MVG schlägt die Ikone

Aus 64 Teilnehmern wurden acht gemacht, die am dritten Tag des Players Championship Finals die Viertelfinals absolvierten. Mit dem Duell zwischen Titelverteidiger Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld stand ein echter, niederländischer Klassiker auf dem Programm. Der letzte andere verbliebende Niederländer Christian Kist traf auf Darren Webster. Mitfavorit Peter Wright musste seine guten Turnierleistungen gegen Kim Huybrechts bestätigen und außerdem spielte Dave Chisnall gegen Robbie Green.

Webster erstmals im Major Halbfinale

Die erste Partie des Nachmittags bestritten Christian Kist und Darren Webster. Für beide Spieler wäre der Sieg eine unglaublich große Sache, ein Halbfinale bei einem Major Turnier ist bei beiden keine Alltäglichkeit. Webster, der nach dem Aus beim Grand Slam sehr enttäuscht war, startete besser und checkte direkt 114 Punkte zum 1:0. In ihren eigenen Legs waren sie zunächst sehr sicher, ließen den Gegner gar nicht erst in den Finishbereich kommen. Darren schaffte es im vierten Leg dann aber doch und checkte 88 Punkte zum 3:1. Es folgten zwei weitere Breaks und eine richtig starke Phase für Darren. Der Zwar vergab er 170 Punkte und eine dicke Chance zu einem weiteren Break, dennoch legte er eine super Serie hin, die ihn bis auf 8:3 in Führung brachte. Damit legte er einen wichtigen Grundstein für ein Weiterkommen, schien sich dann jedoch etwas zu sehr auf diesem Vorsprung auszuruhen. Kist legte nochmal etwas zu und checkte 120 Punkte zum 4:8. Er startete eine Aufholjagd in der auch er ein 170’er Finish vergab, aber immerhin bis auf 6:8 heran kam. Dann aber ließ er dicke Möglichkeiten liegen um noch weiter zu verkürzen, wodurch Webster auf 9:6 erhöhte. Nachdem Christian erneut die 170 verpasste, brachte Darren Webster 120 Punkte auf null und machte damit den verdienten 10:6-Sieg klar.

Das von den Namen her größte Duell war die Partie zwischen den beiden Niederländern. Michael van Gerwen bekam es mit der Dartikone Hollands zu tun, Raymond van Barneveld. Barney hatte bereits einige Male gezeigt, dass er einen MVG bezwingen konnte. So zum Beispiel im Premier League Finale 2014 oder bei der Weltmeisterschaft 2016. In diesem Match aber erwischte Michael den klar besseren Start. Er zeigte einen 11-, 12-, und 15-Darter und führte damit schnell 3:0. Barney fand erst durch ein fantastisches 161’er Finish ins Spiel und konnte noch vor der ersten Pause wieder auf ein Leg herankommen. Diese Unterbrechung kam dann aber wohl zu einem schlechten Zeitpunkt, denn danach konnte Raymond seinen Kontrahenten nicht mehr wirklich attackieren. „Mighty Mike“ sprintete mit richtig starken Legs zu einer 6:2-Führung und hatte damit bereits mehr als die Hälfte auf dem Weg ins Halbfinale geschafft. Die Situation die letztlich wohl für die Entscheidung sorgte und nochmal ein klares Beispiel für die Klasse von van Gerwen war, gab es im zehnten Leg. Raymond hatte sich nach zwölf Darts Tops Rest gestellt und war bereits nochmal auf zwei Legs heranzukommen. Michael aber checkte 145 Punkte zum 12-Darter und Break aus und zog stattdessen wieder auf vier Legs weg. Von da an musste Michael es nur noch souverän zu Ende bringen und tat genau dies. Barney wusste, dass er geschlagen war und machte sich keine Hoffnungen mehr. Am Ende siegte Michael mit einem 108’er Average 10:5 und zog in die Runde der letzten vier ein.

Wright dreht Partie in letzter Sekunde

Dave Chisnall bekam es in seinem Viertelfinale mit Robbie Green zu tun, der bisher ein richtig starkes Turnier spielte. Er wusste er muss auf der Hut sein und bekam auch direkt ein 117’er Finish zum 12-Darter um die Ohren gehauen. Dave aber glich sofort aus und legte danach eine kleine Serie hin. Er dominierte zu diesem Zeitpunkt, checkte unter anderem 120 Punkte und setzte sich bis auf 5:1 ab. Dann aber gab es einen kleinen Bruch im Spiel. Die beiden Kontrahenten ließen auf die Doppel extrem nach, wodurch die Partie sehr offen blieb. Jeder der Spieler bekam viele viele Möglichkeiten, holte aber in den folgenden Minuten je zwei Legs. Dabei holte „Chizzy“ ein ganz wichtiges 7:3, bei dem er selbst sechs Darts auf die Doppel vergab, „Kong“ deren vier. Ein 6:4 hätte die Partie vielleicht nochmal in eine andere Richtung laufen lassen. So konnte Dave vor allem in seinen Legs nochmal punkten. Wegen einigen verpassten Chancen, konnte Green nicht mehr genug reinlegen um eine Aufholjagd zu starten. So zitterte Chisnall sich mit vier verschenkten Matchdarts im letzten Leg zum 10:5-Erfolg und damit ins Halbfinale. Seiner Doppelquote von etwa 25% standen 17% von Green gegenüber.

Das letzte Viertelfinale bestritten dann Kim Huybrechts und Peter Wright. Eine Partie, von der man sich spektakuläre Scores und tolle Finishes erwartete. Ein super 12-Darter nach perfektem Start durch „Snakebite“ bestätigte diese Hoffnungen. Danach aber wurde es zunächst etwas zäh. Beide Spieler waren wenig kaltschnäuzig. Nach einem Break von Wright hatte er die große Chance auf das 3:0, vergab jedoch insgesamt sechs Darts auf die Doppel. So schaffte Huybrechts den Anschluss, vergab aber kurioserweise im Leg darauf selbst sieben Möglichkeiten zum Ausgleich. Peter war zur Stelle. Nach dem vierten Break von Folge gelang Kim dann auch das 3:3-Ausgleich und alles war wieder in der Reihe. Das Spiel wurde nun besser, was vor allem an Peter lag. Der Schotte zeigt eine sehr gute Phase und nutzte Nachlässigkeiten seines Gegners wieder zu einem Break. Mit einem 116’er Finish für einen 12-Darter erhöhte er bis auf 6:3. Weil Huybrechts aber seinerseits nochmal 112 Punkte auf null bringen konnte, blieb die Partie weiterhin sehr offen. Das war auch Kim klar, der nochmal stärker aus der Unterbrechung zurück kam. Er holte sofort ein Break und hatte die richtigen Antworten auf vier perfekte Darts seines Gegners. Kim kam zum Ausgleich und alle Uhren waren wieder auf null gestellt. Nach der erneuten Führung von Peter zeigte Kim sechs perfekte Darts und glich erneut aus. Der Belgier ließ sich in dieser Phase nun tragen und warf klasse Darts. Mit einem 12-Darter zum Break holte sich der „Hurricane“ erstmals die Führung in der Partie. Ein 140’er Finish brachte Kim dann auf 9:7, sodass nur noch ein einziges Leg ihn vom Halbfinale trennte. Sein eigenes Leg holte sich Wright sehr locker und verkürzte nochmal. Beide starteten dann perfekt in das achtzehnte Leg. Weil Huybrechts 128 Punkte auf der Doppel-10 verpasste, kam Wright zum Ausgleich und Break. Ein Entscheidungsleg musste herhalten. In diesem hatte Wright die besseren Nerven und setzte sich am Ende unter Druck mit 10:9 doch noch durch.

Peter Wright setzt sich in einem Krimi gegen Kim Huybrechts durch

Tobias Gürtler

Players Championship Finals


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