Die beiden Besten der Welt erreichen Finale
Nur noch vier Spieler sind übrig aus dem 32 Mann großen Teilnehmerfeld des World Grand Prix 2016. Einer dieser Spieler wird sich am Ende den Titel holen. Nur Michael van Gerwen kennt dieses Gefühl bereits, da er sich die Trophäe bereits zwei Mal sichern konnte. Er bekam es in seinem Match mit Dave Chisnall zu tun. Im anderen Halbfinale traf Weltmeister Gary Anderson auf zweimaligen Finalisten dieses Turniers, Raymond van Barneveld. Der Niederländer musste noch nicht einen Satz im Turnierverlauf abgeben.
Chisnalls Kampf ist nicht genug
Dave Chisnall hat in seiner Karriere schon einiges erreicht, ein Major Sieg fehlt jedoch immernoch. Um den dieses Mal zu holen, musste er Michael van Gerwen schlagen. Auf einem Major Turnier gelang ihm dies bis hierhin nur ein Mal. Allerdings war das im Jahr 2013 bei ebendiesem Wettbewerb, dem World Grand Prix. Beide Spieler starteten sehr stark, spielten einen Average von rund 115 Punkten im ersten Satz. Chisnall gelang dabei ein 10-Darter, jedoch musste er trotzdem mit ansehen, wie MVG sich das 1:0 mit einem 106’er Finish sicherte. Aber das brachte den Engländer nicht raus, ganz im Gegenteil. Mit einem tollen Break kam er zurück. Zwar kassierte er sofort das Rebreak, konnte allerdings den Druck weiter aufrecht erhalten und wenig später den Ausgleich in den Sätzen einstellen. „Chizzy“ war in dieser Phase der etwas bessere Spieler. Michael schien überrascht, dass sein Gegner dieses Tempo so konstant mitgehen konnte. So machte der Niederländer immer wieder einige Fehler, brauchte oftmals sehr lange um ins Leg zu kommen. So zum Beispiel im dritten Satz, als er in einem Leg erst mit dem elften Dart rein fand. Diese Dinge nutzte Dave gut aus und ging in Sätzen mit 2:1 in Führung.
Dann aber vergab Chisnall in einer wichtigen Situation ein 118’er Finish. Es wäre ein weiteres Break gewesen. So holten beide Spieler im vierten Satz ihre Legs bis zum 2:2. Das Entscheidungsleg war, vor allem für „Mighty Mike“, ungeheuer wichtig. Beide zeigten einen perfekten Start, am Ende war es aber der Niederländer, der mit einem 10-Darter das 2:2 in den Sätzen herstellte. Dies schien Dave ein wenig aus der Ruhe gebracht zu haben, denn im folgenden Satz konnte er kaum mitreden. Michael war eiskalt und gab kein Leg ab. Nachdem auch Dave mit 2:0 in Führung ging, schien der sechste Satz schon entschieden und die Zuschauer bereiteten sich auf den Entscheidungssatz vor. Doch weit gefehlt. Michael van Gerwen zeigte seine ganze Klasse, packte nochmal eine Schippe drauf und drehte das Geschehen. So siegte der Weltranglistenerste am Ende doch mit 4:2 und zog ins Endspiel ein.
M.v.Gerwen | 4:2 | D.Chisnall |
31 | 100+ | 27 |
18 | 140+ | 16 |
4 | 170+ | 0 |
6 | 180 | 9 |
99.37 | Average | 95.05 |
106 | High Finish | 104 |
6 | Breaks of Throw | 5 |
25/58 43% | Starting Doubles | 25/50 50% |
14/28 50% | Finishing Doubles | 11/27 41% |
Barneys Serie endet in klarer Niederlage
Im anderen Halbfinale wollte Raymond van Barneveld nach Möglichkeit seine weiße Weste behalten. Noch nicht einen einzigen Satz hatte der Niederländer bei diesem Turnier in diesem Jahr abgegeben. Gegen Gary Anderson sollte dies jedoch natürlich fast unmöglich sein. Und entsprechend verlief auch der Start des Matches. Gary spielte deutlich besser als am Vortag und ging früh mit 2:0 in Führung. Raymond aber gab nicht auf, verkürzte und brachte sich in Position für den Ausgleich. Er vergab jedoch einen Dart auf die Doppel-16. Dies nutzte Anderson postwendend, als er 148 Punkte zum ersten Satzgewinn auscheckte. Dem folgte ein tolles Break zum Start von Satz Nummer zwei. Doch Raymond konnte dieses wettmachen und letztlich durch eine sehr ruhige und starke Performance noch drehen. So gelang ihm der Satzausgleich. Diesen Schwung nahm er mit in den nächsten Satz und ging seinerseits nun sehr schnell mit 2:0 in Führung. Dann aber pushte sich Gary nochmal. Er verkürzte und startete daraufhin mit fünf perfekten Darts. Nach dem Ausgleich, welcher ein Break war, hatte Gary im eigenen Leg alle Möglichkeiten. Diese spielte er richtig aus und ging mit 2:1 in Sätzen in Front.
Raymond schien sich davon zunächst nicht groß irritieren zu lassen. Der Niederländer machte weiter und hielt dem Druck stand. Er ging in Führung. Gary gelang im eigenen Leg zwar der Ausgleich, doch Barney hatte alle Trümpfe in seiner Hand. Dann aber verpasste er einige Darts auf die Doppel, sodass der „Flying Scotsman“ zu einem weiteren Break und dem 2:1 kam. Danach spazierte er zum 3:1, was dadurch auch der Stand in den Sätzen war. Barney stand mit dem Rücken zur Wand und musste nun abliefern. Anderson aber schien es nun eilig zu haben, denn seine Scores waren sehr stark. So sprintete er zu seinem nächsten Leggewinn. Barney schien das durchaus zu kümmern, er hatte nun ab und an Probleme in die Legs zu kommen und die Triple zu treffen. Doch er gab sich nicht auf, versuchte nochmal alles um Druck aufzubauen. Dies gelang ihm und so drehte er den Satz mit einem Break auf 2:1. Doch diesen Vorteil verschenkte er, als er erst im elften Dart rein kam. So glich Gary wieder aus und holte sich wenig später auch den Sieg. Am Ende gewann der Schotte also mit 4:1 und kam erstmals ins Finale des World Grand Prix.
G.Anderson | 4:1 | R.v.Barneveld |
28 | 100+ | 22 |
18 | 140+ | 15 |
2 | 170+ | 0 |
5 | 180 | 8 |
98.89 | Average | 91.55 |
148 | High Finish | 62 |
6 | Breaks of Throw | 4 |
23/36 64% | Starting Doubles | 23/55 42% |
14/32 44% | Finishing Doubles | 9/32 28% |
Tobias Gürtler