Nur deutliche Siege am vorletzten Spieltag
Am 14. Spieltag der diesjährigen Premier League Darts konnte schon eine Vorentscheidung fallen, was die Finals Night anging. Da Adrian Lewis und Gary Anderson bereits drei Punkte Vorsprung auf Platz fünf hatten, konnten sie mit Siegen gegen Phil Taylor bzw. Robert Thornton die Teilnahme an den Play-Offs festmachen. Die Verfolger James Wade und Peter Wright trafen indes im direkten Duell aufeinander. Zudem bekam es Tabellenführer Michael van Gerwen mit seinem Landsmann Raymond van Barneveld zu tun.
„Flying Scotsman“ löst Ticket für Finals Night
Schon das erste Match hatte eine große Bedeutung. Zum einen war es die einzige Partie, bei der Spieler aus unterschiedlichen Nationen aufeinandertrafen und zum anderen konnte der Verlierer der Begegnung seine Play-Off-Hoffnungen endgültig begraben. Den besseren Start erwischte James Wade, der mit einem 15-Darter und einer 100%-Quote auf die Doppel in Führung ging. In der Folge sollte davon aber nicht mehr viel übrig bleiben. Beide zeigten eine schwache Leistung beim Auschecken. So vergaben auch beide insgesamt fünf Möglichkeiten in Leg zwei, welches letztlich an „Snakebite“ ging. Auch im Anschluss sollte Peter der sicherere zweier unsicherer Spieler sein. Beim Scoring waren Wade und Wright ebenbürtig, immer wieder gab es Legs bei denen sie nach neun Darts bei 81 Punkten Rest standen, danach aber begannen die Probleme. Wright konnte sich Leg um Leg sichern, während „The Machine“ nur noch zusehen konnte. Am Ende reichte eine Doppelquote von etwa 29% aus, damit Peter einen 7:1-Sieg einfahren und damit weiter in der Verlosung für Plätze in der Finals Night bleiben konnte.
James Wade | 1:7 | Peter Wright |
12 | 100+ | 9 |
9 | 140+ | 6 |
0 | 170+ | 0 |
1 | 180 | 6 |
97.29 | Average | 99.15 |
56 | High Finish | 66 |
0 | Breaks of Throw | 3 |
1/12 - 8% | Checkout % | 7/24 - 29% |
Es war bereits vor der Partie klar. Gary Anderson konnte mit einem Sieg über Robert Thornton seiner Mission „Titelverteidigung“ einen gewaltigen Schritt näher kommen, denn damit wäre ihm die Teilnahme an der Finals Night in London nicht mehr zu nehmen. Der „Flying Scotsman“ begann auch direkt gut, als er sich die ersten drei Legs ohne jegliche Probleme sichern konnte. Zwar traf er zu dem Zeitpunkt „nur“ mit jedem dritten Dart ein Doppel, sein starkes Scoring brachte ihm aber auch die nötige Zeit ein. Thornton kam noch nicht richtig ins Spiel, erst im fünften Leg ließ er aufhorchen, als er ein 161’er Finish vergab. Weil er das Leg auch danach nicht zu bekam, erhöhte Gary auf 5:0. Es sollte aber zumindest nicht den dritten Whitewash für „The Thorn“ in dieser Saison geben, er konnte auf 1:5 verkürzen, was aber nichts als Ergebniskosmetik war. Gary Anderson fuhr die Partie locker nach Hause und gewann völlig verdient mit 7:1. Damit kann er nicht mehr aus den Top 4 verdrängt werden.
Gary Anderson | 7:1 | Robert Thornton |
14 | 100+ | 8 |
3 | 140+ | 7 |
1 | 170+ | 0 |
3 | 180 | 1 |
99.33 | Average | 90.40 |
40 | High Finish | 74 |
3 | Breaks of Throw | 0 |
7/17 - 41% | Checkout % | 1/8 - 13% |
„Mighty Mike“ behauptet Platz an der Sonne
Das Duell der Niederländer stand an. Michael van Gerwen hatte sich am vergangenen Spieltag den ersten Tabellenplatz von Phil Taylor erobert und wollte diesen nicht mehr abgeben. Es sollte also ein Sieg gegen Raymond van Barneveld her, möglichst deutlich. Beide begannen aber ebenbürtig, konnten ihre ersten beiden Legs durchbringen. Somit stand es 2:2, ehe Michael van Gerwen das Tempo erhöhte. Nach dem 3:2 sollte das erste Break der Partie folgen, fast wäre es sogar ein denkwürdiges geworden. Nach zwei 180’ern stand Michael bei 141 Punkten Rest. Auch der siebte und achte Dart saßen perfekt, nur an der Doppel-12 scheiterte MVG zum perfekten Spiel. Dennoch ging das Leg an ihn und von da an war er nicht mehr zu stoppen. Er kontrollierte das Geschehen und spazierte zum Sieg. Im letzten Leg war es dann gar ein 167’er Finish, welches die Entscheidung zugunsten von van Gerwen brachte. Der 7:2-Sieg bringt ihn einen Schritt näher an die 25.000 Pfund Bonsupreisgeld für den Erstplatzierten.
Michael van Gerwen | 7:2 | Raymond van Barneveld |
14 | 100+ | 8 |
8 | 140+ | 7 |
0 | 170+ | 0 |
2 | 180 | 5 |
107.93 | Average | 100.78 |
167 | High Finish | 97 |
2 | Breaks of Throw | 0 |
7/18 - 39% | Checkout % | 2/6 - 33% |
In der letzten Partie des Abends trafen sich ehemaliger Lehrer und ehemaliger Schüler. Phil Taylor bekam es mit Adrian Lewis zu tun. Lewis wollte sich mit einem Sieg die Teilnahme an den Play-Offs sichern, Taylor wollte nach van Gerwens Sieg nachlegen. Phil erwischte auch den etwas besseren Start und kam direkt zu einem Break. Doch Lewis fing sich recht schnell, holte sich umgehend das Rebreak. Beide zeigten sich ähnlich stark, doch Phil schien einen Tick weiter vorne zu sein. Dementsprechend sollte bereits im fünften Leg ein weiteres Break folgen, welches „The Power“ mit 3:2 in Führung brachte. Dieses Mal konnte er es auch durchbringen und sich ein wenig absetzen. Weil Lewis Möglichkeiten auf Doppel liegen ließ gab es das nächste Break zugunsten des Rekordweltmeisters. Dies sollte auch die Vorentscheidung sein. Taylor spazierte zum 7:2 und beendete mit einem 121’er Finish einen Spieltag mit vielen sehr deutlichen Ergebnissen.
Adrian Lewis | 2:7 | Phil Taylor |
9 | 100+ | 16 |
6 | 140+ | 5 |
2 | 170+ | 0 |
0 | 180 | 2 |
94.11 | Average | 103.72 |
16 | High Finish | 121 |
1 | Breaks of Throw | 4 |
2/11 - 18% | Checkout % | 7/12 - 58% |
In der nächsten Woche geht es für die Profis nach Rotterdam. Beim ersten Premier League Spieltag in den Niederlanden steht noch einiges auf dem Spiel. Im Duell zwischen Phil Taylor und Michael van Gerwen geht es um Platz eins und damit einem Bonus-Preisgeld von 25.000 Pfund. Peter Wright und Adrian Lewis kämpfen im Fernduell um Platz 4. Wright trifft auf Raymond van Barneveld, Lewis bekommt es mit Gary Anderson zu tun. Außerdem spielt James Wade gegen Robert Thornton.
Tobias Gürtler