UK Open 2025: Nachdem gestern so manches Match etliche Wünsche offen ließ, konnte man den heutigen Schlussakkord kaum mitreißender gestalten

Der Titelverteidiger Dimitri Van den Bergh ist raus, der dreifache UK Open-Champion Michael van Gerwen ist raus, derjenige, der am meisten Preisgeld zu verteidigen hatte, Andrew Gilding, ist ebenfalls raus, und auch der Sieger von 2022, Danny Noppert, ist gestern ausgeschieden. Trotzdem muss es bei der diesjährigen Ausgabe der UK Open nicht zwangsläufig einen neuen Champion geben, denn noch sind Nathan Aspinall und James Wade im Rennen. James Wade war übrigens bei allen Ausgaben der UK Open am Start, ist somit 23facher Rekordteilnehmer und gleich dreimal (2008, 2011, 2021) konnte er dieses Turnier gar gewinnen. Das Schicksal wollte es allerdings so, dass er diesen Pokal nie auf der Bühne in Minehead hieven durfte, Pandemie-bedingt wurde 2021 in der Marshall Arena in Milton Keynes gespielt, während das Butlin`s Resort Minehead in der Tat erst seit 2014 als Gastgeber fungiert. Für Nathan Aspinall waren die UK Open, im Grunde genommen, der eigentliche Durchbruch an die Weltspitze, in 2019 hatte er sich im Finale gegen Rob Cross, der damals wohlgemerkt Position Zwei der PDC Order of Merit innehatte, mit 11:5 durchgesetzt und somit sein erstes Major gewonnen. Der aktuelle Titelverteidiger Dimitri Van den Bergh hatte sich hingegen gestern Abend mit Michael Smith ein unfassbar grottenschlechtes Duell geliefert. Der Engländer konnte sich im Verlaufe des Spiels zumindest ein wenig steigern, während der „Dreammaker“ seine albtraumhaft anmutende Fehlerquote beibehielt und mit knapp über 70 Punkten im Average verlor. Einen Albtraum erlebte in der Runde der letzten 32 auch Michael van Gerwen, als haushoher Favorit musste er gegen Robert Owen die Segel streichen. Andrew Gilding zog bereits am Freitag gegen Ryan Joyce den Kürzeren und auch die übrigen UK Open Titelträger, die noch dabei waren: Gary Anderson, Peter Wright und Raymond van Barneveld durften schon frühzeitig ihre Koffer wieder packen. Nur einer erreichte zumindest noch die fünfte Runde: Gildings Vorgänger Danny Noppert, der mit reellen Siegchancen gegen Rob Cross gekämpft hatte, unterlag schlussendlich im Decider. Auch die Reise des letztverbliebenen deutschen Teilnehmers fand gestern ein abruptes Ende. Nachdem Martin Schindler am Nachmittag noch einen großartigen Decider gegen Dylan Slevin zutage gefördert hatte und so mit 10:9 ins Achtelfinale eingezogen war, blieb er in der Begegnung mit Jonny Clayton relativ farblos. Der Waliser fuhr einen überlegenen 10:4 Sieg ein, der Deutsche fuhr nach Hause.

„Game on!“ für die Viertelfinals

Heute Nachmittag wurde nur noch an einem Board gespielt, zunächst standen die Viertelfinals auf dem Programm. Ein letztes Mal galt der Best-of-19-Legs Modus, d.h. ein letztes Mal genügten zehn Leggewinne für das Ticket in die nächste Runde. Um jenen Fahrschein sollten sich gleich zu Beginn Luke Littler und Gian van Veen streiten, sie gestalteten den Anfangsakkord dieses finalen Spieltags. Die Paarung versprach ein extrem spannendes Match, denn hier standen sich die beiden PDC-Juniorenweltmeister der letzten zwei Jahre gegenüber. Und genau diesbezüglich hatte Gian van Veen noch eine besondere Rechnung offen. Denn die heutige Viertelfinalauseinandersetzung war eine echte Neuauflage des Endspiels vom 26. November 2023, als sich Luke Littler und Gian van Veen exakt an dieser Stelle, sprich im Butlin`s Resort Minehead, um die Krone der PDC World Youth Championship 2023 duellierten. Damals rang Luke Littler den Niederländer mit 6:4 nieder und krönte sich zum PDC World Youth Champion 2023. Wie es anschließend mit Luke Littler weiterging, ist wohlbekannt. Inzwischen kann sich auch Gian van Veen mit diesem Titel schmücken, wobei er bei der letzten Ausgabe der Juniorenweltmeisterschaft auch das Glück hatte, dass seinem Landsmann Jurjen van der Velde schlussendlich die Nerven durchgingen und dieser deswegen im Finale den Sieg nicht über die Ziellinie zu bringen vermochte. Luke Littler ist inzwischen nicht nur PDC World Youth Champion, sondern auch der jüngste PDC Weltmeister aller Zeiten, Premiere League Champion 2024, Grand Slam Sieger 2024, World Series of Darts Finals Champion 2024 et cetera pp. – seine Geschichte kennen wir mittlerweile en détail. Gestern Nachmittag hatte Luke Littler kaum Mühe, Jermaine Wattimena vom Oche zu fegen, mit 10:4 brachte der 18-Jährige, der seinen gestrigen Fünftrundengegner bereits im letztjährigen Grand Slam Viertelfinale mit 16:2 überrollt hatte, die nächste empfindliche Niederlage bei. Auf deutlich mehr Widerstand traf Luke Littler dann am Abend, zwar schien er auch hier zunächst einen überlegenen Sieg heimfahren zu können, doch Krzysztof Ratajski schaffte es immer wieder, Spannung ins Spiel zu bringen, indem er minimale Schwächephasen des Gegners nutzte und mehrfach brandgefährlich aufkam. Letztendlich fand Luke Littler jedoch rechtzeitig zu seiner Konzentration zurück und bezwang den polnischen Topspieler. Mit Damon Heta hatte sich Gian van Veen im Achtelfinale einen dramatischen Kampf auf Augenhöhe geliefert, in welchem der amtierende Jugendweltmeister den Decider schließlich doch noch für sich entscheiden konnte. Der Weg des 22-jährigen Niederländers ins heutige Viertelfinale hatte zuvor übrigens über Stephen Burton und Nick Kenny geführt.

Noch bevor er in der Spur angekommen war, begab sich Luke Littler bereits auf die Überholspur

Schon von Beginn an legte Luke Littler das Tempo vor und die Messlatte hoch, auch übernahm er sofort das Steuerrad und zeigte sich keinesfalls gewillt, dieses nochmal abzugeben. Der amtierende Weltmeister hatte das Ausbullen gewonnen, trotzdem durfte sich Gian van Veen im ersten Durchgang über eine Breakmöglichkeit freuen, wobei die Freude nicht lange anhielt. Denn beim Versuch, die 120 quitt zu werden, wählte er nicht den Weg des „Shanghai Finishs“, sondern wollte über 20 und zweimal Bullseye auschecken. Der erste Pfeil erreichte das mittige 50er-Segment auch erfolgreich, aber der zweite Dart kratzte nur den Außendraht. 25 Punkte blieben stehen, somit konnte Luke Littler, der sich mit dem exzellenten Set-up-Shot (141) die 40 aufbereitet hatte, für den bestens vertrauten Restbetrag dann aber tatsächlich dreimal ans Oche treten musste, seinen siebten Versuch auf ein Doppelfeld in der Double-2 unterbringen und sein begonnenes Leg doch noch über die Ziellinie retten. Gut, Luke Littler hat oft genug betont, dass er häufig bis 12 Uhr Mittag schläft, da war die kurze Aufwachphase mehr als legitim. Und spätestens ab dem nächsten Durchgang war der Weltranglistenzweite auch schon hellwach. Nicht nur der fahrlässige Fehlwurf im ersten Leg sollte Gian van Veen noch teuer zu stehen kommen, auch die zwei verpassten Checkout-Gelegenheiten im zweiten Durchgang mussten sich zwangsläufig rächen. Beim Stand von 92 Restpunkten traf Gian van Veen zunächst in die Triple-20, ließ dann aber zwei Chancen auf Double-16 aus. Gegenüber hatte Luke Littler das 152er-Finish zwar versäumt, die verbliebene 32 wurde er dennoch quitt, damit war auch das erste Break eingetütet und es stand 2:0. Im dritten Leg hatte der blutjunge Engländer den 13-Darter zur Hand: 96 – 85 – 140 – 140 – 40, jetzt war er vollends in seinem Flow angekommen, während sein Gegner bis dahin überhaupt keinen Fuß auf den Boden bekam, 3:0. Das änderte sich allerdings in Durchgang Vier, nun meldete sich auch Gian van Veen zu Wort und zwar ziemlich aussagekräftig: 140 – 140 – 60 – 161 (T20, T17, Bullseye). Der brillante 12-Darter (mitsamt überragendem High Finish) hatte Gian van Veen einen kurzzeitigen Motivations-Booster verabreicht, denn auch im darauffolgenden Durchgang brauchte der Niederländer nicht mehr als 14 Würfe, um das Break einzuholen und auf 2:3 aufzuschließen. Doch schon nach der kurzen Werbepause war der Auftrieb wieder verflogen, denn obgleich sich Gian van Veen mit der 97 eine passable Vorbereitung serviert hatte, war er gegen den 12-Darter (120 – 140 – 140 – 101 / T19, 4, D20) seines Kontrahenten chancenlos. Luke Littler hatte auf 4:2 erhöht, bevor er ein Leg später auch den 13-Darter auspackte: 140 – 180 – 127 – 44 – 10), 5:2. Bei seinem Anwurf im achten Durchgang konnte sich Gian van Veen dann behaupten, obgleich er den ersten Checkout-Versuch auf die Double-16 verschleuderte. Doch auch dem Gegner war der Wurf auf Tops misslungen, so dass der 22-Jährige aus dem niederländischen Poederoijen nochmal ran durfte. Diesmal traf er die Double-8 und verkürzte so auf 3:5. Dann legte Luke Littler wieder mal einen Zwischenspurt ein, Durchgang Neun und Elf schnappte er sich mit 15 Treffern, für das zehnte Leg genügten ihm gar elf Würfe: 180 – 135 – 134 – 52. Mit den drei Leggewinnen in Folge hatte Luke Littler seinen Vorsprung auf 8:3 ausgebaut, bevor Gian van Veen im zwölften Durchgang mit fünf Aufnahmen noch ein letztes Mal dazwischen funkte, 4:8. Mehr Legverluste wollte Luke Littler an diesem Nachmittag offenbar nicht hinnehmen, im Schnellverfahren räumte er die nächsten beiden Durchgänge ab, zunächst mit 15 wohlplatzierten Würfen, 9:4, und abschließend mit dem 12-Darter, inklusive High Finish: 140 – 180 – 79 – 102 (T20, 2, D20). Einmal mehr hatte der englische Topstar einen sagenhaften Average weit jenseits der 100er-Marke aufzuweisen: 107,3 und auch die Checkout-Quote 47,62% konnte sich wahrlich sehen lassen. Trotz ordentlichen Werten war Gian van Veen (99,82 im Schnitt, Checkout-Quote 44,44%) zu keinem Zeitpunkt in der Lage gewesen, seinem Gegner ernstzunehmende Gegenwehr zu leisten. Die angedachte Revanche war ihm somit nicht gelungen, im Gegenteil Luke Littler ließ ihn nach der ersten Pause kaum noch mitspielen und machte regelrecht kurzen Prozess mit seinem Kontrahenten.

Im Duell der hartnäckigen Kämpfer, zeigt sich „Rocky“ entschlossen

Das nächste Viertelfinale bestritten Nathan Aspinall und Josh Rock, die auch nicht alle für den Finaltag auf dem Schirm gehabt hatten. Josh Rock hatte sich in der fünften Runde ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Ross Smith geliefert, mit dem besseren Ende für den Nordiren. Am Abend bekam er es dann mit Rob Cross zu tun, geriet frühzeitig in Rückstand, schaffte es aber, sich mental davon nicht runterziehen zu lassen und startete eine furiose Aufholjagd, die er mit dem Sieg krönte. Nathan Aspinall hatte am Nachmittag leichtes Spiel mit Jurjen van der Velde gehabt, dessen Erreichen der fünften Runde möglicherweise doch eher überraschend war. Auch William O'Connor hatten nicht allzu viele unter den letzten 32 vermutet, der lieferte Nathan Aspinall am Abend einen engen Kampf ums Viertelfinalticket. Nathan Aspinall, der bis dahin extrem starke Performances ablieferte, konnte hier einmal mehr seine herausragend hartnäckigen Kampfqualitäten unter Beweis stellen. Auch wenn William O'Connor sich redlich zu wehren verstand, ließ sich „The Asp“ den willensstark errungenen 10:8-Erfolg nicht mehr nehmen.

In den ersten zwei Durchgängen hielt jeder seinen Anwurf, (1:1), wobei Josh Rock schon im ersten Leg zweimal mit der 180 aufwartete, insgesamt investierte er 14 Pfeile in den Leggewinn. Anschließend genügten dem stets leicht hektisch wirkenden Nordiren weitere zwei 14-Darter, um in den darauffolgenden beiden Legs Anwurf und Break einzustreichen, so begab er sich unmittelbar nach dem Start, bereits mit 3:1 in Front. Auch im fünften Durchgang ließ Josh Rock nichts anbrennen, mit der 91 hatte er sich 16 Restzähler aufbereitet, die er beim nächsten Gang ans Oche tilgte, 4:1. Im sechsten Leg hatte „Rocky“ in seine 14 Würfe sowohl eine 180 wie auch eine 177 integriert und auch wenn er kurz darauf das Bullseye-Finish knapp verpasste, war das 5:1 lediglich eine Frage der Zeit. Im siebten Durchgang war Josh Rock drauf und dran, auch noch eiligst das 167er-Finish aus dem Weg zu räumen, allein der Wurf aufs Bullseye verfehlte sein Ziel. Statt im mittigen 50er-Segment zu landen, verirrte sich der Pfeil in die einfache 18. Womöglich hatte sich der 23-Jährige aus dem nordirischen Antrim den Restbetrag auch bewusst eingeteilt, denn der Gegner parkte zu diesem Zeitpunkt noch auf der 220. Auch die nächste Aufnahme von Nathan Aspinall, bei der er weitere 83 Zähler subtrahierte, konnte Josh Rock nicht allzu heftig erschrecken, er versenkte seinen 15. Dart einfach in der Double-4 und schon war auch dieser Durchgang Geschichte, 6:1. Im achten Leg war endlich auch Nathan Aspinall im Spiel angekommen, hier zauberte er plötzlich den 13-Darter aus dem Hut, der auch gut und gerne ein 11-Darter hätte werden können, wenn er für die verbliebene 32 nicht drei Anläufe gebraucht hätte: 135 – 140 – 180 – 14 – 32, 2:6. Aber auch darauf hatte Josh Rock die passende Antwort im Köcher, im nächsten Durchgang präsentierte er den 12-Darter mitsamt „Shanghai-Finish“: 96 – 180 – 105 – 120 (T20, 20, D20), 7:2. Relativ unspektakulär hielt Nathan Aspinall im zehnten Durchgang seinen Anwurf, 3:7. Den nächsten 12-Darter, (inklusive ausgezeichnetem Bullseye-High Finish) hielt Josh Rock im elften Durchgang bereit: 60 – 140 – 180 – 121 (T20, 11, 50), damit eilte er bereits auf 8:3 davon. Es sah alles schon nach einem unangefochtenen und überlegenen Sieg für den Nordiren aus, als Nathan Aspinall, mehr oder minder aus dem Nichts, mit der Beißer-Qualität eines extrem hungrigen Pitbull-Terriers ausgestattet, zur Aufholjagd ansetzte. Im zwölften Durchgang entledigte er sich den 501 Punkten mit 13 Würfen, die gekonnte Vorbereitung war im Paketpreis inbegriffen: 140 – 140 – 60 – 137 – 24, 4:8. Im 13. Leg ließ der Gegner gleich fünf Checkout-Versuche liegen, Nathan Aspinall bestrafte dies mit dem Break zum 5:8. Und in den 14. Durchgang startete der Engländer mit sechs perfekten Darts, alles in allem wurde es der 11-Darter (180 – 180 – 81 – 60), der ihm zum 6:8 gereichte. Josh Rock hatte hier womöglich genau hingesehen und wollte auch mal ausprobieren, wie sich gleich zu Beginn eines Legs zwei ideale Aufnahmen am Stück anfühlen, auch er startete mit sechs perfekten Darts in den nächsten Durchgang. Beim ihm landete der siebte Wurf ebenfalls im einfachen 20er-Segment, trotzdem ließ er im Anschluss eine weitere Triple-20 sowie das Bullseye folgen. Daraus resultierten weitere 130 eliminierte Punkte. Nach drei Aufnahmen stand er auf elf Restzählern, die radierte er mit Treffern in der einfachen Drei und in der Double-4 aus, infolge des 11-Darters (180 – 180 – 130 – 11) war er nurmehr einen Leggewinn vom Halbfinale entfernt, 9:6. Aber Nathan Aspinall wollte sich noch nicht geschlagen geben und konterte im 16. Durchgang mit 15 Treffern, 7:9. Das war jedoch nur sein Anwurf, den er gehalten hatte, das tat auch Josh Rock in Leg 17, damit hatte der junge Nordire den 10:7-Matcherfolg zementiert und das Halbfinalticket in der Tasche.

Einer, der gestern wenig auf die Reihe brachte, gegen einen, der (zum Leidwesen eines Deutschen) sehr wohl überzeugen konnte

Als nächstes standen sich Michael Smith und Jonny Clayton gegenüber. Nach der denkwürdigen Begegnung mit Dimitri Van den Bergh am gestrigen Abend, bei der beide Protagonisten unzureichende bis abgrundtief schlechte Leistungen darboten, sann Michael Smith heute auf Wiedergutmachung, während Jonny Clayton eigentlich recht zufrieden auf seinen Achtelfinalsieg gegen Martin Schindler blicken und dementsprechend zuversichtlich sein konnte.

Michael Smith begann diesmal recht vielversprechend, er hatte nicht nur das Ausbullen gewonnen, sondern startete auch gleich mit seiner ersten 180 ins Match. Bis zum 1:0 für ihn dauerte es dann zwar noch etwas, aber da Jonny Clayton seine Breakdarts nicht hatte nutzen können, nachdem er sich vorher mit der ansehnlichen 120 die 40 aufbereitet hatte, rettete Michael Smith sein Leg ins Ziel und es stand 1:0. Auch Jonny Clayton hielt in Durchgang Zwei seinen Anwurf, 1:1, bevor Michael Smith im darauffolgenden Leg mit dem 13-Darter konterte: 41 – 180 – 140 – 100 – 40, 2:1. Eher holprig gestaltete sich Durchgang Vier, nachdem Michael Smith nur haarscharf am „Shanghai Finish“ vorbei gesegelt war, stolperte Jonny Clayton über die Ziellinie, 2:2. 15 Treffer später hatte Michael Smith das 3:2 eingeholt, bevor er im sechsten Leg einen weiteren 13-Darter zur Hand hatte: 81 – 140 – 100 – 140 – 40 und dem Kontrahenten damit den Anwurf stahl, 4:2. Im siebten Durchgang konnte der „Bully Boy“ mit dem High Finish, 108 (T17, 17, D20) aufwarten und bestätigte so das zuvor errungene Break, 5:2. Aber ähnlich wie Nathan Aspinall, weiß auch „The Ferret“, wie man sich effektiv durchbeißen kann und war im achten Leg ebenfalls mit dem High Finish, 116 (T20, 16, D20) zur Stelle, 3:5. Wie im Durchgang zuvor, brauchte Jonny Clayton auch im neunten Leg nur 15 Pfeile und ebenso wie im Leg zuvor hatte er auch hier das High Finish, 101 (20, T19, D12) zur Verfügung, 4:5. Dies war ebenfalls ein Break gewesen, das der Waliser im zehnten Durchgang abzusichern vermochte, damit hatte er einen 2:5-Rückstand in den Ausgleich gewandelt, 5:5. Nach drei Legverlusten in Folge brachte Michael Smith im elften Durchgang seinen Anwurf heim, stoppte damit den Lauf des Gegners und übernahm wieder die Führung, 6:5. Jonny Clayton bereitete sich im zwölften Leg mit der glatten Hundert, den Restbetrag von 40 Zählern auf, den er mit den Pfeilen Nummer 14 und 15 tilgte, damit war der Ausgleich erneut hergestellt, 6:6. Auch im 13. Durchgang genügten der Nummer Eins aus Wales 15 Würfe, abermals hatte er hier vorsorglich das High Finish, 106 (20, T18, D16) eingepflegt. Damit ging Jonny Clayton zum ersten Mal in dieser Partie in Führung, 7:6. 15 Treffer später hatte er 96 Restpunkte mit Triple-20 und Double-18 ausgecheckt und auf 8:6 erhöht. Im 15. Durchgang brachte Michael Smith sein begonnenes Leg nach Hause und verkürzte auf 7:8. Jonny Clayton war im 16. Durchgang auf dem besten Wege, auch das 124er-Finish herauszunehmen, aber der Versuch auf die Double-11 misslang zunächst. Es wäre der 12-Darter gewesen, doch da er insgesamt drei Anläufe brauchte, um den Pfeil in der Double-11 zu versenken, wurde es der 14-Darter, der ihm das 9:7 bescherte. Im 17. Durchgang gelang es Michael Smith, ein letztes Mal dazwischen zu grätschen und auf 8:9 aufzuschließen. Aber im 18. Leg machte der Waliser, der im Leg zuvor bereits einen Matchdart liegengelassen hatte, (der Wurf aufs Bullseye war im 25er-Segment gelandet), den Deckel aufs Match drauf. Hier versäumte er zwar um Haaresbreite das 156er-Finish, aber – Jammern auf äußerst hohem Niveau – die verbliebene 18 wurde er auch noch quitt, 10:8. Damit stand Jonny Clayton in seinem nächsten Major-Halbfinale.

Die Entscheidung um den letzten Halbfinalplatz machten Luke Humphries und James Wade unter sich aus. James Wade hatte sich gestern Abend gegen Robert Owen (mit 10:8) durchgesetzt, der seinerseits am Nachmittag Michael van Gerwen bezwungen hat. Wohingegen Luke Humphries nicht die geringste Mühe hatte, gestern beide Ryans (Searle und Joyce) nach Hause zu schicken. Einen weit engeren Kampf sollte ihm heute James Wade bieten, da lag ein ganzes Universum zwischen den gestrigen Begegnungen und der heutigen Partie.

Nach zwei Kurzstrecken ging es für den Weltranglistenersten heute über die volle Distanz

James Wade hatte das Ausbullen für sich entschieden, beide hielten in den ersten zwei Durchgängen ihr begonnenes Leg, beide brauchten dafür jeweils 14 Würfe, 1:1. Mit derselben Anzahl an Pfeilen sicherte sich Luke Humphries in Durchgang Drei das begonnene Leg seines Gegners, 2:1, und gerade mal einen Dart mehr benötigte er im vierten Durchgang, um jenes Break zu bestätigen 3:1. Im fünften Leg war James Wade abermals mit 14 Treffern zur Stelle, 2:3, bevor er im nächsten Durchgang ein äußerst markantes Ausrufezeichen zu setzen verstand: 100 – 140 – 100 – 161 (T20, T17, Bullseye). Der 12-Darter mitsamt grandiosem High Finish bescherte ihm das Break zum Ausgleich, 3:3. Ohne nennenswerte Höhepunkte verbuchte Luke Humphries den nächsten Durchgang auf sein Legkonto, 4:3, bevor James Wade im achten Durchgang auch den 13-Darter zur Hand hatte: 100 – 57 – 140 – 180 – 24, mit dem er erneut ausglich, 4:4. 14 Darts später ging Luke Humphries wieder in Front, 5:4. Seit dem 3:3 hatte es keiner der beiden Spieler mehr geschafft, seinen Anwurf zu halten. Erst im zehnten Durchgang schaffte Luke Humphries dieses vermeintliche Kunststück wieder, er brachte hier sein begonnenes Leg heim und erhöhte so auf 6:4. James Wade ließ sich im elften Durchgang seinen Anwurf ebenfalls nicht nochmal nehmen, mit 14 Pfeilen fand er den Anschluss zum 5:6. Die identische Wurfanzahl gereichte Luke Humphries im zwölften Durchgang zum 7:5 und auch James Wade brauchte in Leg 13 nicht mehr als 14 Treffer, da war das 6:7 fix. Im 14. Durchgang schüttelte James Wade den 11-Darter aus dem schwarzen Hemdsärmel: 100 – 133 – 180 – 88, und glich damit neuerlich aus, 7:7. Mit fünf Aufnahmen im 15. Leg begab sich Luke Humphries ein weiteres Mal in Front, 8:7, aber der dreifache UK Open-Sieger James Wade ließ sich einfach nicht abschütteln und holte sich Leg 16, 8:8. Auch hier waren die letzten drei Durchgänge im Break entschieden worden. Ein mehr als kurioses Leg streuten die beiden Protagonisten im 17. Durchgang ein, wo gruselige Aussetzer perfekten Aufnahmen mehrfach den Staffelstab überreichten. Wobei Luke Humphries hier allenthalben das 104er-Finish missglückt war, ansonsten traf er einfach zu wenig Triple. Nur James Wade scheute sich nicht davor, Aufnahmen von einem kläglichen Punkt bzw. 41 respektive 59 Zählern abzuliefern, hatte aber gleichzeitig auch zwei Maxima parat. Letztendlich landete der vierte Checkout-Versuch in der Double-10 und James Wade war seinerseits wieder vorne, 9:8. Auch im 18. Durchgang konnte „The Machine“ zweimal die 180 ans Board nageln, diesmal reichte es jedoch nicht, denn Luke Humphries hielt mit dem 12-Darter dagegen: 137 – 180 – 140 – 44, und erzwang die volle Distanz. Das Match bekam das, was es verdiente: den Decider. Hier hatte James Wade nicht nur den Anwurf, sondern auch den 11-Darter parat: 180 – 96 – 180 – 45, 10:9. Mit diesem glanzvollen Bravourstück hatte er das letzte Halbfinalticket redlich verdient gebucht, der Weltranglistenerste war hingegen raus aus dem Turnier.

Halbfinals und Finale nach einer kurzen Pause.

UK Open


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