Premier League 2025: Dritter Tagessieg mitsamt Neun-Darter – mehr Style geht nicht!

Sinnbildlich schlüpfte Gerwyn Price letzte Woche in sämtliche Rollen, die Nottingham ausmachen: Robin Hood, Little John, Sheriff und Richard Löwenherz – sie formen den abenteuerlichen Stoff, aus dem Helden geboren werden und am sechsten Premier League Spieltag war es der „Iceman“ höchstpersönlich, der weiter an seinem Legendenstatus zimmerte. Im Viertelfinale musste er noch die eine oder andere Doppelschwäche überwinden, hier bot ihm Stephen Bunting gehörig Paroli. Michael van Gerwen, der es zuvor verstand, Nathan Aspinall eine kampfbetonte Auftaktniederlage beizubringen, hatte Gerwyn Price in der Folgerunde rein gar nichts mehr entgegenzusetzen. Im anschließenden Finale gewann man dann zunehmend den Eindruck, dass es Gerwyn Price mittlerweile sehr wohl geschafft hat, sich sukzessive in den Kopf des Ausnahmetalents Luke Littler hineinzuspielen. Dass er ein Angstgegner sein könnte, wird von beiden weiterhin verneint, die Ergebnisse sprechen allerdings eine andere Sprache. Gerwyn Price konnte die letzten sechs Auseinandersetzungen für sich entscheiden. Das letzte Mal, dass Luke Littler aus besagter Begegnung siegreich hervorgegangen ist, liegt etwa elf Monate zurück. Zuletzt bezwang er den Waliser am 25. April 2024, dem 13. Abend der Premier League Ausgabe 2024. Mit dem neuerlichen Triumph über Luke Littler sicherte sich Gerwyn Price letzten Donnerstag den Tagessieg, was bedeutete, dass er inzwischen – ebenso wie die beiden Lukes (Humphries und Littler) – nunmehr zwei Tageserfolge auf seinem Konto verbucht hat und in der Tabelle wieder bis auf Platz Drei vorrückte. Auch an der Tabellenspitze hatte es einen Führungswechsel gegeben. Nachdem Luke Humphries – über die Dauer der ersten fünf Spieltage hinweggesehen – unangefochten Position Eins innehatte, übernahm zwischenzeitlich Luke Littler die Tabellenführung, wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung. Die dafür notwendigen Zähler hatte er sich letzte Woche mit Siegen über Luke Humphries (Viertelfinale) und Rob Cross (Halbfinale) geholt. Luke Humphries konnte dementsprechend nicht punkten, während sich Rob Cross zuvor zumindest noch gegen Chris Dobey durchgesetzt hatte.

Hildesheim entpuppte sich spätestens am zweiten Turniertag als Festival der Deutschen

Zu den dieswöchigen Players Championship-Events, die in Hildesheim stattfanden, war lediglich Michael van Gerwen angereist, die anderen sieben PL-Teilnehmer haben hier ausgesetzt. Allerdings musste der dreifache Weltmeister und siebenfache Premier League-Rekordchampion dort die nächste ernüchternde Niederlage verkraften, bei der Players Championship 7 schied er bereits in der Runde der letzten 128 aus. Und es war in der Tat ein Deutscher, der „Mighty Mike“ nach Hause schickte, Niko Springer gelang hier der 6:3-Erfolg über den erfolgsverwöhnten Niederländer. Dem 24-jährigen Mainzer genügte ein durchschnittlicher Drei-Dart-Average (88,94), den der haushoch favorisierte Michael van Gerwen überraschenderweise nur äußerst geringfügig zu überbieten wusste, er wies im Durchschnitt 89,91 Punkte auf. Niko Springer profitierte von seinem weitaus besseren Timing und vermochte es obendrein, die Checkout-Chancen effektiver zu nutzen. Trotz niedrigerem Average erarbeitete er sich mehr Möglichkeiten auf Doppel, insgesamt waren es 17 Gelegenheiten, von denen er sechs verwandelte, was ihm eine Checkout-Quote von 35,3% einbrachte. Michael van Gerwen hatte sich hingegen lediglich 15 Chancen auf den möglichen Ausstieg erspielt und davon gerade mal drei in den Leggewinn umgemünzt, woraus nicht mehr als eine 20 prozentige Erfolgsquote beim Checkout resultierte. Mit dem Sieg über Michael van Gerwen hatte Niko Springer das Ende der Fahnenstange jedoch noch lange nicht erreicht. In den Folgerunden fertigte er zunächst William Borland aus Schottland (mit 6:3) ab und anschließend zwang er den gebürtigen Londoner, Cameron Crabtree, der ebenso wie Niko Springer, erst seit diesem Jahr im Besitz der Tour Card ist, in den Decider, den der Deutsche schlussendlich für sich entschied (6:5). Erst im Achtelfinale wurde Niko Springer von einem anderen Niederländer gestoppt, Dirk van Duijvenbode fügte ihm hier die umkämpfte 6:4-Niederlage zu. Ein weiterer Blick durch die Brille mit der schwarz-rot-goldenen Fassung verrät, dass fünf der zahlreich gestarteten Deutschen die Last-128-Stage nicht überstanden haben, wobei das zwangsläufige Erstrundenaus mindestens eines heimischen Vertreters von Haus aus vorprogrammiert und somit unumgängliche Fügung war. Denn bereits zum Auftakt kam es zum rein deutschen Duell: Kai Gotthardt versus Tim Wolters. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen über die volle Distanz, bei dem Tim Wolters letztlich den Decider für sich entschied, 6:5. Mensur Suljovic überrollte Maximilian Czerwinski regelrecht und erteilte ihm mit dem „Whitewash“ (6:0) die Höchststrafe und auch Leon Weber war chancenlos gegen Mickey Mansell (6:1). Des Weiteren unterlag Dominik Grüllich (mit 4:6) dem amtierenden PDC-Juniorenweltmeister Gian van Veen und auch Florian Hempel musste einen Niederländer vor sich anerkennen, da er das Entscheidungsleg gegen Richard Veenstra aus der Hand gab, (6:5), womit das Ausscheiden des fünften deutschen Teilnehmers in Runde Eins besiegelt war. Zumindest unter die letzten 32 schaffte es an diesem Tag Max Hopp, nachdem er zu Beginn den BDO-Weltmeister von 2006, Jelle Klaasen (mit 6:3) aus dem Turnier geworfen und anschließend Andrew Gilding mit 6:3 bezwungen hatte. Erst in der nachfolgenden Runde (Last 32) kassierte Max Hopp dann einen „Whitewash“ von Daryl Gurney (6:0). Bereits in der Runde der letzten 64 schieden die übrigen Deutschen aus: Martin Schindler behielt in seinem Auftaktduell die Oberhand über den Engländer Bradley Brooks, (6:5), fand anschließend aber kein Mittel gegen den jungen „Dude“ aus Brighton, Tavis Dudeney, der ihn mit 6:3 vom Oche fegte. Ähnlich erging es Ricardo Pietreczko, der sich in der Begegnung mit Kim Huybrechts die Butter zunächst nicht vom Brot nehmen ließ, 6:3, gegen Richard Veenstra war der gebürtige Berliner jedoch komplett chancenlos und musste eine deftige 1:6-Niederlage verkraften. Lukas Wenig konnte sich zum Auftakt (mit 6:2) gegen den Niederländer Gilbert van der Meijden durchsetzen, verlor allerdings im Anschluss sein Duell (mit 4:6) gegen Martijn Dragt, ebenfalls aus den Niederlanden. Gabriel Clemens hatte in der ersten Runde den Nordiren Kevin Burness besiegt, (6:3), bevor er sich anschließend Cameron Crabtree im Decider ergeben musste, 6:5. Nochmals zur Erinnerung: Crabtree begab sich auch eine Runde später über die volle Distanz, hier war es jedoch der deutsche Niko Springer, der das entscheidende elfte Leg an Land zog. Der Dominik Grüllich-Bezwinger Gian van Veen, der bei der Players Championship 6 übrigens den ersten PDC Ranking Title seiner Karriere ergattern konnte, sorgte für das Aus eines weiteren Deutschen. In der Runde der letzten 64 bügelte der 22-jährige Niederländer Tim Wolters mit 6:1, der seinerseits ja Landsmann Kai Gotthardt aus dem Turnier geworfen hatte. Einen ganz besonderen Meilenstein konnte bei diesem Floor Event übrigens Gary Anderson setzen. Im Finale schlug er Adam Lipscombe mit 8:3, doch damit gewann er nicht einfach nur das Turnier, sondern im Zuge dessen auch den insgesamt 30. Players Championship Titel seiner glorreichen Laufbahn. Der Schotte betonte im Anschluss, wie überglücklich er sei, nachdem er die letzten Monate für sich als äußerst hart empfunden hatte. Wobei er Darts generell genieße, doch manchmal spiele der Körper einfach nicht mehr mit und das mache ihm zu schaffen. Seit Dezember hätte Gary Anderson zu kämpfen gehabt, umso mehr erfreute ihn dieser Titelgewinn. „I started off iffy today, but picked up throughout the day, so I am over the moon.” Das war allerdings nicht das einzige Glanzstück von außergewöhnlicher Bedeutung an diesem Montag: obendrein regnete es beim siebten Players Championship Event mehrere Neun-Darter: mit Ryan Searle, Dirk van Duijvenbode und William O'Connor konnten an ein und demselben Tag gleich drei Akteure mit dem perfekten Spiel aufwarten. Nachdem der einzige Premier League-Protagonist bereits in der ersten Runde rausgeflogen war, ging Michael van Gerwen am Dienstag erst gar nicht mehr an den Start. Trotzdem lohnt es sich, auch die Players Championship 8 näher unter die Lupe zu nehmen, denn erst hier begannen die eigentlichen deutschen Darts-Festspiele. Dabei hatte der Tag diesmal gar mit sechs deutschen Niederlagen begonnen, wobei das vorzeitige Turnier-Aus keineswegs bei allen ein „Verloren auf ganzer Linie“ darstellte. Maximilian Czerwinski unterlag gleich zu Beginn Danny Noppert mit 2:6, Ricky Evans frühstückte Tim Wolters, 6:1, Bradley Brooks ließ Dominik Grüllich mit 6:3 hinter sich und Thomas Lovely rang Ricardo Pietreczko nieder, 6:4. Auch für Leon Weber war früh Schluss, er kassierte eine 2:6-Niederlage. Allerdings kam hier trotz alledem ein Deutscher in die nächste Runde, denn Webers Bezwinger war sein Landsmann Gabriel Clemens.

Viel von Wenig – nur am Ende nutzte es Wenig leider wenig

Der einheimische Vertreter, der beim Hildesheimer Publikum – trotz Erstrundenaus – euphorische Jubelstürme auslöste, war Lukas Wenig. Als er gegen Dom Taylor mit 2:3 zurücklag, servierte der 30-jährige Marburger drei Aufnahmen mit jeweils 180, 180 und 141 gelöschten Zählern, d.h. er hatte 501 Punkte mit nur neun Würfen herausgenommen – der Neun-Darter war vollbracht. Alles in allem hatte Lukas Wenig (mit einem Drei-Dart-Average von 103) eine großartige Performance hingelegt, die letztendlich gegen Dom Taylor aber nicht reichte, der Engländer schlug ihn mit 6:4. Niko Springer feierte hingegen seinen nächsten brillanten Auftaktsieg, mit Michael Smith hatte er einmal mehr einen ehemaligen Weltmeister nach Hause geschickt, (6:3), nachdem er am Vortag bereits Michael van Gerwen den Weg zum Turnierausgang gewiesen hatte. In der darauffolgenden Runde schnappte sich Niko Springer den Decider gegen Matthew Dennant, 6:5. Anschließend war allerdings Schluss, Sebastian Bialecki besiegte Niko Springer in der Runde der letzten 32 mit 6:3. Auch Kai Gotthardt hatte zum Auftakt eine starke Leistung an den Tag gelegt, mit 6:4 rang er den Vizeeuropameister Jermaine Wattimena nieder. Danach kam es zum nächsten deutsch-deutschen Duell, an dem Kai Gotthardt beteiligt war, diesmal ging es gegen Max Hopp zur Sache. Hier behielt der 29-jährige Esslinger in jeder Phase des Spiels die Kontrolle und ließ seinen Landsmann (mit 6:2) schließlich souverän hinter sich. In der Round of 32 zwang Kai Gotthardt Nick Kenny in den Decider, doch den machte sich der Waliser zu eigen, die Auseinandersetzung endete mit 6:5 für Nick Kenny. Über Max Hopps Start bei der PC 8 ist alles gesagt, das heißt: fast alles. Ergänzend sei hinzugefügt, dass er bei seinem Erstrundenmatch einen anderen Waliser, nämlich Robert Owen, mit 6:5 bezwang. Auch für Florian Hempel lief es an diesem Tag nicht allzu weit, anfangs hatte er zwar Merwyn King fest im Griff, (6:2), aber im Anschluss (Last 64) beendete Damon Heta die Reise des Deutschen, 6:3. Den eigentlichen Freudentaumel von Hildesheim löste indes Deutschlands Nummer Eins aus, denn im Finale der Players Championship 8 deklassierte Martin Schindler Jeffrey de Graaf mit 8:1 und setzte sich somit die Krone auf. Nachdem der Deutsche in 2024 bereits die ersten zwei European Tour Titel in seine Vita eintragen konnte, hat er diesen Erfolgen nun also auch den ersten Triumph bei der Players Championship hinzugefügt. Nochmals zur Erinnerung, Max Hopp, der in 2018 die Players Championship 19 gewonnen hatte, war bis dahin der einzige deutsche Dartsprofi gewesen, dem das Kunststück eines PC-Turniersieges gelungen war. Auf dem Weg ins Finale hatte Martin Schindler zunächst einen unangefochtenen 6:3-Sieg über George Killington eingeheimst, bevor ihm in Runde Zwei (mit 100,57 im Average) in Sachen Durchschnitt sein höchster Tageswert gelang, der ihm zum 6:4 gegen Danny Lauby verhalf. In relativ komfortabler Manier fertigte der Strausberger anschließend Robert Grundy and Mensur Suljovic ab, in beiden Matches sicherte er sich jeweils ein souveränes 6:3. Nicht annähernd so entspannt gestalteten sich die darauffolgenden Runden. Hier lieferte sich Martin Schindler gleich zweimal hintereinander einen nervenzermürbenden Kampf auf Augenhöhe, beide Duelle führten über die volle Distanz. Zunächst war es Kevin Doets, gegen den „The Wall“ nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen die Ruhe bewahrte und den Decider an sich riss, 6:5. Im Halbfinale kam es zur nächsten aufregenden Nervenschlacht, wobei hier der Verlauf den Aspekt des Dramas gar noch bei weitem übertraf. Martin Schindler stand bereits haarscharf am Rande einer drohenden Niederlage, als sein Gegner zwei Matchdarts ausließ. Patrick Geeraets führte schon mit 6:3 und hatte zwei Möglichkeiten, mit der Double-16 das Finalticket zu ziehen, doch beide Pfeile landeten jenseits des anvisierten Doppelfeldes. Nachdem Martin Schindler die Matchdarts gegen sich überstanden hatte, kämpfte er sich mit beachtlicher Willensstärke ins Spiel zurück und holte sich vier Leggewinne in Folge. Im anschließenden Siegerinterview äußerte sich Martin Schindler wie folgt: „Alle Achtung vor Patrick, aber er hat nicht großartig gespielt und ich dachte nur, dass ich es besser kann. Ich müsste nur ein klein wenig drauflegen und das könnte dann vielleicht reichen.“ Es hat gereicht und Martin Schindler befand sich im Finale. Obgleich Jeffrey de Graaf – mit Siegen über Andy Baetens (6:1), Daryl Gurney (6:3), Berry van Peer (6:2), Ian White (6:3), Dylan Slevin (6:5) und Dom Taylor (7:4), wobei er gleich zum Auftakt gegen Andy Baetens gar einen Average von 103,04 aufwies, – bis dahin ein exzellentes Turnier gespielt hatte, machte Martin Schindler im Finale kurzen Prozess mit dem Kontrahenten. Der im hessischen Rodgau beheimatete 28-Jährige führte rasch mit 5:0, ohne signifikante Gegenwehr zu erfahren, bevor Jeffrey de Graaf, der hier sein insgesamt drittes Players Championship Endspiel absolvierte, den einzigen Ehrentreffer zu landen vermochte. Im Verlaufe der darauffolgenden drei Leggewinne nahm Martin Schindler auch noch das High Finish von 126 eliminierten Punkten heraus und seinen allerletzten Dart versenkte er in der Double-10, womit der Titelgewinn besiegelt war. Natürlich zeigte sich Martin Schindler danach hocherfreut: „Wenn ich ehrlich bin, habe ich heute nicht großartig gespielt, aber ich habe es geschafft, meine Matches zu gewinnen und ich nehme an, das ist das Wichtigste. Ich dachte immer, dass der erste Titel, den ich gewinnen würde, einer bei der Players Championship sei, aber dann waren da die zwei European Tour Siege. Ist mir egal, wie es zustande kam, ich bin einfach nur sehr glücklich, dass ich nun meinen dritten Titel gewonnen habe.“

Der Premier League-Tross ist mittlerweile in Wales gelandet, wer nimmt die Darts-Festung am River Taff ein?

Nach diesem – vor allem aus deutscher Sicht – hochemotionalen Floor-Event in Hildesheim, ging es nun also mit der Premier League weiter, hier stand der siebte Spieltag in Cardiff auf dem Programm. Die walisische Hauptstadt, die in der Originalsprache „Caerdydd“ heißt, liegt komplett im Süden des Landes und zwar an der Mündung des River Severn, der sich über eine Länge von sage und schreibe 354 km erstreckt und somit als längster Fluss Großbritanniens verzeichnet ist. Die Hafenstadt hat ihren Namen allerdings einem anderen Fluss zu verdanken, der durch Cardiff verläuft, nämlich dem River Taff, der gerade mal 64 km lang ist. „Caer Dydd“ bedeutet so viel wie: das „Fort am Taff“. Nicht wirklich ein Fort, dafür aber eine Mehrzweckhalle mit Kongresszentrum, ist die Utilita Arena Cardiff, die seit vielen Jahren u. a. als Austragungsort eines Premier League Darts Spieltags dient.

Gleich zu Beginn des Abends kam es zur Begegnung zwischen Chris Dobey und Stephen Bunting, die beiden Protagonisten zieren momentan gemeinsam das Ende der Tabelle. Wobei Chris Dobey zumindest schon mal ein Finale erreichen konnte und zwar am ersten Spieltag in Belfast, während Stephen Bunting immer noch auf seinen allerersten Sieg bei dieser Premier League Ausgabe wartet. Im Vorfeld gab sich er zuversichtlich: „Ich weiß, dass der Sieg kommen wird, es ist nur eine Frage der Zeit.“

Beim Fußball Ligapokal hatte Newcastle am Wochenende den FC Liverpool besiegt, hier standen sich der Newcastle-Fan Chris Dobey und der gebürtige Liverpooler Stephen Bunting gegenüber

Chris Dobey hatte das Ausbullen gewonnen, das 1:0 für ihn war lediglich Formsache. Im zweiten Durchgang präsentierte Stephen Bunting das erste Maximum der Partie, trotzdem gelang es seinem Kontrahenten, ihm den Anwurf hier abzunehmen, 2:0. „The Bullet“ revanchierte sich mit dem umgehenden Re-Break in Leg Drei und fand den Anschluss zum 1:2. Im vierten Durchgang taten sich beide schwer. Chris Dobey war von vorneherein extrem langsam unterwegs, legte dann aber im Endspurt zu. Mit der 112 als Set-up-Shot, bei der er zunächst nur in die einfache Fünf, anschließend aber ins Bullseye und in die Triple-19 traf, hatte er sich die 28 gestellt. Danach reichten ihm jedoch drei Versuche nicht aus, um den Restbetrag zu tilgen. Somit blieb Stephen Bunting ausreichend Zeit, um ein drittes Mal ans Oche zu treten und seinen insgesamt fünften Wurf auf ein Doppelfeld in den Leggewinn umzumünzen, 2:2. Double-Trouble bei beiden Spielern auch in Durchgang Fünf, aber diesmal mit umgekehrten Vorzeichen. Beim Versuch, die verbliebene 87 loszuwerden, verpasste Stephen Bunting das Bullseye und auch die nächsten drei Pfeile genügten nicht, um sich der restlichen 25 Zähler zu entledigen. Auch Chris Dobey musste viermal ein Doppel anvisieren, doch dann hatte er sein begonnenes Leg über die Ziellinie gerettet, 3:2. Das Checkout-Drama setzte sich in Durchgang Sechs fort, hier versäumte Stephen Bunting zwei Versuche auf die Double-16. Gleichzeitig mit Stephen Bunting war auch Chris Dobey auf der 86 gelandet und ebenso wie sein Gegner brachte auch er einen Dart in der Triple-18 unter, um danach zwei weitere Pfeile ins Aus zu bugsieren. Doch dann war Schluss mit Synchron-Darten, Chris Dobey navigierte seinen nächsten Wurf in die Double-16, womit er das Break zum 4:2 sicherstellte. Das siebte Leg begann Stephen Bunting – gegen den Anwurf – mit der 180 und auf der Zielgeraden hatte er die 105 als Vorbereitung zur Verfügung, aber dann wurde er die übriggebliebene 20 nicht quitt. Mit drei Würfen subtrahierte er gerade mal zehn Zähler und beim nächsten Gang ans Oche, traf er erst die einfache Fünf und verfehlte dann die große Eins. Stattdessen landete der Pfeil in der 19 – „No Score!“. Chris Dobey bekam eine weitere Möglichkeit, seinen Anwurf nach Hause zu bringen, traf die Double-8 und es hieß 5:2. Im achten Durchgang präsentierte Chris Dobey das bis dahin imposanteste Leg: 100 – 180 – 180 – 41, mit dem exzellenten 11-Darter hatte „Hollywood“ das Match in Style gedeckelt. 6:2 für Chris Dobey, Stephen Bunting weiterhin sieglos.

Chris Dobey 6:2 Stephen Bunting
90,27 Average 87,05
3 180s 4
62 High-Finish 52
0 100+ Checkouts 0
38% Finishing 12%

Wenn das entschlossene Comeback zum Erfolg führt

Als nächstes betraten Luke Humphries und Michael van Gerwen die Bühne der Utilita Arena in Cardiff. Luke Humphries hatte den ersten Anwurf und binnen weniger Augenaufschläge hatte der Weltmeister von 2024 auch schon die ersten drei Legs abgeräumt. Durchgang Eins holte sich „Cool Hand, Luke“ mit dem 12-Darter, inklusive High Finish: 100 – 100 – 180 – 121 (25, T20, D18), 1:0. 14 Treffer später stand es 2:0 für Luke Humphries und nur zwei Würfe mehr brauchte der Engländer in Durchgang Drei und es hieß 3:0. Ab dem vierten Leg war auch Michael van Gerwen im Spiel angekommen und hatte sofort die geeignete Antwort parat: 180 – 125 – 180 – 16, der 10-Darter gereichte ihm zum 1:3. Im fünften Durchgang hatte Luke Humphries den passenden Set-up-Shot (134) zur Hand, den insgesamt 13. Pfeil manövrierte er in die einfache 18 und den 14. in die Double-9, damit baute er seinen Vorsprung wieder aus, 4:1. Gegenüber hatte Michael van Gerwen mittlerweile endgültig in seinen Flow hineingefunden, im sechsten Leg schüttelte er den 11-Darter aus dem Ärmel: 180 – 140 – 135 – 46, 2:4. Im siebten Durchgang war der Niederländer mit 15 Treffern zur Stelle und war so auch wieder am Gegner dran, 3:4. Luke Humphries hatte sich zunehmend fahrlässige Fehler geleistet, die Unzufriedenheit mit der eigenen Performance war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Auch im achten Leg ließ der Weltranglistenerste auf Doppel aus, hier hatte er das 123er-Finish verpasst, was der Kontrahent mit dem Ausgleich bestrafte, 4:4. Im neunten Durchgang packte Michael van Gerwen den 13-Darter aus: 97 – 140 – 180 – 52 – 32, das war das neuerliche Break, damit ging „Mighty Mike“ zum ersten Mal in diesem Duell in Führung, 5:4. Michael van Gerwen war im zehnten Leg drauf und dran, das 124er-Finish herauszunehmen, scheiterte dann aber am Bullseye. Da Luke Humphries jedoch noch nicht in Reichweite eines Doppelfeldes war, bekam „MvG“ die nächste Gelegenheit, fegte die 25 Restpunkte vom Board und somit war der 6:4-Erfolg fix. Michael van Gerwen hatte also einen 0:3- respektive einen 1:4-Rückstand noch in den Sieg umwandeln können, Luke Humphries hingegen mit der dritten Viertelfinalniederlage in Folge. Beide mit einem Average über 100, Luke Humphries mit 101,93 und Michael van Gerwen mit 104,04 im Schnitt.

Michael van Gerwen 6:4 Luke Humphries
104,04 Average 101,93
4 180s 3
71 High-Finish 121
0 100+ Checkouts 1
55% Finishing 44%

Egal wie frohgemut Nathan Aspinall auftritt, Luke Littler lässt auch am heutigen Abend nicht mit sich spaßen

Dann waren Luke Littler und Nathan Aspinall an der Reihe. Luke Littler hatte das Ausbullen für sich entschieden, doch der Gegner hatte die ersten Chancen auf Doppel. Nathan Aspinall servierte sich in Leg Eins den perfekten Set-up-Shot (171), verschleuderte anschließend jedoch drei Break-Möglichkeiten. Statt in der Double-18 landeten alle drei Pfeile irgendwo im Nirgendwo, was dem Gegner erst erlaubte, den nächsten Wurf in der Double-20 unterzubringen, 1:0 für Luke Littler. Im zweiten Durchgang missglückte dem 18-Jährigen das Bullseye-Finish, womit er seinerseits den Kontrahenten einlud, dessen begonnenes Leg nach Hause zu bringen. Der brauchte ebenfalls etliche Versuche, fünf an der Zahl, dann war die Double-2 getroffen und Nathan Aspinall hatte ausgeglichen, 1:1. Im dritten Durchgang genügten dem 33-jährigen Engländer 14 Darts, um seinem Gegner den Anwurf abzunehmen, wobei er die 90 mit Treffern in der Triple-20 und in der Double-15 ausgecheckt hatte, plötzlich stand es 2:1 für Nathan Aspinall. Aber Luke Littler antwortete postwendend mit dem Re-Break: 180 – 140 – 45 – 96 – 40, der 13-Darter im vierten Leg bescherte ihm den Ausgleich, 2:2. Das 114er-Finish verpasste der Weltranglistenzweite im fünften Durchgang nur knapp, trotzdem ließ er sich den Leggewinn nicht entgehen und übernahm wieder die Führung, 3:2. Einen weiteren 13-Darter hielt Luke Littler im sechsten Durchgang in petto: 140 – 140 - 140 – 41 – 40, damit erhöhte er auf 4:2. Im siebten Leg gelang es Nathan Aspinall, sich ein letztes Mal aufzubäumen, er verkürzte nochmal auf 3:4. Dies war sogar ein Break gewesen, aber Luke Littler startete mit sechs perfekten Darts ins achte Leg. Letztendlich wurde es „nur“ der 12-Darter: 180 – 180 – 41 – 100, ausschlaggebend war jedoch in erster Linie, dass es das Re-Break zum 5:3 war. Auch im neunten Durchgang hatte Luke Littler den 12-Darter im Köcher: 100 – 140 – 180 – 81, der 6:3-Sieg war unter Dach und Fach. Luke Littler einmal mehr mit dem Average jenseits der 100er-Marke, er hatte durchschnittlich 102,21 Punkte ans Board gebracht, Nathan Aspinall war mit 88,73 im Schnitt kläglich untergangen.

Luke Littler 6:3 Nathan Aspinall
102,21 Average 88,73
6 180s 0
100 High-Finish 90
1 100+ Checkouts 0
50% Finishing 30%

Der „Big Fish“ entscheidet über Sieg und Niederlage

Dann wurde es richtig laut in der Halle, der Local Hero stand zum Einlauf bereit. Gerwyn Price ist dieses Jahr als einziger Waliser am Start, die Zuschauer in Cardiff waren komplett aus dem Häuschen. Die Erwartungen an den Tagessieger der letzten Woche waren riesengroß und vielleicht war es genau jener Druck, der auf ihm lastete, weswegen sich Gerwyn Price zu Anfang extrem schwer tat. Rob Cross hatte das Ausbullen gewonnen und zeigte zunächst ebenfalls kein Überflieger-Darts, nicht zu vergessen, dass er auch gegen das gesamte Publikum antrat. Trotz alledem holte sich Rob Cross die ersten drei Legs, wobei er mit den 15 Treffern im dritten Durchgang noch am ehesten zu überzeugen wusste, 3:0. Gerwyn Price benötigte im vierten Leg seinerseits nicht mehr als 15 Pfeile, dann war auch er auf der Leganzeigentafel gelandet, 1:3. Im fünften Durchgang hatte der „Iceman“ den 12-Darter zur Hand: 115 – 180 – 132 – 74, und verkürzte auf 2:3. Auch im sechsten Leg war Gerwyn Price hervorragend unterwegs, alles sprach dafür, dass er das eben errungene Break auch bestätigen könnte. Aufnahmen von 96, 100 und 162 gelöschten Zählern ließen ihm 143 Punkte Rest, doch das besagte High Finish verfehlte der Waliser um Haaresbreite. Statt der Double-16 traf er lediglich das einfache Segment, doch um auch die verbliebene 16 noch quitt zu werden, dafür sollte er keine Gelegenheit mehr bekommen. Denn auf der anderen Seite wusste sich Rob Cross mit dem spektakulären 11-Darter zu wehren: 140 – 121 – 180 – 60, was ihm zum sofortigen Re-Break verhalf, 4:2. Im siebten Durchgang nutzte auch der optimale Set-up-Shot (118) Gerwyn Price nichts, denn hier hatte Rob Cross gleich zweimal hintereinander das Maximum zur Verfügung: 43 – 180 – 180 – 58 – 40, der 13-Darter gereichte ihm zum 5:2. Gerwyn Price setzte abermals zu einem furiosen Comeback an und schnappte sich die nächsten drei Durchgänge. Wobei er Leg Neun in beeindruckender Manier mit nur 13 Würfen (140 – 99 – 128 – 94 – 40) vom Board wischte und im zehnten Durchgang die 88 – mit Treffern in der einfachen 18, in der 20 und im Bullseye – als Vorbereitung nutzte, um anschließend Tops herauszunehmen, womit der Ausgleich erzielt war. Gerwyn Price hatte einen 2:5-Rückstand aufgeholt und in ein 5:5 umgemünzt, somit hatte er den Decider erzwungen und die Halle stand Kopf. Rob Cross durfte das alles entscheidende elfte Leg beginnen, fand jedoch überhaupt nicht in sein Scoring hinein. Drei Aufnahmen ohne ein einziges Triple, dafür waren aber Treffer in der einfachen Eins und auch einer in der Fünf dabei. Erst beim vierten sowie beim fünften Gang ans Oche konnte Rob Cross zumindest einen Pfeil in der Triple-19 unterbringen, was ihm letztendlich 170 Rest ließ. Auf der anderen Seite war Gerwyn Price weitaus flotter unterwegs, obgleich er das Entscheidungsleg nicht begonnen hatte, bekam er die erste Chance, das Match zuzumachen. Doch beim Versuch des 115er-Finishs missglückte der Wurf auf die Double-18. Rob Cross warf derweil die Angelschnur aus und probierte, das zu diesem Zeitpunkt unmöglich scheinende möglich zu machen. Zwei Treffer in der Triple-20, jetzt fehlte nur noch das Bullseye. Und auch das verfehlte Rob Cross nicht, somit war der 6:5-Sieg perfekt. Der Lokalmatador mit einem Average von 97,1 und einer Checkout-Quote von 50%, aber selbst damit war er gegen Rob Cross machtlos gewesen, der zwar lediglich 89,4 Punkte im Schnitt aufwies und nur 40% im Doppel versenkte, doch der „Big Fish“ hatte hier den ganz großen Unterschied gemacht.

Rob Cross 6:5 Gerwyn Price
89,40 Average 97,10
3 180s 1
170 High-Finish 74
1 100+ Checkouts 0
40% Finishing 50%

„The winner of 157 PDC titles“

So kündigte John McDonald, der Master of Ceremonies, Michael van Gerwen an, der Niederländer bekam es im ersten Halbfinale des Abends mit Chris Dobey zu tun. Fünfmal schon hatte Michael van Gerwen in der laufenden Premier League Saison das Halbfinale erreicht, doch jedes Mal folgte auf ein bisweilen glamouröses, in jedem Fall aber überzeugendes Viertelfinalspiel ein schier desaströses Folgematch und die dementsprechende Niederlage. Nach dem eher kläglichen Auftritt in Hildesheim hatte Michael van Gerwen heute einiges gutzumachen und er zeigte sich kampfbereit, die Entschlossenheit war in seinem Gesicht abzulesen. Den ersten Durchgang, den Chris Dobey begonnen hatte, räumte Michael van Gerwen mit 15 Pfeilen ab, wobei er in die Wurfanzahl auch das High Finish, 112 (T18, 18, D20) integriert hatte, 1:0. Im zweiten Leg hielt der Niederländer den 13-Darter parat: 180 – 96 – 57 – 140 – 28, womit er das zuvor erzielte Break absicherte, 2:0. Lediglich zwei Würfe mehr brauchte „MvG“ in Durchgang Drei, da stand auch das 3:0 fest. Chris Dobey grätschte im vierten Durchgang mit dem verzweifelten 14-Darter dazwischen, doch mehr als jener eine Leggewinn war in diesem Halbfinale nicht drin für den 34-Jährigen aus Bedlington / Northumberland, 1:3. Denn schon im fünften Leg war Michael van Gerwen wieder am Zuge: 100 – 97 – 180 – 92 – 32, der 13-Darter bescherte ihm das 4:1. Relativ unspektakulär sicherte sich „Mighty Mike“ auch den Leggewinn in Durchgang Sechs, 5:1, bevor er im siebten Leg – dem Double-Trouble zum Trotze – den 6:1-Erfolg in trockene Tücher brachte. Nach fünf Halbfinalniederlagen hatte Michael van Gerwen also sein erstes Finale in der diesjährigen PL-Ausgabe erreicht.

Michael van Gerwen 6:1 Chris Dobey
91,53 Average 82,28
3 180s 1
112 High-Finish 52
1 100+ Checkouts 0
32% Finishing 33%

Und auch im zweiten Halbfinale machte einer mit dem anderen relativ kurzen Prozess

Das andere Halbfinale bestritten Luke Littler und Rob Cross. Rob Cross hatte das Ausbullen für sich entschieden, was Luke Littler aber nicht davon abhielt, sich gleich das erste Leg unter den Nagel zu reißen. Mit 15 Treffern hatte er seinem Gegner den Anwurf abgenommen und eilte mit 1:0 in Front. Im zweiten Durchgang konnte Luke Littler mit dem brillanten 12-Darter aufwarten: 180 – 86 – 140 – 95, schon stand es 2:0. Im Endspurt des dritten Legs fand sich Rob Cross auf dem Restbetrag von 70 Punkten wieder, navigierte seinen nächsten Wurf in die Triple-18 und einen weiteren ins Aus. Danach hätte er gerne die Double-8 getroffen, sein Pfeil verirrte sich jedoch in die Double-16 – „No Score!“. Auf der anderen Seite hatte Luke Littler äußerst knapp das 122er-Finish verpasst, was übrigblieb, waren 10 Punkte Rest. Auch beim nächsten Gang ans Oche wollte es ihm nicht gelingen, diese Summe mit drei Versuchen zu begleichen, diesmal blieben zwei Zähler stehen. Aber der Gegner gewährte ihm schließlich noch eine weitere Rückkehr ans Oche, bei der Luke Littler den Weg ins „Madhouse“ (Double-1) schlussendlich fand. Somit war der amtierende Premier League Champion auf 3:0 davongezogen, bevor er im vierten Durchgang gleich zweimal hintereinander die 180 auspackte. Doch jene zwei Maxima halfen in dem Fall tatsächlich nichts, denn gegenüber war Rob Cross mit sieben perfekten Darts ins Leg gestartet. Der achte Pfeil landete dann im einfachen 16er-Segment, alles in allem wurde es ein zufriedenstellender 11-Darter (180 – 180 – 93 – 48). Wichtig war für Rob Cross aber vor allem, dass dieser im Break zum 1:3 mündete. Mit 13 Treffern im fünften Durchgang: 140 – 134 – 81 – 114 – 32, konnte der 34-Jährige, der in Hastings zuhause ist, das eben errungene Break auch bestätigen und verkürzte so auf 2:3. Doch schon im darauffolgenden Durchgang war Luke Littler mit 15 wohlplatzierten Würfen, inklusive High Finish, 109 (20, T19, D16), zur Stelle und baute den Vorsprung wieder aus, 4:2. Mit dem 13-Darter räumte der aktuelle Weltmeister das siebte Leg ab: 180 – 60 – 81 – 140 – 40, neuerlich hatte er damit das Break eingeholt und auf 5:2 erhöht. Und 15 Pfeile reichten Luke Littler im achten Durchgang, diesen garnierte er obendrein mit dem „Shanghai Finish“, da hatte er das Finalticket bereits in der Tasche. 107,67 im Average sowie die Checkout-Quote von 54,55%, der 6:2-Sieg war Luke Littler nicht zu nehmen. Rob Cross war mit 99,8 im Schnitt und einer Checkout-Quote von 33,33% unter seinen Möglichkeiten geblieben und somit absolut chancenlos.

Luke Littler 6:2 Rob Cross
107,67 Average 99,80
6 180s 4
120 High-Finish 48
2 100+ Checkouts 0
55% Finishing 33%

Stilvoller lässt sich ein Finale kaum gestalten

Damit stand ein weiteres Traumfinale fest: Luke Littler gegen Michael van Gerwen. Michael van Gerwen hatte den Vorteil des ersten Anwurfs, aber Luke Littler nahm ihm gleich zu Beginn mit 15 Treffern das Leg ab, 1:0. Beide starteten mit der 180 in den zweiten Durchgang, wobei Michael van Gerwen dem noch einen vierten Treffer in der Triple-20 hinzufügte, insgesamt brauchte auch er nicht mehr als 15 Pfeile, da hatte er sich das Leg zurückgeholt und wieder ausgeglichen, 1:1. Die Breakserie fand in Durchgang Drei ihre Fortsetzung, hier benötigte Luke Littler gar nur 12 Würfe: 100 – 180 – 180 – 41, schon war das nächste Break fixiert, 2:1. Und im vierten Durchgang zauberte der 18-jährige Ausnahmekünstler den Neun-Darter aus dem Hut: 180 – 180 – 141. Wobei er für die 141 nicht die klassische Route beschritt, sondern den von ihm explizit präferierten Weg wählte: er platzierte seine Pfeile in der Triple-20, in der Triple-17 und in der Double-15. Mit dem Neun-Darter hatte sich Luke Littler auf 3:1 katapultiert, aber bei allem Enthusiasmus für das perfekte Spiel, wusste natürlich auch er, dass dies für den Moment nichts anderes als einen einzelnen Leggewinn ausmachte. Die Freude über das vorausgegangene Bravourstück war dem jungen Engländer anzusehen, doch als er im darauffolgenden Durchgang versuchte, jenem Coup auch noch den „Big Fish“ hinzuzufügen, scheiterte er am Bullseye. Michael van Gerwen nutzte die rare Gunst der Stunde und brachte den 15. Wurf seinerseits im Bullseye unter, was ihm zum 2:3 verhalf. Im sechsten Leg präsentierte der Niederländer dann einen 11-Darter, mitsamt exzellentem Set-up-Shot: 180 – 137 – 168 – 16, womit er das Break zum Ausgleich erzielte, 3:3. Wie sein Kontrahent in Leg Fünf, versenkte auch Luke Littler im siebten Durchgang seinen 15. Pfeil im Bullseye und landete so das nächste Break, 4:3. Damit war das Break-Festival aber noch lange nicht zu Ende, im achten Leg genügten Michael van Gerwen 14 Würfe, um seinem Gegner erneut den Anwurf abzunehmen, 4:4. Luke Littler revanchierte sich seinerseits mit 14 Treffern im neunten Durchgang, hier war er zwar abermals am Bullseye gescheitert, als er versuchte, das 121er-Finish herauszunehmen, die 5:4-Führung war es trotz alledem. Und das zehnte Leg verbuchte Luke Littler mit einem weiteren 11-Darter für sich: 180 – 100 – 180 – 41. 6:4-Endstand, damit hat er Match und Tagessieg zu seinen Gunsten zementiert. Mit 112,5 hatte der Engländer einen weiteren phänomenalen Average ans Board gehämmert, Michael van Gerwen konnte mit 101,41 hier einfach nicht mehr mithalten.

Luke Littler 6:4 Michael van Gerwen
112,50 Average 101,41
10 180s 4
141 High-Finish 85
1 100+ Checkouts 0
43% Finishing 50%

Dritter Tagessieg für Luke Littler, der seine Führung in der Tabelle auf 21 Punkte ausbauen konnte, Luke Humphries auf Platz Zwei liegt bereits sechs Zähler zurück. Morgen startet übrigens die European Darts Trophy in Göttingen und nächste Woche geht es mit der Premier League in Newcastle weiter. Bis dahin: Always Look on the Bright Side of the Flight!

Viertelfinals Halbfinals Finale
Best of 11 Best of 11 Best of 11
6 C.Dobey
2 S.Bunting 1 C.Dobey
4 L.Humphries 6 M.v.Gerwen
6 M.v.Gerwen 4 M.v.Gerwen
6 L.Littler 6 L.Littler
3 N.Aspinall 6 L.Littler
5 G.Price 2 R.Cross
6 R.Cross

Fotos © PDC @ Darts1

Premier League Darts


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