Souveräne Auftaktsiege für die Favoriten
Beginnend am heutigen Donnerstagabend findet an insgesamt vier Tagen der World Cup of Darts in der Sparkassen-Arena von Jena statt. Beim einzigen Team-Wettbewerb im Kalender der PDC gehen 32 Nationen mit je zwei Spielern an den Start. Die Titelverteidiger aus Wales gingen als Topfavoriten in das Turnier und wollten ihre Ansprüche bereits heute Abend gegen Finnland untermauern. Darüber hinaus waren unter anderem auch Schottland, die Niederlande und Australien Teil der ersten Session. Gespielt wurde in der ersten Runde ausschließlich im Doppel über „Best of 9 Legs“.
Für die Eröffnung der elften Auflage des World Cups waren Litauen und Ungarn verantwortlich. Beide Teams traten im Vergleich zum letzten Jahr mit unveränderter Besetzung an: Darius Labanauskas und Mindaugas Barauskas bildeten das Team Litauen, János Végsö und Patrik Kovács vertraten die ungarischen Farben. Im ersten Leg des Turniers glänzte Végsö mit einem souveränen 86er-Finish, im zweiten war Labanauskas auf der doppelten 1 erfolgreich. Das erste Break der Partie gab es im Anschluss daran zu beobachten: Barauskas scheiterte haarscharf an 167 Restpunkten, Labanauskas löschte unmittelbar danach die übriggebliebenen 25 Zähler. Danach musste Litauen jedoch einen Rückschlag hinnehmen: Barauskas setzte zwei Chancen in den Sand, sodass Kovács mithilfe eines starken 135er-Checkouts zum 2:2 ausgleichen konnte. Im fünften Leg leisteten sich die Ungarn jedoch sechs Fehlwürfe auf Doppel, weshalb sie den erneuten Rückstand hinnehmen mussten. Dagegen legte Litauen im sechsten Durchgang nach und stand kurz vor dem Einzug in die zweite Runde. Zwar taten sich Barauskas und Labanauskas zum Abschluss der Partie noch mächtig schwer, doch schlussendlich versenkte der Letztgenannte den achten Matchdart in der Doppel-4 und vollendete den 5:3-Erfolg.
Starke Tschechen unterliegen noch stärkeren Polen
Im zweiten Match standen sich Tschechien mit Karel Sedlacek und Adam Gawlas sowie Polen mit Krzysztof Ratajski und Krzystof Kciuk gegenüber. Ratajski setzte mit einem 80er-Finish das erste Ausrufezeichen und sammelte auf der Doppel-20 auch das zweite Leg ein. Das polnische Team hielt seinen starken Beginn auch weiterhin aufrecht und erhöhte per 13-Darter auf 3:0. Insbesondere Ratajski präsentierte sich bestens aufgelegt und ließ kaum ein Triple- oder Doppelfeld aus. Durch ein 68er-Finish erzielte Sedlacek danach das erste Erfolgserlebnis für Tschechien, ehe ihm und Gawlas fünf perfekte Darts gelangen. Das war in diesem fünften Durchgang aber nicht ausreichend, weil Ratajski selbst Scores von 140 und 180 Punkten warf und mit dem 4:1 höchstpersönlich den alten Abstand wieder herstellte. Durch einen starken 12-Darter, inklusive 124er-Highfinish von Gawlas, zeigten die Tschechen nochmal ihr Können. Trotz eines Averages von über 103 Punkten waren sie alles in allem dennoch unterlegen. Das lag wie bereits beschrieben vor allem an Ratajski, der mit einem 122er-Finish auf der Doppel-7 den Deckel drauf machte. Bei ihrem 5:2-Erfolg kamen die Polen auf einen Average von beinahe 105 Punkten.
Singapur bekommt gerade rechtzeitig die Kurve
Danach durften sich die Zuschauer auf Darts-Legende Paul Lim freuen. Der 67-jährige aus Singapur verbündete sich erneut mit Harith Lim. Zum Auftakt waren ihnen Justin Hewitt und Sean Negrette aus Gibraltar zugelost worden. Im Auftaktleg hatte das Duo aus Singapur eigentlich alles im Griff, setzte jedoch ganze neun Pfeile am äußeren Ring vorbei. Negrette erkannte seine Möglichkeit und breakte auf der Doppel-20. Einige Zeit später machte Hewitt 81 Zähler aus und bestätigte damit das eben geschaffte Break. Weil sich Harith Lim im dritten Leg zwei weitere Patzer geleistet hatte, zog Gibraltar auf 3:0 davon. Danach verpasste Negrette durch drei Fehlwürfe die große Chance zur Vorentscheidung. Harith Lim erwischte Sekunden später die Doppel-4 und bescherte seiner Nation den ersten Leggewinn. Nachdem Paul Lim im Anschluss daran auf 2:3 verkürzt hatte, ließ Singapur vier Gelegenheiten zum Ausgleich ungenutzt. Hewitt zeigte dagegen keinerlei Nerven, machte 100 Punkte aus und stand gemeinsam mit Negrette kurz vor der Ziellinie. Noch gab sich Singapur aber nicht geschlagen. Im achten Leg glänzte Harith Lim mit einem wichtigen 108er-Finish – Gibraltar hatte nur noch 71 Punkte übrig – und forcierte damit das Entscheidungsleg. Dort nutzten die Singapurer den Vorteil des Anwerfens souverän aus und benötigten nur 15 Würfe, wobei Paul Lim zum Abschluss ein 116er-Highfinish gelang. Damit hatte Singapur den 2:4-Rückstand in einen 5:4-Sieg verwandelt.
Weiter ging es nach einer kurzen Unterbrechung mit dem Duell zwischen Danny Lauby und Chuck Puleo aus den USA und Daniel Larsson und Johan Engström aus Schweden. Beide Nationen brachten ihr jeweils erstes Anwurfleg problemlos nach Hause – die Schweden benötigten dafür 14 Würfe, den Amerikanern genügte sogar einer weniger. Das erste Break der Partie gelang den USA im vierten Durchgang, Puleo blieb auf der Doppel-20 fehlerfrei und erhöhte die eigene Führung auf 3:1. Begünstigt durch einen vergebenen Breakdart von Engström waren es kurz darauf sogar drei Legs, die zwischen den USA und dem Gegner lagen. Diesen deutlichen Vorsprung ließen sich die ordentlich aufspielenden Amerikaner nicht mehr nehmen. Schlussendlich versenkte Puleo den zweiten Matchdart in der Doppel-10 und besiegelte den klaren 5:1-Sieg.
Kein Legverlust für Schottland, nur einer für die Niederlande
Danach war mit Schottland zum ersten Mal ein gesetztes Team im Einsatz. Allerdings mussten die Schotten auf Gary Anderson verzichten, weswegen John Henderson Peter Wright zur Seite stand. Nichtdestotrotz stellten die Chinesen Jianfeng Lu und Wenqing Liu eine absolute Pflichtaufgabe für Schottland dar. Im Auftaktleg versenkte Wright seinen Dart in der Doppel-8, im zweiten Durchgang erlaubte sich Henderson keinen Fehler auf der doppelten 10. Ohne relevanten Gegenwind der chinesischen Gegner gewannen die Schotten mit 15 Darts auch das dritte Leg. Summa summarum änderte sich am Spielverlauf nichts mehr, China kam lediglich auf einen Average von etwas über 60 Punkten und erhielt dementsprechend keine einzige Möglichkeit auf Doppel. Den 5:0-Erfolg machte Henderson letztlich mit einem 84er-Finish perfekt. In der zweiten Runde werden er und Wright auf die heute so starken Polen treffen.
Nachdem er über viele Jahre sehr erfolgreich mit Raymond van Barneveld beim World Cup zusammengespielt hatte, musste Michael van Gerwen zuletzt mit wechselnden Partnern vorliebnehmen. Nach Jermaine Wattimena 2019 und Danny Noppert im letzten Jahr feierte nun Dirk van Duijvenbode sein Debüt an der Seite des Weltranglistendritten. Zum Auftakt wurden die beiden Niederländer von Niels Heinsøe und Andreas Toft Jørgensen herausgefordert. Nachdem Heinsøe im Premierenleg die Doppel-6 getroffen hatte, ließ er wenige Minuten später einen Breakdart auf Tops ungenutzt. Stattdessen glich van Duijvenbode zum 1:1 aus, ehe van Gerwen für das erste Break verantwortlich war. Diesem ließen die Niederländer einen 14-Darter zum 3:1 folgen. Van Gerwen und van Duijvenbode verloren jetzt keine Zeit mehr, sicherten sich die beiden ihnen noch fehlenden Legs mit 13 und 15 Darts und feierten mit dem 5:1 einen perfekten Start in den Wettbewerb.
Auch Finnland und Italien werden den Favoriten nicht gefährlich
Danach starteten die an zwei gesetzten Waliser Gerwyn Price und Jonny Clayton in ihre Mission Titelverteidigung. Dabei wollten sie sich in der ersten Runde unter keinen Umständen einen Ausrutscher gegen das finnische Duo Marko Kantele und Veijo Viinikka leisten. Der klaren Favoritenrolle in diesem Match wurden die Waliser schon früh in der Partie gerecht, vollkommen problemlos sicherten sie sich die ersten drei Legs. Erwähnenswert waren dabei ein 67er-Finish von Clayton und ein 80er-Checkout des amtierenden Weltmeisters. Die Skandinavier durften erst danach auf Doppelfelder werfen, Kantele verpasste Tops aber zweimal knapp. Price machte daher drei Patzer seines Teampartners vergessen und erhöhte doch noch auf 4:0. Ohne eigenen Leggewinn mussten die Finnen allerdings nicht nach Hause fahren: mit dem Rücken zur Wand stehend, löschte Kantele 95 Punkte auf dem Bullseye. Dieses Break bestätigte Finnland sogar mit einem 14-Darter, ehe Kantele eine Möglichkeit verpasste, um bis auf 3:4 heranzurücken. Clayton ließ sich jetzt nicht mehr bitten, verwandelte den dritten Matchdart in der Doppel-10 und machte den 5:2-Sieg seiner Mannschaft offiziell.
Jetzt fehlte nur noch ein einziges Match, um die erste Session zu beenden. Dabei bekamen es die Australier Simon Whitlock und Damon Heta mit Danilo Vigato und Michele Turetta aus Italien zu tun. Die Australier hatten die ersten beiden Legs bereits für sich entschieden, als sie in Person von Heta dreimal am äußeren Ring vorbeiwarfen. Diese Situation wurde von den Italienern allerdings nicht ausgenutzt, sodass Whitlock den Patzer seines Teamkameraden auf der Doppel-7 ausbügelte. Die an Position sieben gesetzten Australier spulten ihre dominante Vorstellung weiter ab, zeigten einen 13-Darter und standen unmittelbar vor dem Weiterkommen. Auf der anderen Seite konnte Italien beim Scoring nicht ansatzweise Schritt halten und erarbeitete sich im gesamten Match keinen Wurf auf ein Doppelfeld. So war es gleich der erste Matchdart, mit dem Whitlock den 5:0-Sieg vollendete.