 auf das Bullseye verpasste, konnte Bunting das Rebreak mit einem 72er-Finish über die Doppel-6 holen und im Satz den Ausgleich herstellen. Auch in diesem Match ging es hin und her und ein Sieger war lange nicht abzusehen. Aspinall verpasste einen Breakdart auf die Doppel-14, während der ehemalige BDO-Weltmeister Bunting seine Chance auf die Doppel-10 nutzte und somit im wichtigen entscheidenden Satz mit 2:1 in Führung ging. Da „The Asp“ seinen Anwurf ohne größere Probleme durchbrachte, musste nun erneut der Decider her. Hier kam Bunting mit 80 Punkten in sein Leg, während dies Aspinall erst mit dem fünften Dart schaffte und somit schon deutlich in Rückstand lag. Buntings dritte 180 brachte ihm ein Finish über 42 Punkten. Er ließ sich hier nicht lange bitten und nutzte seinen ersten Matchdart über die Doppel 16 zum 2:1 Sieg. Somit war die Überraschung perfekt und der zweite Top 10-Spieler musste direkt am ersten Abend die Koffer packen.

Im sechsten Match des Abends standen sich der ehemalige Weltmeister und Grand-Prix-Sieger Gerwyn Price aus Wales und der Niederländer Danny Noppert gegenüber. In 13 Duellen ging Noppert lediglich dreimal als Sieger vom „Oche“. Die letzten sieben Duelle gewann immer der Waliser. Somit schien die Favoritenrolle geklärt. Da „The Freeze“ Noppert allerdings auf die Saison gesehen eine überragende Doppelquote hat, wäre eine Überraschung durchaus möglich gewesen. Das erste Leg des ersten Satzes startete „The Iceman“ Price gleich mit fünf Fehldarts auf die Doppel. Dies nutzte der Niederländer direkt aus, ihm gelang das Break über die Doppel-18, und somit ging er direkt mit 1:0 in Front. Die erste 180 der Partie gelang Price im zweiten Leg. Da er direkt im Anschluss eine 140 folgen ließ, erzielte er mit einem 112er-Highfinish über die Doppel-20 das Rebreak. Nun aber hatte er in seinem dritten Leg wieder erhebliche Probleme auf die Doppel. Erst mit dem achten Dart traf er die Doppel-20. Noppert wiederum war hier schon längst enteilt und holte sich mit einem erneuten Rebreak über die Doppel-20 die 2:1-Legführung im ersten Satz. Auch im vierten Leg verpasste Price die ersten drei Darts auf die Doppel. Noppert nutzte dies, zog mit einer 180 und einer 140 davon. Da er allerdings einen Satzdart verpasst hatte, konnte Price mit einer 180 und einem 101er-Finish über die Doppel-20 den Satz mit einem erneuten Rebreak egalisieren. Den vergebenen Satzdart schien Noppert noch zu beschäftigen, denn erst mit seinem siebten Dart kam er über die Doppel-20 in das Entscheidungsleg. Price machte dies deutlich besser, nutzte seinen ersten Matchdart auf die Doppel-20 und war der erste Spieler der Partie, der seinen Anwurf durchbrachte. Somit ging er mit 1:0 in den Sätzen in Führung. Price untermauerte seine Nervenstärke mit einer Checkoutquote von 100 Prozent im ersten Satz. Noppert startete das erste Leg im zweiten Satz mit erneut ungewohnten Doppelschwächen. Erst mit dem fünften Dart kam er in sein Leg. Der Waliser nutzte dies aus. Er machte zwar seine ersten zwei Fehler auf Checkouts, beendete das Leg allerdings über die für ihn ungewohnte Doppel-8 zur 1:0-Führung. Mit einem 98er-Finish über die Doppel-19 baute Price die Legführung auf 2:0 aus. Da Noppert auch im dritten Leg seinen Anwurf nicht halten konnte, zog Price mit seinem ersten Matchdart auf die Doppel-20 letztendlich eindeutig und verdient mit 2:0 Sätzen in die nächste Runde ein. Ein vom Average (88 Price, 89 Noppert) gutes Spiel. „The Iceman“ checkte in fünf von sechs Legs direkt mit dem ersten Dart, das entspricht einer Checkout-Quote von 75 Prozent. Dem hatte Noppert heute mit nur gut 28 Prozent nichts entgegenzusetzen.

Weltmeister Smith mit überragendem Aufritt souverän weiter, Cross unterliegt UK Open-Champion „Goldfinger“

Im vorletzten Match des Abends war der amtierende Weltmeister, Michael „Bully Boy“ Smith aus Englang im Einsatz. Er traf auf seinen Landsmann Callan „The Riot“ Rydz. Auf dem Papier wohl eine klare Sache. Während Smith die Nummer eins der Welt ist, wird Rydz hier nur auf Platz 29 geführt. Ebenfalls gingen alle vier bisherigen Partien eindeutig an den „Bully Boy“. Rydz startete das erste Leg des ersten Satzes. Die erste große Aufnahme mit drei großen Triplen war dem Weltmeister vorbehalten. Er breakte direkt mit einem Highfinish von 124 Punkten über das Bullseye. In das zweite Leg startete er perfekt mit einer 160 und einer 180. Somit gab es die Möglichkeit eines vierten 9-Darters der Geschichte des World Grand-Prix. Obwohl er die 161 nicht ausmachte, kam ein guter 11-Darter zustande, welcher ihm die 2:0-Führung im ersten Satz bescherte. Erstmals im dritten Leg hatte „The Riot“ Tuchfühlung, verpasste aber vier Darts auf Doppel. Smith ließ sich nicht lange bitten und holte sich auch das dritte Leg zur 1:0-Satzführung. Bis dato ein überragender Auftritt des amtierenden Weltmeisters. Im ersten Satz spielte er einen 110er-Average und warf eine 50-prozentige Checkout-Quote. Das erste Leg des zweiten Satzes eröffnete Smith mit einer 32. Rydz setzte hier sein erstes Ausrufezeichen und checkte die 126 über die Doppel-6 zum Break. Gleich im nächsten Leg verpasste er allerdings die ersten drei Darts auf Doppel. Der „Bully Boy“ nutzte diese Chance aus, verpasste zwar ein weiteres Highfinish von 148 Punkten auf der Doppel-14, holte sich das Break aber im Anschluss dennoch zum 1:1-Ausgleich im zweiten Satz. Mit seiner zweiten 180 stellte Smith nun auch die Weichen, um das dritte Leg für sich zu entscheiden. Dies machte er am Ende auch über die Doppel-16. Nun fehlte dem „Bully Boy“ nur noch ein Leg, um als Topgesetzter in die nächste Runde einzuziehen. Rydz konnte dem ständigen Druck nicht Stand halten, und Smith holte sich auch das vierte Leg mit seinem vierten Matchdart über die Doppel-5. Der Weltmeister setzte sich verdient und ohne große Mühe mit 2:0 in Sätzen durch. Mit einem Average von am Ende gut 94 Punkten konnte er zwar nicht mehr ganz an das Niveau vom ersten Satz herankommen, letztlich forderte ihn Rydz aber nie wirklich.

Im der letzten Partie des Abends standen sich der ehemalige Weltmeister Rob Cross und der amtierende UK Open-Champion Andrew Gilding gegenüber. Beide stammen aus England. Beide direkten Duelle fanden im letzten Jahr statt, jeweils ein Sieg für Cross und ein Sieg für Gilding. Aufgrund der Weltranglistenposition von Cross (8.), war er gegenüber Gilding (23.) der Favorit der Partie. Das erste Leg des ersten Satzes wurde durch Rob Cross eröffnet. Er kam mit seiner ersten 180 auch gut in die Partie und beendete das erste Leg über die Doppel-16 zur 1:0-Führung. Gilding verpasste im zweiten Leg die ersten sechs Darts auf Doppel. Da Cross sich allerdings nicht weit genug absetzen konnte, stellte Gilding mit einer 160 und einer darauffolgenden 99 wieder den Anschluss her. Rob „The Voltage“ Cross holte sich dennoch über die Doppel-4 das Break zum 2:0 im ersten Satz. Cross nutzte seinen ersten Satzdart auf der Doppel-4 und holte sich in einem bis dato recht einseitigen Match die 1:0-Satzführung. Im ersten Leg des zweiten Satzes verpasste „Goldfinger“ mit seinen ersten zehn Darts die Doppel. Cross stellte früh die Weichen zum vierten Leggewinn in Folge. Dies erledigte er mit seinem zweiten Breakdart auf der Doppel-4. Im zweiten Leg des ersten Satzes erwischte Cross keinen guten Start. Das nutzte Gilding mit einem 142er-Highfinish über die Doppel-16 und glich zum 1:1 aus. Auch in das dritte Leg kam Gilding besser hinein. Er checkte die 43 über die Doppel-20 und ging mit 2:1 in Legs in Führung. Das vierte Leg fuhr Gilding ebenfalls zum Break über die Doppel-5 ein und glich in Sätzen zum 1:1 aus. Damit ging das letzte Match des Abends in einen entscheidenden dritten Satz. Dieser wurde durch Cross im ersten Leg mit einer 36 eröffnet, während Gilding perfekt mit 160 startete. Mit zwei weiteren Aufnahmen von 140 Punkten war der Weg zum Break geebnet. Dieses machte er über die Doppel-2 auch klar und ging mit 1:0 in Führung. Cross ließ sich aber nicht abschütteln, und ihm gelang das unmittelbare Rebreak mit einem 71er-Finish zum 1:1-Ausgleich. Da Gilding sieben Darts zum Start des dritten Legs verpasste, hatte Cross hier viel Zeit, um sein eigenes Leg zu gewinnen, welches er am Ende auch schaffte. Gilding gelang im vierten Leg seine erste 180 der Partie. Er entschied das Leg über die Doppel-10 für sich und zwang Cross in den Decider. Während Gilding hier die 124 nicht checkte, zeigte Cross Nerven und verpasste drei Matchdarts. Gilding hingegen nutzte seinen ersten Matchdart auf der Doppel-20. „Goldfinger“ gelang eine kleine Überraschung, und mit Cross musste der nächste Spieler der Top-10 die Segel streichen. Beide hatten in einem niveauarmen Match einen Average von knapp 75 Punkten.

World Grand Prix


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