Players Championship Finals 2024: Insgesamt 64 qualifizierte Starter trachteten danach, sich am Ende der Floor-Saison die Krone aufzusetzen
Nach dreißig in 2024 erfolgten Players Championship Events standen an diesem Wochenende die Finals auf dem Programm. Den Ergebnissen entsprechend wird alljährlich eine eigene Players Championship Order of Merit erstellt und daraus ergibt sich die Teilnahmeberechtigung an dieser abschließenden Veranstaltung, die gleichzeitig als letzter großer Prüfstein für die kommende Weltmeisterschaft gilt. Demzufolge qualifiziert sind die Top-64 besagter Rangliste, ganz oben befindet sich in dieser Saison Chris Dobey, der mit der Players Championship 7, 19 und 25, gleich drei der Floor-Turniere gewinnen konnte und hier insgesamt 98.000 GBP eingespielt hat. Da die Paarungen gemäß den Platzierungen zusammengefügt werden, steht die gesetzte Nummer Eins zunächst der Nummer 64 gegenüber, die Nummer Zwei spielt gegen die Nummer 63, Nummer Drei versus Nummer 62 usw. Chris Dobey hat es ein wenig bedauert, dass er gleich zu Beginn gegen Nathan Aspinall antreten muss, weil es nie leicht sei, gegen einen der besten Freunde zu spielen. Aber im Gegensatz zu Chris Dobey, hatte Nathan Aspinall kein gutes Jahr auf dem Floor und landete daher lediglich auf Rang 64 der Players Championship Order of Merit. Dass Chris Dobey trotz seiner drei Siege in dieser Turnierreihe nicht am Grand Slam of Darts teilnehmen durfte, empfand er als schmerzlich, doch wollte er sich nun bemühen, zumindest hier den Erwartungen an seine Setzposition gerecht zu werden. Die Begegnung Dobey/Aspinall war für den Abend angesetzt. An den Finals nahmen auch drei Deutsche teil: Martin Schindler, der gleich am Nachmittag seinen Einsatz hatte, er bekam es mit Brendan Dolan zu tun, Gabriel Clemens würde am Abend einmal mehr gegen den Weltranglistenersten Luke Humphries antreten müssen, und auch Florian Hempel sah seinem Auftritt in der Abendsession – allerdings auf Bühne 2 – entgegen, sein Gegner dort: Jonny Clayton.
Gespielt wurde in der Butlin's Minehead Arena im an der Nordküste Somersets befindlichen Minehead. Titelverteidiger war einmal mehr Luke Humphries, der in 2023 nach dem World Grand Prix und dem Grand Slam of Darts, hier seinen dritten Major-Titel (und das in Folge) geholt hatte. Gespielt wurde zunächst auf zwei Bühnen, in den ersten zwei Runden galt der Best-of-11-Legs Modus, d.h. man brauchte sechs Leggewinne fürs Weiterkommen.
“Game on!” – Start in die Players Championship Finals 2024
Den Anfang machten heute Gian van Veen, die Nummer 20 der Players Championship Order of Merit, und Scott Williams (45.). Scott Williams hatte bereits in Durchgang Eins sowohl sein erstes Maximum zur Hand wie auch ein sicheres 51er-Checkout, mit insgesamt 15 Treffern nahm er dem Gegner den Anwurf ab, 1:0. Auch im zweiten Durchgang benötigte Scott Williams nur 15 Würfe, nach einer gelungenen 99er-Vorbereitung servierte er hier gar das High Finish von 160 gelöschten Punkten: zweimal Triple-20 und Tops, da war das Break bestätigt, 2:0. In Leg Drei konterte Gian van Veen mit brillantem 12-Darter und präsentierte seinerseits ein exzellentes High Finish: 134 – 100 – 100 – 167 (T20, T19, Bullseye), somit war auch er im Spiel angekommen, 1:2. Unbeeindruckt dessen hatte Scott Williams heute wohl seine Sieben-Meilen-Stiefel ausgepackt, – in dem Fall reichten auch Sechs-Gewinnlegs-Boots – und rauschte weiter forschen Schrittes voran. Der optimale Set-up-Shot (138) im vierten Durchgang gewährte ihm die Basis für das 3:1. Ohne Umschweife wischte Gian Van Veen in Leg Fünf das 96er-Checkout vom Board, 2:3. Scott Williams revanchierte sich im sechsten Durchgang mit dem zielsicheren 97er-Finish, er hatte insgesamt lediglich 14 Pfeile für das 4:2 gebraucht. Im siebten Leg bereitete sich Gian van Veen mit der 180 die 41 auf und auch wenn er eine zweite Aufnahme benötigte, um 32 Restpunkte loszuwerden, war dies ein 13-Darter und viel wichtiger: der Anschluss zum 3:4. In Durchgang Acht hatte der Engländer wieder ein prachtvolles High Finish parat: die 140 eliminierte er mit zweimal Triple-18 und Double-16, 5:2. Scott Williams brauchte nurmehr einen Leggewinn fürs Match, da gelang es seinem Gegenüber, – die Niederlage bedrohlich nah vor Augen, – zwei Legs in Folge abzuräumen, wobei er Durchgang Zehn mit High Finish, 109 (T20, 17, D16) an sich riss. Damit hatte er doch noch Ausgleich und Entscheidungsleg erzwungen, 5:5. Der junge Niederländer hatte im Decider den Anwurf, aber Scott Williams, der für die Dauer der vorausgegangenen beiden Legs eine kleine Scoring-Verschnaufpause eingelegt hatte, war rechtzeitig wieder zurück im Spiel und packte den 11-Darter aus: 180 – 140 – 145 – 36. Scott Williams tütete sowohl das elfte Leg wie auch den Sieg in diesem hochklassigen Match ein, 6:5.
Aus deutscher Sicht wurde es nun ganz besonders spannend, auch wenn das Spiel selbst dann nicht mit der ganz großen Spannung dienen konnte
Danach folgte der Auftritt von Deutschlands Nummer Eins, Martin Schindler, er wurde von Brendan Dolan gefordert. Martin Schindler hat in besagter Rangliste den 38. Platz eingenommen, Brendan Dolan, der die Players Championship 10 für sich entscheiden konnte, lag letztendlich auf Position 27.
Brendan Dolan hatte das Ausbullen gewonnen und auch den ersten Durchgang sicherte er sich mit 15 Treffern souverän, – Martin Schindler war zu diesem Zeitpunkt noch auf der 248 verblieben, 1:0. In gemäßigtem Tempo glich der Deutsche im zweiten Durchgang aus, hier war der Gegner seinerseits noch nicht in Sichtweite eines Doppels, 1:1. Im dritten Leg verpasste Martin Schindler nur um Haaresbreite das 112er-Finish, der Wurf auf Tops landete im Aus. Brendan Dolan hatte sich mit der 99er-Vorbereitung ebenfalls die Double-20 aufbereitet, die traf er beim nächsten Gang ans Oche und es stand 2:1 für ihn. Im vierten Leg ließ der Nordire vier Breakdarts liegen, damit war für Martin Schindler die Tür wieder mehr als einen Spalt breit offen, um sein begonnenes Leg doch noch nach Hause zu bringen, 2:2. Der passende Set-up-Shot (110) kam im fünften Durchgang für Brendan Dolan zu spät, mit zwei Versuchen fegte Martin Schindler die verbliebene 60 vom Board, erzielte das Break und ging nun zum ersten Mal an diesem Nachmittag in Front, 3:2. Eine Führung, die der gebürtige Strausberger auch nicht wieder herzugeben gedachte. Mit dem entschlossenen Checkout von 78 Punkten im sechsten Leg sicherte „The Wall“ das eben errungene Break ab und baute seinen Vorsprung auf zwei Zähler aus, 4:2. Brendan Dolan hatte im Scoring signifikant nachgelassen, wohingegen Martin Schindler deutlich an Treffsicherheit zugelegt hatte. Auch im siebten Leg war der „History Maker“ nicht schnell genug zugange, Martin Schindler überholte ihn abermals und strich das zweite Break ein, 5:2. Im achten Durchgang musste der Deutsche jenes Break nur noch bestätigen. Das tat er mit überzeugendem 120er-Set-up-Shot, womöglich wäre hier auch das 136-Finish gelungen, aber ein Bouncer vereitelte das Unterfangen. Doch die verbliebene 16 löschte Martin Schindler mit der nächsten Aufnahme, es war der 14-Darter, der den 6:2-Erfolg über Brendan Dolan fixierte. Mit 83,91 im Average war dies mit Sicherheit keine überirdische Performance, aber zum einen hatte Martin Schindler ja in jüngster Vergangenheit auch schon ein Spiel, trotz eines Drei-Darts-Durchschnittswertes von über 109, klar abgeben müssen, zum anderen brachte es sein heutiger Gegner, Brendan Dolan, gerade mal auf 78,46 im Schnitt. Wichtig war in erster Linie: Deutschlands Nummer Eins steht in Runde Zwei.
Im Anschluss wieder mal ein „House-Duell“
Ritchie Edhouse und Luke Woodhouse betraten Bühne 1. Ritchie Edhouse hat Platz 25 inne, Luke Woodhouse liegt um einiges hinter ihm auf Nummer 40 der Players Championship Order of Merit.
Im Schnellverfahren holte sich Luke Woodhouse, der den ersten Anwurf gehabt hatte, die ersten beiden Durchgänge, wobei er Leg Zwei mit High Finish, 110 (T20, 18, D16), abschloss, 2:0. Im dritten Durchgang entledigte sich Ritchie Edhouse des 72er-Finishs und fand mit jenem Re-Break den Weg auf die Leg-Anzeigentafel, 1:2. In Durchgang Vier eliminierte Luke Woodhouse 90 Restpunkte mit zwei Treffern in der einfachen 20 und dem dritten im Bullseye, neuerlich das Break, 3:1. Ritchie Edhouse zauberte im fünften Durchgang den 11-Darter aus dem Hut: 93 – 140 – 180 – 88, die Break-Serie fand so ihre Fortsetzung, 2:3. Mit 14 wohlplatzierten Pfeilen in Leg Sechs, hielt nach längerer Zeit mal wieder ein Spieler seinen Anwurf, es war Ritchie Edhouse, der damit den Ausgleich erzielte, 3:3. Im siebten Durchgang war es Luke Woodhouse, der den ausgezeichneten 11-Darter auftischte: 140 – 180 – 165 – 16, das bedeutete die neuerliche Führung für ihn, 4:3. Aber der amtierende Europameister münzte in Leg Acht eine, (aufgrund eines verirrten Pfeiles in der einfachen Eins), fast misslungene Aufnahme, mithilfe der Triple-15, doch noch in den geeigneten Set-up-Shot (106) um und bereitete sich die 24 auf. Die war beim nächsten Gang ans Oche mit einem Versuch erledigt, 4:4. Dank des brillanten 165er-Set-up-Shots in Leg Neun, festigte Luke Woodhouse, mit insgesamt 14 Darts, das 5:4. Abermals gelang Ritchie Edhouse ein Leg später der Ausgleich, dafür waren ebenfalls nur 14 Würfe vonnöten, 5:5. Im Decider hatte Luke Woodhouse den Anwurf, begann auch vielversprechend mit der 140, ließ dem aber ein paar Triple-befreite Aufnahmen folgen. Auf der anderen Seite brachte Ritchie Edhouse einigermaßen verlässliche Konstanz in sein Scoring und hatte zum Schluss gar nochmal ein Ausrufezeichen parat. Mit 20, Triple-20 und Double-18 nahm er das 116er-Finish heraus, setzte sich so nicht nur zum ersten Mal in dieser Begegnung an die Spitze, sondern im entscheidenden Moment, denn damit hatte er das Match bereits in der Tasche. Nach der European Championship 2024 war dies das nächste Edhouse/Woodhouse-Duell gewesen, das Ritchie Edhouse erneut für sich entschieden hatte.
Die erste wirkliche Überraschung des Tages
James Wade (24. der Players Championship Rangliste) und Stephen Burton, (der sich zusammen mit Luke Woodhouse und Callan Rydz Platz 40 teilte, alle drei hatten insgesamt 32,000 GBP erspielt), waren nun an der Reihe.
Stephen Burton hatte im ersten Durchgang, den er auch begann, die 138 als Set-up-Shot zur Hand, das war die ideale Grundlage für das komplett ungefährdete 1:0. Hatte sich James Wade beim Verlust des ersten Legs noch weit im Hintertreffen, nämlich auf der 193, befunden, so war er in Durchgang Zwei zielsicher zur Stelle, 1:1. Im dritten Leg schaffte es Stephen Burton nicht, zwei Checkout-Versuche im Doppel unterzubringen, James Wade bestrafte dies mit dem Break, 2:1. Doch schon in Durchgang Vier hatte Stephen Burton die passende Antwort parat, dabei wäre ihm beinah noch das 142er-Finish gelungen, aber auch wenn der Wurf auf die Double-11 im Nirgendwo landete, das sofortige Re-Break – mit insgesamt 14 Darts – war es trotzdem, 2:2. Das kleine Break-Festival ging in Leg Fünf weiter, James Wade holte sich hier mit 15 Pfeilen den Anwurf des Gegners umgehend zurück, 3:2. Und in Durchgang Sechs sicherte James Wade jenes Break ab und erhöhte seinen Vorsprung gar auf 4:2. Als es dem passionierten Autoliebhaber in Leg Sieben jedoch nicht gelang, 40 Restpunkte mit fünf Break-Versuchen quitt zu werden, schien sein Willen buchstäblich gebrochen. Stephen Burton rettete sein begonnenes Leg über die Ziellinie und schloss wieder auf, 3:4. Die 100er-Vorbereitung kam für James Wade im achten Leg zu spät, Stephen Bunting hatte mit 15 stark platzierten Würfen den Ausgleich erzwungen, 4:4. Im neunten Durchgang ließ „The Machine“ wieder einen Dart auf Tops liegen, das kostete ihn das neuerliche Break, und Stephen Burton ging zum ersten Mal in dieser Partie in Führung, 5:4. Völlig von der Rolle war James Wade im zehnten Leg, Stephen Burton hatte wenig Mühe, ein weiteres Break einzukassieren, mit Triple-4, Triple-12 und Double-13, radierte er 74 Restpunkte aus, daraus resultierte die erste Überraschung des Tages: 6:4 für Stephen Burton über den Dauerbrenner unter den Teilnehmern, James Wade. Keiner von beiden hatte eine erstklassige Performance gezeigt, beide mit nur um die 87 im Average.
Keine Nerven für den letzten Schritt über die Ziellinie
Ryan Searle bekam es anschließend mit Jeffrey de Graaf zu tun. Ryan Searle konnte die Players Championship 3 gewinnen und, vor allem zu Beginn der Saison, auch sonst sehr ordentliche Ergebnisse einholen, was ihm in dieser Order of Merit den vierten Platz bescherte. Ergo trat er gegen die Nummer 61 an.
Ryan Searle hatte das Ausbullen für sich entschieden, kämpfte dann aber mit erheblichem Double-Trouble, sodass der Gegner ihm gleich im ersten Durchgang den Anwurf abnehmen konnte, 1:0 für Jeffrey de Graaf. Ryan Searle konterte im zweiten Leg, mit dem 14-Darter sicherte er sich postwendend das Re-Break, 1:1. Im dritten Durchgang zog Ryan Searle dann das High Finish, 108 (T17, 17, D20) aus dem Ärmel, 2:1. Jeffrey de Graaf antwortete in Leg Vier seinerseits mit dem umgehenden Re-Break, 2:2. Damit war die Break-Serie jedoch noch nicht zu Ende, Ryan Searle hatte im fünften Durchgang, wie übrigens auch sein Gegenüber, die 180 als Set-up-Shot zur Verfügung und stellte sich die 24. Den identischen Rest hatte Jeffrey de Graaf vor der Brust, aber Ryan Searle hatte bei diesem kurzzeitigen Synchron-Auftritt die erste Gelegenheit, die 24 Restpunkte loszuwerden. Dieser Pflichtaufgabe entledigte sich der Engländer mit der nächsten Aufnahme, 3:2. Aber Jeffrey de Graaf ließ sich einfach nicht abhängen und glich in Durchgang Sechs, dank 15 Treffern, wieder aus, 3:3. Im siebten Durchgang machte sich Ryan Searle daran, das 127er-Finish herauszunehmen, doch der Wurf aufs Bullseye missglückte. Trotzdem hielt er sein begonnenes Leg und ging wieder vorneweg, 4:3. In Durchgang Acht gelang es Ryan Searle neuerlich dem Kontrahenten den Anwurf abzuknöpfen, es hätte das entscheidende Break sein können, 5:3. Aber im neunten Leg verpasste „Heavy Metal“ mit krachend im Aus einschlagendem Fehlversuch auf die Double-19, das 118er-Finish, damit öffnete er dem Gegner Tor und Tür. Jeffrey de Graaf verabschiedete 88 Restpunkte, wobei er, sozusagen als Sahnehäubchen obendrauf, das Bullseye-Finish präsentierte, 4:5. Das eben erzielte Break bestätigte der gebürtige Niederländer, der für seine Wahlheimat Schweden an den Start geht, im zehnten Durchgang mit dem fabelhaften 12-Darter, inklusive High Finish: 100 – 180 – 91 – 130 (20, T20, 50). Auch das 130er-Finish hatte Jeffrey de Graaf mit dem Bullseye-Treffer abgeschlossen, das gab noch zusätzlichen Antrieb. Und den nutzte der 34-Jährige, der schon länger in Stockholm zuhause ist, um im Decider einigermaßen beständig dran zu bleiben. Ryan Searle hatte das elfte Leg zwar begonnen, zeigte aber einmal mehr in einem alles entscheidenden Durchgang, dass er, entgegen seinem Nickname, nicht über ein Nervenkostüm von metallischer Härte verfügt. Während Jeffrey de Graaf zwar ebenfalls ein paar vereinzelte Aussetzer einpflegte, landeten Ryan Searles Pfeile regelmäßig in irgendwelchen Einzelsegmenten oder aber in den Triple-Feldern mit dem niedrigsten Wert, wie der Triple-1 – hier versenkte er gleich drei seiner Würfe – oder allenfalls in der Triple-5. Der Gegner turnte noch zwischen 193 und 96 herum, da verwandelte Jeffrey de Graaf seinen zweiten Matchdart, 6:5.
Letzte Woche noch im Finale, heute lief es nicht nach Wunsch
Martin Lukeman, der es letzten Sonntag beim Grand Slam of Darts noch bravourös bis ins Finale geschafft hatte, war nun an der Reihe, ihm gegenüber stand heute Nachmittag Connor Scutt. Martin Lukeman stand auf Ranglistenposition 31, zwei Plätze schlechter platziert war Connor Scutt, der sich die Nummer 33 mit Niels Zonneveld teilte, der seinerseits parallel dazu auf Bühne 2 gegen William O`Connor angetreten war.
Ohne viel Federlesens zu machen sackte Connor Scutt gleich mal die ersten zwei Legs ein, den ersten Durchgang mit dem 14-Darter gegen den Anwurf und für den zweiten brauchte er auch nur einen Wurf mehr, 2:0. Martin Lukeman benötigte in Durchgang Drei ebenfalls nur 14 Pfeile, da stand es 1:2. Im vierten Leg hatte Connor Scutt nicht nur den optimalen Set-up-Shot (144) im Köcher, mit insgesamt 13 Treffern eilte er zum 3:1 davon. Das nächste Break schnappte sich der 28-jährige Engländer aus Carshalton in Durchgang Fünf, damit baute er seinen Vorsprung auf 4:1 aus. Martin Lukeman begann das sechste Leg mit sechs perfekten Darts, alles in allem wurde es ein imposanter 11-Darter: 180 – 177 – 128 – 16, der ihm das Re-Break bescherte, womit er auf 2:4 verkürzte. Doch im siebten Durchgang war Connor Scutt wieder zur Stelle, 5:2, bevor Martin Lukeman in Leg Acht ein weiteres beeindruckendes Checkout gelang. Die 96 fegte er mit 20, Double-18 und Double-20 vom Board, das konnte sich sehenlassen, 3:5. Beim Versuch, die Restforderung von 56 Punkten zu begleichen, traf Connor Scutt im neunten Durchgang zunächst die Double-16, das ließ ihm 24 Punkte stehen. Doch danach wollte es ihm mit acht Versuchen nicht gelingen, auch diesen Restbetrag quitt zu werden, aus jenem wiederholten Lapsus wusste Martin Lukeman Kapital zu schlagen, einige Umwege in Kauf nehmend, schloss er zum 4:5 auf. Aber in Durchgang Zehn hatte Connor Scutt wieder den 13-Darter, mitsamt gezielter 100er-Vorbereitung, zur Verfügung, und machte den Deckel endgültig aufs Match drauf, 6:4.
Dave Chisnall findet in die Spur zurück, indessen Joe Cullen schon länger vom Weg abgekommen zu sein scheint
Den Abschluss dieser ersten Session auf Bühne 1, bildeten Dave Chisnall und Joe Cullen. Dave Chisnall hatte dieses Jahr zwei Turniere auf dem Floor für sich entschieden, die Players Championship 6 und 23, somit erreichte er in jener Order of Merit Platz Fünf (76,000 GBP), während Joe Cullen dort, mit 24,000 GBP, nicht mal ein Drittel dessen eingespielt hatte und sich mit Rang 60 zufrieden geben musste.
Dave Chisnall, der beim Grand Slam of Darts nur ein Schatten seiner selbst war, schien zu alter Stärke zurückgekehrt zu sein, denn hier ließ er seinem Gegner, Joe Cullen, nicht den Hauch einer Chance. Das Ausbullen hatte „Chizzy“ für sich entschieden und obwohl er in Durchgang Eins das 110er-Finish haarscharf verpasste, griff er sich das Leg mit aller Entschlossenheit, 1:0. Ohne lang zu fackeln, nahm er im zweiten Durchgang mit 15 Treffern auch den Anwurf des Kontrahenten an sich, schon hieß es 2:0. Jenes Break bestätigte Dave Chisnall in Leg Drei unangefochten, 3:0. Im vierten Durchgang kam auch Joe Cullen endlich mal in die Nähe eines Doppelfeldes, dazu bedurfte es schon des 11-Darters: dreimal die 140 und das 81er-Checkout, somit hatte auch er es auf die Leg-Anzeigengrafik geschafft, 1:3. Aber schon einen Durchgang später, sah der „Rockstar“ kein Land und kein Doppelfeld mehr, Dave Chisnall hatte sich mit der 105 die Double-20 aufbereitet, die war prompt gelöscht, der 14-Darter gereichte ihm zum 4:1. Auch im sechsten Leg war sein Gegenüber noch außerhalb jeglicher Reichweite, da hatte „Chizzy“ schon 13 Treffer im Ziel untergebracht und es stand 5:1. Und im siebten Durchgang hatte sich Dave Chisnall zum wiederholten Male Tops gestellt, diesmal zeichnete hierfür die 121 als Set-up-Shot verantwortlich, der 6:1-Erfolg war kurz darauf besiegelt. Mit zehn Punkten mehr im Average (Dave Chisnall 96,26 / Joe Cullen 86,17) hatte der Spieler aus St Helens den Sieg wohlverdient nach Hause gefahren.
Kurzer Blick auf den Nebenschauplatz
Aus dem deutschsprachigen Raum war an diesem Nachmittag Mensur Suljovic auf Bühne 2 zugange, der für Österreich antretende 52-Jährige musste eine 4:6-Niederlage gegen Wesley Plaisier hinnehmen. Interessant für alle Fans des Großmeisters ungebändigter Emotionen, – davon gibt es ja zwischenzeitlich reichlich! – dürfte der Sieg von Cameron Menzies sein, auf der Bühne nebenan hatte er, mit 6:2, Jim Williams regelrecht überrollt. Auch Jermaine Wattimena hat mittlerweile unfassbar viele Anhänger dazu akkreditiert, er bezwang den Schotten Alan Soutar mit 6:4. Und der Blick auf zwei weitere populäre Niederländer verrät, dass Wessel Nijman Kim Huybrechts mit 1:6 unterlag, mit demselben Resultat frühstückte Dirk van Duijvenbode seinen Gegner aus England, Callan Rydz. Die Begegnung zwischen Ryan Joyce und Karel Sedlacek endete 6:4, wohingegen Andrew Gilding Kevin Doets mit 6:3 schlug. Das identische Ergebnis erzielte Niels Zonneveld gegen William O'Connor, und Krzysztof Ratajski rang Madars Razma mit 6:4 nieder.
Am Abend sollte die zweite Session dieses ereignisreichen ersten Spieltags folgen.