Topfavoriten van Gerwen und Anderson erreichen problemlos das Viertelfinale
32 Spieler waren beim World Grand Prix angetreten, vor dem dritten Turniertag war die Hälfte bereits ausgeschieden, sodass es für die verbliebenen 16 Profis in die zweite Runde ging. Am Dienstagabend fanden im Citywest Hotel von Dublin die ersten vier Partien dieser Turnierrunde statt; alle vier Matches waren dabei mit niederländischer Beteiligung. „Chizzy“ und „Barney“ eröffneten, ehe Gary Anderson gegen Jeffrey de Zwaan spielte und Titelverteidiger Daryl Gurney gegen Ron Meulenkamp ranmusste. Michael van Gerwen setzte mit seinem Match gegen Darren Webster den Schlusspunkt des Abends. Die Spieldistanz wurde auf best-of-5-sets erhöht.
Chisnall fertigt van Barneveld ab
Dave Chisnall und Raymond van Barneveld sorgten also für den Einstieg in den Darts-Abend. Chisnall war durch einen ungefährdeten Erfolg über den Deutschen Max Hopp in die zweite Runde vorgerückt, auf der anderen Seite musste „Barney“ gegen Ricky Evans lange zittern und rettete sich mit einem 164er-Checkout zu einem essentiell wichtigen Zeitpunkt. Van Barneveld vergab im ersten Leg des Tages gleich mal sechs Möglichkeiten zum Leggewinn, „Chizzy“ traf Tops mit dem ersten Versuch und verteidigte seinen Anwurf. Van Barneveld antwortete mit einem 17-Darter, ehe Chisnall bei eigenem Anwurf nur 13 Pfeile benötigte und erneut in Führung ging. Im Anschluss daran gelang dem Mann im gelben Hemd mit einem 14-Darter das erste Break des Spiels, dadurch hatte er den ersten Satz mit 3:1 für sich entschieden. Mit drei Fehlern beim Double-In startete der Niederländer in den zweiten Satz, wodurch dieses erstes Leg als Break an Chisnall ging. Das eben vollbrachte Break konnte der Engländer bestätigen, ehe er ein Leg später sechs Darts verpasste, um den Satz zu beenden. So kam der fünffache Weltmeister auf der doppelten 8 zum 1:2-Anschluss; eine langfristige Wirkung hatte dies allerdings nicht. Schon ein Leg später brachte Chisnall seinen Dart in der Doppel-20 unter und führte mit 2:0 in den Sätzen. Als Zuschauer merkte man mittlerweile, dass „Barney“ den Glauben an den Sieg verloren hatte, so hantierte er beispielsweise sehr offensichtlich an seinem Equipment herum. Das nützte im Endeffekt allerdings gar nichts, denn Chisnall holte sich auch die ersten beiden Legs des dritten Satzes und war nur noch 501 Punkte vom Weiterkommen entfernt. Nachdem „Barney“ im dritten Leg seine letzte Möglichkeit auf Tops ungenutzt ließ war sein Aus besiegelt. Chisnall war über das gesamte Match überlegen und gewann auch in der Höhe verdient mit 3:0. Van Barnevelds Erfolgsquote beim Double-Out lag bei lediglich 15 Prozent, auch aufgrund dieser Statistik muss der Niederländer die Koffer packen.
Im Anschluss daran durften Gary Anderson und Jeffrey de Zwaan auf die Bühne des Citywest. Dieses Aufeinandertreffen gab es zuletzt beim World Matchplay, als sich Anderson im Halbfinale mit 17:12-Legs durchsetzte und dem tollen Lauf des jungen Niederländers beendete. De Zwaan kam mit sechs Fehlern beim Double-In denkbar schlecht in die Partie, zum Abschluss des ersten Legs brachte Anderson 84 Punkte auf null und schaffte frühestmöglich ein Break. Während „The Black Cobra“ zu Beginn des zweiten Leg erneut sechsfach auf Doppelfelder patzte startete Anderson mit fünf perfekten Darts. Mit einem 17-Darter griff sich der Schotte folgerichtig dieses Leg, legte noch einen 16-Darter nach und hatte Satz Nummer eins zu Null gewonnen.
Auch das erste Leg des zweiten Durchgangs ging an den Weltranglistenvierten, erst danach scheiterte er an 62 Restpunkten und ermöglichte de Zwaan dessen erstes Erfolgserlebnis. Auf der doppelten 1 holte sich Anderson im Anschluss daran wieder die Führung in diesem Satz zurück, ehe er im vierten Leg 90 Punkte auf dem Bullseye ausmachte und mit 2:0 in den Sätzen vorne lag. Der „Flying Scotsman“ holte sich innerhalb von wenigen Minuten die ihm noch fehlenden drei Legs und beendete das Spiel dabei mit einem 130er-Finish auf der Doppel-5. Gary Anderson präsentierte sich einmal mehr in bestechender Form und bezwang den aufstrebenden Jeffrey de Zwaan mühelos mit 3:0.
Gurney vereitelt gerade so das Comeback seines Gegners
Der Titelverteidiger von Dublin, Daryl Gurney, hielt sich in der ersten Runde schadlos und besiegte John Henderson glatt. Sein heutiger Gegner Ron Meulenkamp sorgte dagegen selbst für eine Überraschung, als er einen schlecht aufgelegten Joe Cullen aus dem Turnier warf. Der Nordire kam gut in die Begegnung hinein, startete mit 146 Punkten und machte daraus letztlich einen 15-Darter zum ersten Leggewinn. Begünstigt durch sieben Fehler von „The Bomb“ beim Double-In produzierte Gurney anschließend ein Break, ehe er bei eigenem Anwurf 18 Darts benötigte und den ersten Satz zu Null auf seine Habenseite zog. Meulenkamp kam verbessert aus der Pause, holte sich mit einem guten 13-Darter sein erstes Leg. Gurney antwortete mit einem 112er-Finish und ging durch ein Break im drauffolgenden Leg mit 2:1 in diesem zweiten Satz in Führung. Ein Leg fehlte ihm noch zum Satzgewinn, genau dieses holte sich „Superchin“ bei eigenem Anwurf und lag mit 2:0 in Front. Mit 17 Darts holte sich Gurney das erste Leg des dritten Satzes, ehe Meulenkamp ein Leg später 106 Punkte ausmachte und zum 1:1 ausglich. Der Niederländer befand sich zurzeit in seiner besten Phase, stellte sich im dritten Leg mit Scores von 140 und 145 Punkten 36 Restpunkte, welche er mit dem ersten Dart für sein erstes Break des Spiels auf Null bringen konnte. Im darauffolgenden Leg profitierte er dann von vier Fehlern seines Gegners auf Doppel, holte sich den dritten Satz mit 3:1-Legs und verkürzte auf 1:2 in den Sätzen. Gurney kam mit sechs Fehlern beim Double-In in den vierten Satz und musste das erste Leg dementsprechend abgeben, zusätzlich dazu kassierte der Mann auf Nordirland auch noch ein Break. Meulenkamp führte in diesem vierten Satz also mit 2:0, vergab dann aber einen Setdart auf Tops. Gurney traf die Doppel-2 zum Rebreak, konnte dieses aber nicht bestätigen, weil ihm zwei Fehler auf Tops zum Abschluss des vierten Legs unterliefen. „The Bomb“ löschte 60 Punkte trotz eines anfänglichen Ausrutschers in die einfache 1 aus und hatte zum 2:2 in den Sätzen ausgeglichen. Es ging somit in den fünften und alles entscheidenden Satz, der von „Superchin“ angeworfen wurde. Sein niederländischer Kontrahent vergab im ersten Leg jedoch einen wichtigen Breakdart auf die Doppel-18, Gurney kam mit einem Schrecken davon und führte mit 1:0. Ein Leg später verpasste Meulenkamp eine weitere wichtige Chance, als er bei 127 Restpunkten einen Dart auf das Bullseye ausließ. Gurney erwischte die doppelte 16 zum Break und war nur noch ein Leg vom Weiterkommen entfernt. Meulenkamp leistete sich zu Beginn des wichtigen dritten Legs vier Fehler auf Doppelfelder, wodurch die Entscheidung im Grunde gefallen war. Gurney zeigte einen 15-Darter und brachte den Sieg doch noch nach Hause. Ron Meulenkamp machte aus dem 0:2 das 2:2 in den Sätzen, vergab in den ersten beiden Legs des finalen Satzes aber jeweils einen wichtigen Dart auf Doppel. So konnte Gurney den Kopf noch aus der Schlinge ziehen und ins Viertelfinale einziehen.
Jetzt fehlten nur noch Michael van Gerwen und Darren Webster, die den Abend mit ihrer Zweitrundenpartie beendeten. Der Weltranglistenersten kam mit sieben Fehlern beim Double-In schlecht ins Match hinein, holte sich dank eines Highfinishes von 104 Punkten dennoch Leg Nummer eins. Mit einem starken 12-Darter konnte van Gerwen ein Break nachlegen; schon kurze Zeit später griff er sich auch das dritte Leg und hatte den ersten Satz problemlos gewonnen. Webster spielte bis hierhin kaum eine Rolle, kassierte zu Beginn des zweiten Satzes erneut sofort ein Break; auch, weil er vorher selbst nicht in der Lage war, 97 Punkte von der Scheibe zu nehmen. Ein 70er-Checkout auf dem Bullseye brachte van Gerwen das fünfte Leg in Serie, ehe der „Demolition Man“ im daran anschließenden Leg endlich sein erstes Erfolgserlebnis feiern durfte.
Dabei durfte er sich aber bei seinem Gegner bedanken, denn der hatte vier Darts für den zweiten Satz ausgelassen. Ein solcher Fehler unterlief dem Niederländer ein Leg später nicht mehr, er traf Tops und baute seine Satzführung auf 2:0 aus. In die ersten beiden Legs des dritten Satzes startete van Gerwen jeweils mit 160 Punkten; diese Aufnahmen waren die Grundlage dafür, dass der Niederländer nur noch 501 Punkte vor dem Sieg stand. Im letzten Leg des Abends vergab Webster seine letzten drei Möglichkeiten auf Doppel und van Gerwen beendete das Spiel mit einem Treffer in der doppelten 19. Der Weltranglistenerste siegte also klar mit 3:0 und überließ seinem Gegner dabei gerade mal ein Leg, im Viertelfinale wird van Gerwen auf Dave Chisnall treffen.