Phil Taylor weiter auf Titelkurs

Am zweiten Tag der UK Open wurde am Nachmittag die vierte Runde ausgespielt. Die Auslosung ergab einige starke Partien. So kam es zu zwei Premier League Duellen. Raymond van Barneveld, welcher mit Adrian Lewis am Vortag den Titelverteidiger rauswarf, bekam es mit „Snakebite“ Peter Wright zu tun. Zudem spielte Stephen Bunting gegen Dave Chisnall. Mensur Suljovic war der letzte Spieler aus dem deutschsprachigen Raum der noch im Turniergeschehen vertreten war. Er hatte mit Josh Payne ein vergleichsweise einfaches Los.

Eddie Dootson gelingt Überraschung

PDC UK Open Das erste Match was die Fans auf der Bühne sahen war direkt die Partie von Phil Taylor. Der Rekordchampion dieses Turniers bekam es mit David Pallett zu tun. Nach zuvor guten Leistungen erhoffte sich David für eine Überraschung sorgen zu können. Doch schon früh wurde dieser Gedanke von Phil zerstört. „The Power“ erwischte einen guten Start und holte sich direkt die ersten drei Legs. Erst danach konnte Pallett ein wenig verkürzen, nur um direkt einem weiteren Lauf von Taylor zuzusehen. David kam einfach nicht hinterher, zu stark war Phil. Zur zweiten Pause stand es bereits 8:2, womit das Match natürlich schon entschieden war. Am Ende lautete das Ergebnis 9:3 für Taylor, welcher somit relativ locker ins Achtelfinale einzog.

Ganz anders Robert Thornton. Nach seinem Sieg über Simon Whitlock hatte er mit Eddie Dootson ein vergleichsweise leichtes Los erwischt. Doch Eddie kämpfte und holte alles aus sich heraus. Am Ende sollte er dafür sogar belohnt werden. Dootson gewann mit 9:8 und sorgte für die faustdicke Überraschung. Ebenfalls mit 9:8 siegte John Henderson. Der Schotte traf auf Daryl Gurney und hatte seine liebe Mühe. Doch letztlich war das bessere Ende bei „Hendo“. Nur bedingt deutlicher lief es bei Kyle Anderson. Der Australier musste ebenfalls lange kämpfen, siegte gegen James Wilson mit 9:7.

Suljovic erreicht Achtelfinale

Mit Schmerzen im Wurfarm konnte sich Michael van Gerwen in der dritten Runde gegen einen schwachen Paul Nicholson durchsetzen. Ein anderer Paul, Hogan nämlich, war sein heutiger Gegner. Dieser präsentierte sich in einer tollen Verfassung, als er für das Ausscheiden von Benito van de Pas sorgte. MVG musste also aufpassen. Dass er seinen Gegner ernst nahm zeigte der Niederländer bereits vom ersten Leg an. Er spielte sehr konzentriert und gewann die ersten vier Legs ohne Probleme. Diese stellten sich kurz darauf ein. Plötzlich kassierte „Mighty Mike“ zwei Breaks, verlor insgesamt drei Legs in Serie. Die Partie war wieder offen. Doch Michael war da, er blieb bei der Sache und konnte das Match wieder an sich reißen. Nach einer guten Leistung gewann der Weltranglistenerste mit 9:4.

Für viel Freude im deutschsprachigen Raum sorgte einmal mehr Mensur Suljovic. Der Österreicher, welcher im vergangenen Jahr bis ins Viertelfinale dieses Turniers vorstieß, bekam es in der vierten Runde mit Josh Payne zu tun. Dabei zeigte „The Gentle“ eine gute Leistung und hatte die Partie komplett im Griff. Mit 9:4 siegte Mensur und zog somit ins Achtelfinale ein. Dort steht auch Kim Huybrechts. Der Hopp-Bezwinger hatte in Andy Hamilton einen schwierigen Gegner. Das Match ging über die komplette Distanz. In den 17 gespielten Legs gab es ganze zwölf Breaks. Andy hatte dabei alles in der eigenen Hand, als er mit 8:5 führte, am Ende drehte Kim die Partie aber noch und siegte mit 9:8. Nach dem starken 9:0-Erfolg über Kevin Painter wollte auch Andrew Gilding seine gute Form bestätigen. Jelle Klaasen war der Gegner und „Goldfinger“ spielte ein solides Match. Mit 9:5 gewann der Engländer.

Barney chancenlos

PDC UK Open Raymond van Barneveld zweifelte an sich, dachte darüber nach alles hinzuschmeißen. So äußerte er sich am vergangenen Tag zu seiner Premier League-Niederlage vom Donnerstag. Dann aber folgte ein fantastischer Erfolg über Titelverteidiger Adrian Lewis. Gegen Peter Wright wollte er dies natürlich bestätigen, fand jedoch zu keiner Zeit zu seinem Spiel. Wright begann direkt mit einem Break und brachte es nach Hause. In der Folge sicherte sich Raymond zwar ein Leg, spielte aber eine wirklich schwache Partie. Sein Average sollte zum Schluss lediglich im Bereich von ca. 80 Punkten liegen. „Snakebite“ war stärker und hatte keine Probleme die schwache Leistung seines Gegners zu bestrafen. Mit 100 Punkten im Schnitt zeigte er sich in Normalform und holte sich am Ende den deutlichen 9:1-Sieg.

Viel enger verlief die Partie von Mervyn King und Nathan Derry. Eigentlich verlief alles nach Plan, Mervyn führte mit 5:3. Danach verlor er jedoch ganze fünf Legs in Folge. Derry brauchte also nur noch ein einziges Leg. Doch King legte einen Zahn zu, checkte unter anderem 158 Punkte aus und kam zum Ausgleich. Im entscheidenden Leg hatte er starke Nerven und brachte 121 Punkte auf null, was ihm den 9:8-Erfolg einbrachte. Etwas lockerer verlief der Nachmittag für Vincent van der Voort. Der Niederländer, welcher sich bereits am Ende von 2014 in einer starken Verfassung zeigte, ließ auch Wes Newton kaum eine Chance. Mit 9:4 siegte der „Dutch Destroyer“. Für eine weitere Überraschung sorgte Jan Dekker. Der Niederländer bezwang Ronnie Baxter klar mit 9:4.

Chisnall scheitert an tollem Comeback

PDC UK Open Eine mitreißende Partie erlebten die Zuschauer im Duell zwischen Stephen Bunting und Dave Chisnall. Die beiden Spieler aus St. Helens, die sich kommenden Donnerstag auch in der Premier League gegenüberstehen, wollten ein Feuerwerk abbrennen. Doch nur einer belohnte sich zum Anfang der Partie auch für die gute Leistung. Stephen Bunting traf im Gegensatz zu seinem Gegner die Doppelfelder und sicherte sich so die ersten fünf Legs. Zu diesem Zeitpunkt hatte Chisnall bereits 15 Darts auf die Doppel vergeben. Dies änderte sich zunächst nicht, Bunting erhöhte auf 7:0. Erst dann konnte Chisnall ein Leg beenden, beide Spieler nahmen es mit Humor. Es wirkte wie Ergebniskosmetik, auch weil Bunting wenig später auf 8:1 erhöhte. Doch plötzlich schien die Partie zu kippen. Chisnall wurde immer stärker, begann wieder an sich zu glauben und verkürzte immer weiter. Er kam bis auf 8:6 heran. Dann stand Bunting bei 122 Punkten Rest und verfehlte die Doppel-7. Chisnall hatte die Chance, vergab das 128’er Finish allerdings minimal auf Bull. So machte Bunting die Partie doch zu und siegte am Ende mit 9:6.

Die nächste Überraschung der UK Open 2015 gelang indes William O’Connor. Nachdem er bereits Dean Winstanley und Mark Webster aus dem Turnier warf, sollte Ian White sein nächstes Opfer werden. Durch eine starke Leistung, in der er niemals die Konzentration verlor, siegte O’Connor mit 9:6. Ebenfalls sehr konzentriert zeigte sich Devon Peterson. Der Südafrikaner bekam es mit Jamie Caven zu tun, der am Vortag in Terry Jenkins immerhin den letztjährigen Finalisten aus dem Turnier warf. Peterson ließ sich davon jedoch keineswegs beeindrucken und spielte von vorne weg stark. Er blieb komplett fokussiert und konnte sich am Ende tatsächlich den 9:6-Sieg sichern.

Die letzte Partie des Nachmittags bestritten Nathan Aspinall und James Wade. Auf dem Papier war es sicher eine klare Angelegenheit und das erste Leg verlief auch entsprechend klar aus Sicht von Wade. Aspinall war danach aber auch direkt gut drin und zeigte sich vor allem sicher auf die Doppel. Es gab zunächst keine Breaks in der Partie, womit James 5:4 führte. Bis dahin war das Match auch sehr ausgeglichen, nicht gerade auf dem höchstmöglichen Niveau, aber eng. Dann aber ließ Nathan ein wenig federn, was James postwendend ausnutzte. So führte das erste Break zur 6:4-Führung für „The Machine“. Dies war letztlich der entscheidende Moment. Wade spielte sehr souverän und brachte das Match in der Folge nach Hause. Mit einem verdienten 9:4-Erfolg zog Wade als letzter Spieler ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

UK Open


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