„Iceman“ beendet Paul Hogans Märchen

Paul Hogan war der Mann der ersten UK Open Sessions. Gary Anderson und Adrian Lewis warf er aus dem Turnier, musste nun sein Können gegen Gerwyn Price unter Beweis stellen. Interessant versprachen die Partien zwischen Michael Smith und Alan Norris sowie Kim Huybrechts und Joe Cullen zu werden. Der letzte verbliebene, ehemalige UK Open-Sieger, Raymond van Barneveld, traf auf den Altmeister Alan Tabern.


Board 1: Huybrechts gewinnt hochklassigen Krimi

Paul Hogan war bis zu diesem Zeitpunkt die große Überraschung der UK Open. Nicht nur hatte er es bis ins Achtelfinale geschafft, er schlug auf dem Weg dorthin unter anderem Gary Anderson und Adrian Lewis. Gegen Gerwyn Price wollte er dem ganzen die Krone aufsetzen und ins Viertelfinale einziehen, doch nach seinem ersten Leggewinn legte der „Iceman“ eine kleine Serie hin. Von einem 101’er Finish gepusht setzte er sich bis auf 5:1 in Führung und hatte damit bereits für die Vorentscheidung gesorgt, wie sich im weiteren Verlauf herausstellen sollte. Von da an musste Price nur noch seine eigenen Legs nach Hause bringen um den Sieg zu holen und genau das tat er auch. Beide spielten auf einem guten Niveau, spielten um die 100 Punkte im Schnitt und so kam es auch nicht mehr zu Breaks. Dank eines 119’er Finishes besiegte Gerwyn Price seinen Gegner mit 10:6 und schaffte damit das, was seinem Twitterfeind Adrian Lewis nicht gelang: Paul Hogan aus dem Turnier zu werfen.

Eine sehr kuriose Partie bestritten Michael Smith und Alan Norris. Die Partie fand zwar auf Augenhöhe statt, doch beide hatten unglaublich große Probleme ihre eigenen Legs nach Hause zu bringen. So gab es im ganzen Spiel immer wieder Breaks. Dies lag vor allem daran, dass beide auch einige Möglichkeiten auf die Doppel ausließen. Nach einem 110’er Finish von Alan Norris, natürlich ein Break, zum 5:3 konnte er dieses tatsächlich mal bestätigen und setzte damit Michael Smith unter Druck. Der schien dem standhalten zu können, verkürzte wieder und hielt die Partie offen. Doch erneut folgte eine Serie von Breaks, die „Chuck“ Norris mit dem 9:6 unterbrach. Mit dem zwölften Break im 16. Leg holte er sich dann auch noch das 10:6 und gewann.

Ein absolutes Top-Match zeigten danach Kim Huybrechts und Joe Cullen. Beide hatten in diesem Jahr bereits überzeugt und ließen auch im direkten Duell nicht nach. Joe startete mit einem 140’er Finish zum Break und Kim antwortete nur zwei Legs später mit einem 130’er Checkout. Joe war gerade in der Anfangsphase kaltschnäuziger, ließ in den ersten sechs Legs kein Doppel aus, checkte nochmal 160 Punkte und führte mit 5:1. Kim ließ das absolut kalt. Er spielte sein Spiel und schaffte ein wichtiges 167’er Finish um eines der Breaks aufzuholen. Später checkte er nochmal 126 Punkte und holte sich nach einem fantastischen Leg das 7:7. Von da an war es eine reine Nervensache. Vier Breaks sorgten dafür, dass es 9:9 stand. Kim checkte Cullens Legs jeweils mit einem 100’er Finish. Im letzten Leg hatte Cullen dann die Chance auf ein 102’er Finish, verpasste jedoch die Doppel-18 zum Match. So nutzte Kim Huybrechts seinen dritten Matchdart zum 10:9-Triumph.

Das letzte Spiel auf der Hauptbühne bestritten Favorit Peter Wright und Rob Cross. Nach einem recht schwachen Beginn in dem Rob sein Leg behalten konnte legte Peter einen Zahn zu und sprintete zu einer 5:1-Führung. Dabei spielte er einen Punkteschnitt von 106. Doch Cross war nicht viel schlechter, spielte auch rund 100 Punkte und versuchte zu verkürzen. Auch dank eines 104’er Finishes kam er bis auf ein Leg heran, vergab dann aber ganze drei Darts zum Ausgleich. Dies warf ihn ein ganzes Stück zurück und Wright startete seinerseits einen Lauf. Er setzte sich wieder bis auf 8:4 ab und schaffte damit die Grundlage für sein Weiterkommen. Zwar gab Cross nicht auf, doch der Rückstand war bereits zu groß. Und so hatte Wright keine großen Probleme mehr den 10:6-Erfolg einzutüten.


Board 2: Barney stoppt Alan Tabern

Den Anfang an Board zwei machten Ian White und der Überraschungsmann Martin Lukeman. Mit ihm hätte wohl niemand im Achtelfinale gerechnet, doch Ian wollte alles andere als seinen Kontrahenten auf die leichte Schulter nehmen. Entsprechend fokussiert trat er auf und spielte von Beginn an einen sehr starken Dart. Die ersten sieben Legs gingen allesamt an den „Diamond Dab“, der dabei unter anderem 104, 101 und 109 Punkte auschecken konnte. Erst danach konnte Martin auch mal ein paar Legs holen und zeigte mit 106 ebenfalls ein High Finish. Doch Spannung kam natürlich nicht mehr auf. Ian musste nur noch seine eigenen Legs nach Hause bringen und tat genau dies. Dabei ließ er es sich aber nicht nehmen nochmal ein Highlight in Form eines 160’er Finishes ins Board zu nageln. Am Ende siegte er klar mit 10:3 und zog als erster Spieler ins Viertelfinale ein.

Ähnlich wollte es auch Simon Whitlock gegen William O’Connor machen, hatte aber einige Schwierigkeiten, denn der junge Ire zeigte einen guten Start. Auch das brillante 158’er Finish von Simon brachte ihn zunächst nicht raus, sodass er sich mit 4:2 in Führung brachte. Dann aber zauberte sich der „Wizard“ zurück ins Spiel und drehte die Partie auf 5:4, ehe ein 100’er Finish von O’Connor die Uhren wieder auf null stellte. Von da an machte Whitlock dann aber den gefestigteren Eindruck und zeigte seinerseits ein 100’er Finish und vier perfekte Darts, die zu einem Break führten. Nach dem 130’er Finish auf Bull war die Partie im Grund durch und Whitlock brauchte sie nur noch mit 10:7 nach Hause fahren.

Es folgte die Partie zwischen zwei sehr erfahrenen Spielern. Alan Tabern bekam es mit Raymond van Barneveld zu tun und der Niederländer ging trotz der guten Leistungen von Tabern als klarer Favorit ins Spiel. Der Beginn war allerdings etwas zäh und so brauchten beide Spieler ein wenig Zeit um rein zu finden. Dies gelang Raymond dann zwar besser, doch trotzdem war es Alan, der als erstes ein Break holte. Barney hatte jedoch die richtige Antwort. Dank eines 101’er Finishes von Alan stand es nach zehn Legs noch immer Unentschieden und alles war noch drin. Dies lag vor allem an der Doppelschwäche von van Barneveld. Nachdem er mal wieder Möglichkeiten liegen ließ holte sich Tabern ein Break zum 7:6. Zu diesem Zeitpunkt hatte Alan 15 Chancen auf Doppel bekommen und sieben genutzt. Barney nutzte sechs aus 30. Er riss sich aber nochmal zusammen, wurde etwas sicherer und nutzte seine Überlegenheit für Leggewinne. Er holte sich vier in Folge und siegte damit 10:7.

Die letzte Entscheidung auf Board 2 fiel im Duell zwischen Daryl Gurney und Vincent van der Voort. Der Niederländer hatte sich durch starke Leistungen ins Achtelfinale gekämpft, startete dort aber wie schon in der Runde zuvor schlecht. Schnell lag er 0:2 hinten, kam aber erneut zurück und drehte die Partie dank eines 120’er Finishes auf 3:2. Danach verlief die Partie lange auf Augenhöhe. Bis zum 5:5 schenkten sich die Spieler nichts. Dann aber schaffte Gurney ein wichtiges Break, welches er mit etwas Glück auch bestätigen konnte. VDV vergab zuvor ein 120’er Finish. Ein weiteres Break von „Super Chin“ brachte dann die Vorentscheidung. Von da an musste Daryl die Partie nur noch laufen lassen und beendete das Spiel, wie sollte es anders sein, mit einem 120’er Finish. Mit dem 10:5-Erfolg zog auch er ins Viertelfinale ein.

Tobias Gürtler

UK Open


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