Players Championship Finals 2024: Bislang ist es das Turnier der Sensationen, nur einer wird seinem Ruf gerecht und drückt gnadenlos die Taste für den „Whitewash“

Weiter ging es im Butlins Resort Minehead, den Auftakt der Abendsession machten Daryl Gurney (15. der Players Championship-internen Rangliste) und Peter Wright, der es in der laufenden Saison nur auf Platz 49 geschafft hat.

Peter Wright spielte an diesem Abend zum ersten Mal nach langer Zeit wieder mit Brille, doch die Sicht auf irgendwelche Erfolge blieb für ihn weiterhin trübe. Mit Anwurf nahm Daryl Gurney im Endspurt des ersten Legs das 78er-Finish heraus, zwei Versuche (Triple-18, Double-12) waren hierfür ausreichend, 1:0. Auch im zweiten Durchgang war Peter Wright noch meilenweit entfernt, als der Nordire mit 15 Treffern das Break erzielte, 2:0. Dem ließ Daryl Gurney mit weiteren 15 Pfeilen im dritten Leg, inklusive erstem Maximum in diesem Match, das 3:0 folgen. In Durchgang Vier hatte „SuperChin“ die 174 als perfekten Set-up-Shot zur Verfügung, die verbliebene 32 machte er mit dem nächsten Wurf aus, – es war der 13-Darter, der ihm zum 4:0 gereichte. Mehr als 13 Würfe benötigte Daryl Gurney auch in Leg Fünf nicht, diesmal war es die 125er-Vorbereitung, die ihm als Basis für das 5:0 diente. Peter Wright, der bis dahin – Brille hin oder her, – kaum ein Doppelfeld zu sehen bekommen hatte, gelang es im sechsten Durchgang den „Whitewash“ gerade noch so abzuwenden. Für das 96er-Finish versenkte er seine Pfeile in der Triple-20 und der Double-18, es war ein 14-Darter, der ihm den einen Ehrentreffer bescherte, mehr als ein wenig Ergebniskosmetik sollte das aber nicht darstellen, 1:5. Denn schon im siebten Durchgang packte Daryl Gurney den 11-Darter, mitsamt zwei Maxima, aus: 58 – 180 – 180 – 83, damit hatte der 38-Jährige aus dem nordirischen Derry, auch Londonderry genannt, den 6:1-Erfolg über Peter Wright unter Dach und Fach gebracht.

Auf Bühne 2 hatte Damon Heta derweil Merwyn King, der um seine Tour Card ringt und auch diesen Kampf so gut wie verloren hat, mit 6:1 überrollt.

Der nächste Favorit muss seine Koffer packen und Florian Hempel geschuldet, kann er die Heimreise auch gleich gemeinsam mit dem Landsmann antreten

Gerwyn Price, (er hatte die Players Championship-Saison auf Position 29 abgeschlossen), war anschließend auf Bühne 1 an der Reihe, gegen ihn trat der Franzose Thibault Tricole an, seinerseits auf Rang 35, ein Platz, den er sich mit Madars Razma und Kevin Doets teilte.

Einmal mehr fand Gerwyn Price auch heute Abend nicht in seinen Flow, schon im ersten Durchgang nahm ihm der Kontrahent den Anwurf ab, 1:0 für Thibault Tricole. Im zweiten Leg war der Franzose nah dran, das 153er-Finish zu eliminieren, lediglich der Versuch auf Double-18 stand hier im Wege. Aber auch die verbliebenen 18 Punkte löschte Thibault Tricole noch und bestätigte somit das zuvor errungene Break, 2:0. Gerwyn Price konnte im dritten Durchgang mit dem 13-Darter aufwarten, hierfür war ihm unter anderem die 124er-Vorbereitung zweckdienlich, 1:2. Im vierten Durchgang kam die 180 als Set-up-Shot jedoch zu spät für den Waliser, Thibault Tricole hatte seinerseits den 13-Darter zur Hand, 3:1. Im fünften Leg war Gerwyn Price nah dran, die Restforderung von 144 Punkten mit einer Aufnahme zu begleichen, aber der abschließende Versuch auf Double-12 machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Auf der anderen Seite hatte sich Frankreichs aktuelle Nummer Eins mit der 93 ebenfalls die Double-12 aufbereitet, die traf er mit dem nächsten Wurf, 4:1. Thibault Tricole machte sich im sechsten Durchgang auf den Weg, das „Shanghai Finish“ herauszunehmen, aber der Wurf auf Tops misslang und landete nur im einfachen Segment. Doch er bekam eine weitere Möglichkeit, wurde die restliche 20 quitt und es stand 5:1. Den Sensationssieg vor Augen verschleuderte Thibault Tricole zwei Versuche auf die Double-18, zwei Matchdarts waren auf gut Französisch: „perdu“. Gegenüber wurde Gerwyn Price 66 Restpunkte los, 2:5. Im achten Durchgang waren es weitere vier Matchdarts, die der Franzose vergab, das bestrafte Gerwyn Price mit dem 3:5 und einem lautstarken: „Booaaah!“ Den unkonventionellen Urwaldschrei konnte man auch im neunten Leg vernehmen, als Gerwyn Price mit dem 12-Darter punktete: 140 – 180 – 127 – 54. Jetzt war der „Iceman“ wieder am Gegner dran, 4:5. Doch bevor der Kontakt zu nah wurde, schob Thibault Tricole gerade noch den Riegel vor, mit 14 treffsicher platzierten Würfen deckelte er das Match. Die Überraschung war perfekt, der Franzose hatte den Weltmeister von 2021 mit 6:4 bezwungen, Félicitations an Thibault Tricole.

Freudige Nachricht für alle deutschen Fans von Bühne 2: hier hatten sich Jonny Clayton und Florian Hempel duelliert und der Wahl-Kölner fegte die walisische Nummer Eins in überragender Manier mit 6:3 vom Oche.

Der an Nummer Eins gesetzte Chris Dobey stand nun zum Einlauf bereit

Zurück zur Hauptbühne, der Auftritt des bei diesem Turnier an Nummer Eins gesetzten Chris Dobey stand an, ihm gegenüber befand sich Nathan Aspinall, der es hinsichtlich der Qualifikation gerade mal auf den letzten Platz geschafft hatte und das Schlusslicht des Starterfeldes (64.) bildete. Chris Dobey konnte sich mit drei Erfolgen auf dem Floor an die Spitze der Players Championship Order of Merit kämpfen, dieser Position wollte er gerecht werden, gleichzeitig empfand er es als äußerst schwierig, gegen einen „best mate“ anzutreten.

Und irgendwie wusste man heute auch nicht, wo der eigentliche Chris Dobey abgeblieben war. Denn Nathan Aspinall verspürte kaum Gegenwehr, als er seinem Kontrahenten, der bereits im ersten Durchgang Besuch vom unwillkommenen Double-Trouble hatte, den Anwurf abnahm, 1:0. Im zweiten Leg hatte Nathan Aspinall beim Versuch, das 121-Finish herauszunehmen, zwar mit dem dritten Wurf das Doppel getroffen, allein es war das falsche. Statt in der Double-16 versenkte er den Pfeil in der Double-8, das ließ ihm acht Punkte Rest. Anschließend benötigte er nochmals drei Gänge ans Oche, sprich neun(!) weitere Versuche, um den Dart im anvisierten Doppel unterzubringen, erst dann war das 2:0 fix. Dass Chris Dobey seinem Gegner die Zeit dafür unfreiwillig gewährleistete, sprach für sich. Auch im dritten Durchgang hatte „Hollywood“ seinem Gegenüber nichts entgegenzusetzen, er fand einfach nicht in sein Spiel hinein, indes Nathan Aspinall das nächste Break fix machte und das 3:0 für sich verbuchte. In Durchgang Vier servierte sich Chris Dobey den passenden Set-up-Shot (140), aber drei weitere Würfe reichten nicht aus, die übrig gebliebenen 36 Zähler loszuwerden. Nathan Aspinall schnappte sich in aller Ruhe den nächsten Leggewinn und war nun mit 4:0 in Front. Ebenso wie zuvor Peter Wright, schaffte es auch Chris Dobey den drohenden „Whitewash“ nur mit Ach und Krach zu verhindern, im fünften Leg gelang es ihm, den Restbetrag von 68 Punkten mit zwei Pfeilen quitt zu werden, 1:4. Zu mehr sollte es an diesem Abend nicht reichen, denn „The Asp“ konnte innerhalb des sechsten Durchgangs gleich zweimal die 180 abliefern, eine davon diente ihm gar als perfekter Set-up-Shot, mit insgesamt 14 Würfen hatte er das 5:1 ausgemacht. Auch im siebten Leg ließ Nathan Aspinall nichts anbrennen, die glatte 100 als Vorbereitung, das war das Fundament fürs 6:1. Überlegener Sieg für Nathan Aspinall, der an Nummer Eins gesetzte Chris Dobey musste sich bereits wieder aus Minehead verabschieden.

Die Niederlande begibt sich in den nächsten drei Begegnungen auf eine Achterbahn der Gefühle

Parallel zum Geschehen auf der Hauptbühne konnte Danny Noppert auf Bühne 2 einen 3:5-Rückstand noch drehen und besiegte den 40-jährigen Engländer mit dem Spitznamen „Hillbilly“ (zu Deutsch: Landei), James Hurrell, in einem dramatischen Kampf auf Augenhöhe mit 6:5. Wohingegen im rein niederländischen Duell zwischen Raymond van Barneveld und Chris Landman, der fünffache Weltmeister mit 6:2 unmissverständlich die Oberhand behielt.

Der unangefochtene Rekordhalter (siebenfacher Sieger bei den Finals) scheidet in Runde Eins aus

Auf der Hauptbühne stand nun Michael van Gerwen bereit, ihm gegenüber Ian White, der jüngst kundtat, dass er Charaktere wie Kevin Painter und Terry Jenkins auf der Tour vermissen würde. Michael van Gerwen hatte in dieser Saison die Players Championship 21 und 27 für sich entscheiden können und war trotzdem (gemeinsam mit Michael Smith) nur auf Nummer 17 gelandet, da ihm bei den sonstigen Floor-Turnieren die Ergebnisse mehr oder minder fehlten.

Ian White, auf Position 48 besagter Rangliste, hatte zwar kein Players Championship-Event gewonnen, dafür holte er sich aber mit dem 12-Darter, inklusive hervorragendem High Finish, in überzeugender Manier den ersten Durchgang gleich mal gegen den Anwurf: 140 – 85 – 140 – 136 (T20, T20, D8), 1:0. Auch die Bestätigung des Breaks ließ nicht lange auf sich warten, 2:0. 14 Würfe später machte Ian White das 3:0 aus, Michael van Gerwen wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah. Im vierten Durchgang zog „MvG“ die Notbremse, es war das High Finish, das den Lauf des Gegners kurzzeitig stoppte. Zweimal Triple-20 und die Double-20, damit waren 160 Punkte ausradiert und Michael van Gerwen hatte sich, mit insgesamt 15 Treffern, das 1:3 ergattert. Wirklich einbremsen ließ sich Ian White dadurch nicht, im fünften Leg zog er den nächsten Trumpf aus dem Ärmel, den 12-Darter: 135 – 137 – 137 – 92, zum 4:1. Einen 12-Darter hatte Ian White auch im sechsten Durchgang parat, aber diesmal garnierte er das Highlight noch mit einem besonderen Augenschmaus: 140 – 91 – 100 – 170 (T20, T20, Bullseye). Somit hatte der 54-Jährige aus Stoke-on-Trent auf seinem heutigen Triumphmarsch, ganz nebenbei auch noch den „Big Fish“ geangelt. 5:1. Michael van Gerwen war im siebten Durchgang nah dran, das 124er-Finish herauszunehmen und somit seinen Verbleib im Turnier auszudehnen. Stattdessen erlaubte er, ob des sträflichen Missgeschicks, dass sein Gegner, der zuvor zwei Matchdarts liegengelassen hatte, ein weiteres Mal ans Oche treten durfte. Der nutzte seinen vierten Matchdart, den er in der Double-8 versenkte und die nächste Sensation war perfekt. Mit 102,69 im Average hatte Ian White dem erfolgsverwöhnten Michael van Gerwen (91,41 im Schnitt) eine empfindliche Niederlage beigebracht, der siebenfache Rekordchampion ist somit bereits in der ersten Runde ausgeschieden.

Die Nummer Zwei der Setzliste folgt der Nummer Eins ins Aus

Stephen Bunting konnte in der laufenden Saison kein einziges Players Championship Turnier gewinnen, hatte aber einige Male das Finale erreicht. Durch sein generell gutes Abschneiden auf dem Floor hat Stephen Bunting hier herausragende 97,000 GBP eingespielt und es somit bis vor auf Platz Zwei jener Rangliste geschafft. Gerade mal 23,000 GBP konnte hier der Belgier Mario Vandenbogaerde erzielen, damit gelangte er auf Platz 62, den er sich mit Mervyn King teilte. Doch das heutige Duell sprach eine andere Sprache: denn hier war Mario Vandenbogaerde dem haushohen Favoriten Stephen Bunting seinerseits mit 6:2 haushoch überlegen.

Die derzeitige Nummer Vier der PDC Order of Merit gegen den zwischenzeitlich Weltranglistenfünften – findet der Sturmlauf seine Fortsetzung?

Mit großer Vorfreude wurde das nächste Duell erwartet, hier standen sich Luke Littler und Rob Cross gegenüber. Ebenso wie Chris Dobey hatte auch Luke Littler drei Players Championship Turniere für sich entschieden, es war gleich das erste Event des Jahres sowie Nummer 15 und 20. Am Ende landete Luke Littler auf Position Sieben der Rangliste, den Platz teilte er sich mit Josh Rock, der mit Players Championship 17 und der abschließenden 30, zwei der Floor-Veranstaltungen nach Hause gebracht hatte. Rob Cross stand hingegen (gemeinsam mit Ricky Evans) 50 Plätze dahinter, auf Rang 57.

Etwas mehr Gegenwehr hatte man von der aktuellen Nummer Vier der PDC Order of Merit schon erwartet, doch Luke Littler machte an diesem Abend einmal mehr einfach kurzen Prozess. Luke Littler, der erst seit seinem kürzlich errungenen Grand Slam-Erfolg Position Fünf der Weltrangliste erklommen hat, nahm mit Anwurf und 14 Treffern den ersten Durchgang an sich, 1:0. Weitere 14 Würfe später hatte Luke Littler, mitsamt gekonnter 134er-Vorbereitung, das 2:0 eingesackt, und im dritten Leg brauchte er lediglich 13 Pfeile, um nach dem 137er-Set-up-Shot, die Double-15 abzuschießen und das 3:0 zu zementieren. Gerade mal 15 Würfe waren in Durchgang Vier nötig, da stand auch das 4:0 fest. Wäre Rob Cross beim Versuch, die 132 auszuchecken, hier nicht am Bullseye gescheitert, hätte er zumindest den Ehrentreffer geschafft und möglicherweise noch etwas Spannung ins Match gebracht. So aber war es ein weiterer Leggewinn für den Gegner, der den nächsten Durchgang mit der 180 begann und mit dem 13-Darter abschloss, 5:0. Im sechsten Durchgang packte der Topstar unter den Nachwuchsspielern, (hat eigentlich mal jemand seinen Pass kontrolliert, ob er wirklich erst 17 ist?), den 11-Darter aus: 134 – 140 – 180 – 47, der „Whitewash“ war vollendet. 6:0, es war eine erneute Machtdemonstration des Grand Slam-Triumphators 2024. Luke Littler mit bahnbrechenden 112,73 im Average, Rob Cross hatte mit immerhin 100,54 im Schnitt zu Null verloren – sagenhaft!

Nebenan hatte der junge Belgier, Mike De Decker, inzwischen seinem erfahrenen Gegenüber aus den Niederlanden, Richard Veenstra, eine 6:1-Klatsche verabreicht.

Schaffte es auch der dritte deutsche Teilnehmer in die zweite Runde oder hat der Weltmeister etwas dagegen einzuwenden?

Dann wurde es aus heimischer Sicht nochmals besonders spannend, Deutschlands Nummer Zwei trat gegen die Nummer Eins der Welt an: Gabriel Clemens versus Luke Humphries. Luke Humphries konnte in 2024 ein Turnier der Players Championship für sich entscheiden, es war Event Nummer 26. Alles in allem landete der Engländer in besagter Rangliste auf Position 19, Gabriel Clemens (zusammen mit Dom Taylor) auf dem 46. Platz.

Obwohl Gabriel Clemens das rasante Tempo seines Gegners zu Beginn eigentlich recht ordentlich mitgehen konnte, lag er schnell 3:0 hinten. Das lag vor allem daran, dass der Deutsche im ersten Durchgang beim Stand von 40 Rest, zwei Checkout-Darts liegen ließ, was Luke Humphries mit dem Break zum 1:0 bestrafte. Im Anschluss bestätigte „Cool Hand, Luke“ das Break unangefochten, 2:0, bevor er Gabriel Clemens im dritten Durchgang erneut den Anwurf abnahm, nachdem dieser das Déjà-vu des ersten Legs auslebte und erneut den Restbetrag von 40 Zählern mit zwei Versuchen nicht quitt wurde. Auf der anderen Seite hatte Luke Humphries den „Big Fish“ nur um ein My verpasst, die verbliebene 25 wurde er trotzdem, auch wenn er dafür zwei weitere Gänge ans Oche brauchte, noch los, 3:0. Im vierten Leg packte der Engländer den 11-Darter aus: 140 – 180 – 105 – 76, Gabriel Clemens saß zu diesem Zeitpunkt noch chancenlos auf der 161 fest, während Luke Humphries auf 4:0 davon eilte. Im fünften Durchgang ließ auch der „German Giant“ sein gigantisches Können endlich aufblitzen: 100 – 180 – 180 – 41, der exzellente 11-Darter bescherte ihm den ersten Treffer auf der Leg-Anzeigengrafik, 1:4. Auch im sechsten Durchgang war Gabriel Clemens hervorragend unterwegs, präsentierte Aufnahmen von 123, 140 und 180 gelöschten Zählern, erst im Endspurt traf er das falsche Doppel, statt in der Double-10, landete der Versuch in der Double-15 – „No Score!“ Aber er bekam eine weitere Gelegenheit, brachte den Pfeil doch noch in der Double-10 unter und verkürzte somit auf 2:4. In Durchgang Sieben ließ das Scoring des bodenständigen Saarländers jedoch gehörig zu wünschen übrig, Luke Humphries musste man da nicht zweimal bitten, 5:2. Und im achten Leg war der 29-Jährige aus Newbury mit dem 14-Darter zur Stelle, damit war der 6:2-Erfolg von Luke Humphries über Gabriel Clemens besiegelt. Der Deutsche wies einen Average von 93,77 auf, damit lag er nur knapp unter dem Durchschnitt seines Gegners, (Luke Humphries 95,34), der Spielverlauf war keineswegs so eindeutig, wie es das Ergebnis zu unterstellen vermag.

Auf Bühne 2 hatte derweil Josh Rock seinen Kontrahenten, Ricky Evans, in unter zehn Minuten mit 6:1 gebügelt.

Geht der Höhenflug des „Flying Scotsman“ weiter oder findet hier eine unvorhergesehene Zwischenlandung statt?

Als Abschlussmatch auf Bühne 1 war ursprünglich die Begegnung zwischen Gary Anderson und Ryan Meikle angedacht, da der Abend jedoch recht zügig verlaufen war, sollte hier doch noch eine weitere Partie folgen. Doch zunächst stand das Duell des „Flying Scotsman“ gegen den 28-jährigen Engländer aus Ipswich an, der, da er gelernter Friseur ist, auch „The Barber“ genannt wird. Ryan Meikle war als Nummer 59 der Players Championship Order of Merit unstrittig der Außenseiter in dieser Begegnung. Gary Anderson hatte hingegen Players Championship 2 & 22 abgeräumt, war in der Rangliste die Nummer Sechs und hatte zudem erst am letzten Wochenende, beim Grand Slam of Darts neuerlich unter Beweis gestellt, in welch ausgezeichneter Form er sich befindet. Das unterstrich er auch heute Abend, indem er gleich die ersten zwei Durchgänge rigoros für sich verbuchte. Das erste Leg schnappte er sich gegen den Anwurf mit dem 12-Darter: zweimal die 140, die 180 und das 41er-Checkout, schon stand es 1:0. Nur drei Pfeile mehr benötigte der Schotte im zweiten Durchgang, um das Break abzusichern, 2:0. Doch im dritten Leg war Ryan Meikle mit dem 11-Darter zur Stelle: 93 – 140 – 180 – 88, der verhalf ihm zum 1:2. In Durchgang Vier hatte der junge Engländer den perfekten Set-up-Shot (171) zur Verfügung, mit insgesamt 13 Würfen glich er aus, 2:2. Gary Anderson war im fünften Leg auf dem besten Wege, seinerseits den 12-Darter zu erzielen, aber er benötigte drei weitere Versuche, um 40 Rest quitt zu werden, die neuerliche Führung war es allemal, 3:2. Im sechsten Durchgang war es dann de facto der 12-Darter: 135 – 140 – 180 – 46, mit dem Gary Anderson das 4:2 festigte. Aber Ryan Meikle ließ sich nicht so einfach abhängen, checkte im Endspurt des siebten Durchgangs 83 Restpunkte mit 17, 16 und Bullseye aus, schon war er wieder dran am Gegner, 3:4. In Leg Acht war Ryan Meikle jedoch auf der 224 verlorengegangen, da löschte Gary Anderson bereits das 76er-Finish und baute seinen Vorsprung wieder aus, 5:3, damit war er nur noch einen Leggewinn vom Sieg entfernt. Der ehemalige Back-to-Back Weltmeister hatte im neunten Durchgang den gekonnten Set-up-Shot (134) zur Hand, doch er sollte nicht mehr dazu kommen, die verbliebenen acht Restpunkte herauszunehmen. Denn auf der anderen Seite traf Ryan Meikle die Double-14 und fand wieder den Anschluss, 4:5. Im zehnten Durchgang verpasste Gary Anderson Tops, das wäre der Matchdart gewesen. Gegenüber hatte sich Ryan Meikle den besten Zeitpunkt für seine vierte 180 ausgesucht, wischte im Anschluss die 47 vom Board, – was kurz vorher noch als unmöglich erachtet wurde, war geschehen, der Ausgleich war wieder hergestellt und es ging über die volle Distanz. 5:5. Ryan Meikle hatte im Decider den Anwurf, aber Gary Anderson war schnellen Schrittes unterwegs und hatte diesen Vorteil bald überbrückt. Als der Schotte sich mit passender Vorbereitung (137) die 40 gestellt hatte, wollte es ihm jedoch nicht gelingen, einen von sechs weiteren Matchdarts im anvisierten Ziel unterzubringen. Besser machte es der Gegner, Ryan Meikle brauchte nur zwei Versuche auf die Double-20, da hatte er das Leg ausgemacht und das Duell für sich entschieden. 6:5-Erfolg für Ryan Meikle über Gary Anderson, der nächste Wow-Effekt stand im Raum. Gary Anderson konnte 103,88 im Schnitt aufweisen, was aufgrund seiner mangelhaften Checkout-Quote (27,78%) jedoch nicht genügte, um den Drei-Dart-Average seines Gegners von gerade mal 94,43 Punkten zu bestrafen, da Ryan Meikle mit einer Checkout-Quote von 46,15% dagegenzuhalten vermochte.

Nebenan ist kurzfristig der Ersatzmann angereist, trumpft auf, schafft es dann aber nicht über die Ziellinie

Dom Taylor war bei einem Doping Test positiv aufgefallen, sodass er aus dem Turnier genommen wurde, an seiner Stelle war kurzfristig der 31-jährige Waliser Nick Kenny angereist. Und der machte Michael Smith richtig zu schaffen, stand auch kurz davor die nächste Sensation einzuläuten und zwang den „Bully Boy“ in den Decider. Hier musste Michael Smith zwei Matchdarts gegen sich überstehen, bevor er selbst, mithilfe der 180er-Vorbereitung, seinen zweiten Matchdart verwandelte und den 6:5-Sieg gerade noch so über die Ziellinie rettete.

Umzug auf die Hauptbühne

Da die Spiele der Abendsession so flink von dannen geeilt waren, zog das ehemals für Bühne 2 vorgesehene Match, Ross Smith versus Dimitri Van den Bergh, auf Bühne 1 um. Hier machte Ross Smith relativ kurzen Prozess mit dem Belgier, die ersten zwei Durchgänge holte er sich mit 15 respektive 14 Treffern, 2:0. Im dritten Leg grätschte Dimitri Van den Bergh mal kurz dazwischen, 1:2, bevor Ross Smith im vierten Durchgang den 11-Darter auftischte: 180 – 96 – 140 – 85, 3:1. Im fünften Leg brauchte der 35-Jährige aus der englischen Hafenstadt Dover lediglich einen Wurf mehr: 180 – 140 – 105 – 76, schon stand es 4:1. Einen weiteren 12-Darter packte Ross Smith in Durchgang Sechs aus: 180 – 140 – 121 – 60, da hieß es 5:1 für den „Smudger“. Im siebten Leg konnte Ross Smith dann mit seiner fünften 180 in diesem Match aufwarten, mit insgesamt 15 Treffern deckelte er den 6:1-Erfolg über den „Dreammaker“ aus Antwerpen. 104,73 im Average, es war eine Paradevorstellung des Engländers, wohingegen Dimitri Van den Bergh mit 87,1 im Schnitt definitiv untergegangen war.

Das war der erste Spieltag der Players Championship Finals 2024, Gabriel Clemens ist leider schon raus, aber zumindest Martin Schindler und Florian Hempel halten die schwarz-rot-goldenen Hoffnungen weiterhin am Leben. In diesem Sinne: Gute Nacht and Always Look on the Bright Side of the Flight!

Players Championship Finals


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter