Van Gerwen holt seinen ersten Turniersieg
Nach der kurzen Unterbrechung wurde die Premier League of Darts 2022 am heutigen Abend fortgesetzt. Auf dem Programm stand der vierte Spieltag in der Westpoint Arena in Exeter. Beim Blick auf die Viertelfinals stach besonders das Match zwischen den beiden besten Spielern der Welt, Gerwyn Price und Peter Wright, heraus. Der amtierende Weltmeister wollte sich dabei für die Finalniederlage in Riesa revanchieren. Auch das Auftaktspiel zwischen Tabellenführer Jonny Clayton und Michael van Gerwen schürte hohe Erwartungen. Außerdem wollte Michael Smith gegen Joe Cullen endlich seine ersten Punkte holen, und James Wade traf auf Gary Anderson.
Clayton verliert die Tabellenführung – erste Punkte für Smith
Eröffnet wurde der vierte Spieltag also wie dargestellt mit dem Duell von Spitzenreiter Jonny Clayton und dem fünffachen Premier League-Sieger Michael van Gerwen. Mit einem 12-Darter setzte der Niederländer früh die erste Duftmarke, das damit geschaffte Break bestätigte er mit einem 15-Darter. Im dritten Durchgang gelang van Gerwen noch ein 12-Darter, auch dieser war gleichbedeutend mit einem Break. Erst nachdem er auch das vierte Leg verloren hatte, erzielte Clayton seinen ersten Leggewinn. Durch einen 14-Darter verringerte „The Ferret“ seinen Rückstand auf 1:4. Der nächste 12-Darter brachte van Gerwen die alte Führung wieder ein, ehe er beobachtete, wie Clayton sechs Darts am äußeren Ring vorbeisetzte. Van Gerwen ließ sich Sekunden später nicht zweimal bitten, versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-12 und siegte klar mit 6:1. Während „Mighty Mike“ damit zum dritten Mal nacheinander die Vorschlussrunde erreichte, schied Clayton genauso wie am vergangenen Spieltag frühestmöglich aus.
M. van Gerwen | 6:1 | Jonny Clayton |
102,36 | Average | 97,39 |
1 | 180s | 2 |
87 | High Finish | 33 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/10 | Finishing | 1/8 |
Drei Spiele, drei Niederlagen – so lautete die Bilanz von Michael Smith zu diesem Zeitpunkt. Gegen Joe Cullen unternahm der Vizeweltmeister nun den nächsten Anlauf, um die ersehnten ersten Punkte einzufahren. Im Auftaktleg setzte Cullen fünf Breakdarts in den Sand, sodass er erst im zweiten Leg mit einem 76er-Finish erfolgreich war. Vor allem dank sechs perfekter Darts holte sich Smith seine Führung zurück, danach ließ er allerdings seinerseits ganze fünf Breakchancen liegen. Mit 13 Darts ging das darauffolgende fünfte Leg wiederum an den „Bully Boy“, ehe Cullen mit einem sehenswerten 145er-Highfinish auf der Doppel-14 glänzte. Damit verhinderte er das drohende Break und glich zum 3:3 aus. Trotz eines Ausrutschers in die Single-3 löschte der „Rockstar“ kurze Zeit später auch 97 Zähler. Die mögliche Vorentscheidung verpasste er jedoch, weil er in Leg Nummer acht drei Doppelfelder verfehlte. Smith sicherte sich das Rebreak und übernahm im weiteren Verlauf dank eines starken 11-Darters sogar wieder selbst die Führung. Trotz einiger Probleme auf die Doppel sorgte Cullen für das entscheidende elfte Leg. Dort starteten beide Profis mit einer 180, allerdings konnte nur Smith darauf aufbauen. Er nutzte den Vorteil des Anwerfens vorbildlich aus, erwischte mit dem zwölften Wurf die Doppel-4 und bejubelte seinen ersten Sieg in dieser Premier League-Saison.
Michael Smith | 6:5 | Joe Cullen |
97,31 | Average | 93,89 |
4 | 180s | 4 |
96 | High Finish | 145 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
6/18 | Finishing | 5/23 |
Price kann nicht an den überragenden letzten Spieltag anknüpfen
Als sich Gerwyn Price und Peter Wright am Sonntag im Endspiel des ersten European Tour-Events in Riesa gegenüberstanden, ging es neben dem Titel auch um den Status als Nummer eins der Welt. Price entschied das Duell für sich und behauptete seine Spitzenposition. Im heutigen Aufeinandertreffen legte Price mit einem 80er-Finish vor, auch Wright brachte sein erstes Anwurfleg nach Hause. Aufgrund von drei Fehlern auf die Doppelfelder verpasste es „Snakebite“, ein Break folgen zu lassen. Dieses Missgeschick korrigierte Wright umgehend mit einem 15-Darter, ehe er durch ein 96er-Checkout für das erste Break der Partie sorgte. Im Anschluss daran erhöhte Wright seinen Vorsprung auf 4:2. Ein ganz wichtiges Finish gelang Wright nur wenige Aufnahmen später: der Weltranglistenzweite machte 76 Punkte aus und sorgte damit für die Vorentscheidung. Wright verlor anschließend keine weitere Zeit, brachte direkt den ersten Matchdart in der Doppel-18 unter und freute sich über den deutlichen 6:2-Erfolg.
Peter Wright | 6:2 | Gerwyn Price |
101,06 | Average | 94,89 |
2 | 180s | 2 |
96 | High Finish | 80 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/17 | Finishing | 2/8 |
Der letzte Halbfinalplatz wurde zwischen Gary Anderson und James Wade ausgefochten. Zu Beginn der Partie konzentrierten sich beide Spieler erfolgreich auf die eigenen Anwurflegs. Beiden gelang dabei jeweils ein 14- und ein 15-Darter. Auch die beiden darauffolgenden Legs wurden gerecht aufgeteilt, sodass der Spielstand von 3:3 die logische Konsequenz war. Erstmals eine Gelegenheit zum Break gab es im siebten Durchgang. Anderson schaffte es jedoch nicht, vier Breakdarts zu verwerten. Mit einem weiteren 14-Darter stellte der „Flying Scotsman“ aber sofort wieder Parität her. Wie zuvor auch übernahm Wade erneut die Führung, wobei ihm jetzt ein starkes 142er-Highfinish gelang. Diese Szene gab Wade den entscheidenden Rückenwind. Der Engländer zeigte im darauffolgenden Leg einen 15-Darter, sorgte damit für das einzige Break der Begegnung und hatte das Match mit 6:4 für sich entschieden.
James Wade | 6:4 | Gary Anderson |
97,01 | Average | 99,76 |
4 | 180s | 3 |
142 | High Finish | 64 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/10 | Finishing | 4/10 |
Smith und Wade sind in den Halbfinals klar unterlegen
Damit lagen alle vier Viertelfinalpartien hinter den Zuschauern in Exeter, weiter ging es folglich mit der Vorschlussrunde. Zuerst wollte Michael van Gerwen erstmals in dieser Saison den Sprung ins Finale vollbringen. Hierfür musste er Michael Smith aus dem Weg räumen. Den besseren Start in das Match erlebte eindeutig der Niederländer. Er begann mit einem starken 11-Darter, erzielte durch den daran anschließenden 14-Darter ein frühes Break und entschied auch das dritte Leg zu seinen Gunsten. Danach fand aber auch Smith besser in die Begegnung hinein. Er kam mit einem 13-Darter zu seinem ersten Leggewinn und benötigte im darauffolgenden Durchgang nur einen Wurf mehr, um auf 2:3 zu verkürzen. Den Ausgleich machte sich der „Bully Boy“ mit drei Fehlern auf die Doppel allerdings selbst zunichte. Van Gerwen bedankte sich mit einem Treffer in der doppelten 8, zeigte danach einen 12-Darter und war mittlerweile nur noch ein einziges Leg von der Ziellinie entfernt. Wenig später hatte er diese auch überschritten, van Gerwen jagte gleich den ersten Matchdart in die Doppel-20 und stand als erster Finalist fest.
M. van Gerwen | 6:2 | Michael Smith |
104,37 | Average | 97,14 |
4 | 180s | 3 |
94 | High Finish | 64 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/8 | Finishing | 2/6 |
Sein Gegner im Endspiel wurde im darauffolgenden Duell zwischen Peter Wright und James Wade ermittelt. Analog zum ersten Halbfinale dominierte auch hier ein Spieler die Anfangsphase. Es war Wright, der die ersten drei Legs ohne ernsthafte Gegenwehr mit 15, 14 sowie 13 Darts für sich entschied. Erst als dem amtierenden Weltmeister vier Fehler auf die Doppel unterlaufen waren, meldete sich Wade zu Wort. Wright hatte allerdings keine Mühe damit, mit dem 4:1 wieder den vorherigen Abstand herzustellen. Mit einem 62er-Finish sicherte sich Wade zwar noch sein zweites Leg, danach holte Wright jedoch zum Schlussspurt aus. Der Schotte machte zunächst 101 Punkte aus und brillierte unmittelbar danach mit einem 10-Darter. Auf diese Weise brachte er die Partie zum Abschluss und sich selbst ins Endspiel.
Peter Wright | 6:2 | James Wade |
103,46 | Average | 85,81 |
5 | 180s | 1 |
101 | High Finish | 62 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/11 | Finishing | 2/8 |
Whitewash im Finale: van Gerwen vollendet den perfekten Abend
Die offene Frage war nun: würde Peter Wright seinen zweiten Turniersieg in der laufenden Premier League-Saison einfahren, oder würde Michael van Gerwen seinen ersten Tagessieg feiern? Um die fünf Punkte und das Bonuspreisgeld von 10.000 Pfund einzusacken, waren erneut sechs gewonnene Legs notwendig. Nachdem van Gerwen das Finale mit einem 14-Darter eröffnet hatte, war er mit einem 134er-Finish auf der Doppel-7 auch für das erste große Highlight verantwortlich. Durch einen 15-Darter erhöhte der Niederländer bis auf 3:0. Auf der anderen Seite erhielt Wright erst danach den ersten Versuch zu einem Leggewinn, warf aber an der Doppel-18 vorbei und geriet noch weiter in Rückstand. Letztendlich bekam Wright im gesamten Match keinen Fuß auf den Boden, er war in diesem Endspiel hoffnungslos unterlegen. Schon wenig später stand der Sieger des vierten Spieltags auch offiziell fest. Michael van Gerwen versenkte den ersten Matchdart in der Doppel-20 und feierte seinen ersten Turniersieg im Jahr 2022.
M. van Gerwen | 6:0 | Peter Wright |
99,10 | Average | 87,52 |
4 | 180s | 0 |
134 | High Finish | 0 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/8 | Finishing | 0/2 |
Die beiden heutigen Finalisten nehmen die ersten beiden Tabellenplätze ein, Wright hat mit zehn Punkten einen mehr auf dem Konto als van Gerwen. In Schlagdistanz zu diesem Duo befinden sich Clayton, Price und Wade. Dahinter tut sich eine Lücke auf. Cullen, Anderson und Smith benötigen in den kommenden Wochen dringend Punkte, um zum Rest des Feldes aufzuschließen. Für die acht Premier League-Teilnehmer geht es nun zunächst nach Minehead, wo an diesem Wochenende die UK Open stattfinden. Die Premier League selbst wird am nächsten Donnerstag mit dem fünften Spieltag in Brighton fortgesetzt.