Michael Smith und Dave Chisnall ausgeschieden
Es war Judgement Night in der Premier League Darts. Jeder der zehn Spieler hatte nach diesem Abend gegen jeden der anderen gespielt und diejenigen, die auf den letzten beiden Plätzen standen, schieden aus. Dies konnte Michael Smith(gegen Phil Taylor), Dave Chisnall(gegen Peter Wright) und Robert Thornton(gegen Adrian Lewis) passieren. Desweiteren bekamen die Zuschauer in Cardiff noch die Duelle zwischen James Wade und Gary Anderson sowie Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld serviert.
Phil Taylor eine zu große Hürde
James Wade und Gary Anderson waren die ersten beiden Spieler, die sich an diesem Abend gegenüberstanden. Beide waren von der Judgement Night nicht betroffen und konnten somit frei aufspielen. Jedoch wirkte Gary sehr nervös. Dies machte sich vor allem darin bemerkbar, dass er zu Beginn enorme Probleme auf die Doppel hatte. Er hatte in den ersten drei Legs immer Chancen, konnte sich jedoch kein einziges holen. Den 0:3-Rückstand steckte er aber gut weg und fand langsam aber sicher in die Partie. Wade spielte eine konstante Partie, ohne echte Höhen und Tiefen. Als Anderson also etwas anzog konnte er ein 1:4 aufholen und ausgleichen. Danach war das Spiel wieder komplett offen und beide Spieler gaben alles um sich die zwei Punkte zu sichern. Zunächst brachten beide ihre Legs nach Hause, dann gelang dem „Flying Scotsman“ ein Break zum 6:5. Er hatte es nun selbst in der Hand, kassierte jedoch direkt das Rebreak. Durch das 6:6 kam es also zur Punkteteilung zwischen den beiden.
James Wade | 6:6 | Gary Anderson |
18 | 100+ | 12 |
8 | 140+ | 8 |
0 | 170+ | 1 |
3 | 180 | 5 |
95.18 | Average | 100.68 |
86 | High Finish | 81 |
2 | Breaks of Throw | 2 |
6/16 - 38% | Checkout % | 6/23 - 26% |
-
Phil Taylor übernimmt nach seinem Sieg gegen Michael Smith die Tabellenführung der Premier League Darts
Eine sehr wichtige Partie stand als nächstes auf dem Plan. Für Michael Smith ging es hierbei um alles. Er musste gegen Phil Taylor gewinnen, denn selbst bei einem Unentschieden hätten noch einige Dinge eintreten müssen, damit er Platz 8 erreicht. Aber der „Bullyboy“ wusste worum es ging und zeigte eine sehr fokussierte und ansprechende Leistung. Phil Taylor hatte die Ruhe weg, er spielte extrem souverän und baute einen großen Druck auf. Zunächst machte dies Smith nichts aus. Beide Spieler holten ihre ersten beiden Legs, wobei Smith sogar 112 Punkte auscheckte. Auch auf das erste Break, Taylor holte es, antwortete Michael sehr stark. Es folgte das direkte Rebreak und die erneute Führung für Smith. In der Folge holten beide wieder ihre Legs. Phil Taylor startete dabei ein Mal mit fünf perfekten Darts und checkte am Ende 84 Punkte locker mit zwei Pfeilen zum 5:5. Dann schien Smith den Druck doch zu spüren. In einem entscheidenden Moment verpatzte er eine Aufnahme, sodass Taylor ein erneutes Break zum 6:5 holte. Zwar gab der „Bullyboy“ nochmal alles und versuchte wenigstens die theoretische Chance aufrecht zu erhalten, ein 124’er Finish auf Bull führte jedoch zum 7:5-Sieg für Taylor und damit auch zum sicheren Premier League-Aus für Michael Smith.
Michael Smith | 5:7 | Phil Taylor |
11 | 100+ | 15 |
7 | 140+ | 7 |
0 | 170+ | 1 |
3 | 180 | 3 |
94.82 | Average | 99.92 |
112 | High Finish | 124 |
1 | Breaks of Throw | 2 |
5/9 - 56% | Checkout % | 7/16 - 44% |
Wright nimmt Spannung aus der Judgement Night
Die nächste immens wichtige Partie bestritten Dave Chisnall und Peter Wright. Dave brauchte ein Unentschieden um Druck auf Thornton aufzubauen, ein Sieg wäre noch besser. Doch der Start ins Spiel lief alles andere als nach Plan für „Chizzy“. Der Engländer kassierte innerhalb der ersten drei Legs bereits zwei Breaks und lag nach vier Legs mit 1:3 hinten. Zwar kämpfte er und biss sich in die Partie, doch so richtig wollte der Funke noch nicht überspringen. Peter zeigte sich auch auf einem sehr starken Niveau, sodass Chisnall schon alles auspacken musste, was er hatte. Er kam durch ein 102’er Finish auf 3:4 heran, musste aber zusehen wie Peter sich auf 3:6 absetzte und danach sogar perfekte startete. Weil „Snakebite“ aber einige Matchdarts liegen ließ, blieb Dave noch in der Partie. Er verkürzte auf 4:6 und weil Peter bei 170 Rest das Bullseye verfehlte schaffte er sogar das 5:6. Ein Verbleib in der Premier League war wieder möglich und nach zwei 140’ern schien er sogar greifbar. Dann aber machte Chisnall wieder kleine Fehler, die Wright gnadenlos bestrafte. Am Ende beendete der Schotte das Match auf der Doppel-18 und sicherte sich mit dem 7:5 zwei wichtige Punkte im Kampf um die Play-Offs. Chisnall hingegen war damit ausgeschieden.
Dave Chisnall | 5:7 | Peter Wright |
15 | 100+ | 21 |
6 | 140+ | 8 |
0 | 170+ | 0 |
4 | 180 | 3 |
93.92 | Average | 97.14 |
102 | High Finish | 65 |
2 | Breaks of Throw | 3 |
5/10 - 50% | Checkout % | 7/18 - 39% |
Für die Spannung des Abends war das Ausscheiden Chisnalls zwar kontraproduktiv, für Robert Thornton kam das sehr gelegen. Er war schon vor dem Spiel gerettet und wusste er würde auch nächste Woche noch bei der Premier League dabei sein. Er spielte zunächst auch relativ frei auf und holte sich das 1:0. Danach vergab er Breakdarts und Lewis glich aus. Dem „Jackpot“ hingegen gelang dann auch das Break und dieses sollte den Rest der Partie bestimmen. Lewis führte mit einem Break Robert rannte dem hinterher. In seinen eigenen Aufschlägen zeigte sich der Schotte relativ souverän und sicher, jedoch reichte seine Performance nie um Lewis richtig unter Druck zu setzen, naja, zumindest bis zum Stand von 4:5. Dann bekam Robert einige Möglichkeiten zum Ausgleich, verpasste sie jedoch alle. Lewis konnte sich so auf 4:6 absetzen und weil Robert in der Folge auch noch einen Dart auf Tops ausließ, sicherte sich Adrian den 7:4-Erfolg.
Robert Thornton | 4:7 | Adrian Lewis |
16 | 100+ | 20 |
7 | 140+ | 5 |
1 | 170+ | 0 |
3 | 180 | 1 |
92.54 | Average | 96.82 |
40 | High Finish | 68 |
0 | Breaks of Throw | 2 |
4/18 - 22% | Checkout % | 7/12 - 58% |
Michael van Gerwen verliert Tabellenführung
-
Michael van Gerwen schafft nach einem 3:6 Rückstand noch ein Unentschieden gegen Raymond van Barneveld
Das letzte Spiel des Abends bestritten Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld. Bei der Weltmeisterschaft lieferten sich die beiden einen echten Klassiker, als sich am Ende RVB durchsetzen konnte. In dieser Begegnung erwischte aber Michael van Gerwen den besseren Start. „The Green Machine“ checkte 86 zum ersten Break im ersten Leg. Weil er danach aber Chancen auf Doppel liegen ließ, gelang Raymond das direkte Rebreak. Es folgten fünf perfekte Darts von Barney und das 2:1. Er war zu dem Zeitpunkt so richtig heiß. Ein weiteres Break, als er 81 Punkte auf die Doppel-13 checkte, brachte das 3:1. Genau diesen Weg ging „Mighty Mike“ im folgenden Leg, verpasste jedoch das Doppel, sodass Ray sich bis auf 4:1 absetzte. Erst danach konnte MVG mal wieder verkürzen. Doch auch im Anschluss war Raymond vor allem in den eigenen Legs eine Bank, sodass er sehr locker und souverän nach neun Legs mit 6:3 führte und so schon den Punkt sicher hatte. Damit war auch schon klar, dass Michael van Gerwen nach diesem Spieltag nicht mehr auf Platz 1 der Tabelle stehen würde. MVG kämpfte danach nochmal so richtig und holte auf. Barney ließ vor allem zum Ende hin nochmal etwas nach und so sicherte sich Michael drei Legs in Folge. So ging die Partie am Ende mit 6:6 aus und führte zur Punkteteilung.
Raymond van Barneveld | 6:6 | Michael van Gerwen |
15 | 100+ | 15 |
12 | 140+ | 6 |
0 | 170+ | 3 |
4 | 180 | 4 |
101.69 | Average | 105.59 |
81 | High Finish | 86 |
2 | Breaks of Throw | 2 |
6/16 - 38% | Checkout % | 6/14 - 43% |
In der kommenden Woche geht es für die verbleibenden acht Teilnehmer in die Motorpoint Arena in Sheffield. Der restliche Spielplan wird erst noch ausgelost und damit stehen die Begegnungen noch nicht fest. Die Punkte der bisherigen neun Spieltage werden mitgenommen und nun geht es für die Spieler in den kommenden sechs Wochen darum, sich unter den ersten vier zu platzieren. Diese Ränge berechtigen zur Teilnahme an den Play-Offs am 19. Mai in London.
Tobias Gürtler