Premier League 2025: Zweimal der Neun-Darter an einem Abend und beide Male mündet das perfekte Spiel in die Niederlage
Die Premier League machte heute Halt im wunderschönen Brighton, dem renommiertesten Seebad des Vereinigten Königreichs, im Süden Englands direkt am Ärmelkanal gelegen, genauer gesagt in der Grafschaft East Sussex. Im Brighton Centre, Südenglands größtem Veranstaltungs- und Kongresszentrum, welches sich unmittelbar an der Seafront befindet, stand der fünfte Spieltag der laufenden PL-Saison auf dem Programm. Am letzten Donnerstag konnte sich Luke Humphries im Endspiel gegen Luke Littler durchsetzen, damit hatte er bereits seinen zweiten Tagessieg eingeholt und seine Führung an der Tabellenspitze weiter ausgebaut. Luke Littler war durch seine Finalteilnahme hingegen auf Position Zwei zurückgekehrt, wo er Gerwyn Price ablöste, der letzten Donnerstag, ebenso wie Michael van Gerwen, Chris Dobey und Stephen Bunting sieglos blieb. Nicht viel besser erging es Gerwyn Price beim anschließenden Major. Auch bei den UK Open schied er schon nach seinem Auftaktspiel (in der vierten Runde) aus, als er es zwar geschafft hatte, den frühzeitig überlegen führenden Connor Scutt noch in den Decider zu zwingen, das alles entscheidende 19. Leg dann aber an den Engländer abgeben musste. Auch Stephen Bunting unterlag gleich in seinem ersten Duell, er musste hier gegen Chris Dobey die Segel streichen, der seinerseits eine Runde später – nach engem Kampf – im Decider von Dimitri Van den Bergh bezwungen wurde. Nathan Aspinall, der letzten Donnerstag bei der Premier League ein weiteres Mal das Halbfinale erreicht hatte, das er dann gegen Luke Humphries verlor, konnte sich bei den UK Open zunächst souverän gegen Martin Lukeman durchsetzen, bevor er im Anschluss auch Jitse van der Velde und William O'Connor nach Hause schickte, erst im Viertelfinale war Josh Rock eine Nummer zu stark für den 33-Jährigen aus Stockport. Bereits eine Runde früher hatte Josh Rock einem anderen englischen PL-Teilnehmer das Aus beschert, hier war es Rob Cross, den der 23-jährige Nordire aus dem Turnier warf. Rob Cross hatte in der vierten Runde die UK Open-Reise von Thomas Lovely beendet und nach einem erbitterten Kopf-an-Kopf Rennen in der Folgerunde, auch den UK Open-Champion von 2022, Danny Noppert, niedergerungen. Extrem enttäuschend verlief das Turnier in Minehead für Michael van Gerwen. Zum Auftakt konnte er sich zwar noch irgendwie gegen seinen Landsmann Dirk van Duijvenbode durchschlagen, aber schon in Runde Fünf war Schluss für den erfolgsverwöhnten Niederländer, der die UK Open bislang dreimal für sich entscheiden konnte – der letzte Sieg ist allerdings auch schon wieder fünf Jahre her. Schon in seinem nächsten Spiel war Michael van Gerwen nicht in der Lage gewesen, den Underdog Robert Owen, der sich frühzeitig einen beträchtlichen Vorsprung aufgebaut hatte, noch rechtzeitig abzufangen und in die Schranken zu verweisen. Michael van Gerwen kämpfte die ganze Partie über vor allem mit Double-Trouble, der ihn fortdauernd fest im Griff hatte und nicht aus der Umklammerung heraus ließ. Trotzdem schaffte „Mighty Mike“ eine hart erarbeitete Aufholjagd, die er aber schlussendlich nicht krönen konnte. Robert Owen rettete seine Führung letztlich doch noch mit einigem Sicherheitsabstand ins Ziel, damit war das Aus von Michael van Gerwen besiegelt. Relativ bittere UK Open erlebte auch Luke Humphries. Zunächst hatte er sich in der vierten Runde gegen eine überaus stark agierende Beau Greaves durchgesetzt, danach frühstückte er die beiden Ryans – Searle und Joyce – schier im Vorbeigehen, wobei er seinem Kumpel Ryan Searle gar den „Whitewash“ beibrachte, bevor er „Relentless“ Ryan Joyce gnadenlos überrollte. Dann folgte die denkwürdige Partie gegen James Wade, in der es zu Beginn lange danach aussah, als würde Luke Humphries auch hier die Oberhand behalten. Doch James Wade, der in dieser Begegnung für seine Verhältnisse ungewöhnlich viele Maxima zum Besten gab, packte den einen oder anderen 11-Darter aus. Ausschlaggebend war in erster Linie natürlich, dass er die notwendigen elf Treffer auch im Decider zur Hand hatte. Damit war Luke Humphries geschlagen und obgleich er eigentlich als äußerst fairer Verlierer bekannt ist, stürmte der Weltranglistenerste diesmal stocksauer von der Bühne. Vorkommnisse während des Spiels waren nicht eindeutig ersichtlich, aber laut Luke Humphries hat es wohl ein paar Unstimmigkeiten mit dem Gegner gegeben, von denen zu hoffen ist, dass sie mittlerweile aus dem Weg geräumt sind. Seinen nächsten Major-Triumpf feierte bei den UK Open Luke Littler, dem eigentlich nur Peter Wright (vierte Runde) und Krzysztof Ratajski (im Achtelfinale) ernsthaft Paroli bieten konnten. Jermaine Wattimena (Runde Fünf) und Gian van Veen (Viertelfinale) hatten ihm rein gar nichts entgegenzusetzen, Jonny Clayton konnte im Halbfinale wenigstens bis zum 5:5 mithalten. Bis zu jenem zweiten Zwischenstopp tat sich der amtierende Weltmeister eher schwer, besonders auf die Doppel, aber (laut eigener Aussage) holte er sich in besagter Pause einen extra Motivations-Booster der besonderen Art. Im Backstage-Bereich erkundigte er sich nach den Resultaten der parallel laufenden Fußballspiele und erfuhr vom Pokal-Aus seiner Lieblingsmannschaft. „In der zweiten Pause habe ich gehört, dass Manchester United verloren hat, das hat mich ein bisschen angestachelt“. Mit der diesbezüglichen „Jetzt-erst-recht-Haltung“ ausgestattet, kehrte er ans Oche zurück: „Die nächsten fünf habe ich gewonnen und brauchte danach nur noch ein weiteres“. Das heißt: er gewann sechs von den nachfolgenden sieben Legs und buchte ohne weitere Umschweife das Finalticket. Im Endspiel machte Luke Littler kurzen Prozess mit James Wade und deklassierte den 41-jährigen Routinier regelrecht, der nicht nur dreifacher UK Open Champion ist, sondern bis zu diesem Zeitpunkt auch den Status des jüngsten Siegers dieses Turniers innehatte. Luke Littler nahm hingegen seinen nächsten Major-Titel, Pokal und den Scheck über 110.000 Great British Pounds entgegen. Damit ist er im Hinblick auf die PDC Order of Merit zwischenzeitlich auf 1,248,500 GBP geklettert und rückt dem Weltranglistenersten Luke Humphries (1,895,000 GBP) immer näher auf die Pelle.
Den Abend in Brighton begannen Michael van Gerwen und Gerwyn Price. Michael van Gerwen hatte in Exeter sein Auftaktmatch gegen Rob Cross verloren und war somit in der laufenden PL-Ausgabe erstmalig bereits im Viertelfinale gescheitert. Für Gerwyn Price war es die zweite Erstrundenniederlage, denn auch an Spieltag Eins in Belfast hatte er das Halbfinale nicht erreicht. Kleines Bonmot am Rande: Gerwyn Price hatte kurz vor Beginn des Premier League Abends auf seinem Social Media Account bekannt gegeben, dass er hinsichtlich der „TOP TEN UK GREATEST ATHLETES OF ALL-TIME“, auf Platz Sechs des vom Fernsehsender ESPN United Kingdom (Entertainment and Sports Programing Network) erstellten Rankings gelistet wird, vor ihm nur Laura Kenny (Radrennfahrerin), Jason Kenny (Radrennfahrer), Andy Murray (Tennisspieler), James Anderson (Cricketspieler) und an Position Eins Lewis Hamilton (Formel-1-Fahrer).
Der fünfte Spieltag stand in den Startlöchern und so hieß es auch heute wieder: „Game on!“
Michael van Gerwen hatte das Ausbullen für sich entschieden, beide taten sich im ersten Leg äußerst schwer, bis der Niederländer seinen siebten Versuch auf ein Checkout-Feld in der Double-3 unterbrachte und mit 1:0 in Führung ging. Weit flotter waren die Akteure im zweiten Durchgang unterwegs, aber nachdem Gerwyn Price zwei Würfe auf Tops ins Aus gelenkt hatte, war der Weg frei für den Gegner. Michael van Gerwen manövrierte seinen insgesamt 13. Pfeil in die Triple-17 und den 14. in die Doube-12, somit war die Restforderung von 75 Zählern beglichen und das Break erzielt, 2:0. Im dritten Leg hatte „MvG“ das erste High Finish, 109 (T20, 17, D16) dieser Partie zur Hand und bestätigte mithilfe dessen das zuvor errungene Break, schon lag er 3:0 in Front. In Durchgang Vier zog Gerwyn Price den 14-Darter aus dem Köcher, auch er verstand es, 76 Restpunkte mit zwei Würfen (T20, D8) zu eliminieren und war somit ebenfalls auf der Leganzeigengrafik gelandet, 1:3. Im fünften Leg radierte Gerwyn Price beim ersten Gang ans Oche 100 Punkte aus, ließ dem zweimal die 180 folgen, schaffte es dann aber nicht, die übrig gebliebenen 41 Zähler, mit sechs weiteren Versuchen quitt zu werden. Gegenüber lief bei Michael van Gerwen ebenfalls nicht alles glatt, aber auch wenn er eine zusätzliche Aufnahme fürs Checkout benötigte, versenkte er seinen übernächsten Wurf doch noch in der Double-8 und erhöhte auf 4:1. Gerwyn Price hatte im sechsten Durchgang den perfekten Set-up-Shot (180) zur Verfügung, der ließ ihm 36 Punkte Rest, die er kurz darauf mit dem Treffer in der Double-18 löschte, 2:4. Wie sein Gegner im Leg zuvor, brauchte auch Michael van Gerwen in Durchgang Sieben nicht mehr als fünf Aufnahmen, da hatte er seinen Vorsprung wieder ausgebaut, 5:2. Gerwyn Price gelang es im achten Leg, nochmal zu verkürzen, 3:5, bevor Michael van Gerwen im neunten Durchgang mit dem 13-Darter (inklusive entschlossener Vorbereitung): 140 – 57 – 140 – 132 – 32, den Deckel aufs Match draufmachte. 6:3 – der Niederländer stand in seinem nächsten PL-Halbfinale.
Michael van Gerwen | 6:3 | Gerwyn Price |
95,36 | Average | 90,11 |
2 | 180s | 4 |
109 | High-Finish | 76 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/18 | Finishing | 3/17 |
Das ganze Spiel über hatte „Hollywood“ die Regie nicht aus der Hand gegeben, doch im alles entscheidenden Leg verlor er die Kontrolle
Als nächstes betraten Luke Littler und Chris Dobey die Bühne im Brighton Centre. Chris Dobey hatte bis zu diesem Spieltag noch nicht allzu viel ausrichten können, der Erstrundensieg über Rob Cross gleich zu Beginn der PL-Saison, das war`s gewesen. Dadurch nahm er aktuell auch nur den vorletzten Tabellenplatz ein, lediglich Stephen Bunting hatte es bis hierher noch schlechter getroffen.
Chris Dobey hatte sich für den heutigen Abend demnach einiges vorgenommen, mit 15 Treffern holte er sich gleich den ersten Durchgang, in welchem er auch den Anwurf gehabt hatte, 1:0. Im zweiten Leg schaffte es Luke Littler nicht, 40 Restpunkte mit fünf Versuchen quitt zu werden. Das bestrafte der Gegner mit dem Break, obgleich auch Chris Dobey sich hierbei eine Aufnahme des Überwerfens geleistet hatte, statt der Double-2, traf er die Double-17 – „No Score!“. Schon zuvor hatte der 34-jährige Engländer eine komplette Aufnahme ins Aus gesetzt, nachdem er das 148er-Finish nur äußerst knapp verpasste, waren drei Versuche an der Double-7 vorbei gesegelt. Erst beim insgesamt siebten Gang ans Oche, versenkte er den Pfeil im anvisierten Doppel. Aber Luke Littler hatte ihm schließlich die Zeit dafür gewährt und so holte sich Chris Dobey hier den Anwurf des Kontrahenten, 2:0. Doch Luke Littler revanchierte sich im darauffolgenden Leg postwendend, auch er ließ das High Finish von möglichen 151 Punkten nur haarscharf aus, brachte im Anschluss aber seinen 14. Pfeil in der Double-20 unter, womit ihm das sofortige Re-Break gelang, 1:2. In Durchgang Vier bereitete sich Luke Littler mit der 145 Tops auf, bugsierte seinen nächsten Wurf in besagte Double-20 und damit war der Ausgleich auch schon wieder hergestellt, 2:2. Im fünften Leg zauberte Chris Dobey den 11-Darter aus dem Hut: 140 – 134 – 180 – 47, und ging wieder in Front, 3:2. Luke Littler konterte im sechsten Durchgang mit 13 Treffern: 125 – 180 – 125 – 51 – 20, und glich ein weiteres Mal aus, 3:3. Den perfekten Set-up-Shot (180) präsentierte Chris Dobey im siebten Leg, 36 Rest – das diente ihm als Basis für die erneute Führung, 4:3. 15 Treffer später hatte Luke Littler jedoch neuerlich den Gleichstand erwirkt, 4:4. Für den Leggewinn im neunten Durchgang packte Chris Dobey den 12-Darter mitsamt High Finish aus: 134 – 83 – 180 – 104 (18, T18, D16), wieder war er vorne dran, 5:4. Im zehnten Durchgang antwortete Luke Littler mithilfe von fünf fast durchwegs starken Aufnahmen und erzwang so den Decider, 5:5. Und ausgerechnet in dem Moment, als beide auf die Zielgerade des Entscheidungslegs, das Chris Dobey begonnen hatte, einbogen, ließen die Triple-Treffer den Spieler aus Bedlington / Northumberland urplötzlich im Stich. Auf der anderen Seite traf Luke Littler auch nicht alle Dreifachsegmente, die er anvisiert hatte, dafür wusste er sich im Endspurt mit dem gekonnten High Finish, 110 (T19, 13, D20) zu helfen. Insgesamt 15 Würfe hatte er gebraucht, da war nicht nur das Break eingetütet, sondern auch der 6:5-Matcherfolg fixiert. Einmal mehr hatte Luke Littler (100,21) beim Average die 100er-Marke geknackt, Chris Dobey mit 97,83 im Schnitt.
Luke Littler | 6:5 | Chris Dobey |
97,83 | Average | 100,21 |
4 | 180s | 3 |
110 | High-Finish | 104 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
6/18 | Finishing | 5/17 |
Neun-Darter versus 111er-Average – letztendlich siegt die Konstanz
Es folgte die Partie: Luke Humphries gegen Rob Cross. Luke Humphries hatte das Ausbullen gewonnen und startete furios ins Match. Den ersten Durchgang holte er sich mit 14 Würfen und ging in Führung, 1:0. Ins zweite Leg startete Luke Humphries mit zwei Maxima, ließ dem eine weitere Triple-20 und die Triple-19 folgen – die Menge im Brighton Centre hielt die Luft an, die Spannung steigerte sich ins Unermessliche – und „Cool Hand, Luke“ traf mühelos in die Double-12. 180 – 180 – 141, damit war der 9-Darter perfekt – es war der insgesamt fünfte Neun-Darter von Luke Humphries überhaupt und sein erster bei der Premier League. Und gleichzeitig war dies das Break zum 2:0. Rob Cross hatte im dritten Leg durchaus die geeignete Antwort vorzuweisen: 137 – 99 – 171 - 94, denn der 11-Darter lieferte ihm das umgehende Re-Break, 1:2. Dem ließ Rob Cross im darauffolgenden Durchgang den 13-Darter folgen: 140 – 140 – 140 – 49 – 32, schon stand es 2:2. Im fünften Leg ließen es beide Protagonisten etwas langsamer angehen, Luke Humphries brachte seinen Anwurf nach Hause, 3:2. Ebenfalls relativ unspektakulär schnappte der Weltranglistenerste im sechsten Durchgang seinem Gegner dessen begonnenes Leg vor der Nase weg und baute seinen Vorsprung wieder auf zwei Zähler aus, 4:2. Im siebten Durchgang hatte Rob Cross zwei Maxima zur Verfügung, ein weiteres Mal war es der 11-Darter: 54 – 180 – 180 – 87, mit dem er auf 3:4 verkürzte. Das achte Leg holte sich Rob Cross mit fünf Aufnahmen, die er mit dem High Finish, 116 (T19, 19, D20) garnierte, 4:4. Auch wenn der Weltmeister von 2018 das Bullseye-Finish im neunten Durchgang versäumte, entledigte er sich kurz darauf (mit den Pfeilen Nummer 13 und 14), der verbliebenen 25 problemlos und so übernahm er hier zum ersten Mal in dieser Partie die Führung, 5:4. Und im zehnten Durchgang setzte Rob Cross zum Abschluss nochmal ein markantes Ausrufezeichen. Während Luke Humphries gar noch auf der 301 verweilte, hatte „Voltage“ schon den nächsten 11-Darter finalisiert: 100 – 137 – 180 – 84. Damit stand der 6:4-Sieg für Rob Cross fest, der in dieser Auseinandersetzung den bemerkenswerten Average von sagenhaften 111,19 ans Board genagelt hatte, dazu kam die Checkout-Quote von 60%. Luke Humphries zwar mit dem 9-Darter, dennoch war er mit 98,6 im Schnitt unterlegen, Checkout-Quote 36,36%.
Rob Cross | 6:4 | Luke Humphries |
111,19 | Average | 98,60 |
7 | 180s | 4 |
116 | High-Finish | 141 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
6/10 | Finishing | 4/11 |
Nathan Aspinall mit dem bis dahin zweithöchsten Drei-Dart-Durchschnitt des Abends
Das letzte Viertelfinale an diesem fünften Spieltag bestritten Nathan Aspinall und Stephen Bunting, Letztgenannter wartete immer noch auf seinen ersten Sieg in der laufenden Premier League Saison. Nathan Aspinall startete fulminant ins Match, er hatte das Ausbullen gewonnen und mit der fünften Aufnahme im ersten Leg nahm er das High Finish, 140 (T20, T20, D10), heraus, 1:0. Stephen Bunting hatte sich im zweiten Durchgang mit der 100 die 40 aufbereitet, die er anschließend vom Board wischte, 1:1. Nathan Aspinall begann das dritte Leg mit sieben perfekten Darts, die Möglichkeit eines weiteren 9-Darters rückte in greifbare Nähe. Doch den achten Pfeil lenkte „The Asp“ nur ins einfache 19er-Segment, letztendlich wurde es der 11-Darter, mit dem er das 2:1 sicherstellte. Im vierten Durchgang konnte Nathan Aspinall abermals zweimal die 180 präsentieren und auch wenn für die verbliebenen 41 Zähler zwei weitere Aufnahmen, sprich fünf Pfeile vonnöten waren, der insgesamt 14. Wurf landete schließlich in der Double-2, damit hatte er das Break in der Tasche, 3:1. Mit 15 Treffern im darauffolgenden Durchgang bestätigte Nathan Aspinall das eben erzielte Break und erhöhte auf 4:1. Mit einem weiteren 11-Darter konnte Nathan Aspinall im sechsten Leg aufwarten: 180 – 125 – 140 – 56, somit hatte er seinem Gegenüber erneut den Anwurf abgenommen, 5:1. Stephen Bunting genügten im siebten Durchgang fünf Aufnahmen, um nochmal dazwischen zu grätschen, er holte sich hierbei das Re-Break und landete so noch einen Ehrentreffer, 2:5, bevor Nathan Aspinall das Match mit dem 13-Darter (140 – 119 – 180 – 22 – 40) in Leg Acht deckelte, 6:2. Auch Nathan Aspinall (106,46) konnte hier einen hervorragenden Average aufweisen, Stephen Bunting hingegen mit 97,06 im Schnitt.
Nathan Aspinall | 6:2 | Stephen Bunting |
106,46 | Average | 97,06 |
6 | 180s | 2 |
140 | High-Finish | 80 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/10 | Finishing | 2/6 |
Michael van Gerwen gegen Luke Littler – immer wieder aufs Neue spannend
Im ersten Halbfinale des Abends standen sich Luke Littler und Michael van Gerwen gegenüber, das Duell, das schon seit längerem zu den brisantesten auf dem Circuit zählt. Luke Littler hatte das Ausbullen gewonnen, den ersten Durchgang räumte er mit 13 Würfen ab: 100 – 140 – 180 – 69 – 12, 1:0. Im zweiten Durchgang konterte Michael van Gerwen mit fünf Aufnahmen, in die er das High Finish integriert hatte: 58 – 140 – 59 – 134 – 110 (T20, 18, D16), 1:1. Luke Littler schüttelte im dritten Durchgang den 11-Darter aus dem Ärmel: 135 – 140 – 140 – 86, 2:1. Im vierten Leg machte der amtierende Weltmeister erst gar nicht den Versuch, das 167er-Finish herauszunehmen, sondern stellte sich mit zwei Treffern in der Triple-20 sowie in der einfachen Sieben, 40 Restpunkte. Sein Gegenüber stand zu diesem Zeitpunkt noch auf der 178, von ihm ging da also noch keine unmittelbare Gefahr aus. Beim nächsten Gang ans Oche gelangen Michael van Gerwen auch nicht mehr als 58 gelöschte Punkte, das konnte Luke Littler schon gar nicht erschrecken. Die verbliebene 40 checkte der 18-Jährige anschließend aus, somit hatte er das Break für sich verbucht, 3:1. Michael van Gerwen war im nächsten Leg mit dem prompten Re-Break zur Stelle, 2:3, bevor er im sechsten Durchgang, beim Stand von 40 Restzählern, fünf Gelegenheiten fahrlässig ausließ, um das zuvor errungene Break auch abzusichern. Luke Littler, der zuvor beim Versuch des 126er-Finishs haarscharf am Bullseye vorbeigeschrammt war, benötigte zwar ebenfalls fünf weitere Versuche, um die restliche 25 quitt zu werden, doch dann hatte er das nächste Break über die Ziellinie gerettet und baute seinen Vorsprung erneut auf zwei Punkte aus, 4:2. Im siebten Durchgang brachte Michael van Gerwen so gut wie nichts mehr zustande, während Luke Littler 14 Pfeile genügten, um auf 5:2 zu erhöhen. Und auch im achten Durchgang war der Niederländer noch nicht einmal in Sichtweite eines Doppelfeldes, als Luke Littler seinen nächsten 11-Darter zu Tage förderte: 140 – 137 – 140 – 84, 6:2. Wieder wies Luke Littler mit 106,11 im Average einen exzellenten Wert auf, Michael van Gerwen war hingegen mit 90,41 im Schnitt regelrecht untergegangen.
Luke Littler | 6:2 | Michael van Gerwen |
106,11 | Average | 90,41 |
3 | 180s | 1 |
86 | High-Finish | 110 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
6/15 | Finishing | 2/8 |
Zum zweiten Mal an diesem Abend wurde das Publikum in Brighton komplett in Feierlaune versetzt
Im Anschluss trafen Rob Cross und Nathan Aspinall aufeinander. Im ersten Durchgang, den Nathan Aspinall begonnen hatte, verpasste der geringfügig jüngere der beiden Engländer das 160er-Finish nur knapp, aber die übrig gebliebenen 40 Zähler wurde er noch los, 1:0. Im zweiten Leg navigierte er seinen 13. Pfeil in die Triple-1, den 14. in die Triple-19 und den 15. in die Double-20, damit war ihm das 100er-Checkout gelungen, 2:0. Rob Cross hielt im dritten Leg allerdings dagegen, er tischte hier den 13-Darter auf: 134 – 140 – 140 – 55 – 32, somit war das umgehende Re-Break in trockenen Tüchern, 1:2. Das wusste Rob Cross im vierten Durchgang gar selbst zu toppen: 133 – 140 – 134 – 94, der 11-Darter verhalf ihm zum Ausgleich, 2:2. Einen weiteren 11-Darter: 177 – 134 – 138 – 52, servierte Rob Cross im fünften Durchgang, damit übernahm er nun seinerseits die Führung, 3:2. Der nächste Wow-Moment bahnte sich an, denn wieder lag das perfekte Spiel in der Luft. Rob Cross, der im Viertelfinale den 9-Darter von Luke Humphries bezeugen durfte, startete nun seinerseits mit sechs perfekten Würfen ins sechste Leg. Den siebten Pfeil brachte er in der Triple-19 unter, den achten in der Triple-16 und den neunten in seinem favorisierten Checkout-Feld, der Double-18. 180 – 180 – 141, damit war nach Luke Humphries auch Rob Cross an diesem Abend der 9-Darter gelungen. Für „Voltage“ war es der vierte 9-Darter insgesamt bei einem PDC Event, allerdings erst der erste vor laufenden TV-Kameras und folgerichtig natürlich auch der erste im Zuge eines Premier League-Events. Seine Führung hatte Rob Cross, nebenbei gesagt, auch gleich noch erhöht, er lag nun mit 4:2 vorne. Auch wenn Nathan Aspinall im siebten Durchgang „nur“ den 13-Darter (177 – 140 – 60 – 92 – 32) zur Hand hatte, verkürzte er hier auf 3:4. In den achten Durchgang startete Rob Cross mit vier perfekten Darts, für einen Augenblick glaubte man, hier würde gleich das „Wunder von Brighton“ geschehen, doch letztendlich ergab die zweite Aufnahme lediglich hundert gelöschte Punkte. Auf einmal fand Rob Cross nurmehr zögerlich den Weg in die Triple-Felder, noch schlimmer erging es ihm mit den Doppel-Segmenten. Den Restbetrag von 32 Zählern konnte er mit vier Versuchen nicht tilgen, das bestrafte der Gegner schließlich mit dem Break zum 4:4. Im neunten Durchgang gelang es Nathan Aspinall, sich mit der fünften Aufnahme des „Shanghai Finishs“ zu entledigen, 5:4. Auch Rob Cross hatte im zehnten Leg nochmal das High Finish, 112 (T19, 19, D18) in petto und erzwang doch noch den Decider. Nathan Aspinall hatte im Entscheidungsleg den Vorteil des Anwurfs, begann mit der 180 und tauchte seinen 15. Pfeil in die Double-16 ein, womit er den Finaleinzug unter Dach und Fach brachte. Rob Cross schaffte auch in diesem Spiel einen Drei-Dart-Average von 106,91, während Nathan Aspinall 96,49 im Schnitt aufwies. Allerdings konnte „The Asp“ 54,55% seiner Versuche auf Doppel im anvisierten Ziel unterbringen, während Rob Cross mit einer Checkout-Quote von lediglich 33,33%, die 5:6-Niederlage hinnehmen musste.
Nathan Aspinall | 6:5 | Rob Cross |
96,49 | Average | 106,91 |
2 | 180s | 4 |
120 | High-Finish | 141 |
2 | 100+ Checkouts | 2 |
6/11 | Finishing | 5/15 |
Vier Tage nach dem UK Open-Triumpf ging es gleich ins nächste Finale
Zum Abschluss des fünften Spieltags stand das Finale an: Luke Littler gegen Nathan Aspinall. Auch hier machte Luke Littler einmal mehr wenig Federlesens mit seinem Gegner. Das Ausbullen hatte Nathan Aspinall für sich entschieden und im ersten Durchgang verpasste der Weltranglistenzweite tatsächlich vier Break-Versuche, als er probierte, die Restforderung von 40 Punkten zu begleichen, sodass der Gegner erfolgreich über die Ziellinie stolpern konnte und damit sein begonnenes Leg nach Hause brachte, 1:0. Doch schon im zweiten Durchgang war Luke Littler mit 14 wohlplatzierten Würfen zur Stelle, 1:1. Mit Treffern in der Triple-19, in der einfachen 20 und in der Double-20, hatte sich der frisch gekürte UK Open-Champion im dritten Durchgang die 20 aufbereitet, den nächsten Pfeil manövrierte er in die Double-10, damit war der 13-Darter (95 – 134 – 135 – 117 – 20) und das Break zum 2:1 vollbracht. Einen Wurf weniger brauchte Luke Littler in Leg Vier, hier hatte er auch gleich zwei Maxima eingepflegt: 180 – 42 – 180 – 99, somit bestätigte er das zuvor erzielte Break und es stand 3:1. Nathan Aspinall, der das ganze Spiel über bestens gelaunt war, vielleicht eine Spur zu aufgedreht und möglicherweise waren auch die unterhaltsamen Interaktionen mit dem Publikum ein ganz klein wenig zu viel, schaffte es zumindest im fünften Durchgang, sich mit der 102 die 50 zu stellen. Luke Littler hatte anschließend die Double-20 verpasst und somit ausnahmsweise mal einen Break-Versuch liegengelassen, was Nathan Aspinall die Möglichkeit eröffnete, sein begonnenes Leg doch noch über die Ziellinie zu retten und diesmal nutzte er seine Chance. Er hatte die 50 Restpunkte aufgeteilt, d.h. er subtrahierte zunächst 18 Zähler und versenkte dann seinen nächsten Versuch in der Double-16. Nathan Aspinall war wieder dran, er hatte den Anschluss zum 2:3 gefunden. Gegen den Anwurf startete der zweifache Major-Sieger mit fünf perfekten Darts ins sechste Leg, aber dem sechsten Pfeil, dessen Spitze zunächst ebenfalls in der Triple-20 einschlug, wurde es offenbar zu dunkel im tiefen Loch, er bekam es womöglich mit der Angst zu tun, fiel wieder heraus und landete unsanft auf dem Boden. Aufgrund des Bouncers hatte Nathan Aspinall beim zweiten Gang ans Oche lediglich 120 Punkte vom Board gefegt. Doch in Anbetracht der darauffolgenden vier Aufnahmen, fand nurmehr ein einziger seiner Würfe den Weg in ein Triple-Feld. Da Luke Littler auf der anderen Seite jedoch ebenfalls eine winzig kleine Schaffenspause eingelegt hatte, wobei ihm obendrein das Bullseye-Finish missglückte, nutzte Nathan Aspinall die rare Gunst der Stunde und griff sich doch noch das Break zum 3:3. Schon im siebten Durchgang war Luke Littler jedoch wieder zur Stelle, bei der vierten Aufnahme feuerte er die 134 als Set-up-Shot ans Board und ließ sich so die 32 stehen. Den 14. Pfeil hämmerte er in die Double-16, womit auch das 4:3 zementiert war. Im achten Leg hatte Nathan Aspinall die optimale Vorbereitung (105) parat, bekam aber keine Möglichkeit mehr, auch die restlichen 36 Punkte loszuwerden, denn der Gegner war einmal mehr schneller unterwegs gewesen und sicherte sich das 5:3. Im neunten Leg hatte Luke Littler zudem die perfekte Vorbereitung (180) zur Hand, alles in allem waren es hier 13 Treffer (140 – 58 – 99 – 180 – 24), mit denen er das 6:3 besiegelte. 100,47 im Average, Luke Littler hatte – nach seinem Erfolg an Spieltag Zwei in Glasgow – seinen zweiten Tagessieg eingefahren.
Luke Littler | 6:3 | Nathan Aspinall |
100,47 | Average | 94,54 |
5 | 180s | 2 |
99 | High-Finish | 50 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/14 | Finishing | 3/8 |
Da Luke Humphries heute sieglos geblieben und somit leer ausgegangen war, konnte Luke Littler bis auf zwei Zähler zum Tabellenführenden aufschließen. Wie es weitergeht, erfahren wir nächsten Donnerstag, dann ist die Premier League in Nottingham zu Gast. Gute Nacht and Always Look on the Bright Side of the Flight!
Viertelfinals | Halbfinals | Finale | |||
Best of 11 | Best of 11 | Best of 11 | |||
3 | G.Price | ||||
6 | M.v.Gerwen | 2 | M.v.Gerwen | ||
6 | L.Littler | 6 | L.Littler | ||
5 | C.Dobey | 6 | L.Littler | ||
6 | R.Cross | 3 | N.Aspinall | ||
4 | L.Humphries | 5 | R.Cross | ||
2 | S.Bunting | 6 | N.Aspinall | ||
6 | N.Aspinall |
Fotos © PDC @ Darts1