Neuauflage des WM-Finals verschoben
Der erste Abend der Premier League Darts 2016 fand in Leeds statt, jedoch ohne Weltmeister und Titelverteidiger Gary Anderson. Er musste seinen Auftritt und damit die Neuauflage des WM-Finals gegen Adrian Lewis krankheitsbedingt absagen. Ein Münzwurf zwischen Peter Wright und Michael Smith, welche das erste Match des Abends bestritten, entschied, dass Michael Smith die Partie gegen Adrian Lewis spielen und damit bei seinem Premier League-Debüt zwei Mal auftreten würde. Spiele wie Phil Taylor gegen Raymond van Barneveld und Michael van Gerwen gegen James Wade lockten die Zuschauer trotzdem in die Halle. Außerdem bekam es Rückkehrer Robert Thornton bei seinem Premier League-Comeback mit Dave Chisnall zu tun.
James Wade schockt Michael van Gerwen
Michael Smith konnte sich glücklich schätzen, er hatte erstmals eine der begehrten Wild Cards für die Premier League erhalten. Sein Debüt gab er also in Leeds gegen Peter Wright. Beide Spieler hatten allerdings einige Probleme in die Partie zu finden. Die Scores im ersten Leg waren ziemlich durchschnittlich, am Ende behielt Peter aber seinen Aufschlag. In der Folge wurde das Match dann aber hochklassiger. Vor allem „Snakebite“ zeigte sich sehr stark. Mit einem 121’er Finish auf Bull holte er sein erstes Break und er legte nach. Zwei Legs später scheiterte er nur knapp an einem 116’er Finish, es wäre die 4:0-Führung gewesen. So konnte Smith 84 Punkte mit zwei Darts auschecken und so sein erstes Leg in der Premier League holen. Doch in der Summe spielte er einfach nicht konsequent genug. Peter spielte die Partie weiter ungefährdet weiter. Holte sich ein weiteres Break um mit 5:1 in Führung zu gehen, vergab dann aber das Shanghai-Finish zum 6:1. So schaffte Smith zwar ein Rebreak, konnte es aber nicht nach Hause bringen. Peter gewann die folgenden zwei Legs und siegte somit völlig verdient 7:2.
Peter Wright | 7:2 | Michael Smith |
8 | 100+ | 10 |
7 | 140+ | 3 |
0 | 170+ | 0 |
5 | 180 | 2 |
99.16 | Average | 86.15 |
121 | High Finish | 84 |
3 | Breaks of Throw | 1 |
7/19 - 37% | Checkout % | 2/7 - 29% |
Mit Michael van Gerwen trat dann der Masters-Sieger und große Favorit auf den Premier League Titel ans Oche. Sein Gegner am ersten Abend war James Wade. Zu Beginn war „The Machine“ aber sehr schwach, kam nicht ganz hinter MVG hinterher. Der Niederländer hatte zwar Probleme auf die Doppel, doch zunächst brachte dies keine Nachteile. Er ging mit 3:0 in Führung und checkte sogar 167 Punkte zum Break. Doch danach sollte sich die schwache Doppelquote von „Mighty Mike“ rächen. Er vergab in den folgenden drei Legs einige Chancen und so kam Wade tatsächlich mit einem 116’er Finish zum 3:3. Auch danach zeigte er sich stark, warf für ihn ungewöhnlich hohe Scores. So holte er sich mit einem weiteren Break das 4:3 und setzte sich sogar auf 5:3 ab, weil MVG erneut die Doppel nicht traf. Zwar verkürzte Michael nochmal, aber ein 121’er Finish auf die Doppel-14 sowie 81 Punkte auf Bull brachten James Wade den überraschenden 7:4-Sieg ein. Am Ende warf der Engländer fünf 180’er, Michael lediglich drei.
Michael van Gerwen | 4:7 | James Wade |
9 | 100+ | 15 |
10 | 140+ | 7 |
1 | 170+ | 0 |
3 | 180 | 5 |
98.30 | Average | 97.43 |
167 | High Finish | 121 |
1 | Breaks of Throw | 3 |
4/17 - 24% | Checkout % | 7/13 - 54% |
Thornton kassiert nach desolater Leistung einen Whitewash
Das Duell der ewigen Rivalen: Phil Taylor traf auf Raymond van Barneveld. Es war spannend zu sehen wie „The Power“ auftreten würde, nachdem er am Wochenende gegen Michael van Gerwen sieben Matchdarts vergab und die Partie noch verlor. Er holte sich zumindest das erste Leg sehr unbedrängt. Gleiches galt allerdings für Raymond, der von da an den Turbo anzog. Er spielte fantastisches Dart und ließ Phil kaum Chancen auf die Doppel. Die Scores und vor allem die Checkoutquote des Niederländers waren fantastisch. So entwickelte sich sehr schnell eine einseitige Partie, bei der sich Barney mit zwei Breaks auf 5:1 absetzen konnte. Phil checkte dann 113 Punkte aus, doch Raymond holte sich das 6:2. Bis dahin stand die Doppelquote des fünffachen Weltmeisters noch immer bei 100%. Er vergab erst im neunten Leg zwei Chancen auf die Doppel-16. Weil Taylor aber auch zwei Möglichkeiten liegen ließ, sicherte sich Ray mit seinem dritten Matchdart den 7:2-Erfolg.
Phil Taylor | 2:7 | Raymond van Barneveld |
14 | 100+ | 17 |
5 | 140+ | 8 |
0 | 170+ | 0 |
1 | 180 | 2 |
92.34 | Average | 103.60 |
113 | High Finish | 66 |
0 | Breaks of Throw | 3 |
2/6 - 33% | Checkout % | 7/9 - 78% |
In der ersten Runde des Masters trafen Robert Thornton und Dave Chisnall aufeinander. Robert führte mit 8:0, verlor am Ende aber mit 9:10. Am ersten Spieltag der Premier League sollte es das Duell nun erneut geben. Doch die Partie sollte alles andere als spannend werden. Chisnall startete direkt mit einem Break. Robert Thornton spielte indes vermutlich eines der schlechtesten Matches seiner gesamten Karriere. Er traf kaum Triple, rutschte immer wieder in die einfachen Felder ab und regte sich mit zunehmender Dauer über sich auf. Im dritten Leg spielte er einen Average von gerade einmal 66 Punkten. Chisnall spielte eine grundsolide Partie, aber er brauchte auch nur zwei gute Aufnahmen um komplett wegzuziehen. Es dauerte nicht lange, da stand es bereits 6:0 für den Engländer. Im letzten Leg bekam Robert dann die Chance 117 Punkte zu checken, doch er vergab auf Tops. Bezeichnend für dieses Spiel, dass er auch sein liebstes Doppelfeld nicht traf. So gewann Chisnall am Ende völlig verdient mit 7:0 und verpasste seinem Gegner einen Whitewash.
Robert Thornton | 0:7 | Dave Chisnall |
7 | 100+ | 12 |
3 | 140+ | 3 |
0 | 170+ | 0 |
0 | 180 | 3 |
75.68 | Average | 101.16 |
- | High Finish | 100 |
- | Breaks of Throw | 4 |
0/1 - 0% | Checkout % | 7/11 - 64% |
Michael Smith verliert auch sein zweites Spiel
So wie das vierte Match endete, startete das fünfte. Michael Smith hatte seine zweite Partie des Abends und bekam es mit Adrian Lewis zu tun. Und wie Robert Thornton zuvor hatte er zu Beginn große Schwierigkeiten ordentliche Scores zu spielen. Lewis holte sich das erste Leg, aber beide spielten keine berauschende Partie. Dennoch schien Adrian der etwas bessere Spieler zu sein. Ihm gelang im vierten Leg auch das erste Break der Partie, ohne zu glänzen. Smith schien in der Premier League noch nicht wirklich angekommen zu sein. Vielleicht war es die große Kulisse in Leeds, die ihn dann doch sehr beeindruckte. „Jackpot“, der in den letzten Jahren immer Probleme bei diesem Turnier hatte, schaffte dann mit dem Break zum 5:1 eine kleine Vorentscheidung. Smith rutschte immer wieder in kleine Felder ab, sodass er seinem Gegner nicht gefährlich wurde. So fuhr Lewis das Match souverän nach Hause, spielte sogar nochmal fünf perfekte Darts. Am Ende siegte Adrian mit 7:1 und schickte den „Bullyboy“ ans Ende der Tabelle.
In der kommenden Woche geht es für die Dartselite nach Newcastle. Sollte er wieder fit sein, wird Gary Anderson dort auf Michael van Gerwen treffen, das Duell der beiden aktuell besten Spieler der Welt. Zudem spielt James Wade gegen Phil Taylor und Raymond van Barneveld muss sein Können gegen Peter Wright unter Beweis stellen. Neuling trifft auf Rückkehrer in der Partie zwischen Michael Smith und Robert Thornton. Ein Scoringfestival dürfen die Fans wohl außerdem bei Adrian Lewis gegen Dave Chisnall erwarten.
Adrian Lewis | 7:1 | Michael Smith |
12 | 100+ | 8 |
3 | 140+ | 2 |
1 | 170+ | 0 |
3 | 180 | 0 |
100.03 | Average | 80.97 |
84 | High Finish | 54 |
3 | Breaks of Throw | 0 |
7/13 - 54% | Checkout % | 1/5 - 20% |
Tobias Gürtler