Searle und Wright ziehen ins Finale ein
Das Endspiel der Players Championship Finals war nur noch wenige Stunden entfernt. In Anbetracht der vier übriggebliebenen Spieler stand bereits vor der Session am Sonntagabend fest, dass dieses Major-Turnier einen neuen Sieger erleben würde. Bevor es im Finale um den Titel ging, mussten erst die beiden Halbfinals absolviert werden. Im ersten standen sich Brendan Dolan und Ryan Searle gegenüber, im zweiten trafen Peter Wright und Jonny Clayton aufeinander. Gespielt wurde die Vorschlussrunde über die Distanz „Best of 21 Legs“.
Nach dem 5:5 verliert Dolan den Anschluss
Mit diesem Duell in der Runde der letzten Vier konnte man vor dem Event nicht rechnen. Während Ryan Searle zum ersten Mal überhaupt diese Turnierebene bei einen Major erreichte, stand Brendan Dolan zum ersten Mal seit 2012 in einem TV-Halbfinale. Der „History Maker“ setzte im Auftaktleg drei Breakchancen in den Sand und fuhr deswegen erst danach seinen ersten Leggewinn ein. Auch die nächsten beiden Legs wurden fair aufgeteilt, wobei Dolan mit einem starken 11-Darter für Aufsehen sorgte. Nachdem Dolan vor der ersten Pause wieder in Rückstand geraten war, kehrte er mit zwei 180ern zurück auf die Bühne. Auch seine nächsten beiden Darts waren perfekt geworfen, erst der neunte landete deutlich neben der Doppel-12. Schlussendlich stellte der Nordire mit einem 10-Darter auf 3:3. Auch im siebten Leg legte Dolan mit sechs perfekten Darts los. Diesmal verlor er den Durchgang jedoch, weil er sich sechs Patzer auf Doppel geleistet hatte. Auch in diesem Fall kam Dolan aber zum sofortigen Ausgleich. Durch ein sehenswertes 96er-Finish via 20, Doppel-18 und Tops holte sich Searle seine Führung zurück, doch Dolan sorgte durch einen 14-Darter für den Zwischenstand von 5:5. Nach der zweiten Unterbrechung glänzte Searle mit einem 11-Darter, ehe er mit dem daran anschließenden 15-Darter das allererste Break in dieser Begegnung produzierte. Der Engländer überstand anschließend vier Breakdarts gegen sich unbeschadet und bestätigte letztlich doch noch das kurz zuvor geschaffte Break. Damit war es an dieser Stelle noch nicht getan, weil Searle ein 120er-Highfinish folgen ließ und seinen Vorsprung weiter ausbaute. Erst als Searle selbst vier Fehlwürfe einstreute, kam Dolan wieder zum Zuge. Der Rückstand von 6:9 sprach aber nichtdestotrotz eine deutliche Sprache. Die endgültige Vorentscheidung fiel im 16. Durchgang, als Dolan am Bullseye vorbeiwarf und Searle ein weiteres Break ermöglichte. „Heavy Metal“ benötigte nur noch ein einziges Leg und verlor dabei keine weitere Zeit mehr. Er versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-4, entschied die Partie mit 11:6 für sich und erreichte zum ersten Mal überhaupt ein Major-Endspiel.
Clayton findet zu keinem Zeitpunkt in die Partie
Der Finalgegner von Ryan Searle wurde jetzt im zweiten Halbfinale zwischen Peter Wright und Jonny Clayton ermittelt. „Snakebite“ legte los wie die Feuerwehr und entschied die ersten beiden Legs mit jeweils zwölf Darts zu seinen Gunsten. Im dritten Leg warf Wright haarscharf am Bullseye vorbei, wofür ihn Clayton mit einem perfekt ausgeführten 100er-Checkout bestrafte. Kurz darauf ließ der Waliser jedoch zwei Breakmöglichkeiten liegen. Wright rettete seinen Anwurf mithilfe eines 65er-Checkouts, erzielte danach durch einen 13-Darter selbst ein Break und nahm einen 4:1-Vorsprung mit in die Kabine. Einige Minuten später präsentierte der Weltranglistenzweite den Zuschauern ein 156er-Highfinish. Clayton konnte mit dem hohen Niveau des Schotten bis hierhin einfach nicht Schritt halten und musste in dieser Situation auch sein eigenes Anwurfleg an den Gegner abgeben. Auf der anderen Seite machte Wright kaum einen Fehler, löschte im achten Leg ganz souverän 76 Punkte und lag mittlerweile mit 7:1 vorne. Danach beendete Clayton per 13-Darter immerhin die Serie von fünf verlorenen Legs, zwei Breakchancen konnte er im Anschluss daran allerdings nicht wahrnehmen. Wright bedankte sich auf der Doppel-4 und hatte den Sieg mit dem 8:2 bereits in Sichtweite. Die ersten beiden Legs nach der zweiten Pause wurden als Breaks gewonnen, wobei „The Ferret“ ein 13-Darter gelang. Mit einem 66er-Checkout hatte Wright die passende Antwort parat, dadurch war er nur noch ein Leg vom Einzug ins Finale entfernt. Clayton wollte die Bühne allerdings noch nicht verlassen. Er holte sich per 15-Darter das sofortige Rebreak und beendete unmittelbar danach einen 12-Darter mit einem 126er-Checkout. Beim Stand von 10:5 zugunsten des früheren Weltmeisters mussten beide Profis nochmal eine Pause einlegen. Weil er die ersten fünf Matchdarts in den Sand gesetzt hatte, musste sich Wright noch ein wenig gedulden. Danach machte der Schotte den Sack aber zu. Er löschte zum Abschluss 80 Punkte und ging als 11:6-Sieger aus diesem Halbfinale hervor.