England verteidigt den Titel

Am Abend des vierten und letzten Tages vom World Cup of Darts wurden die Halbfinals und das Finale gespielt. England bekam es dabei mit Nordirland zu tun, während die Niederlande auf Belgien trafen. Die beiden siegreichen Nationen spielten später dann den Sieger aus. Im Finale änderte sich die Distanz nochmal. Es wurden drei Punkte für den Sieg benötigt, somit gab es im Maximalfall vier Einzel und ein Doppel.

Mit 170’er Finish ins Finale

Das erste Halbfinale bestritten die Engländer und Nordiren. Phil Taylor hatte in den Einzelmatches bei diesem Wettbewerb bis hierhin noch kein einziges Leg abgegeben. Dolan wollte der erste sein, der gegen den Rekordweltmeister eines holt. Doch im ersten Leg kam er noch nicht hinterher. In seinem eigenen sah es dann besser aus, jedoch war es nötig 116 Punkte auszuchecken. Die Chance bekam er, doch er verfehlte Tops. Damit gelang Phil ein Break und von da an konnte Brendan nicht mehr viel ausrichten. Taylor lenkte das Geschehen von da an souverän und gab erneut kein einziges Leg ab. Mit dem 4:0 ging England also in Führung. Daryl Gurney musste gegen Adrian Lewis also abliefern und legte gut los. Doch Lewis zeigte sich zu Beginn noch etwas stärker und behielt sein Leg. Gurney kam jedoch mit fünf perfekten Darts um die Ecke und war auf dem Weg zum Ausgleich. Lewis aber blieb dran und zwang Gurney zu einem 135’er Finish. Dieses misslang jedoch auf Bull und so checkte Lewis 96 Punkte zum Break. Daryl verkürzte wenig später und blieb auch immer gut mit dabei, doch „Jackpot“ war einfach einen Tick stärker. So holte er das 3:1 und sorgte mit einem fantastischen 170’er Finish für den 4:1-Sieg. England zog damit problemlos erneut ins Endspiel ein. Einzig die Spanier in der ersten Runde konnten ihnen bis hierhin wirklich Paroli bieten.

Damit stand fest, es würde die Neuauflage des Finals von 2013 oder 2014 geben. Die Niederländer und Belgier entschieden, welche es werden würde. Die Belgier tauschten die Reihenfolge ihrer Spieler. Zunächst trat Ronny Huybrechts an und bekam es mit Michael van Gerwen zu tun. Er hielt auch zu Beginn noch gut mit. Dennoch ging van Gerwen mit einem 100’er Finish in Führung. Ronny aber war zur Stelle und behielt seinen eigenen Aufschlag ebenfalls. Doch natürlich spielte MVG mal wieder sehr stark und ging wieder in Führung. Weil Ronny dann Tops verfehlte, schaffte der Niederländer das vorentscheidende Break. Zum Schluss gab es nochmal was für die Galerie. „Mighty Mike“ stand bei 115 Punkten Rest und checkte sie mit Bull, 15, Bull zum 4:1-Sieg. Eiskalt. Kim musste also die Kohlen aus dem Feuer holen. Seine Bilanz gegen Raymond van Barneveld war eindeutig, acht Siege, eine Niederlage. Da wollte er weitermachen und wie schon im ganzen Turnierverlauf trat er sehr stark auf. Er ging völlig zurecht in Führung und hatte auch die Chance zum Break. Dieses gelang ihm aber nicht, was letztlich kein Problem war. Er war super drin und holte sich erneut die Führung. Doch Raymond hatte keine große Lust auf ein Doppel. Er glich aus und checkte unter Druck 86 Punkte auf Bull zum Break. Weil Kim 140 Punkte nicht auschecken konnte, beendete Barney wenig später die Partie mit einem 76’er Finish auf der Doppel-18. Damit standen sich wie 2014 England und die Niederlande im Finale gegenüber.


Sechste Auflage, sechster Zweitplatzierter

Vor zwei Jahren war es eine klare Angelegenheit. Die Niederlande gewann locker mit 3:0 und deklassierte die Engländer. Das sollte dieses Jahr nicht passieren, wenn es nach Taylor und Lewis ging. Das Besondere am World Cup of Darts war, dass in den bisherigen fünf Auflagen insgesamt fünf verschiedene Zweitplatzierte gab. Die Engländer erreichten diesen Platz 2014, die Niederlande noch nie. Rein von der Statistik, hätte die Niederlande das Finale also verlieren müssen. Und es sah zunächst danach aus, vor allem auch, weil Michael van Gerwen alles andere als gut in die Partie kam. Nach neun Darts und ohne Triple stand er bei 324 Punkten Rest und schaute zu, wie Phil das erste Leg mit einem 12-Darter holte. Michael glich zwar aus, aber so richtig war er nicht in der Partie. Ganz anders Phil, der 149 Punkte zur erneuten Führung auschecken konnte. Wenn es darum ging die Fehler seines Gegners auszunutzen, war „The Power“ aber nicht zur Stelle. So kam Michael immer wieder zurück. Dennoch hatte Phil eine 100%-Doppelquote nach fünf Legs und es stand 3:2. Weil er dann aber zwei Matchdarts nicht in Tops unterbringen konnte, hielt er Michael am Leben. Der traf aber kaum große Triple und so sicherte sich Phil doch noch den knappen Sieg. Ähnlich spannend sollte auch die zweite Partie laufen, dabei sah es erst gar nicht danach aus. Raymond hatte den klar besseren Start auf seiner Seite, ging relativ schnell mit 2:0 in Führung. Weil Lewis dann die Möglichkeit zum direkten Rebreak liegen ließ, konnte Barney die Vorentscheidung besorgen. Er stand bei 36 Punkten Rest, überwarf sich jedoch. Damit verkürzte Lewis und schaffte den Ausgleich. Barney fand aber wieder in die Partie und so musste auch hier ein Entscheidungsleg her. RVB zeigte sich dort deutlich stärker, stand nach neun Darts bei 41 Punkten Rest. Er gewann mit 4:3 und glich damit für die Niederlande aus.

Als nächstes folgte das Doppel der beiden Nationen. Es galt sich eine gute Ausgangslage für das vierte Einzel zu verschaffen. Dabei fing England besser an und checkte direkt ein 103’er Finish zur Führung. Die Niederländer wachten dadurch ein wenig auf und legte so richtig los. Michael glich aus und Raymond checkte, fast wie ein Zeichen in Richtung England, ein 104’er Finish zum Break. Unter Druck checkte Raymond dann auch zum 3:1. Die Engländer streckten sich, aber Lewis schien ein wenig Probleme zu haben. Trotzdem war er es, der 98 Punkte auf null bringen und die englischen Hoffnungen am Leben erhalten konnte. Doch nicht für lange, denn Raymond van Barneveld avancierte zum Helden für die Oranje. Er besorgte den 4:2-Sieg und holte damit den zweiten Punkt für die Niederlande, die damit kurz vorm Turniersieg standen. Als nächstes spielten Phil Taylor und Raymond van Barneveld ihr Einzel. Taylor musste gewinnen, doch das erste Leg war direkt kurios. Beide vergaben unzählige Darts auf Doppel, keiner schien in Führung gehen zu wollen. Am Ende holte es sich Taylor auf der Doppel-3 zum Break. Zwar glich Raymond aus, vergab dann jedoch im eigenen Leg einen Dart auf ein Singles Feld, sodass Taylor erneut das Break gelang. Er brachte dann auch sein eigenes Leg durch und holte schließlich den 4:1-Sieg. Damit musste die Entscheidung im Match zwischen Michael van Gerwen und Adrian Lewis fallen. Beide starteten perfekt und unter Druck holte Lewis die Führung. Adrian wirkte recht locker, während van Gerwen einfach nur fertig schien. So vergab Michael auch Chancen zum Ausgleich und Adrian gelang ein Break zum 2:0. Der Niederländer hatte merkliche Probleme auf die Doppel und hatte Glück, dass Lewis im dritten Leg nicht gut punktete. So kam er zum Rebreak. Doch Michael kam einfach nicht zu seiner Top-Leistung. Adrian schaffte ein weiteres Break zum 3:1 und warf zwei 180’er im fünften Leg. Das ließ er sich nicht mehr nehmen und so sorgte „Jackpot“ mit dem 4:1-Erfolg über den Weltranglistenersten für die Titelverteidigung der Engländer. Und die Niederlande sind damit das sechste Team, welches den zweiten Platz bei diesem Turnier erreicht.

Tobias Gürtler

PDC World Cup


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