Van Gerwen feiert seinen dritten Tagessieg
Der neunte Spieltag in Leeds stellte den Auftakt der Rückrunde der Premier League of Darts 2022 dar. Acht Spieltage blieben den acht Teilnehmern damit noch, um die notwendigen Punkte für die Qualifikation zu den Play-Offs einzusammeln. Keine Möglichkeit hierzu hatte an diesem Donnerstag Gary Anderson, den eine Corona-Infektion zur Absage zwang. Sein eingeplanter Gegner Michael van Gerwen stand vorzeitig als Halbfinalist fest. Übrig blieben damit nur noch drei Viertelfinalspiele: Michael Smith eröffnete gegen Peter Wright, Joe Cullen traf auf Jonny Clayton und Gerwyn Price duellierte sich mit James Wade.
Smith und Cullen kassieren deutliche Niederlagen
Michael Smith hat eine dürftige Hinrunde hinter sich: der Weltranglistenvierte gewann keines der Mini-Turniere und befindet sich aktuell nur auf dem vorletzten Tabellenplatz. Gegen Peter Wright wollte der Engländer einen erfolgreichen Start in die für ihn umso wichtigere Rückrunde feiern. Mit einem 11-Darter legte Smith furios los, doch Wright konterte umgehend mit einem eigenen „Elfer“ und bestrafte im Anschluss daran zwei gegnerische Fehlwürfe mit dem ersten Break. „Snakebite“ legte einen 14-Darter sowie einen weiteren 11-Darter hinterher und vergrößerte seinen Vorsprung bis auf 4:1. Die endgültige Vorentscheidung fiel im darauffolgenden sechsten Durchgang: Smith verpasste zwei eigene Möglichkeiten und durfte sich Sekunden später ein 108er-Checkout seines Gegners anschauen. Ein 95er-Finish über 19 und zweimal Doppel-19 brachte dem „Bully Boy“ immerhin noch das zweite Erfolgserlebnis ein, dabei handelte es sich aber lediglich um Ergebniskosmetik. Wright versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-12 und erzielte einen souveränen 6:2-Erfolg.
Peter Wright | 6:2 | Michael Smith |
103,99 | Average | 102,21 |
3 | 180s | 4 |
108 | High Finish | 95 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/9 | Finishing | 2/7 |
Mit seinem Turniersieg am letzten Spieltag beendete Jonny Clayton eine mehrere Wochen andauernde Durststrecke. An diesen Erfolg wollte der Waliser nun gegen Joe Cullen anknüpfen. Nachdem die ersten beiden Legs der Begegnung an Clayton gegangen waren, meldete sich der „Rockstar“ mit einem 80er-Checkout erstmals zu Wort. Per 13-Darter stellte Clayton den alten Abstand ohne zu Zögern wieder her, ehe er seinen Vorsprung sogar noch weiter vergrößerte. Weil Cullen in den nächsten beiden Legs jeweils eine eigene Chance vergeben hatte, konnte „The Ferret“ bis auf 5:1 davonziehen. Cullen fand keinen Weg zurück, zwei Fehlwürfe auf der doppelten 4 waren wenig später seine letzte Aktion an diesem Abend. Sein Gegenüber Jonny Clayton verwandelte dagegen den zweiten Matchdart in der Doppel-16 und zog nach dem problemlosen 6:1 in das Halbfinale ein.
Jonny Clayton | 6:1 | Joe Cullen |
98,25 | Average | 87,77 |
1 | 180s | 1 |
66 | High Finish | 80 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/13 | Finishing | 1/5 |
Price läuft seiner Bestform weiterhin hinterher
Zum Abschluss der ersten Runde trafen noch Gerwyn Price und James Wade aufeinander – beide Profis befanden sich vor diesem Spieltag in der unteren Tabellenhälfte. Im Auftaktleg warf Price vergleichsweise deutlich am Bullseye vorbei, den dadurch entstandenen Rückstand konterte der ehemalige Weltmeister aber mit einem starken 11-Darter. Wade hatte sich seine Führung bereits zurückgeholt, als er drei gegnerische Patzer mit einem 13-Darter für sich ausnutzte. Dabei handelte es sich um das erste Break der Partie, welches „The Machine“ jedoch aufgrund einer vergebenen Möglichkeit auf der Doppel-18 nicht bestätigen konnte. Aus diesem Grund kam Price zum direkten Rebreak; der 3:3-Ausgleich war danach nur eine Frage der Zeit. Die darauffolgenden vier Legs wurden allesamt vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen. Der „Iceman“ beendete hierbei einen 11-Darter mit einem 96er-Checkout und erzwang auf diese Weise das Entscheidungsleg. Dort nutzte Wade den Vorteil des Anwerfens vorbildlich zu seinen Gunsten. Der Engländer versenkte seinen 14. Wurf in diesem Decider in der Doppel-20 und komplettierte das Halbfinale.
James Wade | 6:5 | Gerwyn Price |
90,65 | Average | 97,32 |
0 | 180s | 2 |
60 | High Finish | 96 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/14 | Finishing | 5/12 |
Wright und Clayton scheiden im Halbfinale aus
Die vier Akteure, die jetzt noch im Rennen waren, hatten zwei Punkte bereits in der Tasche. In der Vorschlussrunde hatten sie jetzt die Möglichkeit, das eigene Konto weiter aufzustocken. Zuerst an der Reihe waren Peter Wright und Michael van Gerwen. Ein perfekt ausgeführtes 94er-Finish brachte dem Weltranglistenersten das Auftaktleg ein, den ersten Breakdart konnte er wenig später aber nicht ausnutzen. Ähnlich verliefen die beiden darauffolgenden Legs: Wright brachte sich wieder in Führung, scheiterte einige Aufnahmen später jedoch knapp an 139 Restpunkten. Im Anschluss daran hatte der amtierende Weltmeister allerdings selbst das Glück auf seiner Seite: er überstand vier Breakdarts gegen sich unbeschadet. „Mighty Mike“ schob dieses Missgeschick schnell beiseite, glich direkt wieder aus und produzierte danach per 15-Darter das erste Break dieser Partie. Weil er dieses ohne größere Schwierigkeiten bestätigte, fehlte ihm nur noch ein einziges Leg zum Finaleinzug. Van Gerwen verlor keine Zeit mehr, brachte den zweiten Matchdart in der Doppel-20 unter und entschied das Duell zwischen der Nummer eins und der Nummer drei der Welt mit 6:3 für sich.
M. van Gerwen | 6:3 | Peter Wright |
90,74 | Average | 86,37 |
5 | 180s | 0 |
58 | High Finish | 94 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/25 | Finishing | 3/14 |
Das vorletzte Spiel dieses neunten Spieltags wurde zwischen Jonny Clayton und James Wade ausgetragen. Gesucht wurde in diesem Duell der zweite Finalist. Frühestmöglich holte sich Wade das erste Break, verpasste aber zwei Möglichkeiten auf seiner bevorzugten Doppel-20, um nachzulegen. Auch die beiden nachfolgenden Legs wurden gegen den Anwurf gewonnen: Wade war mit einem 14-Darter erfolgreich, dem Titelverteidiger genügte im vierten Durchgang sogar ein Wurf weniger. Clayton war es auch, der wenig später als erster Spieler sein eigenes Anwurfleg nach Hause brachte. Danach stand sich Clayton selbst im Weg: durch einen Rechenfehler ließ er sich 6 Restpunkte stehen, die unangenehme Doppel-3 verfehlte der Waliser mit der folgenden Aufnahme dreimal. Wade bedankte sich mit einem 88er-Finish auf der doppelten 7 und glich dadurch zum 3:3 aus. „The Machine“ hatte das Momentum jetzt auf seiner Seite, sorgte mit einem starken 11-Darter für das nächste Break und brachte sich mit dem daran anschließenden 14-Darter kurz vor die Ziellinie. Durch einen eigenen 14-Darter verkürzte Clayton zwar nochmals, seinen Vorsprung ließ sich Wade jetzt aber nicht mehr nehmen. Sein zweiter Matchdart steckte in der Doppel-10 und besiegelte den 6:4-Sieg.
James Wade | 6:4 | Jonny Clayton |
96,17 | Average | 96,96 |
1 | 180s | 3 |
88 | High Finish | 66 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/12 | Finishing | 4/12 |
Wade hat auch im dritten Finale das Nachsehen
Schon zum dritten Mal stand James Wade in dieser Premier League-Saison im Endspiel, seine ersten beiden Anläufe an den Spieltagen drei und acht waren nicht von Erfolg gekrönt. Im Weg stand ihm jetzt nur noch Michael van Gerwen, der selbst seinen dritten Tagessieg anpeilte. Mit einem unter Druck zustande gekommenen 76er-Checkout verteidigte „Mighty Mike“ seinen Anwurf im allerersten Leg, ehe er 68 Zähler trotz eines Ausrutschers in die Single-1 noch über 17 und Bullseye checkte – Wade hatte Augenblicke zuvor zwei eigene Chancen ungenutzt gelassen. Durch einen 14-Darter vergrößerte van Gerwen die Führung anschließend auf 3:0. Danach hatte das Warten für Wade ein Ende, ein souveränes 84er-Finish brachte ihm sein erstes Erfolgserlebnis ein. Van Gerwen schenkte dem keine Beachtung, sondern holte zum Schlussspurt aus. Durch einen 13-Darter stellte er zunächst den alten Abstand wieder her, danach ging er mit einem 15-Darter den vorletzten Schritt. Ein starker 11-Darter beantwortete schlussendlich alle offenen Fragen. Michael van Gerwen setzte sich im Finale klar mit 6:1 durch, feierte auf diese Weise seinen dritten Turniererfolg im laufenden Wettbewerb und baute seine Tabellenführung aus.
M. van Gerwen | 6:1 | James Wade |
103,87 | Average | 93,59 |
2 | 180s | 1 |
76 | High Finish | 84 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/9 | Finishing | 1/3 |
Vor diesem neunten Spieltag waren van Gerwen und Clayton noch punktgleich, nun weist der alte und neue Spitzenreiter drei Zähler mehr auf als der Waliser. Wright bleibt Dritter, Wade rückt durch die zweite Finalteilnahme nacheinander in die Play-Off-Ränge vor. Dadurch rutscht Cullen auf den fünften Platz ab. Hinter ihm befinden sich noch Price, Smith und Anderson. Wie gewohnt fliegen am kommenden Donnerstag wieder die Pfeile, der zehnte Spieltag wird in Manchester stattfinden.