Alle gesetzten Teams weiter: Favoritensiege am Samstagabend

Die ersten vier Viertelfinalisten beim World Cup of Darts 2022 standen bereits fest, vier weitere wurden in der Session am Samstagabend gesucht. Zuerst wurde die Bühne der Frankfurter Eissporthalle von den Teams aus Australien und Schweden betreten, danach waren Belgien und Polen im Einsatz. Die topgesetzten Engländer wurden von Lettland herausgefordert, ehe es Titelverteidiger Schottland zum Abschluss des Abends mit Portugal zu tun bekam.

Schweden bringt Australien ins Schwitzen – Belgien genügen die Einzel

Simon Whitlock und Johan Engström eröffneten mit ihrem Einzel den Abend und das Duell zwischen Australien und Schweden. Der „Wizard“ verbuchte den besseren Beginn und sammelte mit 15 und 14 Darts die ersten beiden Legs ein. Danach leistete er sich aber zwei Fehler auf der Doppel-20, womit er seinen Gegner ins Spiel holte. Engström sicherte sich zwei Legs nacheinander und glich demzufolge aus. Noch schlechter lief es aus der Sicht von Whitlock im fünften Durchgang, als er ganze neun Pfeile neben die anvisierten Doppelfelder setzte und Engström das Break schenkte. Whitlock schaffte es jedoch, sich davon zu erholen. Trotz weiterer Doppelprobleme brachte er sich ins Entscheidungsleg, wo er bei eigenem Anwurf nichts mehr anbrennen ließ. Ein 14-Darter sorgte für die 1:0-Führung der Australier.

Jetzt musste also Daniel Larsson die Kohlen für Schweden aus dem Feuer holen. Er startete allerdings schlecht in sein Duell mit Damon Heta und kassierte aufgrund von zwei eigenen Fehlwürfen auf der Doppel-16 sofort ein Break. Heta erhöhte den Vorsprung im Anschluss daran und hatte die Hälfte des Weges bereits zurückgelegt. Nachdem Larsson mit einem 13-Darter erstmals erfolgreich gewesen war, unterliefen „The Heat“ fünf folgenschwere Patzer auf die Doppelfelder. Larsson bedankte sich auf der Doppel-8 und brillierte im darauffolgenden Leg mit einem 132er-Highfinish über Bullseye, Triple-14 und Tops – damit verhinderte er das akut drohende Break. Im Gegenzug löschte Heta 108 Zähler, sodass auch dieses Einzel erst im siebten Leg entschieden wurde. Dort nutzte Larsson den Vorteil des Anwerfens aus, brachte abschließend 80 Zähler auf Null und das Aufeinandertreffen zwischen Australien und Schweden damit ins entscheidende Doppel.

Das erste Leg war bereits nach „Down Under“ gegangen, als Engström deutlich am Bullseye vorbeiwarf und den Konkurrenten das Break ermöglichte. Kurz darauf gelang Whitlock ein 82er-Checkout, den Australiern fehlte somit nur noch ein Leggewinn zum Erreichen der nächsten Runde. Die Schweden konnten anschließend zwar noch den Whitewash verhindern, an ein Comeback war aber nicht mehr zu denken. Heta nutzte den dritten Matchdart aus und schickte seine Nation endgültig ins Viertelfinale.

Während das Team Belgien mit Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts gestern Abend keine Probleme mit Japan gehabt hatte, mussten ihre heutigen Gegner aus Polen mächtig kämpfen. Krzysztof Ratajski und Sebastian Bialecki schlugen die USA erst im Entscheidungsleg und überlebten dabei einen Matchdart. Das erste Einzel in diesem Nationen-Duell wurde zwischen Van den Bergh und Ratajski ausgetragen. Checkouts in Höhe von 72 sowie 83 Punkten brachten dem „Dreammaker“ die ersten beiden Legs ein, drei Fehler auf Doppel kosteten ihn anschließend aber das 3:0. Nur wenige Aufnahmen später unterliefen auch Ratajski zwei Fehlwürfe, dadurch verpasste er den angestrebten Ausgleich. In dieser Situation kam Van den Bergh dank eines eigenen 14-Darters zum direkten Rebreak, welches gleichbedeutend mit der Vorentscheidung war. Er versenkte seinen dritten Matchdart kurz darauf in der Doppel-8 und gewann das erste Einzel mit 4:1.

Im zweiten Einzel musste Bialecki früh zwei Rückschlage einstecken: vier Fehlwürfe des 18-jährigen Polen bestrafte Huybrechts mit einem 82er- und einem 96er-Finish. Danach setzte jedoch auch Huybrechts zwei Darts am Doppelring vorbei, sodass Bialecki auf 1:2 herankam. Der „Hurricane“ stellte den alten Abstand sofort wieder her und stand mittlerweile ganz kurz vor der Ziellinie, musste sich nach dem vergebenen ersten Matchdart aber noch etwas gedulden. Bialecki hielt sich durch ein 68er-Finish vorerst im Spiel, über Ergebniskorrektur ging dies aber nicht mehr hinaus. Huybrechts verwandelte den zweiten Matchdart in der Doppel-16 und vollendete den 2:0-Erfolg von Belgien.

Wade verliert sein Einzel, England kommt dennoch weiter

Die an Position eins gesetzten Engländer unterstrichen ihre Titelambitionen gestern mit einem starken Erstrundenauftritt. Gegen Lettland waren Michael Smith und James Wade daher klar favorisiert, das galt insbesondere für Smith in seinem Einzel gegen Nauris Gleglu. Die Favoritenrolle nahm der „Bully Boy“ vom Start weg an, er produzierte frühestmöglich ein Break und bestätigte dieses vollkommen problemlos. Gleglu erhielt erst im dritten Durchgang den ersten Versuch zu einem Leggewinn, verfehlte das Bullseye aber relativ deutlich. Sekunden später erteilte ihm Smith Anschauungsunterricht, er erwischte das Bullseye zum Abschluss eines 87er-Checkouts. Mit dem daran anschließenden 80er-Finish machte Smith den Deckel drauf, zum 4:0-Erfolg verhalf ihm ein Average von über 100 Punkten.

Jetzt hatte Wade das Ziel, die Engländer mit einem Sieg über Madars Razma vorzeitig ins Viertelfinale zu bringen. „The Machine“ begann mit einem 119er-Highfinish auf der doppelten 13. Er leistete sich ein Leg später aber einen untypischen Fehler, als er bei 111 Restpunkten mit dem zweiten Dart die große 11 verfehlte. Razma rettete seinen eigenen Anwurf auf der Doppel-1. Nachdem die nächsten beiden Legs ebenfalls gerecht aufgeteilt worden waren, übernahm Wade durch einen 15-Darter wiederholt die Führung. Doch Razma erzwang das Entscheidungsleg, welches er unbedingt gewinnen musste. Diese Aufgabe erledigte „Razmatazz“, er bestrafte das schwache Scoring von Wade und glich durch den verwandelten dritten Matchdart insgesamt betrachtet zum 1:1 aus.

Dieses Ergebnis hatte das Entscheidungsdoppel zur Folge. Mit seinem Treffer in der Doppel-5 bescherte Wade den Engländern frühestmöglich ein Break, die Letten konnten den Rückstand umgehend korrigieren. Jetzt erhöhte das topgesetzte Duo allerdings die Schlagzahl. Ein 80er-Finish von Smith sorgte für das dritte Break in Folge, in diesem Fall legte England mit einem 13-Darter nach. Durch ein 104er-Highfinish verkürzte Gleglu zwar auf 2:3, bei ihrem eigenen Anwurf ließen sich Smith und Wade den Vorsprung aber nicht mehr nehmen. Durch das gewonnene Doppel zog England ebenfalls in die Runde der letzten Acht ein.

Portugal erzwingt das Doppel, bleibt dort aber chancenlos

Im Viertelfinale war nur noch ein Platz übrig – um diesen duellierten sich zum Abschluss des Abends Titelverteidiger Schottland und Portugal. Beide Nationen schickten ihren auf dem Papier schwächeren Spieler ins erste Einzel, sodass sich John Henderson und Vítor Jerónimo gegenüberstanden. Henderson setzte mit einem 76er-Checkout den Startschuss. Dabei handelte es sich um ein Break, seinen Anwurf im darauffolgenden Leg verteidigte der „Highlander“ mit einem Treffer in der Doppel-10. Auch im weiteren Verlauf der Partie wurde Jerónimo seinem Gegner nicht ansatzweise gefährlich. Henderson tat selbst nicht mehr als unbedingt nötig, gewann am Ende locker mit 4:0 und hatte seinen Job erledigt.

Im zweiten Einzel zwischen Peter Wright und José de Sousa stand der letztgenannte wesentlich mehr unter Druck, er erlebte aber einen Start nach Maß. Im Auftaktleg kam de Sousa begünstigt durch drei Fehler des Weltranglistenersten direkt zum Break, nachlegen konnte „The Special One“ mit einem 14-Darter. Durch einen 13-Darter schnappte sich Wright anschließend sein erstes Leg, ehe ihm de Sousa einen großen Gefallen tat: der Weltranglistensiebte setzte gleich sechs Darts an den gewünschten Doppelfeldern vorbei und brauchte sich über den Ausgleich nicht mehr zu wundern. Mithilfe eines 13-Darters ging de Sousa unmittelbar danach wieder in Führung, die ersten drei Matchdarts ließ er sich jedoch durch die Lappen gehen. Im dadurch anstehenden Entscheidungsleg verdeutlichte de Sousa jedoch seine Klasse: gegen den Anwurf glänzte er mit einem 11-Darter, mit dem er seine Nation bis auf Weiteres im Turnier hielt.

Gleich zu Beginn des entscheidenden Doppels spielte sich eine unglaubliche Szene ab: de Sousa feuerte eine 180 ins Board – allerdings hatten die Portugiesen nur noch 181 Punkte übriggehabt. Dieser katastrophale Rechenfehler ermöglichte Schottland ein frühes Break, welches Henderson mit einem Treffer in der Doppel-4 bestätigte. Erst danach bekamen die Portugiesen die ersten Chancen zu einem Leggewinn, Jerónimo zielte jedoch zweimal zu ungenau. Wenig später gehörte diese Partie bereits der Vergangenheit an. Henderson versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-20, durch den 4:0-Erfolg im entscheidenden Spiel erreichten auch die Titelverteidiger aus Schottland das Viertelfinale.

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