Gabriel Clemens verliert im Achtelfinale

Schon weniges Stunden nach den Zweitrundenspielen ging es in Minehead mit den Begegnungen der dritten Runde weiter. Die übrig gebliebenen 16 Akteure kämpften also darum, auch noch am letzten Turniertag der Players Championship Finals dabei zu sein. Mit am Start in der dritten Runde war auch noch ein Deutscher: Gabriel Clemens trat in der ersten Partie auf Bühne zwei gegen Steve Lennon an. Zum letzten Mal werden die Spiele auf zwei Bühnen verteilt, die Distanz ist im Vergleich zu den ersten beiden Runden länger geworden: Im Modus „Best of 19 Legs“ brauchten die Spieler zehn Legs zum Sieg.

Wade vergibt vier Matchdarts und verliert im Decider

Ein zweifacher Major-Sieger in diesem Jahr eröffnete diese Turniersession auf der Hauptbühne. James Wade wollte sich gegen Chris Dobey durchsetzen und so seine Hoffnungen auf einen weiteren Turniersieg am Leben halten. Wade startete mit massiven Doppelproblemen in die Begegnung, vergab im Auftaktleg sechs Breakdarts. So konnte „Hollywood“ den Anwurf trotz fünf eigener Fehler verteidigen, kassierte aber sofort den Ausgleich, weil Wade 104 Punkte löschen konnte. Diesem legte „The Machine“ ein 117er-Checkout zum Break nach, wenig später zeigte er mit in diesem Fall 100 Punkten sein drittes Highfinish. Dobey verkürzte und lag zur Pause mit 2:3 in Rückstand. Nach der ersten Unterbrechung stellte der Weltranglistenneunte den vorherigen Abstand wieder her, musste das nächste Leg aber wieder an seinen Gegner abtreten. Nachdem Wade in der Folge bei eigenem Anwurf erneut ganz sicher war schaffte er es im neunten Leg, für ein Break zu sorgen. In diesem Fall gelang Dobey aber das sofortige Rebreak, dazu zeigte er ein sehenswertes 148er-Finish und lag zur zweiten Pause mit 4:6 hinten. Zurück vor den Kameras war „Hollywood“ weiter im Aufwind, holte sich zwei Legs nacheinander und stellte den Spielstand auf Unentschieden. Das eben geschaffte Break konnte Dobey im Anschluss daran bestätigen und lag somit zum ersten Mal in dieser Partie in Führung. Diese konnte er allerdings nicht lange halten, denn Wade glich sofort auf 7:7 aus, ehe er diesem ein Break zur eigenen Führung folgen ließ. Weil er kurze Zeit später einen eminent wichtigen Pfeil an der Doppel-18 vorbeiwarf kassierte „The Machine“ umgehend das Rebreak, erneut war im Spielstand alles offen. Allerdings beging auch Dobey in dieser Schlussphase einen schwerwiegenden Fehler, als er im 17. Leg des Spiels zweimal zu hochwarf, als er auf Tops zielte. Wade war dank eines Treffers in der Doppel-7 nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Er ließ im nächsten Leg jedoch drei Matchdarts ungenutzt und brauchte sich dann nicht mehr darüber wundern, dass Dobey das Duell ins alles entscheidende 19. Leg brachte. Dort vergab Wade dann seinen vierten Matchdart und wusste, dass seine Niederlage nun feststand. Genau das war dann auch der Fall, Dobey versenkte in der Doppel-10 und machte den 10:9-Coup perfekt.

Den Anfang auf der kleineren Nebenbühne machte ein Deutscher, genauer gesagt ein Saarländer. Gabriel Clemens hatte sich nach Siegen über Andrew Gilding und James Wilson in die dritte Runde vorgespielt und stand nun Steve Lennon gegenüber. Schon im ersten Leg gelang „Gaga“ ein Break, hatte dabei aber auch Glück, weil Lennon mit sechs Fehlern auf Doppelfelder begann. Im zweiten Leg unterliefen dem Iren drei weitere Patzer auf den äußeren Ring des Boards. So konnte Clemens drei eigenen Fehlwürfen zum Trotz auf 2:0 stellen. Während Lennons Misere auch im dritten Leg Bestand hatte – er warf zwei weitere Pfeile an Doppeln vorbei – baute Clemens seinen Vorsprung mit einem 83er-Finish aus. Weil Lennon im vierten Leg ein weiteres Mal an einem Doppelfeld vorbeiwarf ging auch dieses Leg an den Deutschen, der seinen Traumstart wenig später weiterführen konnte und gar mit 5:0 in Führung lag. Erst als Clemens im nächsten Leg einmal an der Doppel-16 vorbeiwarf erwischte Lennon mit dem 14. Versuch tatsächlich ein Doppelfeld und holte sich sein erstes Leg. Das folgende siebte Leg war fast eine Kopie des vorherigen, „Gaga“ warf einmal an der Doppel-16 vorbei und ermöglichte Lennon ein zweites Erfolgserlebnis. Das achte Leg ging wieder an Clemens, er führte zu diesem Zeitpunkt mit 6:2; doch danach glitt dem Saarländer die Partie aus den Händen. Er konnte vier Legs nacheinander nichts ausrichten und ließ zu das Lennon zum 6:6 ausgleichen konnte. Der Mann aus Irland hatte seine Komplikationen auf Doppelfelder längst in den Griff bekommen, machte im 13. Leg 129 Punkte zum Abschluss eines 12-Darters aus und setzte sich sogar in Front. Diese konnte er im nächsten Leg ausbauen, ehe Clemens sich endlich wieder ein Leg holen konnte, als er einen 14-Darter mit einem 72er-Checkout beendete. Er vergab im nächsten Leg jedoch drei Möglichkeiten auf die Doppel-12 was gleichbedeutend mit der Vorentscheidung war. Lennon war dank eines Treffers in der Doppel-16 nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Diesen konnte er dann auch einfahren, er versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-20 und gewann dieses Duell mit 10:7.

Anderson verpasst Cullen eine Lehrstunde

Auf der Hauptbühne ging es anschließend mit hochkarätiger Besetzung weiter, als Joe Cullen Gary Anderson herausforderte. In Erinnerung ist bei vielen noch das Viertelfinale beim diesjährigen World Matchplay: in einem der besten Spiele dieses Jahres glänzte Anderson mit einem 9-Darter, überlebte zwei Matchdarts, gewann die Partie und holte sich wenige Tage später dann auch den Titel. In die heutige Begegnung startete Anderson mit einem 13-Darter, vergab im zweiten Leg jedoch einen Breakdart. So konnte Cullen seinen ersten Anwurf verteidigen, verpasste kurze Zeit später dann aber selbst einen Breakdart. Anderson setzte sich also wieder in Front, diese Führung konnte von Cullen per 13-Darter jedoch sofort egalisiert werden. Weil der „Rockstar“ im fünften Leg drei Breakdarts ungenutzt ließ rettete Anderson dieses Leg doch noch und lag zur ersten Pause mit 3:2 vorne. Nach dieser konnte sich der Schotte weiter steigern, breakte mit 14 Darts und legte wenig später auf der Doppel-8 zum 5:2 nach. Wenig später setzte Anderson einen echten „Big Point“ als er Cullen das achte Leg mit einem 106er-Checkout vor der Nase wegschnappte. Mit einem 13-Darter holte sich Anderson anschließend das fünfte Leg nacheinander, während sein Gegner mittlerweile überhaupt keine Rolle mehr spielte. Im zehnten Leg durfte der Engländer immerhin mal wieder auf Doppelfelder zielen, vergab aber vier Möglichkeiten und musste folglich mit einem 2:8-Rückstand in die zweite Unterbrechung gehen. Zurück auf der Bühne holte der „Flying Scotsman“ sich völlig problemlos sein neuntes Leg und war nur noch eines vom Sieg entfernt. Dieses dann auch einzuholen dauerte nur wenige Aufnahmen, Anderson checkte 92 Punkte zum Abschluss eines 11-Darters aus und hatte das Viertelfinale erreicht – das Schlussresultat von 10:2 spricht eine deutliche Sprache.

Beim World Cup treten die beiden gemeinsam für Nordirland vors Oche, heute mussten sie einen Viertelfinalplatz untereinander ausspielen: die Rede ist von Brendan Dolan und Daryl Gurney. Dolan durfte den besseren Start für sich vermelden und schnappte sich die ersten beiden Legs. Erst danach konnte Gurney per 14-Darter ein Leg für sich entscheiden, er scheiterte wenig später aber knapp an einem 130er-Finish. Stattdessen löschte der „History Maker“ 70 Punkte mit zwei Würfen und stellte den vorherigen Abstand wieder her. Gurney konterte mit einem 11-Darter um wiederum zu verkürzen, doch die Antwort seines Kontrahenten ließ nicht lange auf sich warten und war ein 12-Darter zum 4:2. „Superchin“ konnte jetzt einen Gang höherschalten, sicherte sich ohne Probleme zwei Legs nacheinander und hatte den Ausgleich hergestellt. Wenig später ging der Weltranglistenfünfte sogar in Führung, die er dank eines 110er-Checkouts im zehnten Leg auf 6:4 aus seiner Sicht ausbauen konnte. Wenige Minuten später holte sich Gurney ein fünftes Leg nacheinander und legte mit einem 63er-Finish auch ein sechstes in Folge nach – der Spielstand lautete mittlerweile 8:4 pro Gurney. Erst als dieser im 13. Leg zweimal auf Doppelfelder patzte zeigte Dolan, dass er noch anwesend war und holte sich mit einem 112er-Finish sein fünftes Leg, welchem er wenig später ein 107er-Highfinish zum 6:8 nachlegen konnte. Dies sollte allerdings sein letztes Erfolgserlebnis bleiben, denn Gurney legte nochmal einen Zahn zu und holte sich die ihm noch fehlenden beiden Legs binnen weniger Minuten. Unterm Strich stand bei Gurney ein 102er-Average, der ihm zum 10:6-Sieg und zum Einzug in die Runde der letzten Acht verhalf.

Van Gerwen weiterhin makellos – Clayton weiter in starker Verfassung

Als Nummer 51 der Players Championship Order of Merit ist Stephen Burton wohl die größte Überraschung unter den letzten 16 und war in seiner Partie krasser Außenseiter: es erwartete ihn nämlich niemand geringeres als Michael van Gerwen. Burton startete jedoch solide in die Partie, profitierte im Auftaktleg von einem Fehler seines Gegners auf das Bullseye und holte sich dieses selber auf der Doppel-4. Van Gerwen schlug zurück, holte sich zunächst den Ausgleich und ging mit einem 12-Darter selbst in Führung – in diesem Fall hatte Burton eine Möglichkeit auf Doppel ausgelassen. Besser machte es der Engländer im vierten Leg, nachdem van Gerwen knapp an einem 170er-Finish scheiterte brachte Burton 122 Punkte auf der doppelten 7 auf Null. Das fünfte und letzte Leg vor der Pause ging dann noch an den großen Favoriten, der eine 3:2-Führung in die Unterbrechung nahm. Zurück auf der Bühne verfehlte Burton zunächst einen Dart auf Tops, der den Ausgleich bedeutet hätte. So brachte van Gerwen seinen Anwurf doch noch durch, legte ein Break nach und zeigte im achten Leg ein sehenswertes 148er-Finish. Mit einem guten 14-Darter konnte Burton wenig später seinen dritten Leggewinn verbuchen, doch das letzte Wort vor der zweiten Pause wurde vom Niederländer gesprochen und war ein Treffer in der Doppel-2 zum 7:3. Burton meldete sich mit einem Treffer in der doppelten 20 zurück und griff sich sein viertes Leg, letztendlich sollte es aber auch sein letztes bleiben. Mit Legs von 11, 12 und 14 Darts holte sich van Gerwen die ihm noch fehlenden drei Legs innerhalb weniger Minuten und hatte nach den deutlichen 10:4 das Viertelfinale erreicht.

Währenddessen kam es auf der zweiten Bühne zur Begegnung des formstarken Jonny Clayton mit Ricky Evans. „Rapid“ sicherte sich Leg Nummer eins als Break, vergab danach aber vier Möglichkeiten für eine Erhöhung seines Vorsprungs. So gelang Clayton auf der Doppel-1 das sofortige Rebreak, welches er wenig später auch in eine Führung verwandeln konnte. Evans antwortete mit einem 127er-Highfinish auf dem Bullseye, musste danach aber ganze fünf Legs nacheinander an seinen walisischen Gegner abtreten. Dabei vergab Evans immer wieder einzelne Möglichkeiten zu Leggewinnen, so zum Beispiel im neunten Leg, als er einmal an Tops vorbeiwarf. Erst im zehnten Leg feierte der Engländer wieder ein Erfolgserlebnis, als er einen 14-Darter zum 3:7 aus seiner Sicht spielte. Im elften leistete sich Clayton dann fünf Fehler auf Doppelfelder, wodurch Evans zu einem Break kam. Dieses hatte jedoch keine langfristigen Auswirkungen, weil der Vorjahresfinalist zum sofortigen Rebreak kam. Dieses konnte er anschließend bestätigen und war in der Summe nur noch ein Leg vom Viertelfinale entfernt. Zwar konnte Evans sein Aus dank eines starken 12-Darters noch um einige Minuten herauszögern, doch bei eigenem Anwurf machte Jonny Clayton schlussendlich alles klar und gewann die Partie mit 10:5.


Ratajskis Siegesserie reißt

Für den Abschluss der Achtelfinals vor den TV-Kameras sorgte dann noch Peter Wright, der in der vorangegangenen Runde Max Hopp ausgeschaltet hatte. Jetzt ging es für ihn gegen den wiedererstarkten Stephen Bunting. Nachdem die ersten beiden Legs zwischen den beiden Profis aufgeteilt wurden vergab Wright im dritten erste Breakmöglichkeiten. Bunting bestrafte dies und rettete seinen Anwurf mit einem 126er-Finish auf der Doppel-6. „Snakebite“ stellte wieder Parität her, doch Bunting griff sich noch das fünfte Leg und lag zur ersten Pause mit 3:2 in Führung. Nach der Unterbrechung profitierte der Weltranglistenzweite von einem Fehler seines Gegners auf die Doppel-16 und stellte wieder Parität her, sah dann aber dabei zu, wie „The Bullet“ 88 Punkte auf dem Bullseye auschecken konnte und sich wieder in Front brachte. Auch die beiden darauffolgenden Legs wurden mit den jeweiligen Anwürfen gewonnen, ehe Bunting ein ganz starkes zehntes Leg spielte, dank eines 12-Darters zum Break kam und eine 6:4-Führung mit in die zweite Pause nahm. Zurück vor den Kameras vergab der Engländer zuerst zwei Möglichkeiten auf Doppel, wodurch Wright zum sofortigen Rebreak kam; einen verteidigten Anwurf später hatte „Snakebite“ zum 6:6 ausgeglichen. Bunting erholte sich gut von diese kurzen Negativphase und machte im 13. Leg 82 Punkte auf dem Bullseye aus, doch Wright hatte erneut die richtige Antwort parat und spielte ein Highfinish in Höhe von 100 Punkten, um das Spiel weiterhin völlig offen zu halten. „The Bullet“ war bei eigenem Anwurf mittlerweile sehr souverän unterwegs, spielte im 15. Leg der Begegnung einen 13-Darter und brachte sich wieder in die Führungsposition. Aber auch Wright gab sich in seinem Leg anschließend keine Blöße und stelle auf 8:8, es bahnte sich also eine äußerst spannende Schlussphase an. Bunting legte vor, spielte erneut ein ganz starkes eigenes Leg uns löschte 121 Punkte zum Abschluss eines 12-Darters – dank seines dritten Bull-Finishes in diesem Spiel war „The Bullet“ so weit, als dass ihn nur noch ein Leg vom Weiterkommen trennte. Wright hatte die Partie natürlich längst nicht abgeschenkt, konterte unter Druck mit einem 12-Darter, den er ebenfalls mit einem 121er-Checkout beendete. Es ging jetzt also in das Entscheidungsleg, welches von Bunting angefangen wurde. Diesen Vorteil konnte er auch ausnutzen, checkte 71 Punkte zum 15-Darter aus und freute sich über den Einzug in sein erstes TV-Viertelfinale seit gut drei Jahren.

Auch auf der Nebenbühne fehlte jetzt noch ein Spiel, und in dieses war Favoritenschreck Krzysztof Ratajski involviert. Dem Polen waren bereits Gerwyn Price und Adrian Lewis zum Opfer gefallen, sein Drittrundengegner Danny Noppert wollte dieses natürlich unbedingt verhindern. Ratajski eröffnete mit einem 88er-Finish auf dem Bullseye, „Noppie“ hatte die passende Antwort auf Lager und glich sofort aus. Weil Ratajski im nachfolgenden Leg ganze sechs Mal an Doppelfeldern vorbeiwarf konnte er Niederländer das erste Break der Partie erzielen, verpasste danach aber zwei Möglichkeiten auf Doppel und durfte sich ansehen, wie der „Polish Eagle“ 102 Punkte zum direkten Rebreak auf Null brachte. Aufgrund eines 13-Darter übernahm Ratajski dann wiederum selbst die Führung, verlor danach aber drei Legs in Serie. Noppert glänzte in dieser Phase unter anderem mit einem 11-Darter und hatte den Rückstand in einen 5:3-Vorsprung verwandeln können. Noch schlimmer kam es für Ratajski im darauffolgenden Leg, als er neun Pfeile an diversen Doppelfeldern vorbeisetzte. Noppert blieb gar nichts anderes mehr übrig, als zum Break zu kommen, dies tat er auf der Doppel-1 und hatte nun einen Abstand von drei Legs aufgebaut. Diesen konnte der Niederländer wenig später sogar ausbauen und lag nach zehn gespielten Legs mit 7:3 in Führung. Ratajski gewann das nachfolgende Leg und zelebrierte sich so sein insgesamt viertes Erfolgserlebnis, die beiden nächsten Legs gingen allerdings wieder an die Niederlande, sodass Noppert nur noch ein Leg vom Sieg entfernt war. Den letzten Schritt konnte er dann schon wenige Momente später gehen, beendete die Partie mit einem 100er-Finish und erreichte nach dem 10:4-Sieg sein erstes großes PDC-Viertelfinale.

Players Championship Finals


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