Michael van Gerwen
Michael van Gerwen ist ein niederländischer Dartspieler aus Boxtel. Er wurde am 25. April 1989 geboren und ist auch unter seinen diversen Spitznamen wie „Mighty Mike“ oder „The Green Machine“ sowie einfach unter seinem Kürzel „MVG“ bekannt.
In seiner Jugend hatte er noch nicht sonderlich viel mit Darts am Hut und war als Verteidiger in einer Fußballmannschaft tätig. Doch er merkte schnell, dass er nicht gut genug wäre um mit diesem Sport Geld zu verdienen und so kam er mit 13 zum Darts. Eine weise Entscheidung, denn schnell entwickelte er sich zu einem aufstrebenden Talent. In kurzer Zeit konnte er sich in den Niederlanden einen Namen machen und gewann viele Turniere, war Teil der Nationalmannschaft.
Er gewann im Jahr 2006 als jüngster Spieler aller Zeiten die World Masters und warf mit 17 Jahren als jüngster Spieler einen 9-Darter live im TV. Im Jahr 2013 war sein endgültiger Durchbruch bei der Professional Darts Corporation, als er sich bei der Weltmeisterschaft bis ins Finale spielte und auf dem Weg dorthin seine berühmten 17 perfekten Darts warf. Von da an ging es für den Niederländer nur noch bergauf. Im Jahr 2014 sicherte er sich erstmals den Weltmeistertitel und löste Phil Taylor auf Platz 1 der Order of Merit ab. Im Jahr 2015 hatte er bereits alle Major Titel der PDC gewonnen, im Jahr 2016 stellte er mit 25 Turniersiegen innerhalb eines Jahres einen neuen Rekord auf. Mit 123,4 Punkten gelang ihm in dem Jahr zudem der höchste Average der je vor TV-Kameras gespielt wurde. Im WM-Halbfinale 2017 spielte er in acht Sätzen einen Schnitt von 114,05 Punkten und stellte damit einen weiteren Rekord auf. Am Ende holte er sich dort auch seinen zweiten Weltmeistertitel.
Trotz eines erneut sehr dominanten Jahres konnte er diesen Titel im Jahr drauf allerdings nicht verteidigen, nachdem er im WM-Halbfinale dem späteren Sieger Rob Cross im Sudden Death Leg, auch wegen vergebenen Matchdarts, unterlag. Doch diesen kleinen Makel machte er im folgenden Jahr schon wieder wett, als er sich nach einem erneut starken Jahr mit vielen Turniersiegen bei der WM 2019 souverän zum dreifachen Weltmeister krönte. Das Turnierjahr 2019 absolvierte „MVG“ erneut als der herausragende Spieler überhaupt. Neben Majortiteln bei dem Masters, der Premier League, dem Grand Prix, der Champions League und den Players Championship Finals, konnte er sich bei vier European Tour-Events durchsetzen und dazu vier weitere Pro Tour-Titel einfahren. Bei der Weltmeisterschaft 2020 ging sein Weg bis ins Finale, wo er dem Schotten Peter Wright unterlag.
2020 wechselte der Niederländer seinen Ausrüster und ist seitdem bei Winmau unter Vertrag. Wie mit eine kleinen Fluch belegt, verlor die grüne Maschine seitdem seine Dominanz auf dem Circuit und konnte im Pandemiejahr 2020 „lediglich“ die UK Open und die Players Championship Finals, sowie drei Pro Tour-Turniere für sich entscheiden. Das Jahr galt damit als das schwächste Jahr van Gerwens seit seinem ersten Weltmeistertitel, und nach dem Aus im Viertelfinale der WM 2021 verlor Michael van Gerwen auch den ersten Platz der Weltrangliste an den neuen Weltmeister Gerwyn Price.
Michael van Gerwen Fakten | |||||||||||||
Name | Michael van Gerwen | Spitzname | Mighty Mike | ||||||||||
Geburtsort | Boxtel | Geburtstag | 25.4.1989 | ||||||||||
Darts | 23g XQ Max Darts | Walk-On Song | Seven Nation Army | ||||||||||
Major Titel | 26 | Weltmeister | 2014, 2017, 2019 | ||||||||||
9-Darter | 15 (5 im TV) | PDC | 2007-heute |
Ein großes Talent (2005-2011)
Michael van Gerwen begann mit 13 Jahren regelmäßig Dart zu spielen und schnell trat ein Talent zu Tage, womit sich auch früh erste Erfolge einstellten. Er gewann viele kleinere Turniere und war auch Teil der niederländischen Jugendnationalmannschaft. So entschied er sich im Jahr 2005 Profi zu werden und startete bei der British Darts Organisation, wo er bereits im Jahr 2006 einen eindrucksvollen Erfolg feiern konnte. Mit nur 17 Jahren und 174 Tagen trug er sich als jüngster Spieler aller Zeiten als Sieger des geschichtsträchtigen World Masters ein. Dabei gelangen ihm unter anderem Siege gegen Darryl Fitton, Mark Webster und im Finale gegen Martin Adams. Er hatte dann als Erstplatzierter des niederländischen Dartverbandes die Möglichkeit die PDC-WM 2007 zu spielen, entschied sich aber für Lakeside. Dort schied er schon in der ersten Runde aus, und kündigte noch in der Nacht des Finales an, zusammen mit Jelle Klaasen und Vincent van der Voort zur PDC zu wechseln.
Dort legte er zunächst ebenfalls einen vielversprechenden Start hin, als er beim Masters of Darts 2007 zunächst mit 3:0 in Sätzen gegen den damaligen Weltmeister Phil Taylor gewann und im Halbfinale gegen Raymond van Barneveld einen 9-Darter warf. Bis heute ist er der jüngste Spieler, der vor laufenden TV-Kameras das perfekte Spiel zeigen konnte. In den Folgejahren hatte der Niederländer jedoch große Probleme auf dem Dartzirkus weiter Fuß zu fassen. Immer wieder schied er bei Turnieren früh aus und verlor den Spaß am Spiel. Er litt sehr unter dieser Zeit, konnte sich aber selbst nicht ganz erklären, woher die Probleme kamen. Er kämpfte sich jedoch zurück und fand zu seiner alten Stärke zurück. Seinen ersten Turniersieg bei der PDC holte er sich im April 2009 bei einem Players Championship Turnier in Taunton, England, wo er im Endspiel seinen Landsmann Vincent van der Voort bezwingen konnte.
Der Beste der Welt (2012-2014)
Bei der Weltmeisterschaft 2012 zeigte sich Michael van Gerwen in einer guten Form, als er es bis ins Achtelfinale schaffte. Dort bewies er Nerven, als er gegen Simon Whitlock nach 0:3-Rückstand noch zum Ausgleich kam, jedoch schied er letztlich trotzdem aus. Es war allerdings der Beginn von MVG’s Aufstieg. Zunächst zeigte er beim World Matchplay mit einem 9-Dart-Finish gegen Steve Beaton, dass mit ihm zu rechnen sei. Später im Jahr holte er beim World Grand Prix sein erster Major-Titel, den er sich im Finale gegen Mervyn King sicherte. Er qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft 2013 und legte einen tollen Lauf hin, als er es bis ins Finale schaffte. Im Halbfinale warf er dabei gegen James Wade seine berühmten 17 perfekten Darts, als ihm nur die Doppel-12 zu zwei 9-Dartern nacheinander fehlte. Im Endspiel unterlag „Mighty Mike“ zwar Phil Taylor, doch lernte er dadurch eine Menge dazu, wie er später einmal sagte: „You can only be a great winner, if you learned how to lose before.“
Das Jahr 2013 war dann der endgültige Durchbruch für Michael. Er gewann die Premier League mit einem fantastischen 132’er Finish unter Druck gegen Phil Taylor und holte sich mit den Players Championship Finals auch seinen dritten großen Titel, der ihn für die folgende Weltmeisterschaft noch mehr Selbstvertrauen gab. Dort war er von Beginn an der beste Spieler, bewies dies unter anderem mit einem 6:0-Halbfinalsieg gegen Adrian Lewis, und holte sich am Ende mit einem 7:4-Erfolg gegen einen aufstrebenden Peter Wright seinen ersten WM-Titel. Dies führte auch dazu, dass er erstmals auf Platz 1 der Weltrangliste sprang und Phil Taylor damit endgültig an der Spitze ablöste. Mit einem überragenden 7:0-Sieg gegen „The Power“ am ersten Spieltag der Premier League 2014 untermauerte er diese Stellung auch nochmal. Er gewann in diesem Jahr auch noch den World Grand Prix und erstmals die Europameisterschaft.
Die grüne Maschine (2015-2019)
Viele erwarteten von dem Niederländer nun eine Menge und nur sehr selten enttäuschte er. Zwar kam er bei der Weltmeisterschaft 2015 lediglich ins Halbfinale, wo er dem späteren Sieger Gary Anderson unterlag, doch war er im Jahr 2015 in der Lage auch die restlichen Major Titel die ihm noch fehlten einzusammeln. Bei den UK Open, dem World Matchplay, dem Grand Slam of Darts und dem Masters war er nicht zu schlagen und baute somit seine Führung in der Weltrangliste noch weiter aus. Der Niederländer wurde immer mehr zu einer Maschine, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Seine Matches waren zumeist hochklassig und auf einem Niveau, das fünf Jahre zuvor noch niemand hatte kommen sehen. Immer wieder wurden Vergleiche mit Phil Taylor laut und die Fans wurden gespalten. Die einen mochten den Niederländer aufgrund seiner ausschweifenden Art zu jubeln nicht, die anderen liebten ihn genau für diese Authentizität. Als noch größerer Favorit als im Vorjahr war Michael van Gerwen in die WM 2016 gestartet, wo er allerdings bereits im Achtelfinale ein geschichtsträchtiges Match gegen Raymond van Barneveld verlor.
Dies schien ihn jedoch nur noch mehr angestachelt zu haben. Im Jahr 2016 sollte der Niederländer das wohl beste Jahr hinlegen, das jemals von einem Dartspieler gezeigt wurde. Ein Jahr voller Rekorde, wie dem höchsten Average vor TV-Kameras(123,4) in seinem Premier League-Duell mit Michael Smith. Er gewann in diesem Jahr jeden Major-Titel im Einzel und beendete das Jahr mit alles in allem 25 Turniersiegen. Insgesamt nahm er in dem Jahr 1,5 Millionen Pfund ein und hatte eine Siegquote von 91%, Zahlen die nicht lügen. Somit war seine Favoritenrolle bei der Weltmeisterschaft klar und der Druck der auf ihm lastete sehr hoch. Doch er hielt dem locker stand. Sein schwächster Average bei der gesamten WM waren 103,08 Punkte im Viertelfinale gegen Daryl Gurney. Bei seinem Halbfinalerfolg gegen Raymond van Barneveld stellte er zudem einen neuen Averagerekord für die WM auf, als er 114,05 Punkte im Schnitt spielte und mit 6:2 gewann. Der 7:3-Finalsieg über den Titelverteidiger Gary Anderson war die Krönung eines einzigartigen Jahres für „The Green Machine“.
Er machte auch nach diesem Titel weiter wie zuvor und untermauerte seine Stellung mit seinem Sieg beim Masters erneut. Ein absolutes Highlight gelang ihm beim vierten UK Open Qualifier als er in seinem Match gegen Ryan Murray zwei 9-Darter warf. Am Ende gewann er das Event. Nachdem er die UK Open krankheitsbedingt absagen musste erlebte „The Green Machine“ eine kleine Demütigung beim European Darts Grand Prix. Er erreichte zwar das Finale gegen Peter Wright, kassierte dort aber einen 0:6-Whitewash. Er revanchierte nur elf Tage später im Finale der Premier League, als er den Schotten für ausgelassene Matchdarts bestrafte und seinen Titel verteidigte. Je näher die WM rückte kam er dann auch immer besser in Form. Nach seinem Erstrundenaus beim World Grand Prix gegen John Henderson verlor er kein einziges Match mehr bis zum WM-Halbfinale, wo er nach vergebenen Matchdarts im Sudden Death Leg an Rob Cross scheiterte und ausschied. Beim Masters 2018 war er dafür wieder eiskalt, als er sich nach teils überragenden Leistungen zum vierten Mal in Serie den Titel holte.
Dies war nur der Anfang eines erneut bärenstarken Jahres des Niederländers. Er gewann die Mehrzahl der Turniere, war kaum zu bezwingen. Die ersten drei Players Championship Turniere gingen allesamt an „Mighty Mike“. Umso überraschender war die Niederlage von „MVG“ in der Runde der letzten 64 der UK Open 2018 gegen Jeffrey de Zwaan. Es sollte nicht die letzte Niederlage van Gerwens gegen den de Zwaan bleiben. Nach dem Sieg bei der Premier League ging er mit viel Selbstvertrauen ins World Matchplay, wo er aber erneut in seiner ersten Partie an de Zwaan scheiterte. Gegen Herbst des Jahres 2018 kam dann eine kleine Talsohle. Von den vier Major Turnieren unmittelbar vor der Weltmeisterschaft gewann er sonst alle, 2018 nicht eines. So sahen viele das Ende der großen van Gerwen-Dominanz, jedoch belehrte Michael seine Kritiker eines Besseren, als er sich bei der WM 2019 souverän zum dritten Mal zum Weltmeister krönte. Zum fünften Mal in Serie gewann er zudem das Masters und warf bereits bei zwei der ersten drei Players Championship Events zwei 9-Darter und konnte zwei dieser drei Turniere gewinnen. Auch in der Premier League 2019 war van Gerwen in seiner gewohnten Rolle als „Dominator“ wiederzufinden. In der ersten Phase verlor er zwei und in der zweiten Phase nur ein Spiel, sodass er die Play-Offs erreichte, im Halbfinale Daryl Gurney schlug und sich gegen Rob Cross im Finale den Titel sicherte.
Zwar schied „MVG“ überraschend in der ersten Runde der UK Open gegen Mervyn King aus, gewann aber parallel vier der ersten fünf European Tour-Events, sodass man davon ausgehen konnte, dass der Niederländer seine Titelgier noch mehr steigern würde. Es folgte aber eine kleine Durststrecke, in der Michael van Gerwen bei der European Tour in den letzten acht Turnieren und in den weiteren fünf Players Championship-Turnieren keinen Turniersieg mehr einfuhr. Auch beim World Cup ging es mit Jermaine Wattimena, entgegen ihren Ansprüchen, „nur“ bis ins Halbfinale, und bei dem World Matchplay folgte schon ein frühes Aus in der zweiten Runde gegen Glen Durrant. Nach der Sommerpause und pünktlich zur Vorbereitungszeit auf die Weltmeisterschaft kehrte „MVG“ zurück zu alter Stärke und verlor bei den vier Major-Turnieren des World Grand Prix, der Champions League of Darts, den World Series Finals und den Players Championship Finals nicht ein Spiel. Beim Grand Slam erreichte er zusätzlich das Halbfinale, wo er Gerwyn Price unterlag. Lediglich bei der Europameisterschaft nahm sich der Niederländer eine kurze Auszeit, nachdem er bereits in der ersten Runde gegen Ross Smith verloren hatte.
„Die grüne Maschine“ ging erneut als Topfavorit in die Weltmeisterschaft 2020 und wurde dieser Rolle zunächst gerecht, indem er bis zum Viertelfinale nur einen Satz verlor. Dort schlug er den Überraschungsmann Darius Labanauskas und legte im Halbfinale gegen Nathan Aspinall nach, sodass er sein nächstes WM-Finale erreichte. Erneut traf er auf Peter Wright, der in diesem Spiel allerdings die besseren Darts zeigte und „MVG“ sich als Vizeweltmeister zufrieden geben musste.
Neuer Ausrüster und die Suche nach Konstanz (2020 – heute)
Kurz nach dem WM-Finale 2020 gegen Peter Wright gab van Gerwen bekannt, dass er zu dem Ausrüster Winmau wechselte. Mit diesem Schritt begann eine Zeit, die in den vergangenen fünf Jahren kein Dartsfan für möglich gehalten hatte, denn van Gerwen bekam auf einmal Probleme mit seinem Spiel. In der ersten Phase des Jahres 2020 testete der Niederländer viele Dartssätze, was sich in einem unkonstanten Spiel äußerte. Nach fünfjährigem Titelgewinn in Folge verlor er in der ersten Runde des Masters gegen Jonny Clayton und auch auf der Pro Tour ging es in den ersten fünf Turnieren in nur ein Finale. Bei dem ersten European Tour-Turnier erfolgte ein frühes Aus gegen Michael Smith, und in der Premier League standen nach der ersten Phase sechs Siege und drei Niederlagen zu Buche.
Van Gerwen wirkte sichtlich unzufrieden mit seinem Spiel, münzte dies aber, wie schon so oft zuvor, in Erfolg um. Nach einem knappen Auftaktsieg gegen Nathan Aspinall marschierte der Niederländer bis in das Finale der UK Open, wo er Gerwyn Price bezwang und sich seinen ersten Titel im Jahr 2020 sicherte. Es folgte eine viermonatige Pause, wo die Welt aufgrund der Pandemie stillstand und es schien zunächst, als hätte van Gerwen diese Zeit genutzt, um sein Spiel wieder zu stabilisieren. So fuhr er direkt den ersten Pro Tour-Titel nach dem Restart ein und legte am selben Wochenende noch einen zweiten Turniersieg nach. Doch auf der „großen Bühne“ merkte man dem sonst so euphorischen Niederländer an, dass ihm das Publikum fehlte. Beim World Matchplay unterlag er Simon Whitlock in der zweiten Runde, und auch in der zweiten Phase der Premier League war sein Spiel durchwachsen, sodass er zum ersten Mal überhaupt die Play-Offs verpasste. Ein weiterer Titel auf der Pro Tour leitete dann eine mysteriöse Phase von „MVG“ ein. Er verlor bei den World Series Finals in der ersten Runde gegen Glen Durrant und musste anschließend in den jeweiligen Viertelfinals des World Grand Prix und des Grand Slam zusehen, wie er von Simon Whitlock vom Board gezaubert wurde. Gegen das deutsche Duo Max Hopp und Gabriel Clemens erfolgte ein weiteres Viertelfinalaus im World Cup mit Danny Noppert, ehe Michael van Gerwen aus dem Nichts bei den Players Championship Finals nach guten Spielen den Titel gegen Mervyn King einfuhr. Alle gingen davon aus, dass van Gerwen zurück sei, doch schon im Achtelfinale der WM 2021 hatte er Glück, dass er einen starken Joe Cullen noch mit 4:3 bezwingen konnte, bevor er im Viertelfinale gegen Dave Chisnall mit einem 0:5 Whitewash eine der herbsten Niederlagen seiner Karriere hinnehmen musste.
Sichtlich angekratzt startete der Niederländer in das Jahr 2021, wo er erneut in der ersten Runde des Masters gegen Jonny Clayton unterlag. Bei den UK Open war zwar erst im Halbfinale gegen Luke Humphries Endstation, aber auch in der Premier League wollte die Konstanz nicht in das Spiel der grünen Maschine zurückfinden. Mit vier Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen ging er in die zweite Stufe der Premier League, wo er in sieben Spielen allerdings nur einmal gegen Nathan Aspinall verlor und sich somit für die Play-Offs qualifizierte. Dort musste „MVG“ im Halbfinale gegen den späteren Sieger Jonny Clayton eine Niederlage hinnehmen. Auch auf der Pro Tour scheint die Dominanz des Niederländers verflogen. In 16 Turnieren stehen dieses Jahr bisher nur zwei Final- und eine Halbfinalteilnahme auf der Liste van Gerwens. Zuletzt präsentierte er sich beim World Matchplay aber wieder in besserer Form. Nach drei guten Spielen gegen Damon Heta, Ian White und Nathan Aspinall unterlag er in einem denkwürdigen Halbfinale mit einem Average von über 100 Punkten gegen Peter Wright, welcher mit 110 Punkten im Schnitt nicht zu schlagen war.
Michael van Gerwen Chronologie
Michael van Gerwen wurde am 25. April 1989 (Alter heute 35 Jahre) in Boxtel/Niederlande geboren. Er begann 2003 mit dem Dartsport und ist aktuell bei Winmau unter Vertrag. Er trägt den Spitznamen "Mighty Mike". Seine Einlaufmusik ist "Seven Nation Army" von The White Stripes.
In der Jugend sicherte er sich viele Titel und war auch Mitglied der niederländischen Jugendnationalmannschaft, ehe er noch vor seinem 18. Geburtstag auf Platz 3 des BDO/WDF Rankings stand und die Winmau World Masters 2006 gewann.
Noch vor seinem 18. Geburtstag stand "Mighty Mike" auf Platz 3 des BDO/WDF Rankings und hatte die Winmau World Masters 2006 gewonnen.
2006 war er der Ranglistenerste des Niederländischen Dartverbandes, hätte somit an der PDC Weltmeisterschaft teilnehmen können. Er entschied sich für Lakeside und die BDO, schied aber nach einer enttäuschenden Leistung schon in der ersten Runde aus.
Noch in der Nacht des Lakeside Finales gab er zusammen mit Jelle Klaasen und Vincent van der Voort den Wechsel zur PDC bekannt und sorgte damit für einigen Wirbel in der Dartszene.
Van Gerwen startete auf Platz 88 in der Weltrangliste der PDC. Er feierte sein Debüt bei der Professional Darts Corporation am 20.1.2007 mit dem Players Championship in Gibraltar. Er besiegte Andy Hamilton in Runde eins, bevor er im Achtelfinale gegen seinen Landsmann Roland Scholten unterlag. Tags darauf gewann er in der ersten Runde gegen Raymond van Barneveld und verlor anschließend im Viertelfinale gegen Alan Warriner-Little.
Beim Masters of Darts gelang van Gerwen ein 3:0 Sieg gegen Phil Taylor. Er holte alle drei Sätze im entscheidenden Leg, und zwar mit 14, 12 und 12 Darts. Im Halbfinale gelang ihm gegen Raymond van Barneveld sein erster Neundarter, er verlor dennoch die Partie.
Michael van Gerwen gab sein Fernsehdebüt bei den UK Open 2007, wo er unter den letzten 32 gegen Colin Osborne verlor. Er konnte sich danach nicht für die Las Vegas Desert Classic 2007 qualifizieren und verlor in der zweiten Runde des World Matchplay mit 12:14 gegen Ronnie Baxter, obwohl ihm nach einer 12:10 Führung nur ein Leg zum Sieg fehlte. Seine, bis dahin, beste Leistung lieferte er bei der PDC Dart WM 2008 ab, als er zwar in der ersten Runde gegen Taylor unterlag, aber zuvor einen Matchdart vergeben hatte.
Der Niederländer beendete seine Durststrecke, als er am 11.4.2009 beim Players Championship in Taunton das Finale gegen seinen Landsmann Vincent van der Voort mit 6:3 gewann, was ihm ein Preisgeld von 6000 £ einbrachte.
Bei der Premiere der PDC U-21 Weltmeistschaft schaffte es van Gerwen in das Finale, unterlag dort jedoch dem Engländer Arron Monk mit 4:6.
Beim World Matchplay 2012 gelang Mighty Mike erneut das perfekte Spiel, diesmal beim 13:9 Sieg über Steve Beaton im Achtelfinale. Im Halbfinale der PDC Dart WM 2013 schaffte er gegen James Wade einen weiteren Neundarter. Im sofort anschließenden Leg warf er acht weitere perfekte Darts, verfehlte die Doppel 12 jedoch knapp am Draht. Ihm gelangen also 17 perfekte Darts in Folge. Damit übertraf er den bisherigen Rekord von Phil Taylor, der zwei Jahre zuvor 16 perfekte Darts geworfen hatte. Michael van Gerwen verlor am Neujahrstag 2013 das Finale der Weltmeisterschaft gegen Phil Taylor mit 4:7 Sätzen.
2013 steigerte sich Michael van Gerwen weiter. Er schloss die Tabelle der Premier League Darts als Spitzenreiter ab, um sich später den Titel durch einen 10:8 Finalsieg gegen Phil Taylor zu sichern. Der Premier League Sieg wurde mit 150.000 £ honoriert. Van Gerwen gewann weitere Turniere der ProTour Serie sowie die European Open in Düsseldorf, ehe er beim Debüt der Darts Masters in Dubai noch einen Erfolg verbuchen konnte. Er setzte sich unter den besten acht Dartspielern der Welt durch und errang ein Preisgeld von 65.000 $.
Seine gute Form setzte sich auch weiter fort. Bei den UK Open 2013 schlug er in seiner Auftaktpartie in Runde drei Mervyn King mit 9:5. Auch Michael Mansell und Terry Jernkins kamen nicht gegen den Niederländer an, beide verloren mit 3:9. Erst im Viertelfinale musste sich „Mighty Mike“ geschlagen geben. Phil Taylor gewann das Aufeinandertreffen mit 10:7. Dies brachte van Gerwen aber nicht aus dem Konzept. Bei den European Darts Championship schlug er in der ersten Runde den Belgier Kurt van de Rijck locker mit 6:1. Im Achtel- und Viertelfinale spielte er dann zwei Mal einen 104’er Average und besiegte damit Mervyn King(10:3) und Jelle Klaasen(10:7). Das Halbfinale war jedoch seine letzte Partie in diesem Turnier. Adrian Lewis war einen Tick besser und schlug Michael knapp mit 11:8. Auch beim World Matchplay folgte das Halbfinalaus gegen Lewis. Zunächst sah noch alles gut aus, als er Colin Lloyd(10:7), Peter Wright(13:3) und Dave Chisnall(16:11) bezwingen konnte, doch Lewis war erneut zu stark für ihn. In einem erneut extrem engen Match siegte schließlich der Engländer mit 17:15.
Es folgte wenig später der World Grand Prix, welcher besser gar nicht hätte starten können für Michael van Gerwen. Zwei glatte Siege, 2:0 und 3:0, gegen John Part und Raymond van Barneveld ließen ihn zu einem absoluten Favoriten auf den Turniersieg werden. Dann gings aber letztlich schneller als gedacht. Dave Chisnall besiegte Michael im Viertelfinale mit 3:2 um später auch ins Finale einzuziehen. Die Championship League Darts war das nächste große Turnier. In der fünften Vorrundengruppe schaffte Michael die Qualifikation für die Gewinnergruppe, nachdem er zuvor bereits in zwei Finals den Kürzeren zog. In der Gewinnergruppe sollte es dann ähnlich laufen. Er schloss die Gruppe auf Platz zwei ab, besiegte im Halbfinale Richie Burnett mit 6:2, nur um im Finale dann 3:6 gegen Phil Taylor zu verlieren. Wie immer blieb van Gerwen seiner Linie treu und zeigte er auch bei Grand Slam of Darts 2013 wieder starke Leistungen. Seine Gruppe mit Kim Huybrechts, Dean Winstanley und Vincent van der Voort schloss er mit drei Siegen als erster ab. Wie so oft war es dann aber Adrian Lewis, welcher das Aus für „Mighty Mike“ bedeutete. 8:10 unterlag der Niederländer dem Engländer. Die Generalprobe zur WM 2014, die Players Championship Finals, sollten dann jedoch wieder ein Lächeln ins Gesicht von van Gerwen zaubern. Einem 6:1 gegen Jamie Lewis folgte endlich mal wieder ein Sieg gegen Adrian Lewis in Runde zwei. 9:6 gewann der Niederländer und zog so ins Viertelfinale ein wo er auf Wes Newton traf. Auch hier behielt Michael die Oberhand, gewann 9:4 und zog so ins Halbfinale gegen Andy Hamilton ein. Nach einem 10:5 stand Michaels Finalteilnahme fest, er traf auf Phil Taylor. Auch gegen „The Power“ behielt van Gerwen dieses Mal die Oberhand und setzte sich mit 11:7 durch um seinen nächsten Major Titel zu gewinnen.
Die PDC World Darts Championship 2014 begann eher wenig zufriedenstellend für Michael van Gerwen. Nachdem er bereits selbstbewusst für Runde eins einen 3-Dart-Average von über 100 ankündigte, blieb er hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Dennoch besiegte er den Österreicher Zoran Lerchbacher klar und deutlich 3:0. Auch Kevin McDine in der zweiten Runde war kein Hindernis, van Gerwen siegte 4:1. Erst der Schotte Gary Anderson erwies sich als erste echte Zerreißprobe für Michael. Anderson spielte unglaublich starkes Dart und van Gerwen musste sich wirklich strecken um mitzuhalten. Am Ende siegte der Niederländer knapp aber nicht unverdient 4:3 und zog so ins Viertelfinale ein. Dort wartete mit Mark Webster ein ehemaliger Weltmeister. Es schien alles nach einer klaren Sache auszusehen nachdem Michael schon früh sehr deutlich führte, aber Webster kämpfte sich zurück. Dennoch verlor er letztlich 3:5. Das Halbfinale wurde dann von vielen als das „vorgezogene Finale“ tituliert. Michael van Gerwen gegen Adrian Lewis. Es entwickelte sich eine einseitige Partie in der Lewis es vergab die Doppel zu treffen. So entschied Michael das Spiel klar mit 6:0 für sich. Im Finale kam dann das Aufeinandertreffen mit dem Überraschungsfinalisten Peter Wright aus Schottland. Wieder ging Michael deutlich in Führung, aber wieder ließ er seinen Gegner zurückkommen. Nach einem guten Spiel holte sich Michael van Gerwen dann aber dank eines 7:4-Triumphs seinen ersten Weltmeistertitel und wurde zugleich zum ersten Mal die Nummer eins der PDC Order of Merit. Des Weiteren qualifizierte er sich für die Premier League Darts 2014.
Mit den German Darts Championship in Hildesheim fand dann aber erst mal ein European Tour Event statt. Dort unterlag Michael seinem Landsmann Jelle Klaasen bereits im Viertelfinale mit 5:6. Ganz anders liefen die Dutch Masters. In seinem Heimatland, den Niederlanden, trumpfte „Mighty Mike“ groß auf, schlug unter anderem Wes Newton(6:3) und Brendan Dolan(6:4), ehe ihm auch im Finale ein Sieg gelang. Er bezwang Mervyn King 6:4 und sicherte sich so den Titel. Beim ersten Major Turnier 2014, den UK Open, zeigte sich Michael wieder von seiner starken Seite. Er bestand seine ersten Prüfungen nahezu unbeschadet, schlug Andy Hamilton mit 9:5 und Mark Webster 9:4. Schwieriger wurde es dann im Viertelfinale, wo ihm Ian White gegenüber stand. Der Mann aus Stoke-on-Trent machte es „MVG“ sehr schwer, dennoch siegte der Weltmeister von 2014 mit 10:8. Doch im Viertelfinale war gegen einen unglaublich stark aufgelegten Terry Jenkins dann Schluss. Wieder endete das Match 10:8, diesmal aber verlor Michael van Gerwen.
Bei den Players Championship-Turnieren in Barnsley gab es eine kleine Gefühlsachterbahn für Michael. Nachdem er sich am ersten Tag bereits in der dritten Runde Darren Webster geschlagen geben musste, gewann er das Turnier an Tag zwei. Er schlug unter anderem John Part, Michael Smith und Kim Huybrechts, bevor im Finale auch noch das 6:1-Sieg gegen Dean Winstanley folgte. Weniger erfolgreich lief es in Crawley. Nachdem er am ersten Tag zumindest noch das Achtelfinale erreichte, wo er in einem sehr starken Match einem noch stärkeren Phil Taylor 5:6 unterlag, verlor er am zweiten Tag bereits sein zweites Match, ebenfalls mit 5:6, gegen Adam Hunt. Auch in Wigan lief es nicht besonders rund. An Tag eins verlor er im Achtelfinale James Hubbard mit 4:6, am zweiten Tag schied er sogar in der ersten Runde aus. Dort gewann Michael Barnard mit 6:2. In Berlin lief es dann aber wieder besser. Bei den German Darts Masters zeigte Michael seine ganze Klasse, schlug Jyhan Artut(6:0), David Pallett(6:3), Steve Beaton(6:0) und Adrian Lewis(6:3) um sich für das Finale zu qualifizieren. Dort traf er auf Phil Taylor und zeigte erneut eine sehr starke Leistung, verlor jedoch letztlich mit 4:6.
Ebenfalls sehr erfolgreich lief die Premier League Darts 2014. Michael van Gerwen dominierte die Vorrunde nach Belieben und zeigte somit früh, dass er seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen wollte. Er schloss die Tabelle als Erster mit vier Punkten Vorsprung ab und qualifizierte sich bereits sehr früh für das Halbfinale. Dort bekam er es mit Gary Anderson zu tun. Beide Spieler zeigten eine klasse Leistung. In einer engen Partie siegte am Ende „MVG“ und zog ins Finale ein. Gegner war sein Landsmann Raymond van Barneveld. „Mighty Mike“ kam nicht an seine Leistung aus dem Halbfinale heran und verlor das Endspiel mit 6:10. Die beiden Niederländer traten dann auch gemeinsam für ihr Land beim World Cup of Darts 2014 an. Gegen Daniele Petri und Marco Brentegani siegte das Duo mit 5:2. Ebenfalls sehr locker siegten sie gegen Spanien, 2:0 war der Endstand. Knapper sollte es im Viertelfinale werden. Die Niederlande trafen auf die Belgier Kim und Ronny Huybrechts. Nachdem van Gerwen mit 2:4 gegen Kim Huybrechts, konnte Raymond sein Einzelmatch gegen Ronny gewinnen, ehe das Doppel mit 4:0 an Oranje ging. Auch Nordirland im Halbfinale war eine Hürde. „MVG“ unterlag Brendan Dolan direkt 3:4. Erneut holte Barney die Kohlen aus dem Feuer, besiegte Michael Mansell mit 4:0. Das Doppel gewannen die Niederländer mit dem gleichen Ergebnis und zogen so ins Endspiel gegen England ein. Dort gewann „MVG“ mit 4:0 gegen Phil Taylor, RVB siegte mit dem gleichen Ergebnis gegen Lewis, ehe Michael den Turniersieg mit einem 4:2 gegen Adrian Lewis klar machte. Tränen gab es beim World Matchplay. Michael startete gut ins Turnier. Er bezwang in der ersten Runde Steve Beaton mit 10:7. Sehr locker siegte er gegen Ian White, 13:4 war der Endstand. In zwei knapperen Begegnungen bezwang er dann Dave Chisnall(16:12) und Simon Whitlock(17:13). Im Endspiel traf er auf Phil Taylor, fand jedoch erst viel zu spät ins Match. Am Ende unterlag der Niederländer 9:18 und konnte seine Emotionen nicht zurückhalten.
Trost sollte es beim World Grand Prix geben. Michael startete mit einem lockeren 2:0 gegen Vincent van der Voort in das Turniergeschehen. Auch gegen Dean Winstanley setzte er sich vergleichsweise locker mit 3:1 durch. Das Viertelfinale gegen Mervyn King war hingegen sehr eng und umkämpft. Das bessere Ende hatte aber „MVG“, welcher mit 3:2 gewann. Ein klares 4:0 im Halbfinale gegen Stephen Bunting beförderte van Gerwen ins Endspiel, wo James Wade auf ihn wartete. Obwohl beide eine ähnlich starke Leistung zeigten, war es letztlich „Mighty Mike“, der den Titel holte. Mit 5:3 gewann der Niederländer. Seine Siegesserie ging auch bei den European Darts Championship weiter. Michael erreichte erneut das Finale und schlug auf dem Weg dorthin Justin Pipe(6:3), Brendan Dolan(10:8), Dave Chisnall(10:5) und Raymond van Barneveld(11:6). Im Endspiel bekam er es mit Terry Jenkins zu tun, welcher allerdings keine Chance hatte. Michael gewann klar mit 11:4. In dieser brillanten Form wollte er auch beim Masters 2014 abräumen. Allerdings lief es nicht nach Plan. Einem knappen Auftakterfolg gegen Raymond van Barneveld, „MVG“ siegte 10:9, folgte das 10:7 gegen Dave Chisnall. Im Viertelfinale kam jedoch das Aus. Mervyn King erwies sich als zu stark und so verlor der Niederländer mit 9:11. Auch beim Grand Slam of Darts sollte es nicht für den ganz großen Wurf reichen. Michael van Gerwen gewann seine Gruppe mit Darren Webster, Jan Dekker und Kim Huybrechts zwar souverän und schlug im Achtelfinale auch klar mit 10:4 gegen Terry Jenkins, im Viertelfinale flog der Niederländer allerdings schon raus. Er traf auf einen starken Kim Huybrechts, welcher sogar einen 9-Darter warf, und Michael am Ende mit 16:10 bezwang. Noch früher verabschiedete sich van Gerwen bei den Players Championship Finals aus dem Turnier. Nach dem 6:2 gegen Raymond van Barneveld, verlor er bereits in Runde zwei mit 7:10 gegen Terry Jenkins.
Die Weltmeisterschaft 2015 sollte ihm neuen Mut geben, zumindest war das der Plan. Es sah auch gar nicht schlecht aus. Michael begann mit einem 3:1-Sieg über Joe Cullen. Zwei 4:1-Erfolge gegen Sascha Stein und Terry Jenkins folgten. Auch ein starker Robert Thornton konnte dem damaligen Titelverteidiger nichts anhaben, „MVG“ siegte mit 5:2. Doch im Halbfinale unterlag er trotz guter Leistung dem späteren Weltmeister Gary Anderson mit 3:6. Beim Masters, dem ersten PDC-Turnier 2015, deutete van Gerwen eine starke Form an. Er besiegte auf dem Weg ins Finale Wes Newton(10:5), Dave Chisnall(10:9) und Adrian Lewis(11:6). Im Endspiel folgte der 11:6-Sieg über Raymond van Barneveld. Michael bestätigte die gute Form indem er so gut wie jedes Turnier im Frühjahr 2015 für sich entscheiden konnte. Er gewann die European Tour Events in Hildesheim, Gibraltar und München. Und auch die UK Open waren vor ihm nicht sicher. Einem 9:3 über Paul Nicholson folgte dort ein 9:4 gegen Paul Hogan. Auch gegen Kim Huybrechts konnte er sich klar durchsetzen, 9:2 war da der Endstand zugunsten von „MVG“. Nach dem 10:5 gegen Devon Petersen stand er schließlich im Halbfinale, wo Andrew Gilding sein Gegner war. „Goldfinger“ zeigte eine fantastische Performance, doch van Gerwen blieb die Ruhe selbst und gewann am Ende mit 10:8. Auch im Finale war das bessere Ende auf seiner Seite. Michael sicherte sich erstmals den UK Open Titel, indem er Peter Wright mit 10:5 schlug. In der Premier League lief es ebenfalls äußerst erfolgreich. In den ersten neun Spieltagen blieb er ungeschlagen und führte die Tabelle an.
Seine erste Niederlage musste er erst am 11. Spieltag hinnehmen, als er Raymond van Barneveld mit 3:7 unterlag. Platz eins in der Tabelle gab er am Ende aber nicht mehr ab und ging somit als top gesetzter Spieler ins Halbfinale. Dort bekam er es erneut mit Raymond van Barneveld zu tun, gegen welchen er mit 10:8 gewinnen konnte. Das Finale gegen Gary Anderson verlor er jedoch mit 7:11. Gemeinsam erreichten sie das Halbfinale des World Cup of Darts. Nach Siegen über die USA, Südafrika und Nordirland mussten sie sich dort Schottland mit 1:2 geschlagen geben. Weit erfolgreicher verlief für Michael das World Matchplay. Dort startete „The Green Machine“ mit einem souveränen 10:4 ins Turnier. Es folgten der 13:2-Erfolg gegen Jamie Lewis und ein knapperes 16:13 gegen Ian White. Das 17:12 gegen Peter Wright beförderte ihn ins Finale, ehe er auch dieses mit einem 18:12 gegen James Wade gewinnen konnte.
Michael van Gerwen schien fast unbesiegbar, Niederlagen im Jahr 2015 waren eine Seltenheit. So auch beim World Grand Prix, bei dem er nach Siegen gegen Keegan Brown, Kim Huybrechts, Jamie Lewis und Mark Webster erneut das Finale eines Majors erreichte. Robert Thornton war dort sein Gegner, welcher allerdings zu keiner Sekunde den Glauben an sich und seine Qualitäten verlor. Es entwickelte sich ein echter Kampf, welchen am Ende tatsächlich Thornton für sich entschied. Michael verlor mit 4:5. Die Niederlage stachelte Michael nur noch mehr an. Bei den European Darts Championship startete er mit einem 6:3 gegen Jeffrey De Zwaan ins Turnier und legte gegen Cristo Reyes mit 10:3 nach. Das 10:4 gegen Dave Chisnall und das 11:7 gegen Peter Wright führten den Niederländer ins Finale, wo Gary Anderson auf ihn wartete. Der Schotte führte schon mit 10:7, Michael aber kam zurück und gewann die Partie noch 11:10. Beim Grand Slam of Darts gab es ebenfalls nichts zu holen gegen „Mighty Mike“. Nach drei Siegen in der Gruppenphase gegen Kim Huybrechts, Steve West und Mark Oosterhuis, schlug er auch Steve Beaton, erneut Kim Huybrechts und Michael Smith deutlich, um ins Finale einzuziehen. Durch den fantastischen 16:13-Sieg im Endspiel hatte „MVG“ alle Major-Turniere der PDC gewonnen. Umso leichter fielen ihm die Siege beim World Series Finale gegen Peter Wright im Endspiel sowie der Titelgewinn bei den Players Championship Finals, wo er sich am Ende gegen Adrian Lewis durchsetzen konnte.
So ging van Gerwen als größter Favorit in die Weltmeisterschaft 15/16 und so präsentierte er sich auch zunächst. Doch schon in der ersten Runde hätte es beinahe eine Sensation gegeben. Nach einer 2:0 Führung für Michael fand der deutsche Qualifikant René Eidams in das Match und zwang „MVG“ in den Entscheidungssatz. Dort konnte sich der Niederländer dann doch durchsetzen und besiegte danach Darren Webster souverän mit 4:0. Im Achtelfinale traf van Gerwen dann auf den Altmeister Raymond van Barneveld. In einer sensationellen Partie ging es in den Entscheidungssatz, wo Barney am Ende 96 zum Match checkte und damit den Topfavoriten früh aus dem Turnier nahm.
Doch diese Niederlage machte „MVG“ in 2016 nur noch stärker. Es war ein Jahr, welches von einem anderen Spieler so noch nie gespielt wurde. Bei den Players Championship Turnieren fuhr Michael fünf Siege bei zehn Teilnahmen ein. Dazu stand er noch in drei weiteren Finales und kam jedes Mal mindestens in das Achtelfinale. Des Weiteren warf er während zwei solcher Events je einen 9-Darter. Noch dominanter zeigte sich van Gerwen auf der European Tour. Bei den ersten drei Turnieren ließ er seinen Gegnern keine Chance und entschied die Turniere im Finale gegen Daryl Gurney, Peter Wright und Dave Chisnall für sich. Im Halbfinale des European Matchplay musste er sich auf der Tour dann das erste Mal geschlagen geben. Er unterlag James Wade mit 2:6. Danach hatte MVG leicht den Faden verloren. In Wien schied er im Viertelfinale gegen Kyle Anderson (4:6) aus, bis er in Düsseldorf gegen Peter Wright und in Mülheim gegen Mensur Suljovic wieder in der Erfolgsspur war. Bei dem vorletzten Event in Sindelfingen konnte Michael erneut Snakebite im Finale besiegen, bis er bei dem letzten Turnier in Riesa überraschend im Achtelfinale gegen Daryl Gurney (4:6) in einer weltklasse Partie unterlag. So konnte der Niederländer sechs von insgesamt zehn Turnieren gewinnen. Das war zuvor niemandem gelungen.
Auch bei den Majorturnieren erschien „MVG“ schier unschlagbar. Direkt nach der WM gewann er das PDC Masters im Finale gegen Dave Chisnall (11:6). Doch zum Auftakt der Premier League war „Mighty Mike“ nicht zu 100 Prozent in Form. Er verlor sein Match gegen James Wade mit 4:7, bis er danach bei den nächsten fünf Spielen triumphierte. Erst an den nächsten drei Spieltagen gab Michael wieder Punkte ab. Er spielte Unentschieden gegen Taylor, Thornton und van Barneveld. In den restlichen Spielen gewann MVG alles bis auf ein weiteres Remis. So schloss er die Tabelle als Zweiter ab, schlug im Halbfinale Lewis mit 10:4 und entschied das Turnier im Finale souverän gegen Phil Taylor (11:3) für sich. Unglaublich sind die Ergebnisse bei den restlichen acht Majorturnieren vor der Weltmeisterschaft. Hier stand er jedes Mal im Finale und musste sich nur bei dem World Cup mit seinem Teampartner Raymond van Barneveld dem Team England (Phil Taylor und Adrian Lewis) mit 2:3 geschlagen geben. Und auch bei der ersten Auflage der Champions League of Darts unterlag er gegen Phil Taylor mit 5:11. Bei den UK Open warf Michael van Gerwen in der vierten Runde einen 9-Darter und zweimal das 170 Finish, bis er im Finale Peter Wright mit 11:4 bezwang. Auch bei dem World Matchplay traf Michael auf Phil Taylor. Hier konnte er ihn mit 18:10 im Finale schlagen und seinen vierten Majortitel des Jahres einfahren. Nach der Champions League, die oben beschrieben ist, folgten der World Grand Prix, die European Championships, der Grand Slam of Darts und die Players Championship Finals. Bei allen Turnieren konnte sich der Niederländer durchsetzen und schlug dafür Gary Anderson (5:2 Grand Prix), Mensur Suljovic (11:1 European Championships), James Wade (16:8 Grad Slam) und Dave Chisnall (11:3 Players Championship Finals). Somit war van Gerwen seit 23 Spielen bei Majorturnieren ungeschlagen und ging somit als haushoher Favorit in die Weltmeisterschaft 2016/2017. Hier bezwang er in der ersten Runde den Finnen Kim Viljanen mit 3:0 und spielt damit in der zweiten Runde gegen Cristo Reyes. Dieser war der erste größere Prüfstein für den Niederländer. Am Ende schlug er Reyes, welcher selbst einen 106er Average spielte, mit 4:2. Anschließend dominierte „MVG“ meist sehr hochklassige Partien. Darren Webster unterlag mit 1:4, Daryl Gurney im Viertelfinale mit 1:5. Im Halbfinale folgte das wohl beste Spiel der Weltmeisterschaft. Raymond van Barneveld verlor mit einem Average von 109 Punkten mit 2:6 gegen van Gerwen, welcher mit 114 Punkten im Schnitt einen neuen Rekord aufstellte. Somit kam es zu dem Finale der Nummer eins gegen die Nummer zwei. In einem guten Finale steckte sich „MVG“ seinen zweiten WM-Titel ein, indem er Gary Anderson mit 7:3 in den Sätzen besiegte.
Auch das Jahr 2017 startete für Michael van Gerwen ganz nach Plan, als er beim Masters seinen nächsten Major Titel einheimste. Er startete mit einem 10:6 gegen Simon Whitlock ins Turnier und legte im Viertelfinale einen 10:4-Erfolg über Mensur Suljovic nach. Durch das 11:5 gegen Adrian Lewis erreichte er das Endspiel, wo er in der Neuauflage des WM-Finals Gary Anderson mit 11:7 erneut bezwang. Beim vierten UK Open Qualifier gelang „MVG“ dann mal wieder etwas Unglaubliches. Der Niederländer spielte gegen Ryan Murray in der zweiten Runde ein unglaubliches Match in dem ihm beim 6:2-Erfolg gleich zwei 9-Darter in nur einem Spiel gelangen. Am Ende sollte er auch dieses Turnier gewinnen und sich für die UK Open Endrunde qualifizieren. Allerdings konnte er aufgrund von Rückenproblemen nicht teilnehmen und somit auch seinen Titel nicht verteidigen.
Dies gelang ihm jedoch in der Premier League. Nach einer starken Ligaphase in der er sich als Tabellenerster mal wieder standesgemäß für das Halbfinale qualifizierte, verlor er letztlich nur zwei Spiele, stellte aber zuvor noch einen neuen Rekord auf. So war „Mighty Mike“ letztlich 44 Spiele in Folge vor TV-Kameras ungeschlagen geblieben. Im Halbfinale der Premier League traf Michael erneut auf Gary Anderson. In einem sehr engen Spiel reichten kleinste Fehler für die Entscheidung, die am Ende mit 10:7 für van Gerwen ausfiel. Im Endspiel bekam er es dann mit Peter Wright zu tun, der ihn auf der European Tour unter anderem eine 0:6-Pleite in einem Finale zufügte. Auch hier stand Michael am Rande der Niederlage, überlebte jedoch sechs Matchdarts seines Gegners und sicherte sich so am Ende mit einem 11:10-Erfolg doch noch die Trophäe. Beim World Cup of Darts vertrat Michael zusammen mit Raymond van Barneveld die Niederlande. Nach einem 5:1 gegen starke Tschechen und dem knappen 2:1 gegen die USA, trafen sie auf Deutschland. Dort lag Michael mit 0:2 gegen Martin Schindler zurück, drehte die Partie aber noch stark auf 4:2. Weil van Barneveld gegen Max Hopp verlor, musste die Entscheidung im Doppel fallen. Dort waren die Niederländer am Ende souverän und siegten 4:1. Souverän waren sie auch im Halbfinale gegen England, als sie auch dank eines 4:3-Sieges van Gerwens über Adrian Lewis mit 2:0 gewannen. Im Endspiel bezwangen sie Wales mit 3:1 und wurden damit Turniersieger. Nach zwei Siegen auf der European Tour im Juni ging Michael van Gerwen erneut als Top-Favorit in das World Matchplay 2017, wo er seinen Titel erneut verteidigen wollte.
Dies sollte ihm jedoch nicht gelingen. Nach gutem Start mit deutlichen Siegen über Stephen Bunting und Simon Whitlock unterlag er im Viertelfinale Phil Taylor deutlich mit 6:16. Im Vorfeld kam es hierbei zu Kritik vom Rekordweltmeister, weil „MVG“ in einer Pause seines Matches mit Whitlock eine SMS an seinen Freund Vincent van der Voort geschickt haben sollte, was als respektlos aufgefasst wurde. In dieser Zeit schien er mit den Gedanken auch woanders gewesen zu sein, denn seine Frau Daphne erwartete sein erstes Kind und so lief es auch bei der Champions League alles andere als rosig. Nach einem 5:10 gegen Raymond van Barneveld konnte er zwar Adrian Lewis 10:4 bezwingen, schied durch die 9:10-Pleite gegen Phil Taylor allerdings trotzdem als Gruppendritter vorzeitig aus. Auch beim World Grand Prix wurde er kalt erwischt, als er sich John Henderson in der ersten Runde mit 1:2 geschlagen geben musste. Spätestens damit wurde er wohl auf den Teppich zurückgeholt und legte eine brillante Siegesserie hin. Angefangen mit einem 6:2 gegen Jan Dekker gewann er bei der Europameisterschaft auch gegen Ian White, Simon Whitlock und Kyle Anderson um ins Endspiel einzuziehen. Dort schlug er Rob Cross mit 11:7 und verteidigte seinen Titel. Titelverteidigung war auch das Motto in den folgenden Wochen. Beim World Series of Darts Finale gelang ihm durch Erfolge über Max Hopp, Rob Cross, Daryl Gurney und im Endspiel Gary Anderson selbiges. Beim Grand Slam gewann er zum Auftakt mit 5:1 gegen Ross Montgomery und überlebte Matchdarts gegen Rob Cross um sich noch 5:4 durchzusetzen. Den Gruppensieg tütete er mit dem 5:2 gegen Joe Murnan ein. Nach einem klaren 10:3 gegen Steve Lennon im Achtelfinale, brauchte er im Viertelfinale gute Nerven und Geduld um Rob Cross letztlich mit 16:13 nach Hause zu schicken. Gegen Phil Taylor holte er sich einen relativ klaren 16:8-Sieg, ehe er den Grand Slam mit einem 16:12 über Peter Wright erneut gewinnen konnte. Die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft ging ebenfalls an „Mighty Mike“. Er bezwang auf dem Weg ins Endspiel der Players Championship Finals Paul Nicholson, Steve West, Darren Webster, Jan Dekker und Justin Pipe. Im Finale traf er auf Überraschungsmann Johnny Clayton, verpasste diesem mit dem 11:2 aber eine Lehrstunde.
Die Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft war das große Ziel von Michael van Gerwen, welchem er alles unterordnete. Er startete mit einem 3:1 gegen Landsmann Christian Kist ins Turnier und legte beim 4:0 gegen James Wilson nach, bei dem er nicht ein einziges Leg abgab. Trotz einer starken Aufholjagd ließ er auch Gerwyn Price seinen Traum nicht gefährden und so siegte „MVG“ mit 4:2. Durch einen 5:4-Sieg gegen Raymond van Barneveld stand er dann im Halbfinale und bekam es mit Rob Cross zu tun. In einer äußerst spannenden Partie vergab Michael einige Matchdarts und im Sudden Death Leg auch ein 108’er Finish. So unterlag van Gerwen mit 5:6 und schied aus. Dass er sich davon gut erholt hatte zeigte er aber schon beim Masters 2018, als er Kim Huybrechts und James Wade sehr locker besiegte und auch im Halbfinale gegen Gary Anderson die Nerven behielt, sich 11:5 durchsetzte. Das Finale gewann er nach 5:8-Rückstand mit 11:9 gegen Raymond van Barneveld und holte sich so zum vierten Mal in Serie den Titel.
Ganz anders lief es bei den UK Open. Dort startete Michael gegen seinen Landsmann Jeffrey de Zwaan ins Turnier, verlor die Partie vor fast leeren Rängen jedoch mit 8:10 und schied direkt aus. Von dieser Schlappe erholte sich der Niederländer aber problemlos. Er konnte die Premier League auf dem ersten Platz abschließen, gewann sein Halbfinale gegen Rob Cross mit 10:6 und holte sich gegen Michael Smith dank eines 11:4-Sieges den Titel. Erst im Viertelfinale verlor das Team Niederlande um Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld ein Leg, ausgerechnet gegen Martin Schindler aus Deutschland. Ein Match verloren sie erst im Endspiel gegen Schottland, doch am Turniersieg änderte das nichts mehr. Beim European Tour Event in Hamburg beendete Michael dann auch einen 5 Jahre und genau einen Tag andauernden Fluch. Er warf dort einen 9-Darter gegen Ryan Joyce, worauf sich Fans bei dieser Turnierserie lange sehnten. Außerdem gewann er das Turnier am Ende auch mal wieder deutlich. Weniger erfreulich war dann Michaels Aufeinandertreffen mit Jeffrey de Zwaan. Wie schon bei den UK Open traf Michael auch beim World Matchplay wieder in seinem ersten Spiel auf Jeffrey. Und wieder unterlag Michael, dieses Mal sogar mit 6:10. Dafür konnte sich „MVG“ beim World Grand Prix wieder freuen. Nachdem er Steve Lennon und Darren Webster ohne Satzverlust aus dem Turnier geworfen hatte, gewann er auch noch gegen Dave Chisnall und Daryl Gurney um ins Endspiel einzuziehen. Dort bezwang er Peter Wright mit 5:2 und sicherte sich auch hier den Titel.
Es folgte eine sehr ungewöhnliche Phase für van Gerwen, der vier Major Turniere in Folge keinen Titelgewinn feiern konnte. Bei der Europameisterschaft scheiterte er im Achtelfinale mit 7:10 an Steve West, beim World Series Finale reichte es für das Viertelfinale wo er gegen Raymond van Barneveld mit 8:10 verlor, im Grand Slam Halbfinale verlor er gegen Gary Anderson 12:16 und im Endspiel des Players Championship Finals unterlag Michael Daryl Gurney mit 9:11. Dafür war die Weltmeisterschaft 2019 wieder ganz nach dem Geschmack von Michael van Gerwen. Nach dem 3:1 zum Start gegen Alan Tabern schlug er auch Max Hopp, Adrian Lewis und Ryan Joyce um ins Halbfinale einzuziehen. Dort hatte er mit Gary Anderson seine vermeintlich schwierigste Aufgabe vor der Bruste, löste diese aber brillant mit einem 6:1-Erfolg. Im Endspiel gegen Michael Smith ließ er dann ebenfalls nichts anbrennen und krönte sich mit dem 7:3-Erfolg zum dreifachen Weltmeister. Den Schwung nahm er auch mit ins neue Jahr, wo er sich den Sieg beim Masters schnappte und im zweiten sowie dritten Players Championship Event jeweils einen 9-Darter warf sowie das erste und dritte Turnier der Serie gewann. Es folgte eine überraschende 6:10 Niederlage in der ersten Runde der UK Open, dafür setzte sich der Niederländer beim ersten European Tour-Turnier gegen Mervyn King, Jermaine Wattimena, Gerwyn Price, Mensur Suljovic und Rob Cross durch und sicherte sich damit den Wettbewewerb. Im zweiten Turnier folgte zwar direkt das Aus gegen Keegen Brown, er siegte im Anschluss dennoch in den nächsten drei European Tour-Events, indem er in den jeweiligen Finalspielen gegen Simon Whitlock und zweimal gegen Ian White gewann.
Auch in der Premier League lief es wieder gut. Mit sechs Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen in der ersten Phase sowie vier Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage in der zweiten Phase ging es für van Gerwen in die Play-Offs, wo er zunächst Daryl Gurney mit 10:7 bezwang und sich gegen Rob Cross im Finale mit einem 11:5-Erfolg den Titel sicherte. Auf der European Tour verlor er anschließend ein enges Finale mit 7:8 gegen Ian White, ehe es für Michael van Gerwen erstmalig im Duo mit Jermaine Wattimena in den World Cup ging. Zunächst entschieden die beiden ihre Spiele gegen die Teams aus Spanien, Polen und Kanada für sich, bevor im Halbfinale das Ende gegen das Überraschungsdoppel aus Irland kam.
Beim World Matchplay musste van Gerwen nach einem 10:6 Auftaktsieg gegen Steve Beaton eine frühe 11:13-Niederlage in der zweiten Runde gegen Glen Durrant hinnehmen. Dies hielt „MVG“ aber nicht davon ab bei den Melbourne und den New Zealand Darts Masters zwei Turniersiege auf der Ozeanien-Sommer-Tour einzufahren. Gestärkt aus der Sommerpause erreichte er weitere zwei Finals in European Tour-Turnieren, musste diese allerdings beide mit 7:8 gegen Mensur Suljovic und mit 5:8 gegen Joe Cullen abgeben.
Pünktlich zur heißen Phase des Jahres fand sich van Gerwen in Topform am Oche wieder. Beim Grand Slam bezwang er zunächst Jamie Hughes mit 2:1 und Jeffrey de Zwaan mit 3:0, ehe er auch mit Mervyn King (3:1) und Chris Dobey (4:0) keine Probleme hatte. Im Finale gelang dem Niederländer ein 5:2-Erfolg gegen Dave Chisnall und damit der nächste Titel. In der Champions League war van Gerwen nicht zu stoppen. Seine Gruppenspiele bestritt er gegen James Wade, Michael Smith und Gary Anderson allesamt erfolgreich und bezwang anschließend auch Gerwyn Price (11:10) und Peter Wright (11:10) im Halbfinale und Finale.
Ein frühes Aus folgte dafür bei der Europameisterschaft, wo „MVG“ schon nach der ersten Runde durch eine 5:6 Niederlage gegen Ross Smith die Koffer packen konnte. Wie gewohnt lief es wieder bei den World Series Finals. Siege gegen Gerwyn Price (6:5), Jonny Clayton (10:6), Mensur Suljovic (11:4) und Danny Noppert (11:2) führten ihn zum Titel, bevor er beim Grand Slam seine Gruppe ohne Probleme dominierte, Ian White und Adrian Lewis bezwang und erst im Halbfinale mit einer 12:16-Niederlage gegen Gerwyn Price die Segel streichen musste.
Bei der Generalprobe vor der WM sollte es noch einen weiteren Titel geben. Van Gerwen schlug im Rahmen der Players Championship Finals Luke Humphries, Adrian Lewis, James Wade, Mervyn King, Ian White und im Finale Gerwyn Price. Als Topfavorit auf den Titel startete er in die Weltmeisterschaft 2020. Zunächst gewann er seine Spiele gegen Jelle Klaasen (3:1), Ricky Evans (4:0) und Stephen Bunting (4:0). Im Viertelfinale wartete dann der Überraschungsspieler Darius Labanauskas. Aber auch dem Litauen lies van Gerwen bei einem 5:2-Erfolg keine Chance. Im Halbfinale bezwang der Niederländer Nathan Apsinall mit 6:3, sodass er im Finale auf Peter Wright traf. Der Schotte spielte eine tolle Partie, nutzte jede Lücke, die Michael van Gerwen ihm ermöglichte, und somit verlor „Mighty Mike“ das WM-Finale mit 3:7 in den Sätzen.
Michael van Gerwen wechselte nach der Darts-WM 2020 zu Winmau und wirft nun mit neuen Darts.
3D-Grafik © Darts1.de
Kurz nach dem Ende der Weltmeisterschaft 2020 verkündete Michael van Gerwen seinen Wechsel zum Ausrüster Winmau. Infolgedessen begann eine wilde Phase der Dartswechsel und des Ausprobierens. Dies machte sich auch in den Leistungen des Niederländers bemerkbar, und nach fünf Jahren in Folge mit dem Titel verlor er in der ersten Runde des Masters mit 6:10 gegen Jonny Clayton. Auch auf der Pro Tour lief es zunächst nicht rund. In den ersten acht Turnieren standen oft ein frühes Ausscheiden und nur „zwei“ Finalteilnahmen zu Buche. Im ersten European Tour-Event gewann van Gerwen zwar zunächst mit 6:3 gegen Mike De Decker, verlor dann aber schon früh mit 5:6 gegen Michael Smith. Aus dem Nichts spielte sich „MVG“ anschließend bei der UK Open in das Finale. Auf dem Weg dorthin bezwang er Nathan Aspinall (10:8), Jason Lowe (10:9), James Wade (10:4), Rob Cross (10:4) und Daryl Gurney (11:3). In einem spannenden Finale behielt der er einen kühlen Kopf und konnte sich mit 11:9 gegen Gerwyn Price durchsetzen und seinen ersten Turniersieg im Jahr 2020 einfahren.
Mit der Corona-Pandemie erfolgte ein einschneidendes Ereignis und ein viermonatiger Stillstand auf dem Circuit. In der Premier League stand van Gerwen zu diesem Zeitpunkt mit fünf Siegen und einer Niederlage an der Tabellenspitze. Die erzwungene freie Zeit schien der Niederländer gut genutzt zu haben, bei dem Comeback im Rahmen eines Players Championship-Turniers legte er seinen ersten Pro Tour-Titel 2020 nach und gewann zwei Tage später den nächsten Wettbewerb. Beim World Matchplay folgte allerdings wieder ein unkonstanteres Event. Nach einem 10:7-Erfolg gegen Brendan Dolan musste sich „MVG“ schon in der zweiten Runde gegen Simon Whitlock mit 4:11 geschlagen geben. Und dieser Whitlock sollte für ihn zum Fluch des Jahres werden. Sowohl im Viertelfinale des World Grand Prix als auch im Viertelfinale des Grand Slam of Darts unterlag der Niederländer dem Australier und schied in beiden Turnieren unter den Letzten Acht aus. Nachdem die Premier League fortgesetzt wurde, gelang „Mighty Mike“ dort nicht mehr viel Gutes. So verlor er fünf von den verbliebenen zehn Partien und spielte noch einmal Unentschieden was dafür sorgte, dass er die Play-Offs zum ersten Mal verpasste. Auch bei den restlichen Major-Turnieren lief es nicht wie gewohnt. Bei den World Series Finals musste er eine Auftaktpleite gegen Glen Durrant (4:6) hinnehmen und bei der Europameisterschaft war nach einem 6:1-Sieg gegen Darius Labanauskas bereits in der zweiten Runde gegen Ian White (4:10) Endstation.
Beim World Cup trat van Gerwen im Jahr 2020 mit Danny Noppert an. Zunächst gelangen den beiden Siege über das brasilianische und das spanische Team, sodass es zu einem Viertelfinale gegen Deutschland kam. Michael van Gerwen konnte zwar seine Partie gegen Max Hopp gewinnen, Noppert verlor allerdings gegen Clemens, sodass ein Doppel-Showdown gespielt wurde. Hier setzte sich das deutsche Team mit 3:4 durch, und die Niederländer scheiterten im Viertelfinale.
Wie im Märchen, meldete sich van Gerwen aber pünktlich zum letzten Turnier vor der Weltmeisterschaft zurück. Bei den Players Championship Finals gelangen ihm zunächst Erfolge gegen Darius Labanauskas (6:3) und Jonny Clayton (6:4), eher er auch seine Landsmänner Jeffrey de Zwaan (10:7) und Dirk van Duijvenbode (10:5) bezwingen konnte. Im Halbfinale kam es dann zum Duell mit Gerwyn Price, welches „MVG“ mit 11:8 für sich entschied und im Finale auf einen starken Mervyn King traf. Auf Augenhöhe duellierten sich die beiden in einem packenden Spiel, wo der Niederländer im Decider die Nase vorne hatte und sich mit einem 11:10-Erfolg seinen zweiten Major-Titel 2020 sicherte.
Die Weltmeisterschaft 2021 zeigte, wie sehr die Weltspitze im Darts zusammengerückt ist. Zwar gewann van Gerwen zunächst seine Spiele gegen Ryan Murray (3:1) und Ricky Evans (4:0) souverän, musste dann aber im Achtelfinale gegen Joe Cullen ordentlich kämpfen. Am Ende setzte sich der Niederländer noch mit 4:3 durch, musste dann aber eine der schmerzhaftesten Niederlagen seiner Karriere im Viertelfinale der WM hinnehmen. Dave Chisnall spielte Darts von einem anderen Stern und verpasste „MVG“ einen 0:5-Whitewash, sodass dieser etwas angeschlagen in das Jahr 2021 taumelte.
Dort bekam er es in der ersten Runde des Masters erneut mit Jonny Clayton zu tun, und wieder unterlag der Niederländer. Dieses Mal mit 9:10. Das aktuelle Jahr läuft für van Gerwen alles andere als nach Maß. Zwar erreichte er nach Siegen über Scott Mitchell (10:8), Mensur Suljovic (10:4), Jose de Sousa (10:9) und Krzysztof Ratajski (10:7) das Halbfinale der UK Open, unterlag dort aber einem guten Luke Humphries mit 5:11. Auch in der Premier League konnte er keinen Titel einfahren. Im Gegensatz zum Vorjahr qualifizierte er sich wieder für die Play-Offs, verlor im Halbfinale dann aber gegen den späteren Sieger Jonny Clayton mit 8:10.
Die Dominanz van Gerwens existiert nicht mehr in der Art wie vor einigen Jahren. Dies spiegelt sich auch in seinen Ergebnissen auf der Pro Tour wider. In 16 Turnieren gelang ihm zweimal das Erreichen des Endspiels und ein Halbfinale. Dafür warf er beim World Matchplay zuletzt wieder etwas stärker. Er bezwang Damon Heta mit 10:7 und anschließend Ian White mit 11:8. Im Viertelfinale schlug er Nathan Aspinall mit 11:9, bevor er im Halbfinale auf Peter Wright traf, der einen 110er Average zeigte, und van Gerwen demnach mit 10:17 ausschied. Im September 2021 hat der Niederländer somit noch kein Turnier in diesem Jahr gewonnen.
Michael van Gerwen ist neben Phil Taylor, Adrian Lewis, Raymond van Barneveld, Gary Anderson und James Wade einer der sechs PDC Top Guns, die nach folgenden Kriterien ausgewählt wurden
- mindestens zwei PDC-Majorturniere gewonnen
- mindestens zwei weitere Male das Finale
eines PDC-Majorturniers erreicht - mindestens zwei weitere Male das Halbfinale
eines PDC-Majorturniers erreicht - insgesamt mindestens zehn Turniersiege
auf der Pro Tour verbucht
Aufgrund dieser Leistung haben wir eine Statistik mit Karriereverlauf, Erfolgsbilanz und eine Übersicht aller Majorfinals für Michael van Gerwen erstellt.
▶ Michael van Gerwen Karriere (PDF, 1.002 kB)