Players Championship Finals – der Kampf ums Finalticket

Festschnallen … und weiter ging es mit der aufregenden Fahrt ins Finale der Players Championship Finals. Zwei Spiele noch und die letzten beiden Akteure würden feststehen. Aus deutscher Sicht besonders spannend: unter den verbliebenen Teilnehmern befand sich auch Gabriel Clemens, der bis hierhin großartige Matches abgeliefert hatte und somit mehr als verdient um den Einzug ins Finale kämpfen durfte. Heute Abend musste er sich einem furchteinflößenden Gegner stellen, doch auch wenn „Gaga“ Clemens mit Sicherheit einiges an Emotionen mitgebracht hat, Angst vor MvG gehörte nicht dazu.

Ab dem Halbfinale galt der Best-of-21-Legs Modus und dann begann die Session auch schon mit besagtem Duell Michael van Gerwen gegen Gabriel Clemens. Obgleich Clemens das Ausbullen für sich entschieden hatte, übernahm der Niederländer zunächst die Führung. Kein Wunder, denn van Gerwen hatte stark begonnen, mit der 180, der er die 140 und die 150 folgen ließ, die verbliebene 31 war dann kein Thema mehr. Mit dem ungewöhnlichen Elf-Darter wollte er schon mal sein Revier markieren. 1:0. Im zweiten Durchgang die erste 180 auch von „Gaga“ Clemens, aber „Mighty Mike“ bestätigte das Break dennoch zum 2:0. Dass van Gerwen den Restbetrag 50 nicht mit dem Versuch aufs Bullseye, sondern solide mit 18, Double-16 auscheckte, werte ich als Respektsbekundung gegenüber seinem heutigen Gegner. 2:0. Dritter Durchgang: der Deutsche begann stark, brauchte dann aber doch sechs Darts aufs Doppel, um die 32 zu löschen. Da der Niederländer dieses Leg aber nur äußerst zaghaft abgearbeitet hatte, war die Zeit für Gabriel Clemens da, 1:2. Van Gerwen hatte seine Scoring Power vorübergehend in den Stand-by Modus geschickt und so musste er im vierten Leg achtzehn Mal zum Wurf auf die Scheibe ansetzen. Ich wiederhole, ein Michael van Gerwen brauchte achtzehn Pfeile, um von der 501 herunter zu schleichen. Doch auch der Deutsche war noch nicht mit ganzer Konzentration bei der Musik und so gelang es MvG, auch mit diesem massiven Aufgebot an Pfeilen, seinen Anwurf zu halten und auch dieser zähflüssige Durchgang ging doch noch in die Provinz Noord-Brabant nach Niederlande. Vielleicht war es als eine Art unorthodoxer Ausgleich gedacht, das van Gerwen das Checkout durchaus kurios gestaltet hatte: Triple-3, Double-19, Double-19 und die 85 war raus. 3:1. Fünftes Leg: Die Scoring Power von Michael van Gerwen ward wieder aktiviert, doch Gabriel Clemens wollte zeigen, dass er trotzdem absolut mithalten kann, 2:3.

Zerstört „Mighty Mike“ den deutschen Finaltraum?

In der kurzen Pause hatte van Gerwen offenbar nochmal ein Brikett gefunden, was er nachlegen konnte. Im sechsten Durchgang stand „The German Giant“ noch auf der 210, da machte MvG schon die 124 (20, T18, Bullseye) aus. 4:2. Siebtes Leg: Clemens holte zum Gegenschlag aus. Die 145 vor der Brust, traf er zweimal Triple-20, doch das Bullseye verweigerte den Einlass. Stattdessen die 25, aber die war mit der nächsten Aufnahme geschluckt. 3:4. Im achten Durchgang versuchte van Gerwen ein ähnliches Kunststück mit der 139, auch er traf zweimal das Triple Segment (bei ihm war es die T19), aber auch ihm schlug das Bullseye die Tür vor der Nase zu. Doch genauso wie vorher für den Deutschen, war auch für Michael die 25 kein Problem, Clemens da noch auf der 235. 5:3. Das Bulleye Checkout gelang Gabriel Clemens aber sehr wohl im neunten Durchgang. Nachdem er sich dem Restbetrag 81 gegenüber sah, räumte er erst die 15 und die 16 aus dem Wege und versenkte dann den letzten Dart inmitten des rot gefärbten 50er Segments. 4:5. Auch wenn „Gaga“ bis dahin permanent der Führung hinterlaufen musste, schaffte er es doch auch immer wieder, den Abstand kleinzuhalten und den Anschluss herzustellen. Aber genauso gelang es eben auch Michael van Gerwen, stetig seinen Vorsprung wieder auf zwei Legs auszubauen, siehe Leg Zehn, 6:4. Nach der zweiten Pause mähte der „German Giant“ die glatte 100 (T20, D20), abermals der Anschluss, 5:6. Déjà-vu im zwölften Durchgang: 7:5 für van Gerwen. Doch weil Gabriel Clemens in zwei Durchgängen hintereinander eine breite Palette bot, von ausgezeichneten Treffern bis hin zur grottenschlechten Laienausbeute, konnte sich auch MvG den einen oder anderen Fehler leisten und trotzdem mit 9:5 in Führung gehen. Fünfzehntes Leg: Gabriel zeigte wieder konstantere Leistungen, stemmte sich mit solider Kraft dagegen, doch van Gerwen noch kraftvoller – das 10:5. Sechzehnter Durchgang: „The German Giant“ warf nochmal alles in die Waagschale, bäumte sich nach bestem Wissen und höchstmöglicher Willenskraft auf, startete das Leg mit seiner dritten 180 und holte das Break. 6:10. Doch es war nur ein kleines Auflodern, das van Gerwen umgehend im Keim zu ersticken vermochte. Siebzehntes Leg: Vierte 180 von Gabriel Clemens, doch die 40 wollte mit drei Darts in der Hand partout nicht raus. „Mighty Mike“ bekam die Möglichkeit, seinen vorher misslungenen Bullseye-Wurf zu reparieren und der deutsche Finaltraum war geplatzt. 11:6 für Michael van Gerwen.

Der Humphries-Express rollt und rollt und rollt …

Es blieb kaum Zeit, die Tränen zu trocknen, denn Luke Humphries betrat die Bühne. Er wollte selbst herausfinden, ob „Relentless“ wirklich so unbarmherzig agierte, wie jeder behauptete. Und tatsächlich, nachdem Humphries im ersten Durchgang gerade noch so seinen Anwurf über die Ziellinie gerettet hatte, stürmte Ryan Joyce erbarmungslos mit 2:1 in Führung. Da hatte „Cool Hand“ Luke begriffen, was alle meinten, und wurde seinerseits gnadenlos. Er warf den Humphries-Express an und rauschte durch die nächsten acht Durchgänge, die er allesamt abräumte, inklusive High Finishes im vierten Leg, 146 (T19, T19, D16) und im Zehnten 124 (T20, T16, D8). 9:2. Im zwölften Durchgang erreichte Humphries dann noch mal kurz das Gnadengesuch seines Gegners, der durfte die 100 (20, T16, D16) löschen und sich noch ein Pünktchen abholen, 3:9. Und dann rollte der Eilzug von Luke Humphries mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. 11:7.

Das Finale zwischen Michael van Gerwen und Luke Humphries, gleich nach dem Junioren-WM-Finale.

Players Championship Finals


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