Premier League 2024 – der 13. Spieltag gebietet auf jeden Fall zu zwei Gratulationen: einmal zum Geburtstag und einmal zum Tagessieg

Nächster Halt: Liverpool. Die Stadt, die man traditionell mit Fußball und den Beatles in Verbindung bringt, und auch der amtierende Masters-Champion, Stephen Bunting, ist gebürtiger Liverpudlian, wie die Liverpooler offiziell genannt werden. Seine Herkunft bekräftigte der 39 Jahre junge BDO-Weltmeister von 2014 auch mit seiner Gegenwart beim heutigen Premier League-Abend, zusammen mit dem Junior saß Stephen Bunting, der mittlerweile schon lange in St. Helens wohnt, im Publikum und verfolgte das Wirken der Kollegen mit gebührendem Interesse.

In der M&S Bank Arena traf sich am Abend die Darts-Elite, hier wurde der 13. Spieltag der laufenden Premier League-Saison ausgetragen. Langsam, aber sicher ward es nicht nur ernst, sondern immer ernster, was den Kampf um die Playoff-Plätze betraf. Relativ wenig Sorgen musste sich diesbezüglich Luke Littler machen, der letzte Woche zwar sein Viertelfinalmatch gegen Michael Smith verloren hatte, jedoch war es erst das dritte Mal, dass er keine Punkte sammeln konnte. An neun von bislang zwölf Spieltagen kehrte der blutjunge Premier League-Debütant mit wertvollen Zählern nach Hause. Sein heutiger Gegner war allerdings einer von zwei Spielern, die es bislang vermochten, Luke Littler eine Auftaktniederlage beizubringen. Michael Smith bezwang ihn letzten Donnerstag zum zweiten Mal in einem Premier League-Viertelfinale und an Spieltag Drei war es Gerwyn Price, der Luke Littler den Decider abnahm. Und gegen den Waliser sollte der 17-jährige Vizeweltmeister heute Abend auch sein Erstrundenspiel bestreiten. Am letzten Wochenende fand im Glaspalast in Sindelfingen der European Darts Grand Prix, das vierte Event der European Tour statt, hier hatte Luke Littler in der ersten Runde den Deutschen, Arno Merk, im weißen Schnellwaschgang mit 6:0 nach Hause geschickt. Aber auch für den englischen Shootingstar war das Turnier dann relativ bald beendet, denn in Runde Zwei traf er auf Luke Humphries, dem er nach sechs Siegen in Folge, mit 5:6 unterlag. Auch Gerwyn Price bestritt im Glaspalast nur zwei Spiele, Brendan Dolan hatte er noch mit 6:1 abgefertigt, doch der spätere Turniersieger Gary Anderson, gab dem „Iceman“ in der dritten Runde mit 6:4 das Nachsehen. Am vorigen Premier League-Spieltag hatte Gerwyn Price zunächst Rob Cross geschlagen, unterlag dann aber im Halbfinale Michael Smith.

Die zweite Partie des Abends sollten Luke Humphries und Nathan Aspinall gestalten. Nathan Aspinall war letzte Woche mit imposanten Leistungen der zweite Premier League-Tagessieg gelungen, besonders beeindruckend im Hinblick auf das Halbfinale, in dem er abermals seine bewährten Kämpferqualitäten unter Beweis stellte und ein sehenswertes Comeback gegen seinen heutigen Kontrahenten ablieferte. Luke Humphries hatte bereits eine komfortable 4:1-Führung inne, doch nichts ist wirklich komfortabel, wenn man den willensstarken Fighter, Nathan Aspinall gegenüberstehen hat. Und diese These unterstrich Aspinall einmal mehr, mit fünf aufeinanderfolgenden Leggewinnen – wohlgemerkt gegen Luke Humphries (man kann es nicht oft genug betonen), nicht unbedingt der Spieler, der eine sichere Führung noch leichtfertig aus der Hand gibt. Dadurch hatte sich Aspinall in der Tabelle wieder auf Platz Drei vorgeschoben. Beim European Darts Grand Prix war „The Asp“ nicht zugegen, sehr wohl teilgenommen hat hier aber Luke Humphries, auch wenn dies vorerst das letzte European Tour-Turnier gewesen sein könnte, an dem er teilgenommen hat, denn der Weltmeister betonte im Anschluss, dass er sehr erschöpft und sehr müde sei und eine Pause einlegen möchte. Doch so ganz müssen wir auf den Weltranglistenersten während jener selbst gewählten Auszeit („Es ist Zeit für mich für eine Pause“) nicht verzichten, denn die Premier League wolle er auf jeden Fall bis zu Ende spielen. In Sindelfingen war es Luke Humphries, zum ersten Mal nach dem WM-Finale, wieder gelungen, Luke Littler in Schach zu halten. Da „Cool Hand Luke“ offenbar ein großer Verfechter der Serientheorie ist, meinte er, dass nun seine Gewinnserie gegen den jungen Gegner an der Reihe sein könnte, nachdem vorher Luke Littler sechsmal in Folge triumphierte. Außer Littler konnte Luke Humphries beim vierten European Tour-Event auch noch Stephen Bunting mit 6:5 besiegen, aber im Viertelfinale (2:6) war dann gegen Rob Cross Schluss.

Im dritten Spiel standen sich Peter Wright und Michael van Gerwen gegenüber. Für beide Akteure kam vorigen Donnerstag das Aus im Viertelfinale, für beide war es eine bittere Niederlage. Besonders heftig war die Enttäuschung natürlich für den Niederländer, der in Rotterdam vor heimischer Kulisse auftrat und hier selbstverständlich keinesfalls derart sang- und klanglos untergehen wollte. Aber Luke Humphries belehrte ihn eines Besseren und schob von Anbeginn den Riegel vor und zwar vor sämtliche, orangefarben gekleidete Hoffnung, die der Saal ausstrahlte. Peter Wright hatte es in seinem Viertelfinalmatch mit dem späteren Tagessieger, Nathan Aspinall, zu tun bekommen. In Sindelfingen war der Schotte ebenfalls in Runde Eins gescheitert, hier hatte ihn Mickey Mansell mit 6:5 geschlagen. Michael van Gerwen war bei jenem Turnier erfolgreicher unterwegs gewesen, 6:1 gegen den Schweden, Johan Engström (der seinerseits immerhin Joe Cullen mit 6:1 besiegt hatte), 6:4 gegen Jonny Clayton und 6:3 gegen Gabriel Clemens. Das war van Gerwens Erfolgsbilanz bis zum Halbfinale, doch dort traf er auf einen stärkeren Ross Smith, der ihn mit 7:6 bezwang. Michael van Gerwen, der heute seinen 35. Geburtstag feierte, muss mittlerweile auf der Hut sein, um den vierten Tabellenplatz überhaupt verteidigen zu können. Geschenke wird er von seinem Gegner in jedem Fall nicht erwarten können.

Den Abschluss der Viertelfinals bestritten heute Michael Smith und Rob Cross. Auch Rob Cross erreichte in Sindelfingen das Halbfinale, zuvor hatte er Martin Schindler (6:5), Danny Noppert (6:1) und Luke Humphries mit 6:2 aus dem Turnier genommen. Gary Anderson, der an diesem Wochenende nichts anbrennen ließ, wies Rob Cross jedoch anschließend mit 7:5 in die Schranken. Letzten Donnerstag musste „Voltage“ erneut eine Viertelfinalniederlage hinnehmen, hier war es Luke Littler, der ihn verabschiedete. Michael Smith war nach seinem Sieg gegen Gerwyn Price immerhin bis ins Halbfinale vorgedrungen, hier unterlag er dann aber Michael van Gerwen. Und auch der European Darts Grand Prix war nicht das Turnier, auf das er mit übermäßiger Freude zurückblicken kann. 6:5 gegen Raymond van Barneveld, o.k., da war die Welt für den „Bully Boy“ noch in Ordnung, doch in der dritten Runde wies ihm Josh Rock mit 6:5 den Weg zum Hauptausgang.

Unbeirrt und immer nur das Ziel vor Augen

Den Anfang machten Gerwyn Price und Luke Littler. Luke Littler erinnerte das Liverpooler Publikum zu Beginn seines Walk-on nochmal daran, dass der FC Liverpool am Vortag das Lokalderby gegen Everton mit 0:2 verloren hatte und offenbarte im gleichen Atemzug auch offen seine Schadenfreude darüber, dass die Elf von Jürgen Klopp damit sämtliche Titelchancen so gut wie verspielt hatte. Dennoch wurde Luke Littler mit viel Begeisterung empfangen, ob dieser Enthusiasmus anhalten sollte, würde sich im Spielverlauf zeigen. Luke Littler mit dem ersten Anwurf, in den ersten zwei Durchgängen hielt jeder sein begonnenes Leg, ohne groß aufzutrumpfen, 1:1. Im Publikum hatte es sich zwischenzeitlich wohl herumgesprochen, was die „2:0“ Geste des jungen Darts-Protagonisten zu bedeuten hatte, beim Checkout ertönten die ersten Buhrufe. Doch nicht nur Luke Littler, auch Gerwyn Price bekam plötzlich den Unmut zu spüren, vermutlich ob einer gewissen Fassungslosigkeit. Doch der Saal hatte sich auch schnell wieder beruhigt, vor allem weil die Akteure in Durchgang Drei und Vier das Niveau signifikant anhoben, beide schnappten sich ihren Durchgang mit jeweils 14 Würfen, 2:2. Leg Fünf beendete Luke Littler gar mit dem 12-Darter, 3:2. Im sechsten Durchgang gelang Gerwyn Price nicht eine einzige dreistellige Aufnahme, Luke Littler verstand es, daraus Kapital zu schlagen und erzielte das Break zum 4:2. Damit waren die Weichen gestellt, und nachdem der Waliser auch im siebten Durchgang alle Felle davonschwimmen sah, bestätigte Luke Littler das Break ebenso gemächlich wie bequem zum 5:2. Im achten Durchgang dann die erste 180 in dieser Partie, Gerwyn Price hatte hier nicht nur das Maximum abgeliefert, sondern verkürzte im Anschluss auch noch auf 3:5. Man bekam dabei jedoch nicht unbedingt das Gefühl, dass dieser Leggewinn irgendeinen Wendepunkt einleiten könnte, das war eher das Pflichtprogramm vor der nicht mehr stattfindenden Kür. Die 92 Restpunkte im neunten Durchgang machte Luke Littler dann auch mühelos mit zwei Darts aus, dem 6:3-Erfolg hatte der Waliser nichts entgegenzusetzen gehabt.

Luke Littler 6:3 Gerwyn Price
100,67 Average 95,76
0 180s 1
92 High-Finish 56
0 100+ Checkouts 0
6/12 Finishing 3/8

Vorne weg und hinten dran

„Mr. Brightside“, Nathan Aspinall und der amtierende Weltmeister, Luke Humphries, betraten die Bühne. Wieder hörte man Unkenrufe beim Auftritt des Weltranglistenersten, weswegen wird mir ein Rätsel bleiben. Die ersten beiden Durchgänge holte sich Nathan Aspinall, damit hatte er die Messlatte schon recht ansehnlich gelegt. Mit viel Mühe stolperte Luke Humphries zum 1:2 – ja, die Müdigkeit war unbestreitbar. Im vierten Durchgang dreimal die 140 plus die 81, der 12-Darter brachte Nathan Aspinall das 3:1. Dann endlich auch der 12-Darter von Luke Humphries, der bescherte ihm das 2:3. Im sechsten Durchgang packte Nathan Aspinall das erste High-Finish des Abends aus, 106 Punkte löschte er mit Triple-20, Double-14 und Double-9. Damit hieß es 4:2. Im siebten Leg erzielte Nathan Aspinall mit 15 Würfen das nächste Break und damit das 5:2. 15 weitere Darts später stand es 6:2 für „The Asp“, und Luke Humphries durfte seine wohlverdiente Pausenstrecke vorzeitig antreten. Ein kurzer Rückblick zeigt nochmal, dass Nathan Aspinall all seine Aufnahmen mit Checkout-Versuchen im Ziel untergebracht hatte, das verdient eine zusätzliche Respektsbekundung!

Nathan Aspinall 6:2 Luke Humphries
102,14 Average 99,11
2 180s 1
106 High-Finish 96
1 100+ Checkouts 0
6/6 Finishing 2/9

We All Live (and Play) in a Yellow Submarine – wo nur das Drumherum stimmt

Es folgte die Partie zwischen Michael van Gerwen und Peter Wright. Und es war einer der seltenen Auftritte des Schotten, bei denen er nicht zu „Don`t Stop the Party“ auflief, sondern der Beatles-Stadt huldigte und sich im „Yellow Submarine“ zur Bühne fortbewegte. „MvG“ hatte das Ausbullen gewonnen, und auch das erste Leg landete auf seinem Konto, 1:0. Der Versuch im zweiten Durchgang, die 144 zu löschen, ließ Peter Wright nach zwölf Würfen 24 Punkte Rest, mit der nächsten Aufnahme waren auch die eliminiert, 1:1. Im dritten Leg hatte „Snakebite“ mit 14 Darts auch das Break geschafft und ging 2:1 in Führung. Ein Durchgang später bestätigte der Schotte das eben errungene Break, und es hieß 3:1 für Peter Wright. Das war der Weckruf für Michael van Gerwen, mit Hilfe des 12-Darters verkürzte der erfolgsverwöhnte Niederländer auf 2:3. Obwohl „Mighty Mike“ im sechsten Durchgang den ersten Breakdart ausgelassen hatte, nutzte er die nächste Aufnahme zum Ausgleich, 3:3. Auch im siebten Leg konnte Michael van Gerwen keine Bäume ausreißen, aber da der Gegner noch mehr Trägheit aufwies, hatte der Premier League-Rekordsieger ausreichend Zeit, das 4:3 genüsslich auszumachen. Ein weiteres Break griff sich Michael van Gerwen in Durchgang Acht, daraus resultierte das 5:3. Im neunten Durchgang servierte sich Peter Wright den optimalen Set-up-Shot (133), doch der kam viele Momente zu spät, denn auch van Gerwen hatte sich mit 104 gelöschten Punkten einen achtbaren Set-up-Shot aufbereitet, und der verhalf ihm letztendlich zum 6:3-Erfolg.

Michael van Gerwen 6:3 Peter Wright
92,51 Average 98,72
1 180s 3
68 High-Finish 65
0 100+ Checkouts 0
6/13 Finishing 3/8

„Voltage“ hat seine Akkus endlich mal wieder aufgeladen

Zum Abschluss der Viertelfinals betraten Michael Smith und Rob Cross die Bühne. Rob Cross mit dem ersten Anwurf, dem 145er-Set-up-Shot und insgesamt zwölf Würfen zum 1:0. Michael Smith war im zweiten Durchgang ähnlich gut unterwegs, auch wenn er einen Pfeil mehr brauchte, stand es nach kurzer Zeit 1:1. 174 – 134 – 139 – 54, abermals nur zwölf Darts benötigte Rob Cross für das 2:1. Im vierten Durchgang zog der Weltmeister von 2023 nach, (2:2), bevor er im fünften Leg zwei Breakdarts vergab. Inzwischen hatte sich auch Rob Cross runter gearbeitet und machte das 3:2 aus. Während der „Bully Boy“ in jenem Durchgang seine Chancen noch leichtsinnig verschleudert hatte, war der Gegner im folgenden Leg weit effektiver unterwegs. Rob Cross verstand es, seine Breakmöglichkeiten wirkungsvoll zu nutzen, das 4:2 war die Belohnung dafür. Doch Michael Smith war umgehend mit dem Re-Break zur Stelle, das High-Finish, 138 (T19, T19, D12) erwies sich dabei als äußerst zielführend, 3:4. Damit war die Break-Serie aber noch nicht beendet, Rob Cross baute im achten Durchgang seine Führung auf 5:3 aus. Im neunten Leg warf Michael Smith die Angel aus, aber das Bullseye ließ den „Big Fish“ auf schmales Fischfilet zusammenschrumpfen. Doch auch die 25 Restpunkte wusste der Spieler aus St. Helens zu verspeisen, damit sicherte er sich das nächste Break und das 4:5. Die Bestätigung im zehnten Leg blieb jedoch aus, denn auf der anderen Seite feuerte „Voltage“ Aufnahmen von 124 – 140 – 180 – 57 ins Board, mit diesem geschmeidigen 11-Darter deckelte Rob Cross das Match zum 6:4-Erfolg. Beide Spieler mit Averages über 102 respektive über 103, das Match war durchaus sehenswert!

Rob Cross 6:4 Michael Smith
102,42 Average 103,48
2 180s 1
72 High-Finish 138
0 100+ Checkouts 1
6/9 Finishing 4/9

Der Publikumsliebling und sein Chor

Dann ging es ins erste Halbfinale: hier standen sich Nathan Aspinall und Luke Littler gegenüber. Nathan Aspinall dirigierte abermals den Zuschauerchor bei der A-Cappella Darbietung von „Mr. Brightside“ und avancierte zum Publikumsliebling, während Luke Littler unüblichen akustischen Widerstand zu spüren bekam. Ungewohnt – und doch konnte der lautstark komprimierte Einspruch nicht überraschen, denn Luke Littler hatte es mit der „2:0“-Reminiszenz bei seinem Viertelfinal-Walk-on geradezu herausgefordert. Nathan Aspinall mit dem ersten Anwurf, Luke Littler mit dem ersten Break, 1:0. Nicht zuletzt ein respektabler Set-up-Shot (128) verhalf Nathan Aspinall zum sofortigen Re-Break, 1:1. Eine sogar noch bessere Vorbereitung (174) präsentierte der Weltranglistenvierte im dritten Durchgang und ermöglichte sich damit die Break-Bestätigung und das 2:1. Etwas holprig und dennoch zielführend, kämpfte sich Luke Littler im vierten Durchgang zum Ausgleich, 2:2. 14 Darts später hatte Nathan Aspinall wieder die Führung übernommen, 3:2. Im sechsten Durchgang hatte sich Luke Littler mit hervorragenden 134 Punkten die Restforderung von 36 Zählern aufbereitet, doch er sollte nicht dazukommen, sich am verbliebenen Betrag zu versuchen, denn Nathan Aspinall wurde mit einer Aufnahme eindrucksvoll 75 Punkte quitt und zog mit 4:2 in Front. Im siebten Durchgang waren es 76 Restpunkte, die der 32-Jährige aus Stockport binnen einer Aufnahme löschte, 5:2. Den achten Durchgang begann Luke Littler mit sechs perfekten Darts, und auch wenn es letztendlich „nur“ ein 11-Darter wurde, das 3:5 hatte es in sich. Dies erwies sich als eine Art Wirkungstreffer, denn im neunten Durchgang setzte Nathan Aspinall schon seine ersten zwei Matchdarts weit daneben und öffnete die Tür für den Gegner. Der nahm die Einladung dankend an, 4:5. Im zehnten Leg verpasste Nathan Aspinall die nächsten beiden Matchdarts, während Luke Littler seinen vierten Checkout-Dart im Ziel versenkte, Ausgleich zum 5:5. Nach 2:5-Rückstand hatte der Shootingstar den Decider erzwungen. Im elften Leg ging es relativ gleichauf Richtung Zielgerade, doch ebenso wie in den vorausgegangenen drei Durchgängen wusste Luke Littler auch hier in den entscheidenden Momenten die effektiveren Akzente zu setzen. Der erste Matchdart saß unmittelbar im Doppelsegment und damit war das 6:5 für Luke Littler fix.

Luke Littler 6:5 Nathan Aspinall
98,13 Average 94,37
6 180s 2
86 High-Finish 76
0 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 5/16

Wenn man keine Geburtstagsgeschenke erwarten darf

Das zweite Halbfinale bestritten Michael van Gerwen und Rob Cross, letzterer mit dem ersten Anwurf. Michael van Gerwen setzte im ersten Durchgang zwei Breakdarts ins Aus, mehr Einladungen brauchte dann auch Rob Cross nicht mehr und ging schließlich 1:0 in Führung. Im zweiten Durchgang landeten gar sieben Checkout-Darts des Niederländers im Nirgendwo, Rob Cross hatte 21 Würfe Zeit, um das Break zum 2:0 zu setzen. Auch im dritten Durchgang benötigte „Mighty Mike“ wieder fünf Versuche aufs Doppel, doch diesmal war sein Gegenüber beim Versuch, den „Big Fish“ zu ziehen, mit dem Bullseye kollidiert, und als er die 25 Restpunkte auch mit der nächsten Aufnahme nicht auszuradieren vermochte, schaffte es Michael van Gerwen doch noch aus dem „Madhouse“ heraus und auf die Leggewinn-Anzeigentafel hinauf, 1:2. Den vierten Durchgang begann der dreifache Weltmeister mit vier perfekten Darts, versenkte den fünften Pfeil jedoch dann in der Triple-1. Auch wenn es nach hinten hinaus dann wieder eine Aufnahme mehr brauchte, sicherte sich Michael van Gerwen hier den Ausgleich zum 2:2. Im fünften Leg fand Rob Cross wieder zurück in die Spur, nach 14 Würfen stand es 3:2 für den Engländer. Mit dem 13-Darter im sechsten Leg gelang Rob Cross auch das Break zum 4:2. Damit war eine gewisse Zielrichtung vorgegeben, denn im siebten Durchgang legte der Weltmeister von 2018 nochmal eine gehörige Schippe drauf. Aufnahmen von 100 und zweimal der 140, ließen ihm 121 Punkte Rest. Michael van Gerwen parkte noch auf der 218, da traf „Voltage“ die Bullseye-Außenringfläche (25), die Triple-20 und die Double-18. Das High-Finish bescherte ihm das 5:2. Im achten Durchgang näherte sich der Niederländer nur zögerlich den Checkout-Möglichkeiten, da hatte Rob Cross die Ziellinie bereits überschritten, 6:2. Der 33-jährige Engländer, der schon länger in Hastings zuhause ist, konnte immerhin eine Checkout-Quote von knapp 43% aufweisen, während Michael van Gerwen – man sehe und staune – gerade mal auf etwas über 11% kam und als höchsten Checkout-Betrag 24 magere Pünktchen vorweisen konnte.

Rob Cross 6:2 Michael van Gerwen
98,00 Average 90,00
3 180s 1
121 High-Finish 24
1 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 2/18

Läuft es auf den ersten oder den dritten Tagessieg für einen der beiden Protagonisten hinaus?

Im Finale trafen somit Rob Cross und Luke Littler aufeinander. Rob Cross hatte das Ausbullen für sich entschieden, doch Luke Littler hielt im ersten Durchgang gleich das High-Finish parat. Während Rob Cross beim Versuch, die 126 auszuchecken, seine Pfeile zunächst in der Triple-19 und der einfachen 19 versenkte, um mit dem dritten Wurf dann nur das 25er-Segment zu treffen, landeten Littlers Darts in der Triple-17, der großen 20 und der Double-20. Damit waren 111 Punkte Geschichte, und der junge Vizeweltmeister lag, gegen den Anwurf, 1:0 in Front. Im zweiten Durchgang hatte sich Rob Cross dank eines passenden Set-up-Shots (131) die 36 aufbereitet, im Bewusstsein, dass die Double-18 durchaus zu seinen favorisierten Doppeln zählte. Doch er sollte nicht dazu kommen, diese Vorliebe auch auszutesten, denn Luke Littler benötigte lediglich zwei Versuche, dann war auch die 86 erledigt und das 2:0 eingetütet. 13 Darts später hatte der 17-Jährige seinen Vorsprung auf 3:0 ausgebaut, und auch im vierten Durchgang ließ Luke Littler sein Gegenüber relativ chancenlos aussehen, 4:0. Ein beachtenswerter 14-Darter brachte dem Nachwuchskünstler das 5:0 und alle Zutaten waren bereits für den gediegenen White-Wash angerichtet, als sich Rob Cross doch noch mit letzter Kraft aufzubäumen vermochte. Die 164 vor Augen schoss er zweimal die Triple-19 ab, nur das Bullseye verwehrte den Zutritt. Doch er bekam eine weitere Möglichkeit, und hierbei eliminierte er auch die 25 Restpunkte. Mit viel Selbstironie feierte Rob Cross das Break zum 1:5, bevor er im siebten Durchgang gar noch den 13-Darter zum 2:5 folgen ließ. Im achten Durchgang antwortete Luke Littler auf das Maximum seines Gegners mit zweimal der 180, und dann dauerte es auch nicht mehr lange, und der 6:2-Erfolg des Shootingstars war zementiert.

Luke Littler 6:2 Rob Cross
105,32 Average 100,08
2 180s 2
111 High-Finish 25
1 100+ Checkouts 0
6/11 Finishing 2/6

Schon nach den Viertelfinals hatte Luke Littler die Tabellenführung wieder übernommen, mit dem insgesamt dritten Tagessieg der laufenden Saison untermauert er diese Position zusätzlich. Nächste Woche trifft man sich im schottischen Aberdeen, bis dahin: Always Look on the Bright Side of the Flight.

Viertelfinals Halbfinals Finale
Best of 11 Best of 11 Best of 11
6 L.Littler
3 G.Price 6 L.Littler
2 L.Humphries 5 N.Aspinall
6 N.Aspinall 6 L.Littler
3 P.Wright 2 R.Cross
6 M.v.Gerwen 2 M.v.Gerwen
4 M.Smith 6 R.Cross
6 R.Cross

Fotos © PDC @ Darts1

Premier League Darts


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