Souveräne Auftaktsiege für England und Schottland

Am Freitagabend wurde der World Cup of Darts 2022 fortgesetzt, wobei die acht verbliebenen Erstrundenpartien auf dem Programm standen. Besonders im Blickpunkt waren dabei Peter Wright und John Henderson, die als Team Schottland ihre Mission Titelverteidigung gegen Hongkong starteten. Darüber hinaus durften sich die Zuschauer in der Frankfurter Eissporthalle unter anderem auch auf die gesetzten Teams aus Australien, England und Belgien freuen.

Zum Start des zweiten Turniertags standen sich Lettland (Madars Razma/Nauris Gleglu) und Ungarn (Nándor Prés/Gergely Lakatos) gegenüber. Nachdem das erste Leg des Abends bereits an Lettland gegangen war, zeigte Razma mit einem 104er-Highfinish über 19, Triple-15 und Tops sein Können. Die Letten bestätigten dieses Break und erhöhten ihren Vorsprung auf 3:0. Zwei Möglichkeiten, um noch weiter davonzuziehen, nutzte Razma jedoch nicht aus. Prés war auf der Doppel-8 zur Stelle und sorgte damit für den ersten Leggewinn der Ungarn. Die Letten ließen dieses Match jedoch nicht mehr spannend werden, in der Schlussphase verdeutlichten sie nochmals ihre Überlegenheit. Mit einem 15-Darter gingen sie den vorletzten Schritt, mit einem 14-Darter unmittelbar danach den letzten. Unterm Strich stand damit ein verdienter 5:1-Erfolg für Lettland.

160er-Finish ganz knapp verpasst: bitteres Aus für die USA

Wie gewohnt führte Krzysztof Ratajski auch in diesem Jahr das polnische Team an, unterstützt wurde er dabei erstmals vom 18-jährigen Sebastian Bialecki. Sie mussten in der ersten Runde gegen die US-Amerikaner Danny Baggish und Jules van Dongen antreten. Die beiden letztgenannten verfehlten im Auftaktleg vier Doppelfelder und kassierten sofort ein Break, konnten dieses aber schnell korrigieren. Das lag vor allem daran, dass Ratajski im zweiten Durchgang dreimal Tops verfehlt hatte. Auch in den nächsten Minuten offenbarten beide Mannschaften massive Schwierigkeiten beim Zielen auf den äußeren Ring des Boards. Trotz fünf Patzern schnappten sich die Amerikaner den dritten Durchgang, wenig später gingen sie aufgrund von vier Fehlwürfen jedoch leer aus. Die Polen kamen daher trotz vier eigener Fehler zum Ausgleich, die mögliche Führung machten ihnen aber drei vergebene Breakdarts zunichte. Immerhin antwortete Ratajski mit einem souveränen 86er-Checkout, sodass mit dem 3:3 wieder alles offen war. Auch im siebten Durchgang setzte Bialecki zwei Breakchancen in den Sand, mit dem daran anschließenden 14-Darter bügelten er und sein Teamkollege diesen Fehler aber wieder aus. Damit war das Entscheidungsleg unumgänglich geworden. Dort ließ Bialecki den Polen durch eine großartige 180 nur noch 40 Restpunkte übrig, sodass Baggish unbedingt 160 Zähler checken musste. Er erarbeitete sich den Matchdart auf die Doppel-20, setzte diesen jedoch ein kleines Stück zu niedrig an. Anders als in weiten Teilen dieser Partie hatte Ratajski diesmal keine Schwierigkeiten mit der Doppel-20, gleich der erfolgreiche erste Matchdart brachte Polen in die nächste Turnierrunde.

Selbstverständlich darf auch bei diesem World Cup Devon Petersen nicht fehlen, diesmal spielte er gemeinsam mit Stefan Vermaak für Südafrika und traf zum Auftakt auf Schweden. Daniel Larsson und Johan Engström eröffneten das Match mit einem 14-Darter und profitierten danach davon, dass Vermaak zwei Pfeile neben die Doppel-16 gesetzt hatte. Drei weitere Fehlwürfe, in dieser Situation durch Petersen, kosteten Südafrika auch den dritten Durchgang. Wenig später sorgte Vermaak mit einem Treffer in der doppelten 16 zwar für den ersten Leggewinn seiner Nation, bereits im darauffolgenden Leg leisteten sich er und Petersen jedoch wiederum ganze sieben Fehlversuche. Engström bestrafte dies auf der Doppel-2 und sorgte damit für die Vorentscheidung. Südafrika betrieb zwar noch etwas Ergebniskosmetik, doch die Schweden nutzten schon wenige Aufnahmen später in Person von Larsson ihren zweiten Matchdart und gewannen am Ende klar mit 5:2.

De Sousa individuelle Klasse gibt den Ausschlag

Im vierten Match des Tages trafen die Portugiesen José de Sousa und Vítor Jerónimo auf Guiseppe Di Rocco und Gabriel Rollo aus Italien. Die Portugiesen entschieden die ersten beiden Legs mühelos für sich, in beiden Fällen erwischte dabei Jerónimo das abschließende Doppel. Ganze sieben Fehlwürfe von de Sousa und Jerónimo ermöglichten danach den Italienern ihren ersten Leggewinn, Di Rocco versenkte in der doppelten 16. Durch ein perfekt ausgeführtes 86er-Checkout stellte de Sousa den alten Abstand wieder her. Nachdem die Portugiesen anschließend von sechs Patzern der Konkurrenten profitiert hatten, sahen sie mit dem 4:1 bereits wie die sicheren Sieger aus. Das italienische Duo wollte die Bühne aber noch nicht verlassen. Erst brachte Di Rocco 88 Zähler auf Null, danach holten sie sich mit einem 16-Darter ihr drittes Leg. Jetzt hatte aber vor allem de Sousa genug gesehen. Der Weltranglistensiebte warf im darauffolgenden Leg eine 140, eine 180 und versenkte zudem den ersten Matchdart in der Doppel-8.

Inklusive acht perfekter Darts: Australien mit gelungenen Turnierstart

Danach stiegen die an fünf gesetzten Australier Damon Heta und Simon Whitlock in den laufenden Wettbewerb ein. Sie wollten ihrer Favoritenrolle gegen Litauen gerecht werden, bei denen Darius Labanauskas zum vierten Mal nacheinander gemeinsam mit Mindaugas Barauskas ins Rennen ging. Nachdem die ersten beiden Legs fair aufgeteilt worden waren, startete Whitlock mit einer 180 in den dritten Durchgang. Mit seiner nächsten Aufnahme gelang Heta ebenfalls ein Maximum, sodass sich Whitlock nun am 9-Darter versuchen durfte. Die Triple-20 und die Triple-15 traf der „Wizard“ ebenfalls, die Krönung auf der Doppel-18 verpasst er jedoch knapp. Letztlich holten sich die Australier ihre Führung mit einem brillanten 10-Darter zurück. Durch ein 117er-Highfinish erhöhte Whitlock den Vorsprung, ehe die Litauer ihren eigenen Anwurf durchbrachten und auf 2:3 herankamen. Mit einem 80er-Checkout stellte Whitlock den alten Abstand wieder her. Kurz darauf waren fünf Fehler auf die Doppel der endgültige Genickbruch für Litauen. Whitlock jagte den vierten Matchdart in die Doppel-7 und besiegelte das Endergebnis von 5:2.

Die an Position eins gesetzten Engländer Michael Smith und James Wade zählen selbstverständlich zum Favoritenkreis bei diesem Turnier. Sie hatten zu Beginn jedoch eine knifflige Aufgabe vor der Brust: es ging gegen die tschechische Mannschaft Adam Gawlas und Karel Sedlacek. Die Engländer starteten mit einem 12-Darter, wobei Wade 86 Punkte auf dem Bullseye checkte – Sedlacek hatte Augenblicke vorher ein 130er-Finish nur knapp verpasst. Das auf diese Weise erzielte Break bestätigte das englische Duo. Danach sorgte ein 72er-Finish von Gawlas für das erste Erfolgserlebnis von Tschechien. Obwohl Wade die Doppel-10 dreimal verpasst hatte, stellte England den alten Abstand wieder her und zog durch einen 15-Darter im Anschluss daran sogar noch weiter davon. Die Tschechen fanden keinen Weg mehr zurück ins Match und mussten letztendlich eine klare Niederlage akzeptieren. Smith versenkte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-20 und vollendete den 5:1-Erfolg.

Gleich vier in der Weltrangliste vor ihm platzierte Schotten hatten auf ihre Teilnahme verzichtet, damit John Henderson die Chance erhält, gemeinsam mit Peter Wright den Titel für sein Heimatland zu verteidigen. Für die Vorjahressieger ging es heute Abend gegen Lok Yin Lee und Ho Tung Ching aus Hongkong. Im Auftaktleg verpasste Lee zwei Breakchancen, den daraus resultierenden Rückstand konterte das Team Hongkong mit einem 14-Darter. Mit einem eigenen 14-Darter sorgten die Schotten danach für das dritte Break in Serie, ehe sie erstmals auch das eigene Anwurfleg verteidigten. Während die Gegenwehr von Hongkong immer schwächer wurde, brachten sich die Schotten durch einen weiteren 14-Darter bis ganz kurz vor die Ziellinie. Wenig später war das Match bereits Vergangenheit, mit dem verwandelten ersten Matchdart hatte Henderson den 5:1-Sieg offiziell gemacht.

Auch Belgien gibt sich keine Blöße

Zum Abschluss der ersten Turnierrunde wurde das eingefleischte belgische Duo Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts von Japan (Toru Suzuki und Tomoyo Goto) herausgefordert. Die Westeuropäer sicherten sich frühestmöglich ein Break, welchem sie einen 13-Darter folgen ließen. Erst danach bescherte Goto seinem Land den ersten Leggewinn, Sekunden zuvor hatte Huybrechts zwei eigene Gelegenheiten vergeben. Von diesem Rückschlag ließen sich die Favoriten nicht aus dem Konzept bringen, mit 15 und 17 Darts schnappten sie sich die beiden darauffolgenden Legs. Nachdem Van den Bergh die ersten beiden Matchdarts ungenutzt gelassen hatte, hielt Goto die Japaner mit einem 96er-Finish noch im Turnier. Eine Chance, um bis auf 3:4 heranzurücken, konnte Goto jedoch nicht verwerten. Das machte den Weg für Van den Bergh frei, er brachte den vierten Matchdart in der Doppel-20 unter.

PDC World Cup


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