Max Hopp scheitert beim Grand Prix-Debüt in Runde eins
Mit dem World Grand Prix steht vom 30. September bis zum 6. Oktober das einzige Double In/Double Out-Turnier im PDC-Kalender auf dem Programm. Ausgetragen wird es wie gewohnt im Citywest International Event & Convention Centre in der irischen Hauptstadt Dublin. Mit Max Hopp geht zum ersten Mal überhaupt ein Deutscher an den Start; der „Maximiser“ war auch gleich am ersten Tag an der Reihe, musste gegen Dave Chisnall ran. Außer ihm spielten unter anderem auch Michael van Gerwen, Gary Anderson, Raymond van Barneveld sowie Titelverteidiger Daryl Gurney am Sonntagabend. In der ersten Runde wird mit dem Modus "Best of 2 Sets" eine relativ kurze Distanz absolviert.
Schwacher Cullen verliert gegen Meulenkamp
Jeffrey de Zwaan ist einer der Aufsteiger dieses Jahres. So erreichte er beim World Matchplay das Halbfinale, gewann beim zehnten Players-Championship-Event seinen ersten PDC-Titel und schlug Michael van Gerwen zweimal vor TV-Kameras. Sein heutiger Gegner in der Eröffnungspartie des World Grand Prix hört allerdings auf einen anderen Namen, es war der Belgier Kim Huybrechts. Der „Hurricane“ kam mit einem 13-Darter stark ins Spiel hinein, ehe de Zwaan ein Leg später zwei 180er nacheinander warf und am Ende auf der Doppel-8 zum 1:1 kam. Zu Beginn des dritten Legs warf Huybrechts bei eigenem Anwurf neunmal an den Doppelfeldern vorbei, sodass sich „The Black Cobra“ einen komfortablen Vorsprung herausspielen konnte. Mit 14 Darts bei eigenem Anwurf konnte de Zwaan dann wenig später das 3:1 produzieren, somit ging der erste Satz an den Niederländer. De Zwaan startete mit drei Fehlern auf das Anfangsdoppel in den zweiten Satz, dass er dieses Leg aber dennoch gewann, hatte er auch seinem Gegner zu verdanken, der beim Versuch eines 112er-Checkouts die große 12 verpasste. Huybrechts konnte ausgleichen, doch de Zwaan ließ im dritten Leg bei eigenem Anwurf gar nichts anbrennen und stellte Dank eines 14-Darters auf 2:1 in diesem Satz, sodass ihm nur noch ein Leg zum Sieg fehlte. Huybrechts hatte mittlerweile den Glauben an ein Comeback verloren und leistete nur wenig Gegenwehr. „The Black Cobra“ zeigte einen weiteren 14-Darter und zog durch den 2:0-Erfolg in Runde zwei ein. Mit einem Average von knapp 98 Punkten, einer Erfolgsquote von 40 Prozent auf die Doppelfelder beim Reinkommen und 50 Prozent beim Auschecken zeigte de Zwaan dabei eine richtig gute Leistung.
Es folgte das Aufeinandertreffen von Ron Meulenkamp und Joe Cullen, in welches der „Rockstar“ als klarer Favorit hineinging. Allerdings kam der Niederländer deutlich besser ins Spiel, checkte im ersten Leg 130 Punkte auf dem Bullseye und schaffte so direkt ein Break. Aus Cullens Sicht lief es auch im zweiten Leg schlecht. Er brauchte ganze neun Darts, um endlich ein Doppelfeld zu treffen und hatte in diesem Leg letztendlich trotz einer 180 nichts mehr zu melden. Ins dritte Leg kam der „Rockstar“ zwar gleich mit dem ersten Dart hinein, er warf beim Auschecken aber sechsmal an Doppelfeldern vorbei. Meulenkamp hatte dieses Mal zwar auch ein paar Schwierigkeiten, traf aber die entscheidende Doppel-1 und holte sich diesen ersten Satz also glatt mit 3:0. Meulenkamp zeigte sich bis hierhin speziell beim Reinkommen in die Legs gut aufgelegt, brachte meistens schon den ersten oder zweiten Dart in der Doppel-20 unter. Er tat dies auch im ersten Leg des zweiten Satzes, vergab am Ende dieses Legs aber drei Darts auf Doppel. Das rief Cullen auf den Plan, der 80 Punkte ausmachen konnte und so sein erstes Erfolgserlebnis verbuchte. Dieses Break konnte der Engländer wenig später bestätigen, profitierte dabei aber von weiteren zwei Fehlern auf Doppelfelder seines Gegners. Diese Probleme beim Auschecken bekam „The Bomb“ auch im dritten Leg dieses Satzes nicht in den Griff, er warf erneut zwei Mal an Doppeln vorbei. Die Einladung nahm Cullen schließlich an, traf die doppelte 4 und glich zum 1:1 in den Sätzen aus. Der Engländer durfte den entscheidenden dritten Satz beginnen, traf die Doppel-8 am Ende des ersten Legs und lag zum ersten Mal in Führung. Meulenkamp konnte ohne größere Probleme ausgleichen, ehe Cullen im dritten Leg nicht in der Lage war, 24 Punkte auszumachen. Sein niederländischer Gegner hatte sich mit einer 171 ebenfalls 24 Rest gestellt, doch er checkte im Gegensatz dazu mit dem ersten Dart und hatte ein ganz wichtiges Break produziert. Bei Cullen war jetzt die Luft raus, er traf im vierten Leg kaum noch Triplefelder. Meulenkamp machte das Spiel letztlich mit seinem fünften Matchdart zu und feierte nach diesem hart umkämpften 2:1-Erfolg den Einzug in die zweite Runde.
Ein 164er-Finish bringt „Barney“ auf die Siegerstraße
Ein rein englisches Duell fand als nächstes statt. Darren Webster und Stephen Bunting betraten nämlich die Bühne des Citywest International. Webster schaffte im ersten Leg frühestmöglich ein Break, welches er wenige Minuten später auch bestätigen konnte. In der Anfangsphase zeigte sich der „Demolition Man“ generell in hervorragender Verfassung, was er auch im dritten Leg bewies. Er begann mit einem Treffer in der Doppel-20 und legte vier Triple-20er nach. Der sechste Dart erreichte zwar nicht mehr die angestrebte dreifache 19, dennoch holte sich Webster mit einem starken 12-Darter auch das dritte Leg und führte folglich mit 1:0 in den Sätzen. Bis hierhin lag Websters Average übrigens bei über 102 Punkten. Auch nach der Pause war Webster gut unterwegs, traf die Doppel-20 zum Auftakt der Legs weiterhin konstant und holte sich das erste Leg des zweiten Satzes mit einem 16-Darter. Ein Leg später brauchte er sogar zwei Darts weniger zum Leggewinn. Er breakte seinen Gegner und war nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Erst in genau diesem Leg, also dem dritten des zweiten Satzes, bekam Bunting seine ersten Würfe überhaupt, um ein Leg zu gewinnen. Doch er vergab drei Darts auf Doppelfelder, eine Aufnahme später machte Webster 64 Punkte aus und gewann auch den zweiten Satz mit 3:0. „The Bullet“ unterlag dementsprechend mit 0:2 in den Sätzen und konnte dabei nicht ein Leg auf seine Seite ziehen.
Ricky Evans, der als schnellster Werfer auf der Tour gilt, hatte seine Qualifikation für den World Grand Prix vor allem seinem Finaleinzug bei den Dutch Darts Championship Anfang September zu verdanken. Bei seinem Debüt traf er in Person auf Raymond van Barneveld auf einen der ganz großen im Dartsport. Evans hatte im gesamten ersten Satz massive Probleme beim Double-In, brauchte immer wieder mehrere Aufnahmen, um überhaupt ins Scoring zu kommen. So holte sich van Barneveld ohne größere Schwierigkeiten die ersten beiden Legs der Partie, vergab zum Abschluss des dritten Legs allerdings einen Dart auf Tops, um den ersten Satz zu beenden. Evans versenkte seinen Pfeil in der Doppel-20 und verkürzte auf 1:2. Letztendlich blieb das aber ohne Auswirkungen, denn „Barney“ checkte 96 Punkte aus und griff sich Satz Nummer eins. Im ersten Leg des zweiten Satzes vergab der Niederländer allerdings sechs Chancen beim Auschecken, sodass Evans ein Break gelang. Mit 17 Darts konnte „Rapid“ seinen Vorsprung in diesem Satz ausbauen, van Barneveld konterte mit 16 Darts und stellte auf 1:2. Mittlerweile hatte Evans seine Probleme beim Double-In in den Griff bekommen, traf die Doppel-16 zu Beginn des vierten Legs dieses Satzes mit dem zweiten Versuch und konnte dieses wenige Aufnahmen später auch für sich entscheiden. Evans glich zum 1:1 in den Sätzen aus. Auch das erste Leg des dritten und letzten Satzes ging an den Engländer, ehe im nächsten Leg das Highlight des bisherigen Abends folgte. Evans versuchte sich an einem 143er-Finish, verpasste einen Breakdart auf die Doppel-16 allerdings haarscharf. Van Barneveld hatte sich bei 164 Restpunkten positioniert und war in der Lage, dieses hohe Finish zu produzieren. Evans applaudierte und war letztlich geschlagen. Mit 13 und 16 Darts holte sich van Barneveld die ihm noch fehlenden beiden Legs und entschied diese lange Zeit auf Messers Schneide stehende Partie mit 2:1-Sätzen für sich.
Der Titelverteidiger startet erfolgreich
Im fünften Match des Abends war es dann endlich so weit. Max Hopp feierte sein Debüt beim World Grand Prix und traf dabei auf den Weltranglistenachten Dave Chisnall. Hopp hatte am Freitag überraschend das 19. Players Championship-Turnier für sich entschieden und so einiges an Selbstvertrauen tanken können. Auf der anderen Seite ist „Chizzy“ in diesem Jahr weiter auf Formsuche und ziemlich inkonstant unterwegs; gute und schlechte Auftritte wechseln sich häufig ab. Der Start ins heutige Match gelang dem Engländer dabei ziemlich gut, er schaffte frühestmöglich ein Break und legte bei eigenem Anwurf mit einem 14-Darter nach. Der „Maximiser“ fand erst im dritten Leg besser ins Spiel, eröffnete dieses mit 160 Punkten und traf wenig später die Doppel-12, um einen 13-Darter zu vollenden. Schon ein Leg später leistete der Deutsche allerdings drei Patzer beim Double-In, wodurch der Satz im Grunde entschieden war. Diese Vermutung bewahrheitete sich wenig später, „Chizzy“ zeigte einen 14-Darter inklusive 100er-Checkouts und holte sich Satz Nummer eins mit 3:1. Das erste Leg des darauffolgenden Sets war von Doppelfehlern beim Double-Out geprägt, Chisnall vergab fünf Möglichkeiten, gewann das Leg aber trotzdem, weil Hopp seinerseits fünffach patzte. Die deutsche Nummer eins konnte zwar mit einem perfekt ausgeführten 87er-Finish ausgleichen, doch Chisnall traf wenige Minuten später die Doppel-6 und war nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Ins vierte Leg des Satzes kam Hopp zwar schnell rein, zum Abschluss warf er jedoch dreimal außen an der Doppel-16 vorbei. Chisnall hatte mit einem Maximum Druck ausgeübt, seine übrig gebliebenen 46 Zähler konnte er mit zwei Pfeilen auf Null bringen und so den Endstand von 2:0 besiegeln. Max Hopp fand in dieser Partie zu keinem Zeitpunkt wirklich in sein Spiel hinein, warf nur circa 80 Punkte im Schnitt pro Aufnahme, traf die Doppel zum Anfang der Legs zu 35 Prozent, zum Ende der Legs nur zu 20 Prozent. Chisnall war unterm Strich der überlegene Spieler und wird in der zweiten Runde gegen van Barneveld antreten.
Als nächstes war dann der Titelverteidiger an der Reihe. Daryl Gurney bekam es zum Auftakt mit John Henderson zu tun. Dieses Duell gab es in den vergangenen 12 Monaten schon zweimal auf der große Bühne: beim World Grand Prix im vergangenen Jahr schlug Gurney den „Highlander“ auf dem Weg zum Titel im Halbfinale, unterlag ihm bei der Weltmeisterschaft im Dezember allerdings überraschend in der zweiten Runde. In der heutigen Begegnung bekam Gurney bei 113 Restpunkten eine frühe Breakmöglichkeit, verfehlte allerdings die große 13, nachdem er die dreifache 20 bereits erwischt hatte. So checkte Henderson 54 Punkte aus und verbuchte Leg Nummer eins für sich. Mit einem Treffer in der doppelten 4 sorgte Gurney schon wenig später für das 1:1 im ersten Satz. „Superchin“ produzierte im darauffolgenden Leg mit einem 15-Darter das erste Break, überstand anschließend im vierten Leg zu seinem Glück drei Breakdarts seines Gegners. Als Folge von Hendersons Missgeschick versenkte Gurney in der Doppel-8 und holte sich Satz Nummer eins mit 3:1. Ein vergebener Breakdart auf die Doppel-18 kostete „Hendo“ auch das erste Leg des zweiten Satzes, er war aber bei eigenem Anwurf erfolgreicher und glich zunächst aus. Bei den Anwürfen seines Gegners mangelte es dem Schotten nicht an Chancen, um diese zu gewinnen. Doch auch im dritten Leg des zweiten Satzes patzte Henderson drei weitere Male auf Doppel. Gurney bedankte sich mit einem 56er-Finish und war nur noch ein Leg von der Ziellinie entfernt. Mit einem 74er-Checkout holte sich der Nordire schon wenige Minuten später das im noch fehlende Leg und beendete die Partie mit einem 2:0 in den Sätzen zu seinen Gunsten. Gurney spielt in der zweiten Runde gegen Ron Meulenkamp.
Van Gerwen und Anderson gewinnen souverän
Für Michael van Gerwen ist die Vorjahres-Ausgabe dieses Turniers in ganz schlechter Erinnerung. Er verlor im Entscheidungsleg gegen John Henderson und musste sich schon nach der ersten Runde verabschieden. Eine solche Blamage wollte der Weltranglistenerste heute gegen Steve Lennon um jeden Preis verhindern. Nach diesem Motto startete van Gerwen auch ins Spiel, schaffte mit einem 14-Darter sofort ein Break. Zwar leistete sich der Niederländer ein Leg später vier Fehler, als er zu Beginn des Legs auf Doppel zielte. Weil Lennon am Ende des Legs jedoch einen Dart an der Doppel-20 vorbeiwarf, konnte van Gerwen das eben erreichte Break doch noch bestätigen. Einen 14-Darter später hatte „Mighty Mike“ auch das dritte Leg auf seine Seite geholt und folglich den ersten Satz gewonnen. Van Gerwen konnte im ersten Leg des zweiten Satzes die Doppel-18 mit dem ersten Versuch treffen, beim Auschecken war der Weltranglistenerste bis hierhin fehlerfrei. Daran änderte sich auch im darauffolgenden Leg nichts, sodass van Gerwen nur noch 501 Punkte vom Weiterkommen entfernt war. Bei 112 Restpunkten bekam sein irischer Gegner zwar noch eine letzte Möglichkeit, konnte sich allerdings keinen Dart auf Doppel erspielen. Van Gerwen machte 74 Punkte mit drei Darts aus und holte sich auch den zweiten Satz zu Null. Van Gerwen zeigte sich speziell auf die Doppelfelder in guter Form, beim Double-Out unterlief ihm in der gesamten Partie nur ein einziger Fehler.
Ganze drei TV-Titel hatte Gary Anderson in diesem Jahr schon mit nach Hause nehmen können, und er würde sich mit Sicherheit nicht beschweren, wenn in Dublin noch ein vierter hinzukäme. Als allererstes musste er jedoch gegen Jonny Clayton antreten. Im ersten Leg zeigten beide einige Anfangsschwierigkeiten auf Doppelfelder. Anderson brauchte zunächst fünf Darts, um überhaupt punkten zu dürfen und vergab einige Aufnahmen später fünf Möglichkeiten, um ein frühes Break zu landen. So kam Clayton trotz drei eigener Fehler zum ersten Erfolgserlebnis, musste aber wenig später den Ausgleich hinnehmen, weil Anderson einen 13-Darter spielte. Ein 50er-Finish brachte dem Weltranglistenvierten wenig später das erste Break, im darauffolgenden Leg brachte er seinen Pfeil in der doppelten 8 unter und holte sich Satz Nummer eins mit 3:1. Trotz einiger Unsicherheiten beim Auschecken, er leistete sich fünf Fehler auf Doppel, holte sich Anderson auch das erste Leg nach der Pause, ehe er mit vier perfekten Darts in das zweite Leg des Satzes hineinkam. Das perfekte Spiel wurde es zwar nicht, am Ende stand allerdings ein 11-Darter beim „Flying Scotsman“, der ihn soweit brachte, dass er ihn noch ein Leg von der zweiten Runde trennte. Ein Treffer in der Doppel-5 besiegelte schon wenige Minuten später das 3:0 im zweiten Satz. Insgesamt gewann Anderson also mit 2:0 in den Sätzen. In der zweiten Runde wird er gegen Jeffrey de Zwaan antreten.