Schottland gewinnt den World Cup 2019

Am Sonntagabend waren beim World Cup of Darts 2019 nur noch vier Nationen übrig. In den Halbfinals trafen die beiden Favoriten aus Schottland und den Niederlanden dabei auf die beiden Überraschungsmannschaften Japan beziehungsweise Irland. Im Anschluss daran trugen die beiden Semifinal-Sieger das Endspiel gegeneinander aus. Alle Spieler dieser letzten Session wurden im Format „best of 7 Legs“ absolviert.

Japan im ersten Halbfinale klar unterlegen

Nach Siegen über Gibraltar, Singapur und Neuseeland hatten sich die Japaner Seigo Asada und Haruki Muramatsu bis in die Vorschlussrunde vorgespielt. Dort wartete nun ein deutlich größeres Kaliber auf die Asiaten: es ging gegen Schottland mit Peter Wright und Gary Anderson. Letzterer startete dabei im ersten Einzel gegen Asada. Anderson eröffnete mit einem 14-Darter und legte dann zwei starke Highfinishes von 118 und 113 Punkten nach. Trotz des 0:3-Rückstands zeigte Asada eine gute Leistung und spielte im vierten Leg dann einen 12-Darter inklusive 127er-Bullfinish. Weil sein schottischer Gegner kurz darauf den ersten Matchdart verpasste holte sich Asada noch ein zweites Leg, doch dann hatte Anderson genug gesehen. Mit einem 13-Darter beendete der zweifache Weltmeister die Partie und brachte Schottland in Führung. Nun wollte Wright im Einzel gegen Muramatsu alles klar machen. Der erste Durchgang ging an Muramatsu, der 61 Zähler auf Null brachte und damit einen Fehler seines Kontrahenten bestrafte. Wright konterte sofort mit einem eigenen 61er-Checkout. Die Partie befand sich auf einem eher niedrigen Niveau, doch Wright hatte die Situation letztlich unter Kontrolle. Er gewann ohne größere Highlights drei weitere Legs in Serie und besiegelte das Gesamtergebnis von 2:0 pro Schottland.

Irland wirft auch den Titelverteidiger raus

Im Duell Irland gegen die Niederlande wurde nun der Finalgegner der Schotten gesucht. Jermaine Wattimena und speziell Michael van Gerwen hatten sich in der vorangegangenen Runde gegen Kanada mächtig schwergetan und erst im Doppel gewonnen. Nun waren William O’Connor und Steve Lennon die letzte Hürde vor dem Endspiel. Die beiden Iren hatten schon England und Österreich aus dem Turnier genommen und waren heiß auf den nächsten Favoritensturz. Im ersten Einzel duellierten sich dann van Gerwen und Lennon – der Weltmeister wollte einen derartigen Ausrutscher wie im Viertelfinale gegen Kanadas Dawson Murschell natürlich vermeiden. Nach diesem Motto startete er auch und begann mit einem 136er-Finish, doch Lennon hielt dagegen und glich dank eines 73er-Checkouts aus. Van Gerwen war konzentriert bei der Sache und gewann die nächsten beiden Legs mühelos, ließ im fünften Durchgang aber die ersten beiden Matchdarts aus. Lennon verkürzte zunächst auf 2:3 und sorgte mit einem 65er-Finish kurz darauf dafür, dass diese Partie erst im siebten Leg entschieden wurde. Dort zeigte van Gerwen seine Klasse, warf im richtigen Moment eine 180 und brachte die Partie letztlich mit einem 13-Darter zu Ende. Nun ging es ins so wichtige zweite Einzelduell zwischen Wattimena und O’Connor. Nachdem sich der Ire das erste Leg sicherte bekamen beide Akteure Probleme auf den Doppelfeldern. O’Connor patzte sieben Mal und kam trotzdem zum Break, weil Wattimena sich vier Fehlwürfe leistete. O’Connor erhöhte anschließend auf 3:0, ehe Wattimena 64 Punkte von der Scheibe nahm und so den Whitewash verhinderte. Zu mehr reichte es aber nicht, denn O’Connor brachte seinen Dart im fünften Leg in der Doppel-2 unter und freute sich über einen 4:1-Sieg. Begründet durch den Gesamtspielstand von 1:1 ging es nun also ins entscheidende Doppel – beide Teams kannten diese Situation bereits aus dem Viertelfinale. Lennon brillierte im ersten Leg mit einem 131er-Highfinish für ein Break, kurz danach erwischte er die doppelte 18 mit dem ersten Versuch und erhöhte auf 2:0. Lennon war jetzt auch im dritten Durchgang der überragende Mann: nachdem van Gerwen das Bullseye verfehlte löschte „The Shamrock“ 128 Punkte auf der Doppel-10, um die Iren dem Sieg ganz nahe zu bringen. Wenig später war es dann soweit, O’Connor nutzte seinen zweiten Matchdart auf der Doppel-20 aus und besiegelte den 4:0-Erfolg im Doppel. Insgesamt war Irland mit 2:1 siegreich und stand zum ersten Mal im Finale des World Cup of Darts.

Schottland macht die Auftaktniederlage wett

Nach einer etwas längeren Unterbrechung freute sich das Hamburger Publikum nun auf das große Endspiel. Schon vorher stand fest, dass der World Cup of Darts einen Premierensieger erleben würde. Nun kam zum Duell zweier gegensätzlicher Mannschaften: Schottland war von Anfang an einer der großen Titelfavoriten und so spazierten Gary Anderson und Peter Wright beinahe problemlos bis ins Finale. Ihnen gegenüber standen die Favoritenbezwinger aus Irland. Mit England, Österreich und den Niederlanden hatten William O’Connor und Steve Lennon drei gesetzte Nationen nacheinander aus dem Turnier genommen. Nun waren sie heiß auf die nächste Sensation und auf den Titel. Die Spieldistanz im Finale war eine verlängerte: nach zwei Einzeln wird ein Doppel gespielt, falls nötig danach noch zwei weitere Einzel – solange, bis ein Team drei Spiele für sich entschieden hat.

Den Auftakt machte das Einzelduell zwischen Anderson und Lennon. Letzterer holte sich direkt ein Break und bestätigte dieses auch ohne Probleme zum 2:0. Anderson ließ seinen Fehlstart dann hinter sich, checkte zunächst 85 Punkte für einen 12-Darter und startete mit fünf perfekten Darts in den vierten Durchgang. Der Schotte kopierte letztlich das vorherige Leg und löschte erneut 85 Zähler für einen 12-Darter – mit dem 2:2 war nun Parität hergestellt. Lennon war aber immer noch mittendrin im Match und kam wenig später per 13-Darter zum Break, ehe er diesem ein 110er-Highfinish nachlegte. Lennon siegte dadurch mit 4:2 und brachte Irland in Front. Schon wenige Minuten später begann das zweite Einzel von Wright und O’Connor. Dank eines 91er-Checkouts auf der Doppel-9 landete Wright bei frühestmöglicher Gelegenheit ein Break, warf im darauffolgenden aber zweimal an Tops vorbei und ermöglichte seinem irischen Gegner das Rebreak. O’Connor ging dank eines 13-Darters sogar in Führung, doch Wright benötigte im nächsten Leg nur einen Wurf mehr und stellte auf 2:2. Die entscheidende Szene dieser Partie passierte dann im fünften Leg: O’Connor unterliefen zwei Patzer auf der Doppel-16, Wright blieb fehlerfrei und kam zum erhofften Break. Dieses konnte er ohne jegliche Probleme verteidigen und deshalb den 4:2-Sieg eintüten. Mit dem Zwischenstand von 1:1 ging es jetzt also ins Doppelmatch. Wright sicherte den Schotten das erste Leg und bestrafte im zweiten Durchgang zwei Fehler von O‘Connor mit einem 96er-Finish. „Snakebite“ war auch im dritten Leg erfolgreich, als er 92 Punkte mit zwei Würfen auf Null brachte und die Führung auf 3:0 erhöhte. Die Schotten zeigten eine wirklich starke Leistung, die Anderson kurz darauf mit einem 76er-Finish veredelte – Schottland lag nun mit 2:1 vorne. Nun ging es wieder in die Einzel, Wright traf auf Lennon und hatte die Möglichkeit, mit einem Sieg vorzeitig alles klar machen. Wright erlebte mit einem frühen Break einen Start nach Maß; er konnte dieses per 14-Darter bestätigen und dem Sieg noch ein bisschen näher rücken. Erst als Wright im dritten Durchgang einmal zu hoch warf, als er auf Tops zielte, schaffte es Lennon auf 1:2 aus seiner Sicht heranzukommen. Schon kurz darauf erlaubte sich Wright keinen Fehler mehr, er löschte 86 Punkte und brauchte nur noch ein einziges Leg zum Titel. Wenige Minuten später war es dann soweit: Wright nutzte den zweiten Matchdart auf der Doppel-20 und besiegelte den ersten World Cup-Triumph für Schottland.

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