Gebrauchter Tag: Schindler kassiert im Viertelfinale eine klare Niederlage
Der Sonntag war der Tag der Entscheidung bei den UK Open 2023 in Minehead. In der Nachmittagssession wurden den Zuschauern die Viertelfinalpartien geboten. Dabei hatte der deutsche Darts-Profi Martin Schindler eines der wichtigsten Spiele seiner Karriere vor sich. Gegen Andrew Gilding wollte Schindler sein erstes TV-Halbfinale erreichen. Danach folgte das Topspiel zwischen den ehemaligen UK Open-Champions Michael van Gerwen und Nathan Aspinall. Außerdem standen sich in der Runde der Letzten Acht Rob Cross und Adam Gawlas sowie Richie Burnett und Dimitri Van den Bergh gegenüber. Alle Partien wurden ausschließlich auf der Hauptbühne ausgetragen, der Modus blieb unverändert bei „Best of 19 Legs“.
Schon vor dem heutigen Sonntag hat Martin Schindler ein kleines Stück Darts-Geschichte geschrieben: er war der erste Deutsche, der das Achtelfinale der UK Open überstanden hat. Jetzt wollte der Weltranglisten-27. gegen Andrew Gilding einen weiteren Schritt gehen. Gleich bei der ersten Gelegenheit sicherte sich Schindler ein Break, im zweiten Durchgang warf er allerdings drei Darts über die Doppel-20. Gilding war zur Stelle und entschied auch die nächsten beiden Legs zu seinen Gunsten. Noch vor der Pause sammelte „Goldfinger“ per 15-Darter das vierte Leg nacheinander ein, dementsprechend lag er mit 4:1 in Front. Auch nach der Pause gab Gilding das Kommando an, er zog durch einen 12- sowie einen 14-Darter weiter davon. Erst danach konnte Schindler die Serie von sechs verlorenen Legs nacheinander mit einem 13-Darter beenden. Im nächsten Leg warf „The Wall“ einen wichtigen Breakdart knapp neben die Doppel-18. Stattdessen war es kurze Zeit später wiederum Gilding, der für ein Break sorgte. Er spielte einen 14-Darter und vergrößerte den Vorsprung auf 8:2. Schindler kehrte mit einem 12-Darter auf die Bühne zurück. Das direkte Rebreak konnte er aber nicht bestätigen, weil er sich sechs folgenschwere Patzer auf Doppelfelder leistete. Gilding erwischte nach eigenen Problemen die Doppel-2 und ging damit den vorletzten Schritt. Schindler überlebte den ersten Matchdart und brachte noch ein weiteres Leg auf seine Seite, dann war das Turnier für ihn beendet. Gilding versenkte den sechsten Matchdart in der Doppel-6 und gewann eindeutig mit 10:4.
Van Gerwen lässt Aspinall nicht an sich vorbei
Das Topspiel dieser Nachmittagssession folgte jetzt. Mit Michael van Gerwen und Nathan Aspinall wollten zwei Spieler aus den Top-Ten der Weltrangliste und gleichzeitig zwei ehemalige Sieger der UK Open den Sprung ins Halbfinale schaffen. Das erste Ausrufezeichen setzte Aspinall mit seinem 160er-Checkout, davon abgesehen erlebte allerdings van Gerwen die erfolgreichere Anfangsphase. Mit zweimal 14 und zweimal 15 Darts schnappte sich „Mighty Mike“ zügig vier Legs nacheinander. Nach der ersten Unterbrechung stoppt Aspinall seinen Gegner mit einem 12-Darter. Da van Gerwen knapp an 150 Restpunkten gescheitert war, konnte Aspinall das zuvor geschaffte Break bestätigen. Er reduzierte seinen Rückstand daher auf 3:4. Nachdem van Gerwen den Abstand wieder vergrößert hatte, bestrafte er zwei Fehlwürfe des Engländers mit einem 119er-Highfinish über Triple-19, Triple-12 und Doppel-13. Kurze Zeit später brachte der Niederländer 127 Restpunkte ebenfalls auf Null. Die Belohnung dafür war der komfortable 7:3-Vorsprung. Einige Minuten später verpasste van Gerwen ein 136er-Finish nur knapp, sodass Aspinall dank eines eigenen 80er-Checkouts zu seinem vierten Leggewinn kam. Im nächsten Leg verfehlte der bis hierhin fast makellos spielende Weltranglistendritte sogar drei Doppelfelder. Das deswegen kassierte Break machte van Gerwen jedoch mit einem 12-Darter sofort rückgängig. Kurios wurde es im nächsten Leg, als van Gerwen fünf Möglichkeiten vergab und sich dabei gleich zweimal bei 20 Restpunkten überwarf. Dadurch sorgte „The Asp“ trotz sieben eigener Fehlwürfe doch noch für ein weiteres Break. Auch diesmal ließ die Reaktion des dreifachen Weltmeisters nicht lange auf sich warten. Nachdem Aspinall das Bullseye für ein 164er-Checkout verpasst hatte, löschte van Gerwen 65 Zähler zum direkten Rebreak. Wenig später brachte er dann den zweiten Matchdart in der Doppel-16 unter. Unterm Strich setzte sich van Gerwen mit 10:6 durch.
Nach dem überragenden Start zittert sich Gawlas ins Halbfinale
Danach wurde der ehemalige Weltmeister Rob Cross von Adam Gawlas, dem ersten Tschechen überhaupt in einem Major-Viertelfinale, herausgefordert. Gawlas erlebte einen hervorragenden Start in die Partie. Er entschied die ersten beiden Legs mit 15 und 11 Darts für sich, ehe ihm ein spektakuläres 164er-Checkout gelang. Das vierte Leg musste Gawlas abgeben, da er dreimal am äußeren Ring des Boards vorbeigeworfen hatte. Der 21-jährige produzierte mit einem 14-Darter das direkte Rebreak und nahm daher einen 4:1-Vorsprung mit in die erste Unterbrechung hinein. Zurück vor den Kameras glänzte Gawlas mit einem 12-Darter, ehe „Voltage“ ein 86er-Checkout seinen zweiten Leggewinn bescherte. Anschließend reduzierte Cross den Rückstand durch ein 124er-Bullfinish sowie ein 65er-Checkout weiter. Mithilfe eines 14-Darters hielt Gawlas seine Führung jedoch aufrecht, nach zehn absolvierten Legs lag der Außenseiter mit 6:4 vorne. In den nächsten Minuten schaffte es Gawlas sogar, den Vorsprung auszubauen. Ein 128er-Checkout auf dem Bullseye brachte ihm seinen achten Leggewinn ein. Jetzt kämpfte sich Cross jedoch zurück in die Partie. Einem 90er-Checkout legte der Weltranglistensechste drei 15-Darter nacheinander hinterher. Dabei war es ein 88er-Finish auf der doppelten 7, mit dem Cross für den 8:8-Ausgleich sorgte. Danach beendete Gawlas den Lauf seines Gegners, mit einem starken 12-Darter erzielte er ein wichtiges Break. Dramatisch wurde es im 18. Leg der Partie. Gawlas zeigte kurz vor der Ziellinie Nerven und warf fünf Matchdarts vorbei. Doch Cross ließ selbst fünf Möglichkeiten aus, um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Stattdessen schaffte es Gawlas doch, mit dem siebten Matchdart das 10:8 und damit den größten Erfolg seiner Karriere perfekt zu machen.
Van den Bergh zeigt Burnett klar die Grenzen auf
28 Jahre nach seiner Krönung zum Weltmeister lässt Richie Burnett an diesem Wochenende alte Zeiten wiederaufleben. Der 56-jährige Waliser war völlig überraschend ins Viertelfinale vorgedrungen. Dort wartete Dimitri Van den Bergh auf ihn. Der Belgier machte von Anfang an deutlich, wer der Favorit in dieser Begegnung ist. Mit 13, 12 und 15 Darts gewann er blitzschnell die ersten drei Legs. Erst danach erhielt Burnett seinen ersten Wurf auf Doppel, er verfehlte bei 138 Rest jedoch die abschließende Doppel-9. Seinen ersten Leggewinn verbuchte Burnett im fünften Durchgang, als er mit einem Treffer in der doppelten 20 auf 1:4 aus seiner Sicht stellte. Nach der Unterbrechung sicherte sich Van den Bergh mit einem 15-Darter das direkte Rebreak. Dieses bestätigte der Belgier vollkommen problemlos. Auch die beiden darauffolgenden Legs gingen an seine Adresse, mittlerweile trennten Van den Bergh nur noch zwei Leggewinne vom Sieg. Unmittelbar vor der nächsten Unterbrechung kam Burnett per 16-Darter zu seinem erst zweiten Leggewinn. Weitere Erfolgserlebnisse kamen für den „Prince of Wales“ nach der Pause nicht mehr hinzu. Mit dem in der Doppel-12 verwandelten zweiten Matchdart besiegelte Van den Bergh den eindeutigen 10:2-Sieg.
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