UK Open 2025: Die ersten drei Runden mit etlichen Überraschungen und so manch möglichem Eintrag in die Darts Annalen

Acht der Teilnehmer waren gestern Abend noch in Exeter (in der Grafschaft Devon) zugange, um den vierten Spieltag der Premier League zu gestalten, heute ging es etwa 50 Meilen nördlich von Exeter weiter, der erste Tag der UK Open stand an. Es ist das Major, das für die meisten Überraschungen gut ist, was nicht zuletzt dadurch bedingt ist, dass hier ohne Setzliste gespielt wird. Das Turnier verläuft über neun Runden, wobei am ersten Spieltag bei der Einteilung der Starter eine Staffelung stattfindet, bei der in der ersten Runde die 64 schwächsten Spieler des Weltranglisten-Rankings aufeinander treffen. In der zweiten Runde kommen die Plätze 65 bis 96 zum Einsatz, während in der dritten Runde die Starter, die sich bis dahin auf den Positionen 33 bis 64 befinden, ins Geschehen eingreifen. Die Top-32-Spieler müssen erst ab Runde Vier ran, da wird dann Runde für Runde ausgelost, so dass keiner im Vorfeld wissen kann, wer sein nächster Gegner ist. Natürlich können dabei auch die Top-32 Spieler gleich zu Beginn aufeinander treffen, was die Möglichkeiten für die potentiellen Außenseitererfolge erhöht. Man denke nur an den Überraschungssieger von 2023, Andrew Gilding hat hier in einem denkwürdigen Finale Michael van Gerwen niedergerungen. Der Niederländer selbst hatte sich zuletzt 2020 zum UK Open-Sieger gekrönt, auch in 2015 & 2016 war ihm dies erfolgreich gelungen. Auch den Triumpf von Danny Noppert (im Jahr 2022) hatte nicht jeder unbedingt auf dem Schirm gehabt, er hatte James Wade als Titelträger abgelöst, der 2021 (pandemie-bedingt in der Marshall Arena in Milton Keynes) den Siegerpokal in die Höhe hievte, das war ihm auch in 2008 und 2011 vergönnt gewesen, beide Male in Horwich, Bolton / Greater Manchester, im Toughsheet Community Stadium, das damals noch Reebok Stadium hieß. Rekordsieger ist jedoch ein anderer: Phil Taylor konnte hier insgesamt fünfmal den Titel, den Pokal und den Siegercheck abräumen. Gleich beim ersten Event in 2003 war er erfolgreich, 2005, 2009, 2010 und 2013 gelang ihm der Coup ebenfalls. Und der diesjährige Titelverteidiger ist nochmal ein ganz anderer: nachdem Dimitri Van den Bergh in 2020, mit dem World Matchplay, seinen ersten Major-Erfolg feiern konnte, gelang ihm bei den UK-Open 2024 der nächste Major-Triumpf.

Auch Deutschland ist in jedem Fall würdig vertreten

Seit 2014 werden die UK Open im Butlin's Minehead ausgetragen. Mit dem Wechsel nach Minehead fand in jenem Jahr übrigens auch eine Änderung hinsichtlich der TV-Übertragungsrechte statt. Sky Sports war bis dato der Heimatsender der UK Open und wurde 2014 von ITV abgelöst. Die ersten drei Runden werden im Best-of-11 Legs Modus ausgetragen, ab Runde Vier gilt Best-of-19 Legs, im Halbfinale und im Finale werden dann nochmal zwei Durchgänge auf die maximal mögliche Legausbeute draufgepackt. Eine weitere Besonderheit ist, dass hier parallel auf acht Bühnen gleichzeitig gespielt wird. Gleich zwölf deutsche Spieler sind bei den diesjährigen UK Open am Start, sechs davon bereits in Runde Eins: Niko Springer (gegen Cor Dekker), Kai Gotthardt (gg. Tommy Lishman), Dominik Grüllich (gg. Danny Jansen), Maximilian Czerwinski (gg. Maik Kuivenhoven), Leon Weber (gg. Alexander Merkx) und Max Hopp (gg. Shaun Fox). In der zweiten Runde trifft Lukas Wenig dann auf den Sieger der Partie Paul Rowley versus Karel Sedlacek, und in Runde Drei sind anschließend auch Gabriel Clemens (gegen Ricky Evans) und Florian Hempel (gg. Jermaine Wattimena) im Einsatz. Unsere beiden Top-32 Spieler: Martin Schindler und Ricardo Pietreczko greifen dann am Abend (vierte Runde) ins Geschehen ein. Zur Ergänzung: Tim Wolters wäre auch dabei gewesen, hat jedoch kurzfristig zurückgezogen.

Damit war die Anzahl der deutschsprachigen Teilnehmer jedoch noch nicht erschöpft, denn auch Österreich und die Schweiz konnten zusammen drei Starter generieren. Und einer davon machte heute Nachmittag auch gleich den Anfang auf der Hauptbühne: Rusty-Jake Rodriguez, er bekam es mit dem Waliser Mike Gillet zu tun. Die ersten vier Durchgänge teilten die beiden Spieler gerecht unter sich auf, wobei sich jeder jeweils ein Leg mit dem Anwurf und eins gegen den Anwurf holte. Bemerkenswert war hier vor allem, dass sich Rusty-Jake Rodriguez im vierten Leg den „Big Fish“ aufbereitet hatte, doch nachdem er zwei Pfeile erfolgreich in der Triple-20 versenkt hatte, schrammte der dritte haarscharf am Bullseye vorbei. Aber auch die verbliebe 25 wurde er noch los, alles in allem waren es 14 Würfe, die ihm den Ausgleich brachten, 2:2. Ab da fackelte der Österreicher nicht mehr lange, 14 Treffer genügten ihm auch in Durchgang Fünf und es stand 3:2. Im Endspurt des sechsten Legs sah sich Rusty-Jake Rodriguez mit 96 Restpunkten konfrontiert, bugsierte seinen 13. Pfeil in die einfache 20 und zwei weitere Darts brachte er in der Double-19 unter. Mit diesem sehenswerten Checkout hatte er seine Führung auf 4:2 erhöht, bevor er in Durchgang Sieben, auf eher holprigen Pfaden unterwegs, seinen Vorsprung auf 5:2 ausbaute. Lediglich weitere 15 Treffer benötigte Rusty-Jake Rodriguez im achten Leg, da war der 6:2-Erfolg bereits unter Dach und Fach.

Beau Greaves versus Stefan Bellmont – die Menge war begeistert

Auf der Hauptbühne fanden heute Nachmittag nur zwei Spiele der ersten Runde statt, das zweite Duell bestritten: Beau Greaves und der Teilnehmer aus der Schweiz, Stefan Bellmont. In Sachen „TV-Siege von Spielerinnen gegen ihre männlichen Kollegen“ gibt es übrigens noch eine weitere interessante Info zu vermelden. Es waren in der Tat die UK Open, als die erste weibliche Spielerin einen Mann bei einem großen, im TV übertragenen Darts-Turnier schlug. Noch bevor Anastasia Dobromyslova, Lisa Ashton, Fallon Sherrock und Beau Greaves einen männlichen Kollegen vor laufenden TV-Kameras bezwingen konnten, waren Deta Hedman (bei den UK Open 2005), Siege gegen Aaron Turner und Norman Fletcher gelungen. Somit war sie es auch, die als erste Frau bei einem PDC-Major ein Spiel (bzw. sogar in dem Fall zwei Spiele) gegen einen Mann gewann.

Ähnlich wie zuvor Rusty-Jake Rodriguez machte auch Beau Greaves nicht viel Federlesens, im Schnelldurchlauf schnappte sie sich schon mal die ersten vier Durchgänge. Dabei hatte sie im ersten Durchgang den optimalen Set-up-Shot (109) zur Verfügung, bevor sie den Restbetrag von 32 Punkten ohne Umschweife löschte, 1:0. Im zweiten Leg bestrafte Beau Greaves die Tatsache, dass Stefan Bellmont vier Checkout-Darts leichtfertig ausgelassen hatte, Break zum 2:0. Ein markantes Ausrufezeichen setzte Beau Greaves im dritten Durchgang, die Pfeile Nummer 13 und 14 hatte sie in die Triple-20 navigiert und den 15. in die Double-16. Damit war ihr das hervorragende High Finish von 152 eliminierten Punkten gelungen und das 3:0 stand fest. Die identisch gleiche Wurfanzahl genügte der Engländerin im vierten Leg, rigoros hatte sie das 4:0 zementiert. Im fünften Durchgang musste Stefan Bellmont schon den 13-Darter auspacken, um überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. 180 – 100 – 60 – 137 – 24. Damit hatte er seiner fulminant aufspielenden Gegnerin den Anwurf abgenommen und war zumindest schon mal auf der Leganzeigengrafik gelandet, 1:4. Doch schon im sechsten Durchgang war Beau Greaves wieder zur Stelle, ohne zu zaudern, holte sie sich das Break umgehend zurück, 5:1, welches sie 13 Treffer später auch bestätigt hatte: 100 – 140 – 100 – 123 – 38. Im drei-Dart-Average konnte sie schließlich über zehn Punkte mehr als ihr Kontrahent aufweisen, (Beau Greaves 95,97 / Stefan Bellmont 84,09), damit ein hochverdienter 6:1-Sieg für die 21-Jährige aus Doncaster, South Yorkshire.

Niko Springer mit rekordverdächtigem Average

Ein Blick auf die Nebenschauplätze verriet, dass auch die deutschen Teilnehmer zwischenzeitlich äußerst aktiv waren. Eine überragende Performance hat hier Niko Springer an den Tag gelegt, er hatte an Board 2 sein Erstrundenmatch gegen Cor Dekker absolviert und hierbei einen Weltklasse-Average abgeliefert. Schon im ersten Durchgang war Niko Springer mit dem passenden Set-up-Shot (140) zur Stelle, aber Cor Dekker hatte hier den Vorteil des Anwurfs und obendrein das „Shanghai Finish“ parat, 1:0 für den Norweger niederländischer Herkunft. Das zweite Leg begann Niko Springer mit sechs perfekten Darts, letztendlich wurde es der 12-Darter: 180 – 180 – 65 – 76, der ihm zum Ausgleich gereichte, 1:1. Auch ins dritte Leg startete der 24-jährige Mainzer mit vier perfekten Darts, diesmal waren es insgesamt 14 wohlplatzierte Würfe, die ihm das Break bescherten, 2:1. Das eben erzielte Break sicherte Niko Springer im vierten Durchgang souverän ab, 3:1. Im fünften Leg gelang es Cor Dekker nochmal mit Mühe und Not, seinen Anwurf zu halten, 2:3. Aber schon im sechsten Durchgang zauberte Niko Springer wieder, hier war es der 11-Darter: 134 – 180 – 137 – 50, mit dem er auf 4:2 erhöhte. Dem ließ der Deutsche im siebten Durchgang einen weiteren grandiosen 11-Darter folgen, in den er auch noch das 100er-Finish eingepflegt hatte: 121 – 140 – 140 – 100 (T20, D20), 5:2. Einen weiteren Augenschmaus bot Niko Springer in Durchgang Acht: obwohl Cor Dekker gar mit sieben perfekten Darts ins Leg gestartet war – allerdings gegen den Anwurf – schaffte es Niko Springer, mit einem weiteren brillanten 12-Darter: 180 – 134 – 96 – 91, den verzweifelten Breakversuch des Kontrahenten zu unterbinden. Damit hatte Niko Springer nicht nur das 6:2 besiegelt, sondern auch den überirdisch anmutenden Average von 115, 92 (über 21 Punkte mehr als sein Gegner) ans Board gehämmert.

Nach diesem Wow-Erlebnis par excellence gab es leider auch ein paar ernüchternde Ergebnisse aus deutscher Sicht: in erster Linie betraf dies Max Hopp, dem der 35-jährige Engländer Shaun Fox, mit 6:0, einen bitteren „Whitewash“ erteilte. Ohne wirkliche Höhepunkte setzen zu müssen, – sein bestes Leg präsentierte er in Durchgang Drei, wo er einen 13-Darter (inklusive gekonntem Set-up-Shot) zur Hand hatte, – genügte Shaun Fox ein Drei-Dart-Average von 93,94 Punkten, um Max Hopp, der seinerseits gerade mal 78,97 im Schnitt ans Board brachte, absolut unangefochten in Schach zu halten. Auch Kai Gotthardt musste gegen Tommy Lishman die Segel streichen, allerdings fiel seine 4:6-Niederlage nicht ganz so drastisch aus. Hingegen musste auch Leon Weber eine gravierende Klatsche hinnehmen, Alexander Merkx hatte ihn mit 6:1 regelrecht überrollt. Die Partie zwischen Paul Rowley und Karel Sedlacek endete übrigens zu Gunsten des Engländers, (6:1 für Paul Rowley), womit auch der Zweitrundengegner von Lukas Wenig feststand. Eine weitere Niederlage für den deutschen Spieler hagelte es in der Begegnung zwischen Maximilian Czerwinski und Maik Kuivenhoven, hier hatte der 36-jährige Niederländer, mit 6:4, die Nase vorne, bevor es in der ersten Runde doch nochmal ein deutsches Erfolgserlebnis gab: Dominik Grüllich setzte sich mit 6:3 gegen den 22-jährigen Niederländer Danny Jansen durch.

Start der zweiten Runde am Hauptboard

Auf der Hauptbühne hatte derweil die zweite Runde begonnen, das erste Duell machten hier William Borland (aus Schottland) und Brett Claydon (aus dem englischen Newmarket stammend) unter sich aus. Das Spiel plätscherte zunächst mehr oder minder geruhsam vor sich hin, beide Spieler taten sich im ersten Durchgang äußerst schwer, wobei vor allem Brett Claydon kaum einen Fuß auf den Boden bekam. William Borland nutzte die Tatsache, dass er zu Beginn kaum mit Gegenwehr zu rechnen hatte und brachte seinen ersten Anwurf erstmal gemütlich nach Hause, 1:0. Hatte der Schotte in Durchgang Eins noch 29 Pfeile benötigt, um sein begonnenes Leg nach Hause zu schleppen, so präsentierte sein Gegner im zweiten Durchgang eines von wenigen Highlights in diesem Match. Obgleich Brett Claydon ebenfalls 18 Würfe benötigte, schaffte er es zumindest mal ein High Finish, 110 (T20, 10, D20) auszupacken, 1:1. Ins dritte Leg startete der Engländer (gegen den Anwurf) mit der 180, zudem hatte er mit der 137 die ideale Vorbereitung zur Verfügung, aber ausgerechnet da war William Borland seinerseits mit dem 14-Darter zur Stelle und vereitelte die Break-Ambitionen seines Kontrahenten, 2:1. Im vierten Durchgang packte William Borland dann sein bis dahin bestes Leg aus: 140 – 140 – 180 – 41, der 11-Darter gereichte ihm zu Break, 3:1. Mit 15 Treffern im fünften Leg bestätigte William Borland das eben errungene Break und baute seinen Vorsprung so auf 4:1. Der sechste Durchgang gestaltete sich wieder äußerst schwerfällig, schlussendlich stolperte Brett Claydon mehr schlecht als recht über die Ziellinie, 2:4. Weitaus rasanter ging es im siebten Durchgang zur Sache, hier brauchte William Borland nur 15 Pfeile, um auf 5:2 zu erhöhen. Und im achten Leg gelang dem 28-Jährigen aus dem schottischen East Calder (Livingston / West Lothian) der 13-Darter mitsamt perfektem Set-up-Shot: 97 – 100 – 98 – 174 – 32. 6:2, damit hatte William Borland den Matcherfolg in trockene Tücher gebracht.

Und nochmal hieß es: Schottland versus England

Es folgte das nächste schottisch-englische Duell, denn anschließend standen sich auf dieser Bühne Darren Beveridge und James Hurrell gegenüber. Ähnlich wie das Match zuvor, war auch diese Auseinandersetzung nicht allzu reich an Höhepunkten, trotzdem gab es auch hier das eine oder andere besondere Highlight zu sehen. Das erste Ausrufezeichen setzte Darren Beveridge, als er im ersten Durchgang, den er auch begonnen hatte, nicht nur die 180 zur Hand hatte, sondern anschließend innerhalb einer Aufnahme zwei Pfeile im Bullseye versenkte und einen in die einfache 17 nagelte. Die 117 gelöschten Punkte ließen ihm 15 Zähler Rest, den insgesamt 13. Dart manövrierte er in die einfache Drei und den 14. in die Double-6, damit war auch die verbliebene 15 Geschichte und das 1:0 ausgemacht. Relativ unspektakulär hielt James Hurrell im zweiten Durchgang seinen Anwurf, 1:1, bevor Darren Beveridge in Leg Drei ein brillantes High Finish, 147 (T20, T17, D18) auspackte, 2:1. Mit der 98 stellte sich James Hurrell in Durchgang Vier acht Restpunkte, traf anschließend die Double-4 und es stand 2:2. Mit der gleichen Vorbereitung (98) hatte sich Darren Beveridge im fünften Leg die 28 gestellt, verpasste anschließend aber drei Checkout-Möglichkeiten, das bestrafte der Gegner mit dem Break zum 3:2. Im sechsten Durchgang hatte Darren Beveridge die Chance, postwendend das Re-Break zu schaffen, traf aber statt der Double-4 die Double-13 – „No Score!“ Das ermöglichte James Hurrell, sein begonnenes Leg doch noch über die Ziellinie zu retten, womit er das zuvor errungene Break absicherte, 4:2. Doch im siebten Durchgang war Darren Beveridge mit dem 13-Darter (inklusive geeignetem Set-up-Shot) zur Stelle: 140 – 57 – 140 – 140 – 24, damit fand der Schotte neuerlich den Anschluss, 3:4. Im achten Leg war Darren Beveridge drauf und dran, den „Big Fish“ zu ziehen, doch der Versuch aufs Bullseye missglückte. Aber auch die verbliebene 25 wurde er quitt, mit insgesamt 14 Pfeilen hatte er den Ausgleich wieder hergestellt, 4:4. Die Aufholjagd krönte Darren Beveridge, indem er sich auch die nächsten zwei Durchgänge schnappte, wobei er auch davon profitierte, dass James Hurrell im zehnten Durchgang, anstatt in die große einfache Eins, in die Triple-9 traf und sich somit ein „No Score!“ einfing. Den 2:4-Rückstand hat Darren Beveridge somit erfolgreich in den 6:4-Sieg umgemünzt.

Schnelldurchlauf auf der Hauptbühne

Kurzen Prozess machte anschließend Tom Sykes mit dem Franzosen Thibault Tricole. Rigoros räumte der Engländer fünf Legs in Folge ab, wobei er gleich im ersten Durchgang mit dem 11-Darter aufwarten konnte: 81 – 180 – 140 – 100 (T20, D20), 1:0. Nur drei Würfe mehr benötigte Tom Sykes im zweiten Leg, 2:0, und auch wenn er in Leg Drei und Vier ein paar Versuche mehr investieren musste, war das 4:0 rasch besiegelt. Im fünften Durchgang förderte Tom Sykes einen 13-Darter zutage: 134 – 100 – 180 – 79 – 8, 5:0, bevor es seinem Gegner im sechsten Durchgang gelang, seinerseits mit dem 13-Darter zu antworten: 96 – 140 – 171 – 54 – 40. Damit konnte Thibault Tricole zumindest ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, doch im siebten Leg machte Tom Sykes den Deckel aufs Match drauf. Nur um Haaresbreite verpasste der Engländer dabei das „Shanghai Finish“, das dürfte ihm aber relativ egal gewesen sein, denn mit dem 6:1-Sieg über Thibault Tricole hatte er das Drittrundenticket gezogen. Erwähnenswert noch die Averages: während der Franzose im Durchschnitt lediglich 87,03 ans Board brachte, schaffte es Tom Sykes (101,02) die 100er-Marke zu knacken.

Der ehemalige BDO-Weltmeister findet langsam wieder zur seiner alten Form zurück

Das nächste Zweitrundenmatch auf der Hauptbühne bestritten der Engländer Adam Lipscombe und Jelle Klaasen, der BDO-Weltmeister von 2006, der jüngst nach längerer Durststrecke mal wieder ein Finale bei einem Players Championship Event erreichen konnte. Adam Lipscombe nahm seinem Gegner gleich im ersten Leg den Anwurf ab, 1:0, ein Break, das er in Durchgang Zwei mit 15 Treffern zu bestätigen verstand, 2:0. Doch Jelle Klaasen hatte im dritten Leg die passende Antwort parat: 180 – 93 – 174 – 54, der großartige 11-Darter bescherte ihm den Anschluss zum 1:2. Doch im vierten Durchgang war Adam Lipscombe wieder am Zuge, mit der 99 hatte er sich die 36 aufbereitet, die gehörte einen Wurf später der Vergangenheit an, 3:1. Im fünften Durchgang verpasste Jelle Klaasen vier Checkout-Versuche, das bestrafte Adam Lipscombe mit dem Break zum 4:1. Doch Jelle Klaasen setzte zu einem vielversprechenden Comeback an. In Leg Sechs hatte er den gekonnten Set-up-Shot (134) zur Hand, mit insgesamt 14 Würfen verkürzte er auf 2:4. Im siebten Durchgang konnte der Niederländer abermals mit dem beeindruckenden 11-Darter aufwarten: 43 – 180 – 180 – 98, damit hatte er wieder aufgeschlossen, 3:4. Doch dann war die Aufholjagd vorzeitig beendet, denn Adam Lipscombe ließ im achten Leg nichts anbrennen und erhöhte auf 5:3. Jelle Klaasen zauberte im neunten Durchgang den perfekten Set-up-Shot (177) aus dem Hut, das war die Basis für das 4:5. Im zehnten Leg bekam der 40-Jährige, der im niederländischen Breda zuhause ist, eine letzte Chance auf den möglichen Turnierverbleib, doch die konnte er nicht nutzen. Das Bullseye-Finish misslang, womit der Weg frei war für den Gegner. Adam Lipscombe versenkte seinen Pfeil in der Double-4, womit der 6:4-Erfolg fixiert war.

Wie erging es derweil den deutschen Teilnehmern?

Es war das letzte Zweitrundenmatch auf dieser Bühne gewesen, höchste Zeit, einen weiteren Blick auf die anderen Boards zu werfen respektive auf das Gelingen der weiteren deutschsprachigen Teilnehmer. Die mit Abstand größte Freude bereitete uns an diesem Nachmittag Niko Springer, der in seiner Zweitrundenpartie an Board 7, dem Niederländer Patrick Geeraets gegenüberstand. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das über die volle Distanz ging. Letztendlich behielt Niko Springer die Nerven und griff sich den Decider. Hervorragender 6:5-Sieg für den gebürtigen Mainzer, der damit in die dritte Runde einzog. Tim Wolters wäre hier ebenfalls an den Start gegangen, musste seine Teilnahme jedoch krankheitsbedingt absagen. Eine großartig willensstarke Performance zeigte auch Lukas Wenig, der sich mit Paul Rowley einen Kampf auf Augenhöhe lieferte und (ebenso wie Niko Springer) das ausschlaggebende elfte Leg für sich entschied, 6:5. Fast schon überlegen fiel hingegen der Zweitrundensieg von Dominik Grüllich über den Schweden Andreas Harrysson aus, das 22-jährige Nachwuchstalent aus dem oberbayerischen Wolnzach fertigte seinen erfahrenen Gegner mit 6:2 ab. Mit demselben Ergebnis (nur eben mit umgekehrten Vorzeichen) endete auch das Spiel zwischen Rusty-Jake Rodriguez und Graham Usher, d.h. der Engländer brachte Rusty-Jake Rodriguez eine deutliche 6:2-Niederlage bei.

Auf der Hauptbühne startete die dritte Runde

Auf der Hauptbühne ging es in die dritte Runde, hier machten Scott Williams und Wessel Nijman den Anfang. In den ersten zwei Durchgängen konnte keiner der beiden Akteure, den Anwurf des anderen ernsthaft in Gefahr bringen, wobei Scott Williams im zweiten Leg gar den 13-Darter im Köcher hatte: 140 – 98 – 180 – 51 – 32, 1:1. Das wusste der Engländer im dritten Durchgang selbst nochmal zu toppen: 125 – 180 – 140 – 56, der 11-Darter verhalf ihm zum Break, 2:1. Im vierten Leg war Scott Williams auf dem besten Wege, das 140er-Finish herauszunehmen, aber der Versuch auf die Double-16 landete nur im einfachen Segment. Doch „Shaggy“ radierte die verbliebene 16 beim nächsten Gang ans Oche mühelos aus, 3:1. Im fünften Durchgang war dann auch Wessel Nijman zur Stelle, obgleich er eine zweite Aufnahme fürs Checkout benötigte, ließ er sich hier sein begonnenes Leg nicht nehmen, 2:3. Beide Protagonisten brachten auch in den darauffolgenden drei Durchgängen ihren jeweiligen Anwurf einigermaßen genüsslich nach Hause, was im 5:3 für Scott Williams resultierte. Im neunten Leg hielt Wessel Nijman nochmal den extravaganten 13-Darter (mitsamt zwei Maxima) parat: 180 – 100 – 180 – 25 – 16, noch war der Niederländer nicht geschlagen, noch durfte er hoffen, 4:5. Doch diese Hoffnung machte sein Gegner im zehnten Durchgang zunichte, hier hatte sich Scott Williams die 170 als Set-up-Shot serviert, womit er den 6:4-Matcherfolg deckelte.

Nun greift auch der „German Giant“ ins Geschehen ein

Zum Einlauf erklangen die Calypso-Klänge von Arrow, „Hot Hot Hot“ ertönte aus allen Lautsprechern und irgendwie erwartete man, dass nun gleich Rob Cross die Bühne betreten würde. Aber nein, „Voltage“ hat sich ja inzwischen für eine neue Walk-on Hymne entschieden und außerdem war er definitiv erst am Abend an der Reihe. Stattdessen erleuchtete das gelbe Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Farben und dem Schriftzug „The German Giant“ verziert. Gabriel Clemens stand bereit, er bekam es heute Nachmittag mit Ricky Evans zu tun. Und beide lieferten sich einen erstklassigen Kampf, bei dem keiner dem anderen auch nur einen Millimeter schenkte. Ricky Evans trägt nicht umsonst den Nickname „Rapid“, aber Gabriel Clemens machte von Anfang an klar, dass er sich den zum Teil auch sehr hektischen Rhythmus seines Gegners nicht aufdrängen lässt. Mit der gewohnten inneren Ruhe, die er stets und überall ausstrahlt, packte Gabriel Clemens gleich zu Beginn den 11-Darter aus: 125 – 99 – 180 – 97, womit er dem Gegner den Anwurf erstmal abnahm, 1:0. Doch im zweiten Leg kam der Deutsche nicht richtig in Schwung und konnte somit das eben errungene Break nicht bestätigen. Ricky Evans revanchierte sich mit dem umgehenden Re-Break und glich wieder aus, 1:1. Im dritten Durchgang schüttelte der flinke Engländer mal eben den 13-Darter aus dem Ärmel: 134 – 82 – 137 – 140 – 8, 2:1. Gabriel Clemens konterte im vierten Leg mit dem nächsten 11-Darter: 180 – 100 – 140 – 81, 2:2. Im fünften Durchgang verpasste Ricky Evans das Bullseye-Finish, woraus Gabriel Clemens Kapital zu schlagen wusste, ihm gelang hier das Break zur erneuten Führung, 3:2. Doch abermals antwortete Ricky Evans mit dem prompten Re-Break, 15 Treffer später hatte er „Gaga“ Clemens ebenfalls das begonnene Leg gestohlen, 3:3. Im siebten Durchgang konnte sich Ricky Evans mit der praktikablen Vorbereitung (135) die 32 stellen, den insgesamt 15. Pfeil brachte er in der Double-16 unter, wieder übernahm er die Führung, 4:3. Bereits seinen dritten 11-Darter förderte Gabriel Clemens im achten Durchgang zutage: 140 – 125 – 140 – 96, schon stand es 4:4. Und auch Ricky Evans hatte im neunten Leg einen weiteren 13-Darter zur Verfügung: 96 – 134 – 126 – 105 - 40, 5:4. Gabriel Clemens wusste immer wieder mit dem passenden Gegenzug zu reagieren, im zehnten Durchgang wartete er mit dem „Shanghai Finish“ auf, 5:5. Es ging in den Decider und den begann Ricky Evans. Ausgerechnet in diesem alles entscheidenden Leg hatte der Engländer seine besten Darts zur Hand: 140 – 134 – 180 – 47, mit dem 11-Darter vollendete Ricky Evans die 5:6-Niederlage von Gabriel Clemens. Der Saarländer damit leider raus, obgleich er mit 100,94 einen ausgezeichneten Average aufwies, Ricky Evans` Durchschnitt (98,83) war sogar geringfügig niedriger gewesen.

Raymond van Barneveld kehrt an die Stätte seines zweifachen Triumpfes zurück und will es nochmal wissen

Als nächstes betrat ein zweifacher UK-Open Champion die Hauptbühne, die niederländische Darts-Ikone Raymond van Barneveld konnte das Turnier in 2006 und in 2007 für sich entscheiden. Jetzt wurde er von Graham Usher gefordert, der in der Runde zuvor Rusty-Jake Rodriguez nach Hause geschickt hatte. Raymond van Barneveld hatte das Ausbullen gewonnen, aber Graham Usher hatte schon im ersten Durchgang den passenden Set-up-Shot (137) geliefert, der ihm zum Break verhalf, 1:0. Im zweiten Durchgang hatte Raymond van Barneveld gleich vier Möglichkeiten, den Fehlstart wieder zurecht zu biegen, aber er ließ nicht nur das 156er-Finish aus, sondern auch alle vier Breakdarts liegen. Graham Usher nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich das 2:0. Erst im dritten Leg hatte dann auch Raymond van Barneveld seine Sicherheit zurückgewonnen, hier präsentierte er den 13-Darter: 57 – 92 – 140 – 180 – 32, 1:2. Und nachdem Graham Usher im vierten Leg kaum etwas zustande brachte, holte sich „Barney“ dann auch noch dessen Anwurfleg, 2:2. In den darauffolgenden vier Durchgängen hielt jeder seinen Anwurf, wobei lediglich Graham Usher im achten Leg ein nennenswertes Highlight zutage förderte: 180 – 81 – 135 – 85 – 20, es war der 13-Darter, der ihm den neuerlichen Ausgleich bescherte, 4:4. Dann legte Raymond van Barneveld ein klein wenig mehr Entschlossenheit in seine Würfe und sicherte sich die nächsten beiden Legs, wobei ihm zugutekam, dass Graham Usher hier kaum mehr Gegenwehr leistete. Raymond van Barneveld war erleichtert über den 6:4-Sieg, richtig zufrieden konnte er mit dem gezeigten Leistungsniveau aber nicht sein.

Ein zusätzliches Schmankerl für die Hauptbühne

Nachdem Beau Greaves in der zweiten Runde auch den Waliser Rhys Griffin mit 6:1 abgefertigt hatte, entschloss man sich, ihr Drittrundenduell auf die Hauptbühne zu verlegen, wo sie es mit Mickey Mansell zu tun bekam. Mit Anwurf, optimalem Set-up-Shot (131) und insgesamt 14 Treffern strich Beau Greaves das erste Leg ein und ging mit 1:0 vorne weg. Mickey Mansell konterte im zweiten Durchgang mit dem 13-Darter: 140 – 140 – 100 – 81 – 40, was ihm den Ausgleich brachte, 1:1. Beau Greaves hielt auch im dritten Leg ihren Anwurf, bevor sie ihrem Gegner in Durchgang Vier mit dem 13-Darter das begonnene Leg abnahm: 57 – 140 – 180 – 88 – 36, und ihre Führung auf 3:1 ausbaute. Lediglich zwei Würfe mehr benötigte Mickey Mansell im fünften Durchgang, da hatte er zumindest den Anschluss wieder hergestellt, 2:3. Das konnte Beau Greaves in keiner Weise beirren, im Schnelldurchlauf räumte sie die nächsten beiden Durchgänge ab, wobei sie in Leg Sieben gar einen brillanten 11-Darter präsentierte: 125 – 180 – 180 – 16, 5:2. Und im achten Durchgang hatte sie auch noch den formidablen Set-up-Shot von 145 gelöschten Punkten zur Hand, der diente als Fundament, auf dem Beau Greaves ihren 6:2-Erfolg über Mickey Mansell errichtete, die junge Engländerin ist somit in der vierten Runde angekommen.

Florian Hempel war heute leider nicht ganz so erfolgreich unterwegs, er verlor sein Duell gegen Jermaine Wattimena mit 3:6. Und auch Dominik Grüllich musste sich in der dritten Runde mit demselben Ergebnis Nick Kenny ergeben. Niko Springer konnte bei seiner Auseinandersetzung mit Dylan Slevin, ein weiteres Mal den Decider erzwingen, doch diesmal unterlag er und verlor damit sein Drittrundenmatch mit 5:6. Und auch Lukas Wenig musste in dieser Runde die Segel streichen, er wurde von Kim Huybrechts mit 6:4 bezwungen. In Kürze geht es weiter mit der vierten Runde.

UK Open


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