UK Open 2025: Die Sensation lag mehr als einmal in der Luft, doch dann ließen die Favoriten rechtzeitig die Spannung entweichen

Wie erwartet, hatte die Auslosung extrem spannende Paarungen ergeben, den Anfang auf der Hauptbühne machten Jonny Clayton und Gary Anderson. In der vierten Runde galt bereits der Best-of-19 Legs-Modus, d.h. jetzt brauchte man zehn Leggewinne, um in die nächste Runde einzuziehen. Gary Anderson konnte die UK Open bislang einmal für sich entscheiden, in 2018 setzte er sich im Finale (mit 11:7) gegen den Australier Corey Cadby durch. Für Jonny Clayton hat es bei diesem Turnier bislang nur bis ins Halbfinale gereicht, in 2020 musste er sich hier seinem walisischen Landsmann Gerwyn Price geschlagen geben.

„Game on!“ für Runde Vier

Jonny Clayton hatte das Ausbullen gewonnen und war bereits im ersten Durchgang mit dem 12-Darter zur Stelle, in den er auch das High Finish integriert hatte: 100 – 140 – 140 – 121 (T20, T11, D14), 1:0. 15 Würfe später hatte der Waliser seinem Gegner den Anwurf abgenommen und lag nun schon 2:0 vorne. Im dritten Durchgang versuchte Gary Anderson, 70 Restpunkte mit Treffern in der einfachen Zehn und in der Triple-20 auszuradieren, aus mathematischer Sicht war dies eine hervorragende Lösung, Darts-technisch gesehen eine Katastrophe – oder mit anderen Worten ausgedrückt: „No Score!“ Auf der anderen Seite hatte Jonny Clayton bereits zwei Checkout-Darts ausgelassen, bekam nun aber eine weitere Gelegenheit, die verbliebene 32 quitt zu werden. Dies gelang ihm schließlich mit dem allerletzten Versuch auf die Double-8, womit er seine Führung auf 3:0 ausbaute. Im vierten Leg meldete sich dann endlich auch Gary Anderson, der heute eher unruhig, fast schon hektisch wirkte, zu Wort. Er benötigte lediglich 14 Pfeile, da war auch er auf der Leganzeigengrafik angekommen, 1:3. Im fünften Durchgang war Gary Anderson drauf und dran, das 99er-Finish zu eliminieren, aber der Versuch auf die Double-16 verirrte sich ins einfache Segment. Dank des Fehlwurfs seines Gegners, gelang es Jonny Clayton, sein begonnenes Leg doch noch über die Ziellinie zu retten, 4:1. Bei dieser Distanz gab es natürlich die kurze Werbepause, aus der offensichtlich nur einer gestärkt zurückkam und der hieß Jonny Clayton. 180 – 100 – 140 – 41 – 40, der 13-Darter bescherte der walisischen Nummer Eins das nächste Break und es stand 5:1. Nur einen Wurf mehr benötigte Jonny Clayton in Durchgang Sieben, da hatte er auch das 6:1 für sich verbucht. Ebenfalls nur 14 Pfeile brauchte „The Ferret“ im achten Leg, um das nächste Break einzutüten, 7:1. Und gerade mal 15 Würfe reichten ihm in Durchgang Neun, da hatte er das eben erzielte Break auch schon wieder bestätigt und war auf 8:1 davongeeilt. Im zehnten Durchgang sendete Gary Anderson mal wieder ein Lebenszeichen von sich und das hatte es durchaus in sich: 131 – 99 – 180 – 91, der 12-Darter verhalf dem Schotten zumindest zum 2:8. Doch schon im elften Durchgang antwortete Jonny Clayton wieder mit dem 14-Darter, somit war er nurmehr einen Leggewinn vom Sieg entfernt, 9:2. Gary Anderson gelang es im zwölften Durchgang, nochmal mit dem 13-Darter dazwischen zu grätschen: 180 – 140 – 59 – 82 – 40, damit verkürzte der zweifache Weltmeister noch auf 3:9, bevor Jonny Clayton im 13. Durchgang den Deckel aufs Match draufmachte. Mit 10:3 hatte der Waliser (97,86 im Schnitt) seinen populären Kontrahenten, der immerhin einen Average von 100,07 aufweisen konnten, schier überrollt, Jonny Clayton steht somit in der fünften Runde.

Peter Wright versus Luke Littler – für viele das Traumduell schlechthin

Mit gediegener Vorfreude wurde die nächste Begegnung erwartet, hier standen sich Luke Littler und Peter Wright gegenüber. Peter Wright hatte das Ausbullen für sich entschieden, musste aber bereits das erste Leg an seinen blutjungen Gegner abgeben, nachdem er nur haarscharf das 161er-Finish verpasste. Bei seiner fünften Aufnahme hatte er die ersten beiden Pfeile in der Triple-20 sowie in der Triple-17 versenkt, aber ein weiterer kratzte nur den Außendraht des Bullseyes. Das vom Gegner sträflich versäumte High Finish ermöglichte Luke Littler den nächsten Gang ans Oche, den insgesamt 13. Wurf manövrierte er hierbei in die Triple-14 und den 14. in die Double-20, damit war das Break zum 1:0 gefestigt. Auf der Zielgeraden des zweiten Durchgangs hatte Luke Littler die Restforderung von 20 Zählern vor Augen, als er sich anschickte, diese mit Treffern in der einfachen Zehn, in der Fünf und in der 19 zu tilgen – „No Score!“. Da der amtierende Weltmeister bei jener Aufnahme sowieso nur noch einen Pfeil in der Hand gehabt hatte, mit dem sich fünf verbliebene Zähler nicht löschen ließen, war das Überwerfen natürlich ein durchaus sinnvoller Schachzug von ihm. Gegenüber wurde Peter Wright 114 Restpunkte ebenfalls nicht los, so bekam Luke Littler eine weitere Möglichkeit, sich der übrig gebliebenen 20 zu entledigen. Diesmal traf er die Double-10 auf Anhieb, 2:0. Im dritten Durchgang gelang auch Peter Wright sein erster Leggewinn an diesem Abend, den 13. Pfeil navigierte er in die Triple-10 und den 14. in die Double-18, daraus resultierte das 66er-Finish und der Anschluss zum 1:2. Auch im vierten Durchgang genügten Peter Wright 14 Würfe, wobei er hier gut und gerne auch mit 12 Treffern hätte abschließen können, allein das Bullseye verhinderte das 164er-Finish, 2:2. Dies war ein Break gewesen, welches der Schotte 15 Pfeile später auch bestätigte, somit ging Peter Wright zum ersten Mal in dieser Partie in Führung, 3:2. Doch nach der kurzen Pause war Luke Littler mit dem 11-Darter zur Stelle: 177 – 140 – 128 – 56, 3:3. Im siebten Durchgang verpasste Peter Wright das 104er-Finish, der Versuch auf die Double-16 war knapp im Aus gelandet. Luke Littler hatte zuvor ebenfalls das High Finish verpatzt – der Versuch, die 130 quitt zu werden, scheiterte am Wurf aufs Bullseye, denn statt im 50er-Segment, war der Pfeil in der einfachen Sieben gelandet. Aber auch die übrig gebliebene 43 wurde Luke Littler mit der fünften Aufnahme noch los, somit übernahm er nun wieder die Führung, 4:3. Im achten Durchgang reichten dem 18-Jährigen 14 Würfe, da hatte er das zuvor errungene Break bestätigt, 5:3. Peter Wright lag inzwischen mit einem Break zurück, geschlagen war er aber noch lange nicht. Im neunten Durchgang wusste er 15 Würfe treffsicher zu platzieren, das 77er-Finish löschte er mit Triple-19 und Double-10, damit hatte er den Anschluss wieder hergestellt, 4:5. Das war jedoch nur sein eigener Anwurf gewesen, den ließ sich auch Luke Littler im zehnten Durchgang nicht nehmen, alles in allem brauchte der amtierende Weltmeister hier nicht mehr als 14 Darts und das 6:4 war sichergestellt. Die identisch gleiche Wurfanzahl reichte Luke Littler auch in Durchgang Elf, wobei ihm hierbei beinah der 12-Darter gelungen wäre, er benötigte jedoch drei Versuche, um 40 Restpunkte zu tilgen. Das war das neuerliche Break, mit dem Luke Littler auf 7:4 davonzog.

Luke Littler wähnte sich möglicherweise schon im Ziel, hatte die Rechnung aber ohne Peter Wright gemacht

Wer jedoch glaubte, der Sieg für den Weltranglistenzweiten sei schon so gut wie in trockenen Tüchern, der irrte gewaltig. Denn Peter Wright hatte im zwölften Durchgang nicht nur 15 gekonnt herausgespielte Treffer im Köcher, sondern hier hinein auch das High Finish, 104 (18, T18, D16) integriert, 5:7. Den nächsten 15-Darter, inklusive nächstem High Finish, 122 (T18, T18, D7), präsentierte „Snakebite“ im 13. Leg, womit er auf 6:7 aufschloss. Und mit zwölf treffsicheren Würfen, in die er das dritte High Finish, 116 (T20, 16, D20) in Folge eingepflegt hatte, schnappte sich Peter Wright auch noch Leg 14. Das bedeutete, der 54-Jährige aus dem schottischen Livingston hatte einen 4:7-Rückstand gegen Luke Littler aufgeholt und in den vorläufigen Ausgleich gewandelt, 7:7. Wir erinnern uns an die German Darts Championship 2024, als zunächst alles nach einem Finalsieg für Luke Littler aussah, bevor Peter Wright urplötzlich das Steuerrad übernahm und dieses auch nicht mehr aus der Hand gab. Und dass der Schotte immer wieder für eine Sensation gut ist, hat er nicht zuletzt bei der WM 2025 bewiesen, als er im Achtelfinale den Titelverteidiger Luke Humphries aus dem Rennen warf. Doch nun galt es, die begonnene Aufholjagd jetzt auch erfolgreich fortzuführen. Dies wusste Luke Littler erfolgreich zu unterbinden, im 15. Leg warf er den Bremsklotz dazwischen: 140 – 140 – 121 – 100 (T20, D20), mit dem 11-Darter stoppte er den Lauf des Kontrahenten und übernahm wieder die Führung, 8:7. Dem ließ der Engländer im 16. Durchgang den 12-Darter folgen: 125 – 180 – 100 – 96, womit er wieder zwei Punkte Vorsprung aufweisen konnte, jetzt fehlte ihm nurmehr ein Leggewinn zum Sieg, 9:7. Mit der drohenden Niederlage vor Augen packte Peter Wright im 17. Durchgang den geeigneten Set-up-Shot (140) aus, die nächsten zwei Versuche verschleuderte er dann zwar ins Nichts, aber den insgesamt 15. Pfeil brachte er in der Double-18 unter, das war das 8:9. Und im 18. Leg zauberte Peter Wright den gelungenen 12-Darter (mitsamt zwei Maxima) aus dem Hut: 180 – 60 – 180 – 81, damit hatte er das überlebensnotwendige Break geschafft und den Kopf gerade nochmal aus der Schlinge gezogen. Es ging also über die volle Distanz, das 19. Leg musste die Entscheidung über Sieg und Niederlage bringen. Peter Wright hatte im Decider den Anwurf, kam aber ausgerechnet in diesem Durchgang nicht so richtig Schwung, wohingegen Luke Littler hier mit dem 13-Darter aufzuwarten verstand: 140 – 57 – 134 – 130 – 40. Nach einem unfassbar aufregenden Wechselspiel, bei dem es über einige Phasen hinweg, nach einer klaren Angelegenheit für den amtierenden Weltmeister aussah, bevor es Peter Wright mehrfach gelang, die Partie wieder ausgeglichen und spannend zu gestalten, war Luke Littler genau im richtigen Moment präsent und brachte den Sieg souverän über die Ziellinie. Peter Wright hatte es diesmal nicht geschafft, die nächste Sensation perfekt zu machen. Erst auf den allerletzten Metern war ihm die Luft ausgegangen, während der Weltranglistenzweite Luke Littler, mit dem 10:9-Erfolg, das Ticket für die nächste Runde in der Tasche hatte. Noch ein Blick auf die Averages: Peter Wright (101,79) hatte, wie zuvor sein Landsmann Gary Anderson, ebenfalls mit einem Durchschnitt jenseits der 100er-Marke verloren, Luke Littler gewann mit 108,69 im Schnitt.

An den Nebenschauplätzen wird auch immer noch deutsch gesprochen

An Board 7 hatte sich Ricardo Pietreczko einen packenden Kampf auf Augenhöhe mit Madars Razma geliefert, der sich ebenfalls über die volle Distanz hinzog. Doch gerade im Decider hatte der Lette das High Finish zur Hand, er löschte 115 Punkte und schnappte dem gebürtigen Berliner somit den 10:9-Sieg vor der Nase weg. Ausgesprochen erfolgreich war hingegen Mensur Suljovic unterwegs gewesen, er schaffte es, Luke Woodhouse mit 10:6 zu bezwingen.

PDC-Weltmeister von 2024 versus dreifache WDF-Weltmeisterin

Auf der Hauptbühne ging es inzwischen wieder euphorisch laut zu, in extrem freudiger Erwartungshaltung sah man der nächsten Paarung entgegen. Die Protagonisten wurden mit reichlich Enthusiasmus empfangen, denn die Auseinandersetzung zwischen Luke Humphries und Beau Greaves stand hier nachfolgend auf dem Programm. Auch gegen die Nummer Eins der PDC Order of Merit legte Beau Greaves einen furiosen Start hin, gleich im ersten Durchgang präsentierte sie das High Finish, wobei sie die 126 Zähler mit Triple-19, 19 und Bullseye vom Board fegte, 1:0. Es war ihr eigenes Anwurfleg gewesen, aber auch im zweiten Durchgang zögerte sie nicht, dem Gegner das begonnene Leg wegzunehmen, hier hatte sie abermals das High Finish parat, alles in allem war es ein grandioser 12-Darter: 100 – 140 – 137 – 124 (T20, T14, D11), mit dem sie auf 2:0 weg eilte. Ein weiteres Mal wollte sich Luke Humphries den Anwurf nicht nehmen lassen, ohne größeren Aufwand zu betreiben, brachte er diesen in Durchgang Drei nach Hause und hatte somit ebenfalls seinen ersten Leggewinn verbucht, 1:2. Im vierten Leg wusste „Cool Hand, Luke“ 14 Würfe treffsicher zu platzieren und erzielte nun seinerseits das Break, womit er wieder ausglich, 2:2. Beau Greaves machte sich im fünften Durchgang daran, das 164er-Finish zu tilgen, aber nachdem sie zwei Pfeile in der Triple-19 untergebracht hatte, missglückte der Versuch aufs Bullseye, der nur um ein My entfernt am mittigen 50er-Segment vorbei schrammte. Da hätte kein Blatt mehr dazwischen gepasst, aber hauchdünn daneben ist eben auch vorbei. Doch auch die verbliebene 25 wurde Beau Greaves noch quitt, wieder übernahm sie die Führung, bevor es in die kurze Pause ging, 3:2. Ein weiteres Ausrufezeichen setzte die 21-Jährige im sechsten Durchgang, hier lieferte sie den nächsten imposanten 12-Darter (mitsamt 100er-Finish) ab: 180 – 131 – 90 – 100, das war neuerlich ein Break gewesen, mit dem sie ihren Vorsprung wieder auf zwei Zähler ausbaute, 4:2. Im siebten Durchgang fand Luke Humphries mithilfe von 14 Treffern den Anschluss, 3:4, bevor er im achten Leg einen weiteren 14-Darter folgen ließ, der ihm erneut den Ausgleich bescherte, 4:4. Beau Greaves, die den Anschein erweckt, als wenn nichts und niemand sie aus der Fassung bringen könnte, startete mit ihrer dritten 180, (insgesamt sollten es allein von ihr an diesem Abend sechs Maxima werden, Luke Humphries hielt mit vier dagegen), ins neunte Leg, vier Aufnahmen später hatte sie die Restforderung von 84 Zählern (mit der Triple-20 und der Double-12) beglichen, 5:4. Luke Humphries hatte schon lange begriffen, dass er schwereres Geschütz auffahren musste, wollte er gegen dieses außergewöhnliche Nachwuchstalent bestehen. Im zehnten Durchgang förderte er den 13-Darter (mitsamt der geeigneten Vorbereitung) zutage: 100 – 140 – 131 – 118 – 12, womit er ein weiteres Mal ausglich, 5:5. Eher zähflüssig gestaltete sich Durchgang Elf, hier behielt schlussendlich Beau Greaves die Oberhand, 6:5, bevor sie es im zwölften Leg ein weiteres Mal vermochte, ihrem Gegner mit 14 Würfen den Anwurf abzunehmen, 7:5. Exakt die gleiche Wurfanzahl genügte Luke Humphries in Durchgang 13, um postwendend das Re-Break zu landen, 6:7, und im 14. Leg benötigte er lediglich einen Dart mehr, da hatte er auch den Ausgleich wieder erzwungen, 7:7. Dann gelang es dem Weltranglistenersten, noch eine Schippe drauf zu legen, im 15. Durchgang hielt er den nächsten 13-Darter in petto: 100 – 140 – 140 – 105 – 16. Dies war das Break, welches ihm die Führung zurückbrachte, 8:7. Das Momentum hatte nun endgültig die Seiten gewechselt respektive sich für eine Seite entschieden. Auch im 16. Leg ließ Luke Humphries nichts mehr anbrennen, 9:7. Im 17. Durchgang war der Engländer drauf und dran, das Match mit dem 11-Darter abzuschließen, doch in 36 Restpunkte musste er nochmal vier Würfe investieren. Die Anzahl der abgefeuerten Pfeile war aber längst Makulatur, wichtig war für Luke Humphries, der immerhin einen Drei-Dart-Average von 102,45 schaffte, lediglich, dass er den 10:7-Sieg über die Ziellinie gebracht hatte. Im Anschluss zollte Luke Humphries seiner Gegnerin überaus hohen Respekt: er hob hervor, dass er sehr zufrieden mit seinem eigenen Spiel gewesen sei, weil Beau Greaves einfach das Beste aus ihm herausgelockt hätte und er von ihr derart gefordert wurde, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb, als auf allerhöchstem Niveau zu agieren. Er unterstrich nachdrücklich, dass sie selbst eine große Karriere vor sich habe, betonte aber auch gleichzeitig, dass diese Prognose dennoch auf keinen Fall Druck auf sie ausüben sollte.

Zwei, die sich im Leben verstehen, aber auf der Bühne ist sich jeder selbst der nächste

Das abschließende Viertrundenmatch auf der Hauptbühne war ein rein niederländisches Duell, hier standen sich Michael van Gerwen und Dirk van Duijvenbode gegenüber. Dirk van Duijvenbode hatte das Ausbullen gewonnen und auch das erste Leg entschied er mit 14 Treffern für sich, 1:0. Dieselbe Wurfanzahl genügte Michael van Gerwen im zweiten Durchgang, wobei er kurz davor stand, das Leg mit dem 12-Darter abzuschließen, aber beim Versuch des 135er-Finishs, scheiterte der Versuch aufs Bullseye und für die verbliebene 25 brauchte er zwei weitere Pfeile, 1:1. Mit fünf Aufnahmen sicherte sich Dirk van Duijvenbode das dritte Leg, 2:1, bevor er sich im vierten Durchgang mithilfe des perfekten Set-up-Shots (174) und insgesamt 14 Würfen, obendrein das Break zum 3:1 holte. Doch im fünften Leg verpasste Dirk van Duijvenbode eine Möglichkeit, das eben erzielte Break auch umgehend abzusichern, er hatte die Double-18 anvisiert, traf aber nur ins einfache Segment. Den leichtsinnigen Lapsus seines Gegners bestrafte Michael van Gerwen mit dem sofortigen Re-Break, 2:3, und im Gegensatz zu seinem Kontrahenten, verstand es der dreifache UK Open-Sieger sehr wohl, jenes Break im darauffolgenden Durchgang auch abzusichern. Dabei hatte Dirk van Duijvenbode alle Möglichkeiten gehabt, die Breakserie fortzusetzen, doch mit dem Restbetrag von 36 Punkten vor der Brust, hatte der erklärte Auberginen-Experte vier Chancen verschleudert, um hier neuerlich mit dem Re-Break kontern zu können. Damit hatte er dem Gegner Tür und Tor geöffnet, der sagte „Danke“ (oder in dem Fall: „Dank je wel!“) und schritt hindurch, 3:3. Das hatte Michael van Gerwen den rechten Motivationsschub verliehen, er fand immer besser in seinen Flow hinein und im siebten Durchgang hatte er auch den beeindruckenden 11-Darter parat: 134 – 134 – 171 – 62, 4:3. Im darauffolgenden Leg bereitete sich Michael van Gerwen mit 98 eliminierten Punkten den Restbetrag von acht Zählern auf. Diese überschaubare Summe beglich er beim nächsten Gang ans Oche und war nunmehr mit 5:3 vorne. Im neunten Leg hatte sich „Mighty Mike“ mit der 145 als Set-up-Shot die 40 gestellt, auch die wurde er bei der nächsten Aufnahme quitt, damit baute er seine Führung auf 6:3 aus. Und auch wenn Michael van Gerwen im zehnten Leg, ein weiteres Mal ans Oche treten musste, um Tops zu treffen, nachdem er vorher zwei Versuche ins Aus geschleudert hatte, ließ er sich sein begonnenes Leg nicht nehmen, 7:3.

Eigentlich war das Spiel hier schon gelaufen – nur nicht für Dirk van Duijvenbode

Als Dirk van Duijvenbode eigentlich schon aussichtslos hinten lag, lief er nochmal zur Höchstform auf. Mit dem Rücken zur Wand, startete er mit sieben perfekten Darts ins elfte Leg, letztendlich wurde es der 11-Darter (180 – 180 – 89 – 52), der ihm zum 4:7 verhalf. Der gänzlich unerwünschte Double-Trouble besuchte Michael van Gerwen im zwölften Leg. Beim vierten Gang ans Oche hatte er die 180 ans Board genagelt, was ihm 41 Zähler stehen ließ, doch anschließend reichten ihm sechs Versuche nicht aus, diesen mageren Betrag quitt zu werden. Dirk van Duijvenbode hatte derweil probiert, das 128er-Checkout vom Board zu wischen, aber das Bullseye zeigte sich wenig kooperativ und stellte sich kompromisslos in den Weg. 25 Punkte blieben übrig, dafür bekam der 32-Jährige, der im schönen ’s-Gravenzande in der Gemeinde Westland zuhause ist, die Zeit von sechs weiteren Versuchen, den letzten nutzte er mit dem Treffer in der Double-2, und verkürzte so auf 5:7. Im 13. Durchgang bereitete sich Dirk van Duijvenbode mit der 92 die 40 auf, den 13. Pfeil versenkte er in der einfachen 20 und den 14. in der Double-10, schon war er wieder dran am Gegner, 6:7. Das empfand Michael van Gerwen wohl als nah genug, daher unterbrach er vorsichtshalber den Lauf seines Landsmannes und sicherte sich im 14. Durchgang sein Anwurfleg, 8:6. Dirk van Duijvenbode konterte im 15. Durchgang mit dem 11-Darter, in den er gleich zwei Maxima eingebaut hatte: 83 – 180 – 180 – 58, und schloss damit wieder auf, 7:8. Aber Michael van Gerwen hatte im 16. Leg mit dem exzellenten 12-Darter (inklusive High Finish) die passende Antwort parat: 100 – 140 – 134 – 127 (T20, T17, D8), und eilte wieder auf zwei Zähler Vorsprung davon, 9:7. Dirk van Duijvenbode ließ sich jedoch nicht so einfach abschütteln und fand im 17. Durchgang sogar noch den Weg ins „Madhouse“, was ihm zum 8:9 verhalf. Den Decider, den übrigens Dirk van Duijvenbode begonnen hätte, wollte Michael van Gerwen um jeden Preis verhindern, daher galt es für ihn, den Anwurf im 18. Leg auf jeden Fall zu halten. Aber der Kontrahent war ihm hier dicht auf den Fersen. Dirk van Duijvenbode probierte das 135er-Finish zu begleichen, stolperte dabei aber übers Bullseye. Als er bei seiner nächsten Aufnahme versuchte, auch die verbliebene 25 loszuwerden, verirrten sich seine Pfeile in der einfachen Neun, in der Acht und in der Vier. Zusammenaddiert ergab das 21 subtrahierte Zähler, – von der angestrebten 25 war er immer noch vier Punkte entfernt. Langsam mussten sich die Sorgenfalten auf den Weg machen, um sich rechtzeitig auf der Stirn von Dirk van Duijvenbode einzufinden, denn gegenüber sah Michael van Gerwen äußerst entschlossen aus. Sowohl beim dritten als auch beim vierten Gang ans Oche hatte „MvG“ jeweils 140 Punkte ausradiert, was ihm 62 Restzähler stehenließ. Anschließend hatte er den insgesamt 13. Pfeil in die Triple-10 navigiert, doch zwei weitere Versuche, um auch den verbliebenen Restbetrag von 32 Punkten zu begleichen, zeigten zunächst nicht den gewünschten Effekt. Da Dirk van Duijvenbode jedoch, wie beschrieben, ebenfalls nicht in die Puschen gekommen war, bekam Michael van Gerwen eine weitere Gelegenheit, auch die restliche 16 quitt zu werden. Diesmal bugsierte er den Dart unmittelbar in die Double-8, damit hatte er Leg und Match eingetütet. 10:8 für Michael van Gerwen, der hier einen Arbeitssieg heimgebracht hat und somit auch am morgigen Samstag wieder mit von der Partie ist.

Elf Deutsche waren im Butlin`s Minehead Resort angetreten, davon hatte nurmehr einer die Chance aufs Weiterkommen

Inzwischen war auch die letztverbliebene deutsche Hoffnung im Einsatz gewesen, Martin Schindler war an Board 3 gegen den Routinier Mario Vandenbogaerde angetreten. Bis zum 6:6 hatten sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, doch dann schaltete Martin Schindler ein bis zwei Gänge nach oben und zog auf und davon. Letztendlich war es ein sicherer 10:7-Sieg, mit dem der 28-jährige Strausberger seinen Gegner aus Belgien in die Schranken verwies. Damit ist Martin Schindler der einzige Deutsche, der die fünfte Runde erreichen konnte. Die Auslosung, die stets im Anschluss an die Matches stattfindet, hat ergeben, dass Deutschlands Nummer Eins morgen Nachmittag auf den Iren Dylan Slevin trifft. Und auch sonst kommt es wieder zu etlichen aufregenden Paarungen, es bleibt also extrem spannend.

Damit sind die ersten vier Runden der UK Open 2025 zu Ende gegangen, es war ein sehr Darts-intensiver Tag, an dem reichlich hochklassiges Niveau gezeigt wurde und so manche Sensation zumindest schon mal an die Tür geklopft hat. Morgen geht es weiter mit der Runde der letzten 32, die am Nachmittag ansteht und den Achtelfinals am Abend. Bis dahin: Gute Nacht and Always Look on the Bright Side of the Flight!

UK Open


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