Robert Thornton gewinnt den World Grand Prix

Ohne Mensur Suljovic, dafür aber mit dem besten Spieler der Welt fand das Finale des World Grand Prix 2015 statt. Der Gegner von Michael van Gerwen hieß Robert Thornton. Gegen 30 andere Teilnehmer setzten sie sich durch um ins Endspiel einzuziehen und dort um die Trophäe zu kämpfen. „Mighty Mike“ konnte sich den Titel bereits 2012 und im vergangenen Jahr sichern, für „The Thorn“ ist das Finale die beste Leistung, die er bei diesem Turnier je zeigte. Er geht somit als Außenseiter in die Partie.

Die Wege ins Finale

Michael van Gerwen warf im Finale durchschnittlich sechs Punkte mehr als sein Kontrahent, aber Timing ist alles
Michael van Gerwen warf im Finale durchschnittlich sechs Punkte mehr als sein Kontrahent, aber Timing ist alles

Michael van Gerwen startete gegen Keegan Brown ins Turnier. Dabei setzte er sich knapp mit 2:1 in den Sätzen durch. Von da an lief das Turnier dann deutlich lockerer für den Weltranglistenersten. So bekam er es in der zweiten Runde mit Kim Huybrechts zu tun. Zwar verlor er den ersten Satz, was sich jedoch als kleiner Ausrutscher erwies. Danach zeigte er eine blitzsaubere Leistung und gewann ohne Probleme die folgenden drei Sätze. Huybrechts hatte keine echte Chance. Genau wie Jamie Lewis im Viertelfinale. Der Waliser war von Beginn an vom Spiel des Titelverteidigers überfordert. Der 3:0-Sieg von MVG war am Ende wenig überraschend. Auch der Einzug ins Finale sollte nicht sonderlich problematisch verlaufen. Mit einem 4:1 schlug er erneut einen Waliser, in dem Fall Mark Webster, klar und deutlich.

Robert Thornton musste da schon deutlich mehr kämpfen, um erstmals ins Endspiel einzuziehen. Zunächst gelang ihm aber ein souveräner 2:0-Erfolg über Daryl Gurney, womit er erfolgreich ins Turnier startete. Startschwierigkeiten hatte er in der zweiten Runde gegen Justin Pipe. „The Thorn“ hatte anfangs Probleme die Doppel zu erwischen, was ihm beinahe den ersten Satz kostete. Er drehte ihn jedoch und schaffte so die Basis für einen klaren 3:0-Sieg. Ein auf und ab war die Viertelfinalpartie gegen Ian White. Thornton war sehr inkonstant, was seinen in der Summe durchschnittlichen Gegner immer wieder zurück ins Match brachte. Nach langem Kampf behielt der Schotte aber die Nerven und sicherte sich im Entscheidungsleg das 3:2. Auch gegen Mensur Suljovic verlor er zwei Sätze, lag zwei Mal hinten, war am Ende aber dann doch der erfahrenere Spieler am Oche und setzte sich verdient mit 4:2 durch.

18 Maximums reichen van Gerwen nicht

Mit einem Feuerwerk begann das Finale. Angezündet wurde es von Michael van Gerwen. Der Niederländer war sofort in der Partie und punktete, dass sich die Balken bogen. Im ersten Satz ließ er Thornton keinerlei Chance, warf in drei Legs bereits vier 180’er. Und so ging er auch ohne Probleme und Legverlust, sowie mit zwei Breaks n Führung. Doch Robert kam in der Folge auch besser rein und nutzte zwei ausgelassene Möglichkeiten von van Gerwen zur 2:0-Führung im zweiten Satz. Zwar kam der Niederländer zum Ausgleich, doch im entscheidenden Leg warf Robert sechs perfekte Darts und brachte das Leg nach Hause. Somit stand es nach zwei Sätzen 1:1 und alles war noch drin. Und das alles drin war, zeigte auch der dritte Satz, in dem es zunächst vier Breaks gab. Wer Aufschlag hatte, war somit überhaupt nicht relevant. Am Ende behielt Robert aber doch die Nerven und ging erstmals in dem Match in Führung. Damit zeigte er, dass mit ihm zu rechnen war. Es folgten allerdings drei schwächere Legs, die allesamt an Michael van Gerwen ging. Dabei checkte der Niederländer 104 und 110 Punkte und glich erneut aus. Er wirkte dabei sehr fokussiert und deutlich weniger emotional als sonst, er schien die Partie konzentriert ins Ziel bringen zu wollen.

Michael van Gerwen zeigte im Finale 18 Mal die 180 und musste sich dennoch geschlagen geben
Michael van Gerwen zeigte im Finale 18 Mal die 180 und musste sich dennoch geschlagen geben

Probleme dabei bereitete ihm Robert Thornton. Der Schotte zeigte sich immer gefestigter und wurde stärker und stärker. Zwar hatte er auch immer mal wieder ein paar Aussetzer, brauchte hier und da mal länger um ins Leg zu finden, jedoch verfehlte MVG selbst ebenfalls einige Doppel. Und so kam es auch, dass der Niederländer ganze zehn Darts vergab, die ihm den 2:2-Ausgleich in Satz Nummer fünf gebracht hätten. Robert kämpfte sich heran, warf zwei 180’er hintereinander und schaffte noch das Break, was ihm auch die 3:2-Führung in den Sätzen einbrachte. Auch hier konnte Michael aber relativ schnell wieder ausgleichen. Man wartete darauf, dass der Titelverteidiger beginnt den Turbo zu zünden und sich abzusetzen, doch Thornton blieb immer dran. So holte er auch einen 0:2-Rückstand im siebten Satz auf, checkte dabei unter immensem Druck 118 Punkte und konnte den Satz noch für sich entscheiden. Ihm fehlte also nur noch einer für den Titel. Doch MVG hatte etwas dagegen. Der Niederländer gab nochmal alles, brach mit 18 Maximums Adrian Lewis‘ Rekord an 180’ern beim World Grand Prix und erzwang den Entscheidungssatz. Diesen eröffnete „The Thorn“ und gewann das erste Leg mit einem 90’er Finish via Bull und Tops. Damit zeigte er, wie viel Selbstvertrauen er hatte. Der Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf sich warten. In den entscheidenden Momenten schien dennoch Thornton der gefestigtere Spieler zu sein, Michael vergab oftmals Chancen unter Druck. Und so holte Thornton zwei weitere Legs und sicherte sich somit tatsächlich seinen zweiten Major Titel. Am Ende war es ein verdienter und fantastischer 5:4-Sieg des Schotten.


Michael van Gerwen 4:5 Robert Thornton
45 100+ 51
18 140+ 25
1 170+ 0
18 180 9
96.79 Average 90.79
110 High Finish 118
9 Breaks of Throw 7
36/75 - 48% Start % 36/94 - 38%
20/62 - 32% Finish % 16/35 - 46%

Tobias Gürtler

World Grand Prix


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