UK Open 2024, Viertelfinale: 158 Spieler waren nach Minehead gereist, jetzt waren es noch 8 Spieler, die um den Halbfinaleinzug kämpfen durften

Ohne deutsche Beteiligung, dennoch mit reichlich Spannung versehen, spielten sich gestern Abend die Achtelfinals im Butlin`s Resort, Minehead ab. Luke Humphries verriet, dass ihm der Weltmeistertitel gar nicht den allseits erwarteten Druck gebracht hat. Im Gegenteil, seither spiele er viel befreiter auf, da er diesen gewaltigen Gipfel ja bereits einmal erobert habe. Seine bisherigen Ergebnisse sprechen eine andere Sprache, aber möglicherweise sind es ja unterschiedliche mentale Hemmschwellen, die ihm seit dem WM Triumph so ein wenig die Coolness rauben. Wobei der Engländer den Fokus seiner bewährten Lockerheit an diesem Wochenende durchaus wieder zurückgewonnen zu haben scheint und dementsprechend überzeugend agiert. Im gestrigen Abend Match zeigte er keinerlei Mühen, die Durchfahrten auf Mervyn Kings Siegesstrecke zu verriegeln, der „King“ verriet in der sechsten Runde aber auch sichtliche Ermüdungserscheinungen. Jonny Clayton bemühte sich redlich, seinen Aufwärtstrend aufrecht zu erhalten, doch irgendwie scheint die alte Form noch längst nicht erreicht, und so gelang dem überzeugend auftretenden Dimitri Van den Bergh doch noch ein ziemlich sicherer Sieg über den Waliser. Dave Chisnall, der bis zur fünften Runde ausgezeichnete Leistungen an den Tag legen konnte und auch im gestrigen Viertelfinale wieder über 100 im Average ans Board pfefferte, hatte letzten Endes keine Chance, seinen blutjungen Landsmann, Luke Little zu gefährden. Packende Wendungen konnte man im Match Peter Wright versus Stephen Bunting verfolgen. Hatte man streckenweise das Gefühl, die Partie könnte zur relativ einseitigen Angelegenheit abdriften, musste man plötzlich feststellen, dass sich das Match als hochspannender Krimi entpuppte. Das Spiel entwickelte sich zum Thriller, bis Peter Wright den Täter unfreiwillig selbst preisgab. Mit der vorletzten Aufnahme hatte er den Namen verraten: es war Mr. Number! Vorname: Bogey, wohnhaft im 163. Department. Während Peter Wright sein Pulver also unnötig verschossen hatte, offenbarte Masters Chief Inspector Bunting danach keine größeren Mühen, mit seinen drei Dienstwaffen das „Bullet“ abzufeuern, das ihm den Erfolg brachte.

An Board Zwei hatte sich gestern Ricky Evans in gewohntem Eiltempo gegen Luke Woodhouse durchgesetzt, „Rapid“ ist endlich wieder auf der Erfolgsspur unterwegs. Eine doch eher überraschende Niederlage musste am gestrigen Abend Gary Anderson hinnehmen. Erstaunlich war hierbei vor allem der Matchverlauf, bei dem Martin Lukeman immer wieder vorneweg rauschte und es dabei schaffte, seinen Vorsprung permanent in schier unerreichbare Ferne auszubauen und das dann auch zu halten vermochte. Kaum Vorsprung konnte sich Damon Heta erarbeiten, mit Gian van Veen hatte er aber auch einen hochmotivierten Jungspund gegenüberstehen, der alles reinschmiss, um dem Australier das Leben schwer zu machen und dessen Erfolg zu verhindern. Die Ansichten, die Damon Heta im Anschlussinterview offenbarte, erwiesen sich als ausgesprochen ansehnlich, der Optik seines immer noch zur Schau getragenen Bartes, würde ich dieses Attribut eher nicht zuordnen. Als Schlussakkord auf der zweiten Bühne bügelte Rob Cross im Anschluss noch den aufstrebenden Iren, Keane Barry, und damit standen alle acht Viertelfinalteilnehmer fest.

Weltmeister gegen Masters Champion

Die Viertelfinals wurden allesamt auf einer Bühne ausgetragen und dort machten Luke Humphries und Stephen Bunting heute Nachmittag den Anfang. Noch galt es, als Erster zehn Leggewinne einzustreichen, d.h. es wurde ein letztes Mal im Best-of-19-Legs Modus gespielt. Stephen Bunting gewann das Ausbullen, Luke Humphries das erste Leg, 1:0. Im zweiten Durchgang war „The Bullet“ mit zahlreichen zielsicheren Triple-Treffern auf dem besten Wege, das Re-Break einzuholen, doch vier Versuche auf Doppel scheiterten kläglich. Luke Humphries packte auf der anderen Seite das High Finish, 108 (T19, 19, D16) aus, und sicherte sich seinen Anwurf damit doch noch, 2:0. Dreimal die 100 am Stück, dann die 145 und auch das 56er-Checkout ohne Probleme gelöst, so stiefelte Luke Humphries zum nächsten Break, 3:0. Im vierten Durchgang hatte Stephen Bunting alle Chancen zum Re-Break, denn acht Restpunkte kann auch ein Weltmeister nicht mit 4, 2, 1 auschecken. Aber Stephen Bunting konnte kein Kapital aus diesem Lapsus schlagen, und ein zweites Mal passiert so etwas „Cool Hand Luke“ natürlich nicht. 4:0. Im vierten Durchgang zog Stephen Bunting plötzlich mit Aufnahmen von 134 – 97 – 180 – 90, einen 12-Darter aus dem Ärmel und somit konnte auch er auf der Anzeigentafel bei den Leggewinnen endlich die Eins neben seinem Namen zur Kenntnis nehmen. Luke Humphries stand in diesem Durchgang noch auf der 247, da war Stephen Bunting schon auf dem Weg zum Pausentee. 1:4. Die kurzzeitige Stärkung schien „The Bullet“ allerdings nicht allzu gut getan zu haben, denn nach der Werbepause spielte eigentlich nurmehr einer der beiden Engländer und der hieß Luke Humphries. Gut, Leg Sieben kassierte Stephen Bunting mit 12 Darts noch ziemlich überzeugend, doch alle anderen Durchgänge dieser Sektion, vier an der Zahl, strich Luke Humphries mühelos ein. Auf Weltmeister-Niveau präsentierte sich „Cool Hand Luke“ insbesondere im neunten Durchgang, als er das Leg mit sechs perfekten Darts begann und mit einem 11-Darter abschloss. Zwischenzeitlich stand es 8:2 und auch im Anschluss an die nächste Werbeunterbrechung konnte der amtierende Masters Champion nichts mehr zulegen, während der Flow des Weltmeisters zwei weitere Runden zirkulierte. Im elften Durchgang hatte sich Stephen Bunting zwar noch einen Checkout-Dart erarbeitet, um zumindest seinen Anwurf zu halten, aber auch den konnte er nicht im anvisierten Doppelfeld unterbringen. 9:2. Mit 13 geschmeidigen Würfen krönte Luke Humphries seine herausragende Performance und zog das Halbfinalticket, während Stephen Bunting dem Weltranglistenersten am heutigen Tag nichts entgegenzusetzen hatte. 10:2.

Im Anschluss betraten Ricky Evans und Rob Cross die Bühne. Auch hier war ein höchst rasantes Match zu erwarten, wobei „Rapids“ Wurfstil mittlerweile tatsächlich einiges an Geschwindigkeit eingebüßt hat, dafür ist seine ursprüngliche Treffsicherheit zurückgekehrt, was ja eigentlich noch ein Pfund mehr wert ist.

„Every defeat makes you a better person”

Wohlgemerkt: not a better player, but „a better person“ – das war schon interessant, was Ricky Evans auf die Frage zur Niederlagenstrecke der jüngsten Vergangenheit zum Besten gab.

Gegen den Anwurf startete Rob Cross mit dem Maximum, 13 Darts später hatte sich der Weltmeister von 2018 das Break geschnappt, 1:0. Zum Marathon-Leg entwickelte sich Durchgang Zwei, als keiner der beiden Akteure das Leg wirklich an sich nehmen wollte. Und nachdem Rob Cross bei seiner letzten Aufnahme auch noch eine Nullnummer hinlegte, erbarmte sich Ricky Evans schlussendlich des Legs und versenkte seinen 24. Pfeil in der Double-4. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie feierte der 33-jährige gebürtige Londoner, der bei seinem Einlauf übrigens weiterhin die „Village People“ aufleben lässt, das Re-Break, 1:1. Ab Durchgang Drei hatte sich Ricky Evans wieder in seinen rapiden Flow begeben, das 2:1 war rasch eingetütet. Auch „Voltage“ stand hier noch gut unter Strom, den Ausgleich erzielte er gar noch einen Dart schneller, 2:2. Da Evans den ersten Anwurf gehabt hatte, begann er natürlich auch Durchgang Fünf, in dem Cross schon eine Pause vor der Pause eingelegt zu haben schien, Ricky Evans brachte sein Leg somit ganz gemütlich nach Hause, 3:2. Auch Rob Cross hielt im sechsten Durchgang seinen Anwurf souverän, 3.3. Der siebte Durchgang erwies sich wieder als äußerst zähflüssig, einmal mehr flogen auf beiden Seiten zahlreiche Pfeile am Doppel vorbei, abermals war es Richard Ian Evans, der sich letzten Ende hinsichtlich der Legaufnahme gnädig zeigte und es auf seinem Konto ansiedelte. 4:3. Effektiver war Rob Cross im achten Durchgang unterwegs, neuerlich der Ausgleich, 4:4. Auch der neunte Durchgang avancierte wieder zum Kaugummi-Leg, den 20. Dart versenkte Ricky Evans schließlich in der Double-8, 5:4. Mit Aufnahmen von 134 – 180 – 95 – 92, ließ „Voltage“ im zehnten Durchgang mal wieder sein eigentliches Können aufblitzen, wieder war der Ausgleich errungen, 5:5. Dann hat „Rapid“ den Schalter in Bewegung gesetzt und gleich mal um mehrere Gänge nach oben multipliziert. Schier unaufhaltsam rauschte Ricky Evans durch die nächsten drei Durchgänge, das zwölfte Leg strich er mit High Finish, 109 (T20, 17, D16) ein, das 13. Leg schnappte er sich im Vorbeigehen mit 11 Darts (180 – 97 – 140 – 84), 8:5. Doch spätestens seit dem Viertelfinale der WM 2024 wissen wir, dass selbst ein größerer Rückstand Rob Cross nicht aus der Fassung bringen kann und er auch Monster-Comebacks nicht scheut. Den Anfang zur Aufholjagd machte der Weltranglistensechste, der wie sein Gegner, 33 Lenze zählt, im 14. Leg, als er absolut unangefochten das 6:8 herausholte. Im 15. Durchgang hatte Ricky Evans durchaus seine Chancen, doch die ließ er liegen. Cross bestrafte dies mit dem 7:8. Als der WM Halbfinalist jedoch im 16. Durchgang sieben Checkout-Darts voller Elan am Ziel vorbeifeuerte, war Ricky Evans nicht bereit, sich das Elend ewig anzugucken und deckelte das Leg schließlich seinerseits zum 9:7. Drama pur bescherten sich die beiden Spieler gegenseitig in Durchgang 17. Beide waren relativ flott unterwegs, beide standen bald auf der Restforderung von 10 Punkten und beide versuchten letztendlich aus dem Madhouse rauszufinden. Rob Cross verpasste sämtliche Gelegenheiten, das Match doch noch zu verlängern, während Ricky Evans nach insgesamt 24 Würfen(!), den achten Pfeil im Doppel untergebracht hatte. 10:7 und ein zutiefst bewegter Ricky Evans stand im Halbfinale. Es war sein allererster Sieg gegen Rob Cross überhaupt und nicht nur weil seine Schwester am heutigen Tag Geburtstag hatte, bezeichnete er diesen Erfolg im Anschluss ans Match, einigermaßen nah am Wasser gebaut, als Geschenk.

Der Shooting-Superstar gegen die australische Nummer Eins

Fast schon wie selbstverständlich begann Luke Littler, der den ersten Anwurf hatte, mit der 180. Auch das 1:0 nach 13 Darts war alles andere als ungewöhnlich. Aber auch Heta begann sein Leg mit dem Maximum, mit gerade mal einem Dart mehr, sicherte er sich den Ausgleich, 1:1. Im gleichen Stil holten sich beide auch ihren jeweilig nächsten Anwurf, wobei der ehemalige australische Feuerwehrmann im vierten Durchgang bereits seine dritte 180 (plus einer 177) ans Board feuerte und das Leg mit 11 Würfen vollendete. 2:2. Auch Luke Littler hatte bis dahin nicht mehr als 13 Pfeile pro Leg benötigt, im fünften Durchgang reichten ihm 12 zur 3:2 Führung. Durchgang Sechs begann Damon Heta mit seiner fünften 180, legte hier auch noch eine 171 nach und weil er auch die 91 mühelos zu löschen vermochte, stand es bald 3:3. Nachdem beide Protagonisten dieser herausragenden Vorstellung bis dahin jeweils nicht mehr als 11 bis 13 Würfe benötigt hatten, wollte Luke Littler im siebten Leg mal etwas Spannenderes ausprobieren: 180 – 134 – 147 – 40. Der brillante 10-Darter gereichte ihm zum 4:3. Den achten Durchgang startete „The Heat“ mit seinem sechsten Maximum doch als er zwölf Darts später auf der Acht angekommen war, riss der Faden plötzlich. Mit der nächsten Aufnahme konnte der Australier nicht punkten, doch da der Gegner noch auf der 285 festhing, war dies womöglich der beste Zeitpunkt für einen derartigen Fauxpas. Bei der darauffolgenden Aufnahme hatte Damon Heta den Faden wieder zusammengeflickt und machte sein Missgeschick umgehend wieder gut, 4:4. Hatte bis dahin jeder Spieler seinen Anwurf halten können, war es Damon Heta im neunten Durchgang, dem das erste Break gelang. Luke Littler stand auf der 155, versenkte seine Darts erfolgreich in der Triple- 20 und der Triple-19, doch die Double-19 verweigerte den Einlass. Heta hatte zuvor beim Versuch, die 124 auszuchecken, die Triple-20 und die Triple-14 getroffen, hier war es die Double-11, die ihm den Zutritt verwehrte. Doch nun war der Australier wieder an der Reihe und diesmal konnte sich auch die Double-11 nicht mehr in den Weg zum Leggewinn stellen. Damon Heta ging mit Break zum ersten Mal in diesem Match in Führung. 5:4. Was dieses Break wert war, sollte sich im nächsten Durchgang zeigen, denn ohne die Bestätigung desselbigen, konnte es ihm nur bedingt nutzen. 100, plus zweimal die 140, das beförderte den Mann aus Perth auf den Restbetrag von 121 Punkten. Sein Gegner war nach neun geworfenen Darts auf der 124 angekommen, also in definitiver Reichweite. Doch da Damon Heta das Leg begonnen hatte, durfte er als erster wieder ans Oche treten. Triple-20, Triple-11, Double-14 – der Ex-Feuerwehrmann war des Löschens heute besonders mächtig. Damit hatte er das Break bestätigt und ging gar mit zwei Legs Vorsprung in Führung, 6:4. Was jedoch gegen Luke Littler alles andere als ein komfortables Polster ist! Im Gegenteil, so ein kleiner Rückstand scheint den 17-jährigen Nachwuchskünstler erst so richtig anzuspornen. Doch irgendwie waren ihm die Doppel heute nicht gewogen. Auffallend war, dass nicht einmal seine Paradewürfe aufs Bullseye gelingen wollten. Möglicherweise versuchte er daher im elften Durchgang, die 161 bewusst auf zwei Aufnahmen aufzuteilen. Er traf zweimal die Triple-20, was ihm 41 Punkte Rest ließ, die mit einem Dart natürlich nicht zu löschen sind. Aber das Checkout in dieser Aufnahme war vermutlich auch nicht der Plan. Luke Littler stellte sich die 40 und kehrte an seinen Tisch zurück. Das Problem war überschaubar, denn der Gegner hatte mit dem „Big Fish“ schließlich ebenfalls noch eine knifflige Aufgabe vor der Brust. Damon Heta traf die Triple-20 zweimal problemlos, jetzt konnte man das Wagnis des jungen Engländers schon als „risikoreich“ einstufen. Aber Littlers Plan ging doch noch auf, denn mit dem dritten Pfeil nahm der Australier lediglich 25 Punkte raus. Eine ungeahnte Wendung nahm der Ablauf jedoch beim Versuch des Vizeweltmeisters, nun das Vorhaben auch zu Ende zu führen. Luke Littler verpasste alle drei Möglichkeiten aufs Doppel und öffnete damit die Tür zum zweiten Break mehr als einen Spalt breit. Obendrein ist Damon Heta ist wendig genug, um sich durch jeden Türspalt hindurchschlingern zu können, er bestrafte die Fahrlässigkeit seines Gegners mit dem 7:4. Das erwies sich selbst beim sonst eher unbekümmert wirkenden Luke Littler als Wirkungstreffer, denn im nächsten Durchgang geriet dieser auch im Scoring gehörig ins Schwanken. Damon Heta nutzte die Momente mit Seltenheitswert, bestätigte neuerlich das Break und ging nun sogar mit 8:4 in Führung. Doch selbst damit war er noch keineswegs in irgendeiner Sicherheitszone angelangt, er musste jederzeit mit der Aufholjagd des jungen Engländers rechnen. Bevor der Australier nicht die volle Zehn auf seinem Legkonto stehen hatte, durfte er nicht einmal im Ansatz über den Sieg nachdenken. Und erwartungsgemäß hatte sich Luke Littler auch in Windeseile pfeilschnell wieder erholt, in Durchgang 13 feuerte er 11 Darts, inklusive zweimal der 180 ins Board, und schon hieß es 5:8. Durchwachsen lief es bei beiden im 14. Durchgang, doch Luke Littler war entschlossen: 6:8. Damon Heta hatte diese zwei Durchgänge wohl benötigt, um sein Nervenkostüm zu stabilisieren, doch im 15. Leg war er wieder voll zugegen. Seine siebte 180 und vor allem die hervorragende 127 als Set-up-Shot, bescherten „The Heat“ das nächste Break. Doch auch die 9:6 Führung war noch lange kein Garant für den Sieg. Denn vier Leggewinne in Folge stellen für Luke Littler normalerweise kein bedeutsames Hindernis dar. Den Anfang machte der Juniorenweltmeister in Durchgang 16, (7:9), dem er das 8:9 in Leg 17 folgen ließ. Damon Heta hatte im 16. Durchgang derweil bereits drei Matchdarts, die er aber allesamt verschleuderte. Im 18. Leg folgte Matchdart Nummer Vier, aber auch den ließ der angespannte Australier liegen. Luke Littler wollte zwischenzeitlich eine seiner letzten Möglichkeiten nutzen und die 127 herausnehmen, aber, wie gesagt, auch das Bullseye war ihm heute nicht gewogen. Dann bekam er noch eine allerletzte Chance, die verbliebenen 25 Punkte zu eliminieren, aber selbst die Double-10 wollte nicht mitspielen. Damon Heta nutzte seinen insgesamt fünften Matchdart und zog mit 10:8 überglücklich ins Halbfinale ein.

Im Anschluss erklärte der Australier, dass er das ganze Spiel über seinen Gegner im Auge behalten hatte, d.h. sobald der eine starke Aufnahme spielte, versuchte er seinerseits noch eins draufzusetzen. Interessante Taktik! Und sie ist aufgegangen. Auf die Frage hin, ob er nun der erste australische UK-Open Champion werden könnte, antwortete Damon Heta, dass er es von Spiel zu Spiel nehme und überhaupt nicht darüber nachdenken würde, in welcher Runde er sich aktuell befände. In jedem Fall steht er nun im Halbfinale.

Zwei Namen, die nicht alle auf dem Viertelfinal-Schirm hatten

Den letzten Halbfinalplatz sollten Dimitri Van den Bergh und der Überraschungsviertelfinalist, Martin Lukeman, unter sich ausmachen. Dimitri Van den Bergh der den ersten Anwurf hatte, nahm auch gleich die ersten vier Durchgänge in Beschlag. Einen besonderen Augenschmaus präsentierte er dabei im vierten Leg, als er das High Finish von 132 Punkten mit dem äußeren Bullseye-Segment (25), Triple-19 und dem Treffer inmitten des Bullseyes herausnahm. 4:0. Martin Lukeman hatte bis dahin nicht wirklich schlecht gespielt, doch die letzte Entschlossenheit, die er die ersten zwei Spieltage aufs Tablett gebracht hatte, ließ er heute schmerzlich vermissen. Man hatte den untrügliche Gefühl, dass der Tank von Martin Lukeman einfach leer war. Nichtsdestotrotz ist und bleibt der 38-jährige Engländer ein willenskräftiger Fighter, der sich auch in diesem Match mit großer Verbissenheit durchzuschlagen gedachte. Im fünften Durchgang hatte sich Dimitri Van den Bergh das Checkout mit gutem Set-up-Shot (115) eigentlich optimal aufbereitet, aber drei Versuche, um 32 Punkte auszuradieren, landeten weit daneben. Martin Lukeman hatte mit der 171 gar einen noch ansehnlicheren Set-up-Shot zum Besten gegeben und auch wenn er danach eine Aufnahme am Doppel vorbeisetzte, konnte er im Anschluss doch noch das 1:4 erkämpfen. In der kurzen Pause muss Martin Lukeman einen Energy-Tee zu sich genommen haben, denn mit der 180 als Set-up-Shot im sechsten Leg wirkte er weit durchsetzungsfreudiger und verkürzte auf 2:4. Die nächsten beiden Durchgänge teilten sie sich und es stand 5:3 für den „Dreammaker“. Im neunten Durchgang erzielte Dimitri Van den Bergh mit der 177 abermals einen grandiosen Set-up-Shot, aber die Double-10 wollte nicht raus. Martin Lukeman nutzte dies für seinen ersten Breakerfolg in diesem Match und war nun bis auf 4:5 herangekommen. Doch als es dem Engländer nicht gelingen wollte, das Break im zehnten Durchgang auch zu bestätigen, um den Ausgleich zu erzwingen, war die kurzzeitig aufgetankte Energie auch schon wieder verbraucht. Dimitri Van den Bergh mit dem Re-Break zum 6:4 und dann ging es relativ rasch. Drei weitere Leggewinne in Folge, schon stand es 9:4 für den Belgier. Im 15. Durchgang konnte sich Martin Lukeman mit buchstäblich letzter Kraft noch einmal aufbäumen und erkämpfte sich das 5:9. Doch dann schritt Dimitri Van den Bergh fest entschlossen über die Ziellinie. 10:5 – damit war das Halbfinale komplettiert.

Ein paar Augenblicke zum Durchatmen und die spannenden Halbfinals starten. Dimitri Van den Bergh wird auf Damon Heta treffen und Ricky Evans fordert den Weltmeister, Luke Humphries.

UK Open


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