Deutschland in Runde zwei gegen Österreich
Frankfurt begrüßte 32 Nationen zum World Cup of Darts 2015. Die beiden in der Order of Merit bestplatzierten Spieler einer Nation vertraten dabei ihr Land. Das Besondere bei diesem Turnier ist die Tatsache, dass es auch Spiele im Doppel gibt. So zum Beispiel in Runde eins. Dort wurden heute die ersten acht Partien gespielt. Im Modus Best of 9 Legs starteten Deutschland und Österreich ins Turnier und wollten unbedingt in die zweite Runde. Doch auch England, Australien und Belgien traten bereits heute an.
Österreich kämpft sich durch
Das Eröffnungsspiel bestritten Spanien und Norwegen. Mit Cristo Reyes startete dabei für die Iberer die große Überraschung der vergangenen Weltmeisterschaft. Mit seinem Partner Antonio Alcinas ging er als Favorit ins Spiel. Gegen die Skandinavier sollte es auch zu keinem Zeitpunkt wirklich spannend werden. Ein 16-Darter brachte Team Reyes/Alcinas mit 1:0 in Führung. Sie ließen ein Break folgen und erhöhten auf 3:0. Norwegen war viel zu nervös, spielte zu diesem Zeitpunkt einen Average von lediglich 67 Punkten. So konnten sie den Whitewash auch nicht verhindern. Mit 5:0 siegte Spanien zum Auftakt. Das gleiche Ergebnis gab es in der zweiten Partie. Die fernöstlichen Länder, China und Japan, trafen aufeinander. Dabei begann die Partie eher zäh. Japan war mit den WM-erfahrenen Hiroki Muramatsu und Morihiro Hashimoto der Favorit und das bessere Team. Jedoch verpassten sie häufig das Doppel, womit sich das Spiel in die Länge zog. Erst als die Chinesen besser in die Partie fanden, wurde auch Japan besser. Ein 74’er und 86’er Finish trafen China mitten ins Herz. Wenig später konnte Hashimoto auf der Doppel-19 auf 5:0 erhöhen und dem Land der aufgehenden Sonne den Einzug in Runde zwei bescheren.
Österreich trat mit Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez an. Ihre Gegner waren Pavel Jirka und Michal Kocik aus Tschechien. Und diese erwiesen sich als harter Brocken. Unbekümmert und sehr ruhig gingen sie mit 1:0 in Führung. Die Ösis schienen verunsichert, wirkten hektisch. Sie schienen sich selbst eine Menge Druck zu machen. Nachdem Mensur ausglich, holte sich die Tschechische Republik die Führung zurück. In der Folge wurde Österreich dann aber doch besser und setzte das gegnerische Team immer mehr unter Druck. Dem hielt Tschechien nicht stand und so gewann Österreich letztlich verdient mit 5:2. Eine unterhaltsame Partie sollte folgen. Gibraltar sollte auf Italien treffen, was sich allerdings verzögerte. Gibraltars Dyson Parody war noch nicht da, er kam später. Dieser Mann sollte das Spiel und die Arena an sich reißen. Zwar spielte Italien zunächst besser, allerdings waren sie auf die Doppel wirklich schwach. Leggewinne von Gibraltar feierte Dyson Parody auf eine sehr emotionale Art und Weise, was bei den Zuschauern gut ankam. Weil die Italiener sich beim Verfehlen der Doppel gegenseitig übertrafen, gab es mit zunehmender Spieldauer immer mehr Gründe zum Feiern für Parody. So misslang Italiens Ausgleich, was Gibraltar endgültig auf die Siegerstraße brachte. Am Ende siegten sie mit 5:2 und zogen in die zweite Runde ein.
Deutschland schlägt Indien souverän
-
Team Japan mit Haruki Muramatsu & Morihiro Hashimoto erwartet in der zweiten Runde die Mannschaft der Engländer
Der erste Geheimfavorit sollte wenig später ebenfalls sein erstes Match bestreiten. Belgien mit den Huybrechts-Brüdern bekam es mit den Philippinen zu tun. Die Partie verlief standesgemäß. Von Beginn an machte Belgien eine Menge Druck, spielte sehr schwungvoll und stark. Kim gelang ein 129’er Finish, schnell führten sie mit 3:0. Zwar konnten Lourence Ilagan und Gilbert Ulang verkürzen, was aber am Ende nichts weiter als Ergebniskosmetik war. Nach dem 4:1 checkte Ronny Huybrechts 139 Punkte zum 5:1-Endstand. Noch deutlicher war der Sieg der an Eins gesetzten Engländer. Sie bekamen es mit den erfahrenen Dänen zu tun. Ein echtes Problem hatten sie allerdings nicht. Sehr locker und ruhig gingen Phil Taylor und Adrian Lewis die Aufgabe an und holten sich die ersten drei Legs ohne jegliche Probleme. Die Dänen wurden lediglich von Per Laursen im Spiel gehalten. Sein Teamkollege Per Skau hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. So konnten die Skandinavier ihre einzige Chance auf einen Leggewinn nicht nutzen und England fuhr einen leichten 5:0-Erfolg ein.
Nachdem sie lange warten mussten, freuten sich die Fans dann auf den ersten Auftritt der Deutschen. Max Hopp und Jyhan Artut bekamen es mit Indien zu tun und zeigten sich von einer guten Seite. Sie waren durchweg überlegen und ließen niemals Zweifel aufkommen, wer an diesem Tag siegreich vom Oche gehen würde. Max besorgte das 1:0, Jyhan das erste Break, nachdem er zuvor ein 144’er Finish vergab. Sehr souverän machten sie weiter, ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und steuerten die Partie nach Belieben. Nach fünf Legs war das Match vorbei, Deutschland siegte mit 5:0 und wird somit in Runde zwei auf Österreich treffen. Das letzte Spiel des Abends war das Aufeinandertreffen von Australien und Russland. Sehr interessant war die Frage nach der Verfassung der Aussies. Sowohl Simon Whitlock als auch Paul Nicholson sind seit geraumer Zeit in einem Formtief. Jedoch starteten sie sehr erfolgreich, holten sich umgehend ein Break. Mit etwas Glück behielten sie auch den eigenen Aufschlag und führten damit 2:0. Nachdem zum dritten Mal in Folge die Doppel-4 das Leg sicherte, schien die Vorentscheidung gefallen. Ein 110’er Finish weckte jedoch nochmal Hoffnungen in Russland. Weil Alexey Kadochnikov die Doppel-16 verfehlte, sollte die Aufholjagd aber misslingen. So siegte Australien am Ende mit 5:1 und zog in die zweite Runde ein.
Tobias Gürtler