World Cup of Darts 2024 – Glen Durrant brachte es auf den Punkt: “What you see, is what you get!”

Finaltag, heute wird das World Cup Sieger Team 2024 ermittelt, beginnen sollte der Nachmittag mit den Viertelfinals. Nach 3:6 sowie 4:7 Rückstand konnte sich Deutschland im gestrigen Spiel gegen Nordirland zwar nochmal zurückkämpfen und sogar den Decider erzwingen, aber hier war es eine einzige Aufnahme von Josh Rock, die den ganzen Unterschied machte. Letztendlich zog Nordirland mit dem 8:7 Erfolg über Deutschland ins Viertelfinale ein, heute bekamen es Brendan Dolan und Josh Rock mit England zu tun. Der mit Blick auf die Weltrangliste absolute Klassenprimus wurde von Frankreich kaum gefordert, zeigte sich aber trotzdem in bester Spiellaune. England und Schottland sind die beiden gesetzten Nationen, die ihr Auftaktspiel gewinnen konnten, während der Titelverteidiger Wales und vor allen Dingen die Niederlande gestern überraschend ausgeschieden sind. Wales war natürlich geschwächt, nachdem Gerwyn Price aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte, und sich die Waliser daher sehr kurzfristig auf eine vollkommen andere Konstellation einstellen mussten. Insbesondere Jim Williams brauchte seine Zeit, um sich an die neue Situation zu gewönnen. Nichtsdestotrotz ist Kroatien aber auch sehr stark aufgetreten, und wie das im Darts so ist, letztendlich muss man das Board bespielen und nicht den Gegner, und man muss ein Match selbst nach Hause bringen, der Kontrahent macht das nicht für einen. Vielleicht die Überraschung des Tages: dass die Niederlande ein derart desolates Spiel an den Tag legte und den Belgiern so gar nichts entgegenzusetzen hatte, war doch einigermaßen verblüffend. Erstaunlich war aber auch, wie willensstark sich der „Underdog“ Italien gegen Australien durchgesetzt hat, Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa haben Darts-Geschichte geschrieben. Simon Whitlock war unbestritten nicht der Verursacher der Niederlage, Damon Heta, der den Leistungen seines Partners zeitweilig auch schon mal mit dem Kniefall auf der Bühne gehuldigt hatte, fand bei diesem Turnier nie in sein Spiel. Weniger unerwartet kamen die Siege Österreichs gegen Überraschungsachtelfinalist Chinesisch-Taipeh, Schwedens gegen Tschechien und der Kantersieg von Schottland über Polen. Dass Schottland gewinnen würde, war irgendwie voraussehbar, aber dass Peter Wright und Gary Anderson derart dominant auftraten, muss dennoch explizit hervorgehoben werden.

Befindet sich Österreich weiter auf dem Vormarsch oder stellt sich Kroatien in den Weg?

Den Start in den Nachmittag machte: Österreich gegen Kroatien. Mark Webster wurde gestern nochmal an seinen eigenen World Cup Auftritt 2012 erinnert, als er gemeinsam mit Richie Burnett Wales vertrat, und in besagtem Jahr unter anderem gegen Kroatien spielen durfte. Schon damals war Boris Krcmar im Team Kroatien, in 2012 spielte der gemeinsam mit Tonci Restovic. Auch heute war Boris Krcmar wieder am Start, an seiner Seite Romeo Grvabac, für Österreich traten natürlich Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez an. Kroatien hatte das Ausbullen für sich entschieden und legte gleich mal wie die Feuerwehr los. 14 Würfe benötigten die Kroaten, dann hatten sie das 1:0 verbucht. Im zweiten Durchgang packten sie das High Finish, 104 (T18, 18, D16) aus, schon stand es 2:0. Auch im dritten Leg ließ Kroatien nichts anbrennen, beim 3:0 hing Österreich noch auf der 259 fest. Im vierten Durchgang kippte das Momentum dann, Österreich mit der ersten 180 des Nachmittags und ihrem ersten Leggewinn, 1:3. Aber Kroatien wusste sich zu wehren, lieferte in Durchgang Fünf ebenfalls ihr erstes Maximum ab, und baute mit exzellentem 12-Darter den Vorsprung auf 4:1 aus. Das sechste Leg begannen die Kroaten gegen den Anwurf mit der 180, konnten dann aber im Endspurt die 32 nicht löschen und während sie drei Breakdarts vergaben, sicherte Mensur Suljovic den Österreichern das Leg zum 2:4. Österreich tat es im siebten Durchgang seinem Gegner gleich, das heißt, auch sie starteten gegen den Anwurf mit der 180, im Gegensatz zu den Kontrahenten wussten sie die Chance dieser soliden Punktegrundlage jedoch zu nutzen und erzielten das Break zum 3:4. Das eben errungene Break bestätigten Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez im achten Leg, damit war der Ausgleich hergestellt. Nach einem 1:4 Rückstand hatten sich die Österreicher wieder großartig ins Spiel zurückgebracht, 4:4. Im neunten Leg setzten sie noch eins drauf: der 11-Darter erwies sich als besonderer Augenschmaus. Rodriguez startete mit der 81, Suljovic servierte die 180, Rodriguez lieferte die 140 und schließlich nahm Mensur Suljovic das 100er-Finish (T20, D20) heraus. Damit gingen die Österreicher zum ersten Mal in diesem Match in Führung, sichtbar bereit für mehr davon, 5:4. Boris Krcmar und Romeo Grvabac konterten im zehnten Leg jedoch postwendend mit dem Re-Break, so war der Ausgleich abermals fix, 5:5. Im elften Durchgang hielt Kroatien das begonnene Leg und ging seinerseits wieder in Führung, 6:5. Aus einer zunächst eher einseitigen Partie hatte sich nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelt, Österreich antwortete mit dem 6:6. Im 13. Durchgang wusste Österreich die Gelegenheit zu nutzen, dass Kroatien, trotz beeindruckendem vorausgegangen Bullseye-Treffer, mal wieder drei Checkout-Darts am Doppel vorbeigesetzt hatte, und schnappte sich das Break zum 7:6. Aber auch Kroatien wusste im 14. Leg, wie man Kapital aus den Fehlern der Gegner schlägt. Dabei hatte Österreich den Durchgang mit dem Maximum perfekt begonnen, vermochte es dann aber nicht, nach ausgezeichneter Vorbereitung (132), mit drei Matchdarts die verbliebene 32 zu eliminieren. Kroatien hatte umgehend das Re-Break errungen, somit stand es 7:7 und es ging in die Verlängerung. Kroatien begann den Decider, aber auch sie taten sich mit dem Gang über die Ziellinie schwer, der einzige Matchdart flog an der Double-20 vorbei, so war der Weg offen für die Österreicher. Letztendlich saß der sechste Matchdart, 8:7. Nachdem es zeitweise gar nicht rosig für die alpenländischen Nachbarn aussah, hatten sie sich bravourös ins Match zurückgekämpft und konnten sich nun, nach dem Motto „Ende gut, alles gut“, ausgelassen über den Einzug ins Halbfinale freuen.

Im Anschluss sah man Italien (Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa) und Belgien (Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts) die Bühne betreten, … Na ja, genau genommen standen zunächst nur Italien und die halbe belgische Mannschaft dort oben. Eine gefühlte Ewigkeit lang das gewohnte Bild: Kim Huybrechts war schon einige Zeit oben angekommen, begrüßte den Gegner, Schreiber und Caller, ordnete auf dem Tisch Flaschen und Darts, vermutlich alphabetisch, genug Zeit dafür hatte er allemal. Während alles wartete, begrüßte Dimitri Van den Bergh noch Fans, Familie und Freunde, ja, natürlich durfte auch das obligatorische Selfie nicht fehlen. Dann war auch Dimitri Van den Bergh endlich auf der Bühne angekommen, doch nun musste selbstverständlich noch der Tanz vorgeführt werden. Ein verstecktes Mikrophon oder aber ein Lippenleser, vorzugsweise italienischer Dolmetscher in Personalunion, wäre jetzt interessant gewesen, jedenfalls fühlten sich die Italiener offensichtlich „not amused“ über die Wartezeit. Auch der belgische Partner vollführte ein paar Schrittbewegungen, allerdings nicht im Rhythmus der Musik, er scharrte vielmehr ungeduldig mit den Hufen.

Hat jemand zufällig Medikamente gegen hohen Blutdruck dabei?

Dann startete das Match endlich und die Belgier legten mit Anwurf schon mal beachtlich vor. Auch wenn schon zu Beginn zu viele Würfe unnötig zelebriert wurden, beim High Finish, 108 (T20, 16, D16) war Belgien zur Stelle, 1:0. Den zweiten Durchgang begann Belgien mit der 180, schaffte es dann aber nicht, einen der drei Breakdarts in der Double-20 unterzubringen. Das verschaffte Italien die Zeit, das begonnene Leg zu halten, 1:1. Im dritten Durchgang waren die Antwerpener fast durchgehend auf der vergeblichen Suche nach Triple-Feldern, Italien fand derer umso mehr und errang seinerseits das Break, 2:1. Auch den vierten Durchgang spielten Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa solide runter, nicht zuletzt dank dem passenden Set-up-Shot (108), bauten sie ihre Führung auf 3:1 aus. Doch dann packte Belgien die 134 aus, plus zweimal die 100, die 135 und das 32er-Checkout, der 13-Darter vermittelte nicht nur ein gutes Gefühl, sondern auch das 2:3. Ein wackliges sechstes Leg, in dem Italien vier Checkout-Darts vergab, öffnete Belgien Tür und Tor weit auf, die stiefelten dankend durch und dann stand es 3:3. Im siebten Durchgang hatte Belgien wieder in den Flow gefunden: 100 – 180 – 96 – 125 (25, T20, D20), der hervorragende 12-Darter verhalf ihnen zur ersten Führung in diesem Match, 4:3. Aber Italien steckte nicht auf, besonders Dalla Rosa wusste heute enorm zu beeindrucken, das 97er-Checkout mit zwei Würfen war ausgesprochen sehenswert und Italien hatte wieder ausgeglichen, 4:4. In den darauffolgenden zwei Durchgängen gab sich keiner eine Blöße, beide Teams sicherten jeweils ihren Anwurf, 5:5. Auch in Durchgang Elf und Zwölf hielten sich beide Mannschaften schadlos, auch hier gelang es beiden, das begonnene Leg durchzubringen, 6:6. Es ging unausweichlich auf die Zielgerade, nun entschied das Best-of-Three über Sieg und Niederlage, d.h. jeder einzelne Leggewinn konnte Gold wert sein. Dieser Tatsache bewusst, nahm sich Dimitri Van den Bergh im 13. Durchgang vor dem Wurf auf die Double-10 nochmal extra viel Zeit für die Vorbereitung. Die Hände wurden nochmal abgetrocknet, dann nahm er mit trockenen Händen noch mal einen feuchten Schluck aus der Flasche, erstaunlicherweise trocknete er die Hände im Anschluss nicht nochmal ab, so eine Flasche weist schließlich häufig Kondenswasser auf der Außenseite auf, stattdessen folgte ein kleiner Verdauungsspaziergang über die Bühne, dann die Trockenübungen der Wurfbewegung und natürlich durften auch die Atemübungen nicht fehlen … Stunden später, Kim Huybrechts war derweil in die Knie gesunken und hatte sich unter den Tisch gesetzt, die Aufregung war ihm sichtlich zu Kopfe gestiegen, das Publikum demonstrierte erste Unmutslaute und die Italiener überlegten sich vermutlich, ob sie derweil einen Cappuccino trinken gehen sollten – aber dann war es soweit. Obwohl man beinah schon geneigt war, sich zu wundern, dass sich der Spieler nach diesem langen Zeitraum überhaupt noch daran erinnern konnte, welches Doppelfeld er eigentlich treffen sollte, hatte sich die enervierende Vorbereitungsphase für Dimitri Van den Bergh ausgezahlt, offenbar braucht er das wirklich, der Pfeil landete passgenau im anvisierten Doppelfeld. Wer trifft, hat Recht, so stand es 7:6. Nun hielten die Italiener den „Schwarzen Peter“ in der Hand, aber auch drei Pfeile, mit denen sie fantastisch zu agieren wussten. Die Italiener präsentierten flüssige Aufnahmen, ohne große Wurfvorbereitung und ohne irgendwelche Rituale, sie wollten halt nur spielen, aber auch beißen: 119 – 59 – 59 – 180 – 84, es war die einzige 180 für die Italiener an diesem Nachmittag und selten kam ein Maximum zu einem besseren Zeitpunkt. Italien glich abermals aus, 7:7. Den Decider begann Dimitri Van den Bergh mit der 77, als Kim Huybrechts an der Reihe war, servierte er die fünfte belgische 180 in diesem Viertelfinale, auch hier war das Timing perfekt. Dann spielten die Belgier das Leg konsequent zu Ende, der 8:7 Erfolg war geschafft.

Die Italiener hatten sich bei diesem Turnier großartig verkauft und auch wenn es am Ende nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat, sie haben sich hier eine Menge Hochachtung verschafft. So muss man nicht nur Belgien zum Sieg gratulieren, sondern auch Italien zu ihrer durchgehend respektablen Performance beglückwünschen. Im anschließenden Siegerinterview präsentierte sich Kim Huybrechts bemüht demutsvoll, rechnete Dimitri Van den Bergh 85% Anteil am Erfolg zu und deklarierte die letzte 180 zur einzig vernünftigen Aufnahme seinerseits. Auf die Zeitspanne angesprochen, die sein Partner in Anspruch nahm, bevor er das 13. Leg auscheckte, wusste Kim Huybrechts einiges zu sagen. Er war schier am Ausrasten und hatte in dem Moment wohl nur einen Wunsch, der da lautete: „Wirf endlich diesen Gott-verdammten Pfeil ins Board!“ Dimitri Van den Bergh nahm es mit rehabilitiertem Gesichtsausdruck und entsprechend genüsslich zufriedenen Lachen zur Kenntnis, als Huybrechts hinzufügte, dass sein Blutdruck in dem Augenblick durch die Decke schoss.

England und die Favoritenstellung

Für nicht ganz so hohen Blutdruck sollte die Begegnung England (Luke Humphries und Michael Smith) gegen Nordirland (Josh Rock und Brendan Dolan) sorgen. Die Nordiren, die gestern dem deutschen Team ein jähes Ende bereitet hatten, mit dem ersten Anwurf, aber England zeigte gleich mal, in welcher Nation die Nummer Eins und die Nummer Drei der Weltrangliste beheimatet ist. Break zum 1:0, das ging ziemlich flott. Nordirland revanchierte sich mit Re-Break im zweiten Durchgang, das High Finish, 101 (T20, 9, D16) erwies sich hierbei als besonders zweckdienlich. England dachte gar nicht daran, die Break-Serie zu beenden, ein Leg später war auch das 2:1 in trockenen Tüchern. Erst in Durchgang Vier befanden es die traditionsbewussten Engländer an der Zeit, jetzt mal besser mit der Gepflogenheit zu brechen und somit sicherten sie sich ihren Anwurf, mit respektablem 97er-Finish zum 3:1. Das begonnene Leg halten kann auch Nordirland, das bewiesen die beiden in Durchgang Fünf und verkürzten auf 2:3. Josh Rock hatte in diesem Leg die erste 180 auf Seiten der Nordiren geworfen, gegenüber hatte England bis dahin schon zwei derer abgeliefert. Auf jeden Fall präsentierte „Rocky“ mit der Handgeste die angedeutete Helikopter Bewegung, natürlich als Huldigung an seinen Partner. Josh Rock wurde nicht müde, immer wieder zu betonen, was für eine Ehre es für ihn sei, ausgerechnet zusammen mit dem „History Maker“ die Flagge Nordirlands vertreten zu dürfen. Dann legte England einen Zahn zu: 131 – 60 – 180 – 130 (T20, T20, D5), die rasant geworfenen 12 Pfeile bescherten ihnen das 4:2. Ein Leg später ließen sie den nächsten 12-Darter folgen: 121 – 100 – 140 – 140 (T20, T20, D10), 5:2. Zwei High Finishs in Folge, so konnte es weitergehen. Aber auch wenn sie im nächsten Durchgang, mit zwei Würfen wohlgemerkt, „nur“ die 90 auscheckten, es war erstklassig, wie sie zu diesem Zeitpunkt agierten. Nordirland wehrte sich nach Kräften, mit der 180 und weiteren tollen Treffern in den Triple-Segmenten, aber es half alles nichts, England war einfach überlegen. Trotzdem bäumten sich die Nordiren im neunten Durchgang nochmal effektiv auf, ein sehenswertes 91er-Checkout verhalf ihnen zum 3:6. Aber England ließ sich nicht aufhalten, 14 Darts später stand es 7:3. Ein letzter Hoffnungsschimmer für Nordirland im elften Leg: hier wäre beinah noch das 106er-High Finish gelungen, der Fehlwurf auf Doppel machte das Kraut aber auch nicht mehr fett, Hauptsache es war das 4:7. Schluss mit Lustig, England machte im zwölften Durchgang den Deckel aufs Match drauf, 8:4. Luke Humphries und Michael Smith weiterhin mit der Favoritenstellung, der sie zumindest im Viertelfinale schon mal vollauf gerecht wurden.

Die letzte Viertelfinalpartie bestritten Schottland (Peter Wright und Gary Anderson) und Schweden (Jeffrey de Graaf und Oskar Lukasiak). Dan Dawson war im Vorfeld überzeugt, dass da noch viel Darts in Peter Wright steckte, und Dawson unterstrich auch, dass „Snakebite“ trotz aller Tiefphasen, weiterhin für etliche große Triumphe gewappnet sei. Peter Wright und Gary Anderson machten vorher im Interview deutlich, dass sie vor allem Spaß haben wollten. Augenzwinkernd betonten sie auch, dass sie sich hierbei darum bemühten, nicht zu viele Witze zu machen, die andere missverstehen und in den falschen Hals kriegen könnten, was Glen Durrant wie folgt respektvoll zusammenfasste: “I think, what you see, is what you get!”

“He pulls me out, when I`m playing rubbish!”

Und was man dann sah, waren vor allem zwei Mannschaften, die auf Augenhöhe kämpften. Schottland hatte das Ausbullen gewonnen und ließ sich auch den ersten Durchgang nicht nehmen, 1:0. Schweden tat es ihnen im zweiten Durchgang gleich, 1:1. Im dritten Durchgang übernahm Schweden die Initiative, während Schottland mit dem Scoring kämpfte, spielten die Skandinavier das Leg konsequent zu Ende, setzten das Break und übernahmen die Führung, 2:1. Das konnte sich das gesetzte Top-Four-Team unmöglich bieten lassen, im vierten Leg antworteten sie umgehend mit Re-Break, 2:2. Damit war das Break-Festival aber noch nicht zu Ende, 14 Würfe später stand es 3:2 für Schweden. Und mit dem 13-Darter im sechsten Leg bestätigten Jeffrey de Graaf und Oskar Lukasiak das Break auch noch, jetzt führten sie schon mit zwei Legs Vorsprung, 4:2. 85 – 180 – 180 – 56, der 11-Darter, einen Durchgang später, avancierte zum Highlight des bisherigen Matchverlaufs, Gary Anderson und Peter Wright schlossen wieder auf, 3:4. So flüssig sich das siebte Leg präsentiert hatte, so zähflüssig entwickelte sich Leg Acht. Die Schotten waren nach holprigem Abstieg in Checkout-Gefilden gelandet und vergaben vier Möglichkeiten. Auch Schweden bekleckerte sich in diesem Durchgang keineswegs mit Ruhm, aber wenigstens gelang es ihnen doch noch, den Leggewinn einzufahren, 5:3. In ebenso gemäßigtem Tempo griff sich Team Anderson/Wright Durchgang Neun und schaffte abermals zumindest den Anschluss, 4:5. Auch Schweden hielt sein begonnenes Leg im zehnten Durchgang, es stand 6:4. Joanne Wright blickte bereits sorgenvoll, sie spürte, dass Ihr Gatte heute nicht so richtig Fahrt aufnehmen wollte. Aber er hatte ja Gary Anderson an seiner Seite und der war richtig gut drauf! Dank des „Flying Scotsman“, der heute wirklich abheben konnte und im elften Durchgang die 82 geschmeidig gleitend aus dem Board nahm, verkürzte Schottland auf 5:6. Im zwölften Durchgang lieferte Schweden seine nächste 180 ab, doch die restlichen Aufnahmen erwiesen sich eher als unbrauchbar. Schottland bestrafte dies mit dem Ausgleich, 6:6, alles wieder offen. In den nächsten zwei Durchgängen nahm jede Mannschaft dem jeweils anderen Team das begonnene Leg weg, da waren die Diebe erfolgreich unterwegs. Wobei einmal mehr Gary Anderson zu überzeugen wusste, im 14. Durchgang nahm er das High Finish, 117 (20, T19, D20) heraus – die Nonchalance, die er dabei immer wieder an den Tag legt, ist einfach nur herrlich! 7:7. Es ging über die volle Distanz, auch in dieser Partie sollte das 15. Leg die Entscheidung bringen. Schweden traf bei weitem weniger Triple-Felder, als ihnen lieb sein konnte, und bevor sie die Möglichkeit erhalten sollten, die Double-14 zu probieren, war Schottland mit der Restforderung von 45 Punkten an der Reihe. Gary Anderson trat ans Oche, den ersten Pfeil bugsierte er selbstverständlich in die einfache Fünf. Der nächste Versuch landete inmitten des Winmau-Schriftzugs – also weit entfernt vom Doppel. Der dritte Dart musste es richten, – und den versenkte der Weltmeister von 2015 und 2016 in der Double-20. 8:7. Im abschließenden Siegerinterview bestätigte Peter Wright seinem Landsmann eine überdimensional große Schulterbreite und dankte Gary Anderson ausgiebig: „He pulls me out, when I`m playing rubbish!“ Schottland hatte Schweden nach einem hochdramatischen Matchverlauf besiegt, womit alle vier Halbfinalnationen feststanden.

In Kürze sollte es mit den Halbfinals weitergehen.

PDC World Cup


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