Mensur Suljovic gelingt beim „Heimspiel“ der erste Sieg

Am 22. Februar spielte sich in Berlin Historisches ab. Zum ersten Mal in ihrer 14-jährigen Geschichte gastierte die Premier League Darts in Deutschland. Mit über 12.000 Zuschauern ist der vierte Spieltag außerdem das Darts-Event mit der größten Zuschauerzahl überhaupt in der Nachkriegszeit - Weltrekord. Die Fans in der Mercedes-Benz-Arena ganz in der Nähe des Ostbahnhofs durften sich natürlich auf Spitzensport freuen. Den Auftakt am Donnerstagabend machte das Gipfeltreffen zwischen Michael Smith und Simon Whitlock, ehe Mensur Suljovic gegen Gerwyn Price seine ersten Punkte einsammeln wollte und Michael van Gerwen es mit Daryl Gurney zu tun bekam. Dann folgte noch die Begegnung zwischen Rob Cross und Raymond van Barneveld, ehe das schottische Duell zwischen Peter Wright und Gary Anderson den Abend beendete.


Smiths Siegesserie hat weiter Bestand

Das von der Tabellenposition her attraktivste Spiel fand gleich als Erstes statt. Simon Whitlock und Michael Smith war es beiden gelungen, ihre bisherigen drei Spiele siegreich zu gestalten. Klar war im Vorhinein also nur, dass mindestens eine dieser Serien reißen würde. Die ersten beiden Legs wurden aufgeteilt, wobei es sich um zwei Breaks handelte. Weil Whitlock im Anschluss daran ernsthafte Probleme mit seinem Scoring hatte, ging das Match zunächst in Richtung Smith, der auch dank Checkouts von 78 und 106 Punkten auf 4:1 davonzog.

Weil sich der „Bully Boy“ im sechsten Leg zwei Fehler auf Doppel erlaubte kam Whitlock zum zweiten Leggewinn, er legte auch den dritten nach und war drauf und dran auszugleichen. Im achten Leg hatte der Australier mächtig Pech, als ihm ein Dart auf dem Bullseye flog, doch er nutzte auch zwei weitere Chancen zum Leggewinn nicht. Smith hatte vorher auch viermal gepatzt, traf letztendlich aber die doppelte 2 zum 5:3. Als er per 25er-Checkout auf 6:3 stellte, war ein Punkt schon gesichert. Im darauffolgenden Leg leistete sich Whitlock gleich fünf Fehler auf Doppel, Smith war zu Stelle und nutzte seinen dritten Matchdart zum 7:3-Erfolg und damit seinem vierten Sieg im vierten Spiel. Insgesamt blieb das Spiel die Erwartungen schuldig. Smith warf nur 87 Punkte im Schnitt, Whitlocks Average lag bei 85 Punkten. Hinzu kamen Doppelquoten von 32 beziehungsweise 21 Prozent. Smith kann das im Nachhinein egal sein, er ist neuer Tabellenführer und weiter ohne Punktverlust.

Es folgte eine Partie mit ganz anderen Vorzeichen: Gerwyn Price traf auf Mensur Suljovic. Suljovic wartete noch als einziger Spieler auf einen Punktgewinn, doch auch Price war noch kein Sieg vergönnt. Beide kamen nur holprig ins Spiel, und so brachte Mensur zum Auftakt 18 Darts und einen Treffer im Bullseye zum Leggewinn. Per 111er-Highfinish konnte Mensur erhöhen, ehe er sich im dritten Leg zwei Fehler auf Doppel-14 beziehungsweise Doppel-7 erlaubte und Price so zum Anschuss kommen ließ. Auf der doppelten 20 gewann Mensur das Leg zum 3:1, und holte sich per 118er-Checkout auch das Break zum 4:1, begünstigt dadurch, dass der „Iceman“ in dieser Phase kaum Triple treffen konnte.

Ein 78er-Finish mit zwei Darts brachte Mensur sein fünftes Leg, ehe Price einen starken 11-Darter zum 2:5 gelang. „The Gentle“ konterte dies mit einem 12-Darter und hatte dadurch seinen ersten Premier-League-Punkt in jedem Fall sicher. Weil er im neunten Leg einen Matchdart auf Tops ausließ kam Price noch zum dritten Leggewinn, schon kurze Zeit später war dies aber unerheblich. Mensur brachte 56 Restpunkte auf null und feiert den ersehnten ersten Premier-League-Erfolg. Bei seinem 7:3-Erfolg spielte der Österreicher einen starken Durchschnitt von über 106 Punkten pro Aufnahme, gepaart mit einer Doppelquote von ebenfalls hervorragenden 63 Prozent. Price dagegen bleibt bei zwei Punkten kleben, spielte heute einen Average von lediglich 91 Punkten; er traf drei seiner fünf Würfe auf Doppelfelder.


Van Gerwen und Cross setzen sich durch

Michael van Gerwen traf im Anschluss daran auf den noch sieglosen Daryl Gurney. Der Weltranglistenerste eröffnete souverän und spielte im Auftaktleg einen 13-Darter. Er verdoppelte diesen Vorsprung im Anschluss auf der Doppel-18, auch weil Gurney ebenjenes Doppelfeld dreimal verfehlte. Weil van Gerwen seinerseits im dritten Leg ungewöhnlicherweise fünf Mal auf Doppel patzte kam Gurney zu seinem ersten Erfolgserlebnis. Ein 106er-Highfinish brachte van Gerwen das Break zum 3:1, welches er bei eigenem Anwurf bestätigen konnte. Doch auch hier hatte er Glück, dass Gurney zwei Möglichkeiten auf Doppel nicht zu nutzen wusste.

Ein Fehldart auf das Bullseye kostete den Nordiren dann auch das nächste Leg, van Gerwen spielte einen 11-Darter zum 5:1. Trotz eines Fehlers auf das Bullseye beim Versuch, 170 Punkte wegzunehmen, kam van Gerwen zum 6:1 und dem sicheren Punktgewinn. Gurney konnte zwar noch sein zweites Leg mitnehmen, doch schon im neunten Leg war das Spiel beendet. Van Gerwen scheiterte zwar erneut knapp an 170 Punkten, nahm aber die verbliebenen 25 Punkte mit und gewann mit 7:2. Van Gerwen überzeugt mit einem Average von 103 Punkten und einer Doppelquote von 44 Prozent. Gurney bleibt nach der klaren Niederlage, bei der einen Average von 97 Punkten und eine Doppelquote von 22 Prozent spielte unten in der Tabelle stecken.

Eine von den Namen her sehr interessante Begegnung folgte darauf, Rob Cross bekam es mit Raymond van Barneveld zu tun, und der Weltmeister hatte alle drei bisherigen Aufeinandertreffen für sich entscheiden können. Per 78er-Checkout mit zwei Darts schaffte van Barneveld gleich zum Auftakt ein Break, er kassierte im Anschluss daran allerdings das direkte Rebreak. Weil „Barney“ im dritten Leg einen Breakdart auf Tops vergab, kam Cross per 96er-Finish zum 2:1. Doch auch dieser Vorsprung wurde umgehend ausgeglichen, van Barneveld checkte 72 Restpunkte. Im fünften ging der Weltmeister wieder in Front, dazu spielte er einen 13-Darter mit einer abschließenden doppelten 18. Ein schönes 112er-Highfinish auf Tops brachte den Niederländer schon wenige Minuten später zum Ausgleich.

Im Anschluss daran konnte der Weltmeister die Schlagzahl erhöhen und ging dank Checkouts von 52 und 56 Punkten, beide auf der Doppel-18, zum ersten Mal mit zwei Legs Abstand in Führung. Van Barneveld hatte im neunten Leg dann die große Chance, wieder zu verkürzen. Doch er vergab einen Dart auf die Doppel-8 und gleich fünf Chancen auf die Doppel-4. Stattdessen traf Cross, der vorher selber zweimal auf Doppel gepatzt hatte, die Doppel-10 und hatte mit dem 6:3 einen Punkt sicher. Schon ein Leg später stand dann aber auch der Sieg für den Weltmeister fest. Bei gegnerischem Anwurf checkte er 128 via zweimal Triple-18 und Doppel-10 und machte auf diese Weise den zweiten Sieg nacheinander perfekt. Bei Cross steht unter dem Strich ein Average von gut 96 Punkten und eine sehr gute Doppelquote von 70 Prozent. „Barney“ konnte im Gegensatz dazu heute nicht abliefern, spielte lediglich 89 Punkte im Schnitt und traf drei seiner zehn Würfe auf Doppelfelder.


Das Beste kommt zum Schluss

Zum Abschluss fehlte dann noch das Schotten-Duell zwischen Peter Wright und Gary Anderson, die auch Tabellennachbarn sind. Wright kam eigentlich gut ins Spiel herein, warf im ersten Leg zwei 180er. Weil er im Anschluss aber viermal auf der Doppel-9 und einmal auf der Doppel-3 patzte gewann Anderson tatsächlich dieses Leg, und er konnte auf spezielle Weise nachlegen. Wright vergab einen Dart auf Tops für ein 109er-Checkout, Anderson bestrafte dies auf brutalste Weise und nahm 150 Zähler von der Scheibe. Das erste Erfolgserlebnis hatte Wright im dritten Leg, als er Tops traf um auf 1:2 aus seiner Sicht zu verkürzen. Und „Snakebite“ drehte jetzt auf: Dank Checkouts von 80 und 76 Punkten konnte er das Spiel drehen und führte jetzt seinerseits mit 3:2. Zu Beginn des sechsten Legs gelangen Gary Anderson zwei 180er. Auch der siebte Pfeil saß perfekt, Nummer acht landete dann allerdings in der einfachen 3. Dennoch holte sich Anderson das Leg per 11-Darter und schaffte den Ausgleich.

Auf der doppelten 12 holte sich Wright wenige Minuten später seine Führung zurück, ehe er seinen Vorsprung im Leg danach per 81er-Finish zum ersten Mal auf zwei Legs Abstand ausbaute. Im neunten Leg konnte der „Flying Scotsman“ 102 Punkte zwar nicht checken, stellte sich aber 24 Rest. Umso mehr schmerzte ihn das 120er-Highfinish, welches sein Gegner zeigte und dadurch beim Stand von 3:6 aus Sicht Andersons schonmal einen Punkt sicher hatte. Ein starker 12-Darter brachte Anderson sein viertes Leg, welchem er einen 11-Darter inklusive 83er-Finish zum Break nachlegte. Das zwölfte Leg würde also über Sieg Wright oder Unentschieden entscheiden. Anderson durfte anwerfen und begann mit einer 180, legte aber nicht ganz so stark nach. Wright war es, der bei 87 Restpunkten die erste Chance zum Matchgewinn bekam, er verfehlte jedoch das abschließende Bullseye. Anderson bekam bei 86 Rest seine Chance, traf zweimal die einfache 18 und vollendete auf dem Feld, welches Wright verpasst hatte. Anderson gelingt also ein starkes Comeback zum 6:6, er spielte im Schnitt 105,6 Punkte pro Aufnahme und traf fünf seiner sechs Versuche auf Doppelfelder. Wright glänzte mit einem Average von knapp 106 Punkten und eine Doppelquote von rund 43 Prozent.

Angeführt wird die Tabelle nach dem vierten Spieltag von Smith mit einer blütenweißen Weste. Van Gerwen und Whitlock auf den darauffolgenden Positionen haben Plätze getauscht. Unverändert auf den Plätzen vier und sechs stehen Wright und Anderson, zwischen sie hat sich Cross geschoben. Van Barneveld rutscht auf sieben ab, während sich Suljovic um zwei Positionen auf Platz acht verbessert. Unterm Strich und weiterhin sieglos stehen Gurney und Price mit jeweils zwei Punkten. Der fünfte Spieltag wird am 01. März in Exeter stattfinden.

Alexander Kuck

Premier League Interviews Woche 4

Premier League Darts


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