Weltmeister Cross scheitert wie im Vorjahr an Beaton

Zu Beginn des neuen Monats, am Abend des 01. Oktobers, fanden beim World Grand Prix in der irischen Hauptstadt Dublin die acht noch fehlenden Gruppenspiele statt. Im besonderen Double In/Double Out-Modus musste sich heute unter anderem Mensur Suljovic beweisen, der in Person von James Wade eines der schwersten Lose erwischt hatte. Auch Weltmeister Rob Cross, Vorjahresfinalist Simon Whitlock und der Weltranglistenzweite Peter Wright mussten heute an die Arbeit, beendet wurde die erste Runde mit einem echten Kracher-Duell zwischen Michael Smith und Adrian Lewis.

Der achte Matchdart sitzt: White kommt eine Runde weiter

Für die Eröffnung des Darts-Abends sorgte das Aufeinandertreffen von Jermaine Wattimena und Mervyn King. Der Niederländer fand besser ins Spiel hinein und schaffte auf der Doppel-8 sofort ein Break, dieses konnte er mit einem 16-Darter bestätigen. Dabei hatte er jedoch auch das nötige Glück, denn King ließ zwei Breakdarts liegen. Noch dicker kam es für den Engländer im dritten Leg, als er zehn Darts brauchte, um am Anfang des Legs endlich ein Doppelfeld zu erwischen. Wattimena reichte der dadurch herausgespielte Vorsprung, um das zweite Break zu produzieren und sich den ersten Satz zu Null zu sichern. Im ersten Leg des zweiten Satzes hatte der anwerfende Wattimena eigentlich alles unter Kontrolle, verpasste dann aber ganze neun Doppelfelder beim Auschecken. Der Engländer bestrafte dies, indem er 54 Punkte ausmachte und sein erstes Erfolgserlebnis verbuchte. Auch im zweiten Leg hatte „The Machine Gun“ Schwierigkeiten beim Double-Out, konnte sich durch sein deutlich besseres Scoring aber genug Vorsprung herausspielen, um trotz dreier Fehler zu rebreaken. Weil sich King im dritten Leg dieses Satzes vier weitere Fehler auf Doppel leistete war sein niederländischer Gegner so weit, als dass ihm nur noch ein Leg zum Weiterkommen fehlte. Bei 105 Restpunkten ließ King dann kurze Zeit später seine letzte Möglichkeit aus, Wattimena versenkte in der Doppel-4 und machte den 2:0-Sieg klar. Kings katastrophale Double-Out-Quote von zehn Prozent kostete ihn das Spiel. Wattimena glänzte selbst mit 27 Prozent in dieser Statistik nicht gerade, war aber beim Double-In der klar bessere Spieler.

Ian White hatte einen starken September hinter sich, gewann zum ersten Mal ein European Tour-Event und erreichte beim 20. Players Championship-Turnier das Endspiel. Um auch beim Grand Prix glänzen zu können musste der „Diamond“ als allererstes seinen heutigen Gegner Josh Payne aus dem Weg räumen, seines Zeichens Finalist der Junioren-Weltmeisterschaft 2017. White patzte zwar zu Beginn des ersten Legs drei Mal auf die Doppel, holte sich dank eines 60er-Finishes dennoch dieses Leg bei eigenem Anwurf. Ganze neun Fehler beim Reinkommen in Leg unterliefen dem „Diamond“ dann wenig später, Payne konnte ohne viel Druck 64 Punkte von der Scheibe nehmen und so ausgleichen. Ein verpasster Dart auf das Bullseye kostete ihn dann allerdings das dritte Leg, White erwischte die Doppel-4 und lag wieder vorne. Zum Abschluss dieses Satzes gelang dem Weltranglistenzehnten noch ein Break, er machte 63 Zähler aus und hatte Satz Nummer eins auf seine Habenseite geholt. In den zweiten Satz kam Payne eigentlich gut hinein, warf zwei 180er nacheinander, vergab dann aber einen ganz wichtigen Dart auf die Doppel-16. White traf Tops zum Abschluss eines 13-Darters und hatte ein Break vollbracht. „Diamond“ hatte mittlerweile ein hohes Spielniveau erreicht, checkte wenig später später 88 Punkte auf dem Bullseye und war ein Leg von der Ziellinie entfernt. Da er im dritten Leg allerdings seine ersten beiden Matchdarts ungenutzt ließ konnte Payne mit einem Treffer in der doppelten 9 in diesem Satz verkürzen. Auch im vierten Leg dieses Satzes mangelte es White nicht an Möglichkeiten, doch er ließ fünf weitere Matchdarts aus und kassierte das Break zum 2:2. Das Entscheidungsleg im zweiten Satz wurde von Payne angefangen, doch White zeigte in diesem Moment seine ganze Klasse und brachte das Match mit einem 13-Darter zu Ende.

Wright lässt West nicht den Hauch einer Chance

Die größten Erfolge seiner Karriere erzielte Danny Noppert noch in seiner Zeit bei der BDO, als er 2017 Vize-Weltmeister wurde und rund ein halbes Jahr später das Finder Masters gewann. Zu Jahresbeginn erspielte er sich eine Tourkarte bei der PDC – am letzten Samstag gewann der Niederländer sogar seinen ersten Titel beim neuen Verband. Diesem Erfolg wollte er beim Grand Prix weitere folgen lassen, mit Gerwyn Price hatte er allerdings einen schweren Erstrundengegner erwischt. Auf der Doppel-10 holte sich der „Iceman“ das erste Leg des Spiels, auf ebenjenem Doppefeld gelang Noppert der Ausgleich. In den nächsten Minuten übernahm dann Price allerdings wieder das Kommando im Spiel, holte sich mit 18 und 13 Darts zwei Legs nacheinander und hatte den ersten Satz mit 3:1 eingefahren. Price kam mit fünf perfekten Darts aus der Pause, danach ging aber gar nichts mehr beim Mann aus Wales. Er ließ über mehrere Aufnahmen insgesamt zwölf Möglichkeiten zum Leggewinn aus. Noppert hatte selber sechs Mal gepatzt und holte sich das Leg letztendlich auf der Doppel-2. Price konnte sich fangen und antwortete mit einem 80er-Finish zum 1:1. Mit einem 108er-Checkout via Triple-, Single- und Doppel-18 setzte sich Noppert in diesem Satz wieder in Führung, ehe Price unter hohem Druck 112 Punkte ausmachte und das Entscheidungsleg im zweiten Satz erzwang. Noppert stand mit dem Rücken zur Wand, durfte dieses wichtige Leg anwerfen. Seine ersten drei Darts fanden jedoch kein Doppelfeld, stattdessen startete Price mit 160 Punkten und übte mächtig Druck aus. Noppert hielt diesem zwar zunächst stand, warf unter anderem eine 177, vergab im weiteren Verlauf dieses Legs aber drei Möglichkeiten, um den Satz für sich zu entscheiden. So versenkte Price schon wenige Augenblicke später seinen zweiten Matchdart in der Doppel-5 und stieß einen lauten Freudenschrei aus.

Der Weltranglistenzweite Peter Wright startete gegen Steve West ins Turnier. Wright kam dabei hervorragend in die Partie hinein, checkte im ersten Leg 124 Punkte auf dem Bullseye und schaffte so schnellstmöglich ein Break. Bei eigenem Anwurf ließ der Schotte mit einem 14-Darter gar nichts anbrennen, und als West zu Beginn des dritten Legs drei Mal an Doppeln vorbeiwarf war dieser Satz so gut wie gelaufen. Genau das war dann wenige Aufnahmen später auch der Fall, Wright spielte einen zweiten 14-Darter. Den Satz holte sich der Weltranglistenzweite also zu Null, sein Average lag zu diesem Zeitpunkt bei knapp 105 Punkten. Zu Beginn des zweiten Satzes knüpfte „Snakebite“ nahtlos an seine bisherige Leistung an, gewann das erste Leg nicht ohne Druck mit einem 12-Darter. Zu Beginn des zweiten Legs patzten beide dreifach auf Doppel, dennoch war es Wright, der auch dieses Leg zu seinen Gunsten entschied und nur noch 501 Punkte vom Weiterkommen entfernt war. Mit einem 17-Darter holte er sich auch sofort dieses ihm noch fehlende Leg und verpasste West einen Whitewash. Mit einem 98er-Average und einer Auswurfquote von 60 Prozent zeigte Wright eine wirklich überzeugende Leistung, Steve West durfte im gesamten Match kein einziges Mal auf Doppelfelder zum Abschluss der Legs werfen.

Mensur Suljovic mit erfolgreichem Einstieg ins Turnier

An das Jahr 2017 hat der amtierende Weltmeister Rob Cross fast nur gute Erinnerungen – eine Ausnahme davon war der letztjährige Grand Prix. Damals blieb er in Runde eins gegen Steve Beaton völlig chancenlos und unterlag mit 0:2. In diesem Jahr ging es für „Voltage“ zum Auftakt erneut gegen Beaton, und natürlich wollte er sich für die beschriebene Niederlage revanchieren. Allerdings erwischte der „Bronzed Adonis“ den besseren Spielbeginn, startete mit einer perfekten 160er-Aufnahme in die Partie und holte sich in der Folge mit 14 Darts auch gleich ein Break. Trotz einiger Schwierigkeiten beim Double-Out konnte Beaton dieses bei eigenem Anwurf bestätigen, verpasste im darauffolgenden allerdings zwei Darts, um den Satz abzuschließen. Cross, der vorher drei Mal an der Doppel-16 vorbeigeworfen hatte, kam nochmal ran und verkürzte auf 1:2 in diesem ersten Satz. Im vierten Leg vergab Cross dann jedoch drei weitere Chancen beim Auschecken, sodass Beaton Tops treffen konnte und den ersten Satz eintütete. Mit einem 15-Darter holte er sich auch das erste Leg des zweiten Durchgangs, sodass der Druck auf den Weltmeister weiter anstieg. Diesem Druck war Cross nicht gewachsen, er traf einfach zu wenige Triplefelder und kassierte ein Break; auf der anderen Seite war Beaton nach einem weiteren 15-Darter nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Schon wenige Minuten später war das Match dann beendet, Cross vergab eine letzte Chance auf Tops und Beaton nutzte seinen dritten Matchdart zum Sieg. Wie im Vorjahr verliert Rob Cross mit 0:2 gegen Steve Beaton, Letztgenannter wird in Runde zwei gegen Gerwyn Price antreten.

Als nächstes betrat Mensur Suljovic die Bühne des Citywest Hotels und duellierte sich mit James Wade, dem Turniersieger von 2007 und 2010. „The Gentle“ begann die Partie selbstverständlich auf der Doppel-14 und beendete das erste Leg auf der Doppel-6. Im zweiten Leg setzte Mensur seinen guten Beginn fort, schaffte mit einem 15-Darter ein Break und startete mit 148 Punkten in das dritte Leg. Wade hatte dem Ganzen in dieser Phase wenig entgegenzusetzen, sodass sich der Wiener mit einem 112er-Highfinish auch Leg Nummer drei greifen konnte und auf diese Weise den ersten Satz zu Null für sich entschied. Zum Anfang des zweiten Satzes erlaubte sich Mensur zum ersten Mal drei Fehler beim Double-In, letztendlich spielte Wade in diesem Moment einen 18-Darter und vermeldete seinen ersten Leggewinn. Weil sein Gegner aus Österreich im darauffolgenden Leg zwei Mal an Doppelfeldern vorbeiwarf konnte Wade ein Break nachlegen, verpasste im dritten Leg des Satzes allerdings einen Setdart auf das Bullseye. Mensur traf die Doppel-2 zum Rebreak und konnte mit einem 65er-Finish kurze Zeit später den 2:2-Ausgleich in diesem Satz herstellen. Wade, der das jetzt kommende Entscheidungsleg anwerfen durfte, musste dieses unbedingt gewinnen, um im Turnier zu bleiben. Das gelang „The Machine“ jedoch nicht, denn Mensur stellte sich mit einer genial getimten Aufnahme von 177 Punkten 36 Restpunkte, die er in der nächsten Aufnahme auch gleich mit dem ersten Pfeil ausmachen konnte. Mensur Suljovic, der vor allem mit einer Double-Out-Erfolgsquote von über 42 Prozent glänzte bezwingt James Wade also mit 2:0 in den Sätzen und freut sich auf sein Zweitrundenmatch am Mittwoch gegen Ian White.

Wilson überrascht – Smith unterliegt Lewis in spannender Partie

Bei der vorangegangenen Turnierausgabe erreichte Simon Whitlock nach mehr als zwei Jahren wieder ein großes TV-Finale, dieses verlor er knapp mit 4:5 gegen Daryl Gurney. Um in diesem Jahr ähnlich weit kommen zu können musste sich der Australier als Allererstes gegen James Wilson durchsetzen. Der „Wizard“ kam gut in den heutigen Abend hinein, stellte sich im Auftaktleg dank Scores von 180 und 174 Punkten 16 Rest, die er mit der folgenden Aufnahme zum 14-Darter auslöschen konnte. Im zweiten Leg kostete Wilson ein Fehler auf die Doppel-16 den Ausgleich, stattdessen checkte Whitlock auf der Doppel-20 und hatte das vorhin erzielte Break bestätigen können. Mit einem 84er-Checkout gewann Wilson danach zwar noch sein erstes Leg, doch bei eigenem Anwurf blieb Whitlock stabil und brachte diesen Satz letztlich mit 3:1 auf seine Seite. Nach der Pause produzierte Wilson im ersten Leg des zweiten Satzes sein erstes Break, welches er mit einem starken 13-Darter bei eigenem Anwurf veredeln konnte. Whitlock verkürzte per 16-Darter auf 1:2 in diesem Satz, bei eigenem Anwurf hatte der „Lethal Biscuit“ aber jetzt die große Chance zum Satzgewinn. Und diese nutzte er auch, dank starker Scores von 180 und 171 spielte sich der Engländer einen komfortablen Vorsprung heraus, welchen er schon wenige Momente später in das 1:1 in den Sätzen ummünzen konnte. Es ging jetzt also zum ersten Mal an diesem Abend in den dritten und entscheidenden Satz. Wilson durfte diesen anwerfen, mit einem perfekt ausgeführten 67er-Checkout holte er sich das erste Leg. Der letztlich spielentscheidende Moment geschah im zweiten Leg dieses Satzes: Whitlock vergab eine Möglichkeit auf das Bullseye; dieser Fehler hatte die Folge, dass Wilson 68 Punkte mitnehmen konnte und durch dieses Break ganz kurz vor dem Sieg stand. Ihm fehlte jetzt nämlich nur noch ein Leg, und es gelang ihm, sich dieses schon wenige Minuten später mit einem 88er-Finish bei eigenem Anwurf zu sichern. James Wilson verhilft ein 3:0 im entscheidenden Satz zum überraschenden 2:1-Erfolg gegen den Vorjahresfinalisten.

Rein von den Namen her versprach das nächste und letzte Duell der ersten Runde das spektakulärste des bisherigen Turnierverlaufs zu werden. Mit Michael Smith und Adrian Lewis trafen zwei echte „Power-Scorer“ aufeinander. Smith gelang es gleich im ersten Leg, den gegnerischen Anwurf abzunehmen. Lewis zeigte sich davon allerdings nicht lange geschockt, startete mit einer 160 ins zweite Leg und holte sich wenige Aufnahmen später mit einem 88er-Finish das direkte Rebreak. Dank eines eigenen 14-Darters und dank eines Fehlers seines Gegners auf das Bullseye konnte „Jackpot“ mit 2:1 in Führung gehen. Zu Beginn des vierten Legs warf Smith sechs Mal an den Doppelfeldern vorbei, womit dieses Leg quasi entschieden war. Lewis warf einen 16-Darter, breakte seinen Gegner und gewann den ersten Satz mit 3:1. Smith kam stark aus der Pause zurück, eröffnete sein Leg mit 160 Punkten, legte zwei Triple-20er und eine Triple-17 nach. Smith hatte also noch 170 Punkte übrig und die Chance auf den 9-Darter. Auch der siebte Pfeil des „Bully Boy“ steckte perfekt, doch der achte landete sehr zum Ärger des Werfers einige Zentimeter unter der gewünschten Triple-20. Letzten Endes holte Smith sich dieses Leg mit 14 Darts und übernahm zunächst die Führung im zweiten Satz. Dass der Weltranglistenneunte diesen Vorsprung nicht ausbauen konnte, lag daran, dass er selber einen Dart am Bullseye vorbeisetzte und Lewis 44 Punkte auf Null brachte. Ein Treffer in der Doppel-20 brachte Smith das 2:1 in diesem Satz, doch Lewis hatte in Form eines 14-Darters die passende Antwort parat und sorgte für das Entscheidungsleg im zweiten Satz. Michael Smith musste dieses in jedem Fall gewinnen, zu seinem Vorteil durfte er jetzt anwerfen. Smith erwischte mit dem dritten Versuch die Doppel-10, um ins Leg hineinzukommen, während Lewis mit seinen ersten drei Pfeilen keines treffen konnte. Diesen Fehler bestrafte der „Bully Boy“ mit zwei 180ern nacheinander, sodass er sich einen im Grunde uneinholbaren Vorsprung herausgespielt hatte. Letztendlich vollendete Smith zu einem starken 14-Darter und hatte den 1:1-Satzausgleich erreicht. Im ersten Leg des dritten und entscheidenden Satzes produzierte Smith sofort ein Break, leistete sich im darauffolgenden Leg aber sechs Fehler beim Double-In und musste folgerichtig das Rebreak und den Ausgleich hinnehmen. Mit einem 76er-Checkout griff sich „Jackpot“ bei eigenem Anwurf das 2:1 und war nur noch ein Leg von der zweiten Runde entfernt. Im daran anschließenden Leg unterlief Smith der letztlich alles entscheidende Fehler: bei 24 Restpunkten warf er drei Mal außen an der Doppel-12 vorbei und schenkte Lewis seine Chance zum Matchgewinn. 45 Punkte machte „Jackpot“ auf der Doppel-16 aus und jubelte über den hart erkämpften 2:1-Erfolg und dem damit verbundenen Einzug in die zweite Turnierrunde.

World Grand Prix


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