Chisnall gewinnt Krimi gegen Klaasen

Am Abend des zweiten Tages fanden die Achtelfinals des diesjährigen Players Championship Finals statt. Dabei gab es einige interessante Partien wie das Aufeinandertreffen zwischen Dave Chisnall und Jelle Klaasen. Anderson-Bezwinger Ron Meulenkamp bekam es mit dem nächsten Schotten, Peter Wright, zu tun. Titelverteidiger Michael van Gerwen traf auf Josh Payne und Joe Cullen wollte sein bisher starkes Turnier mit einem Sieg gegen Raymond van Barneveld krönen.

Lokalmatador verabschiedet sich aus dem Turnier

Auf der ersten Bühne begann der Abend mit der Partie zwischen Dave Chisnall und Jelle Klaasen. Ein Match zweier Scoring-Maschinen, was natürlich für Spektakel stehen sollte. Nach Doppelschwierigkeiten beider Spieler erwischten Jelle Klaasen den besseren Start. Nachdem er sein eigenes Leg nach Hause brachte, folgte aber eine Reihe von Breaks, weil beide Spieler auf die Doppel weiterhin immer wieder große Schwierigkeiten hatten und ihrem Gegner einiges an Chancen schenkten. So auch im siebten Leg, wo Chisnall insgesamt sechs einfache Möglichkeiten ausließ, womit Klaasen sich auf 5:2 absetzte. Dabei gelangen Jelle sogar sechs perfekte Darts, es war seine Phase. Dann ließ der Holländer jedoch stark nach und „Chizzy“ fand zurück ins Spiel. Er holte Leg um Leg und nutzte jede Schwäche seines Gegners gnadenlos aus. Insgesamt gingen fünf Legs hintereinander an Dave, der damit 7:5 führte. Aber auch er konnte diese Konstanz nicht bis zum Ende hoch halten und so kam auch die „Cobra“ nochmal wieder zurück. Ein 121’er Finish auf das Bullseye brachte den Ausgleich und die Partie war wieder offen. Ein 100’er und ein 99’er Finish mit zwei Mal Tops brachten dann erneut Oberwasser für den Engländer, der erneut kurz vor Ende einzubrechen drohte. Jelle erzwang das Entscheidungsleg, nachdem Dave seinen ersten Matchdart auf dem Bullseye vergeben hatte. In diesem letzten Leg des Spiels zeigten beide nochmal starke Darts, Dave aber vergab zwei Matchdarts auf die Doppel-18. Weil aber auch Klaasen drei Chancen zum Sieg verschenkte, war es doch Dave Chisnall, der sich 10:9 durchsetzen konnte.

Auf der zweiten Bühne starteten Christian Kist und Justin Pipe in den Abend. Bis zur ersten Pause gab es ganze fünf Breaks, womit sich Christian Kist, auch dank eines 120’er Finishes, in Führung setzen konnte. Es war eine enge Begegnung zu diesem Zeitpunkt, mit leichten Vorteilen für Christian. Man hatte permanent den Eindruck, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Kist sich absetzen konnte. Und genauso lief es dann auch. Kist bestätigte sein Break und holte wenig später ein weiteres durch ein 144’er Finish. Neun Darts später stand er bei 161 Punkten Rest, die er ebenfalls auschecken konnte und somit eine komfortable 7:3-Führung mit in die zweite Pause nahm. Spätestens mit dem 8:3 schien die Messe zwar gelesen, doch auch Justin Pipe wollte hier noch ein Wörtchen mitreden und gab nicht auf. „The Force“ wohnt bekanntlich ganz in der Nähe des Austragungsortes und wollte seine Fans vor heimischer Kulisse nicht enttäuschen. So strengte er sich nochmals an und holte zwei Legs in Serie. Doch Christian Kist wirkte an diesem Tag einfach zu souverän. Er spielte ganz locker seine Partie weiter und erhöhte auf das 9:5. Erneut behielt Pipe sein Leg, konnte dann aber gegen den 13-Darter seines Gegners nichts mehr ausrichten. Am Ende verlor Justin also mit 6:10 und musste den kurzen Weg nach Hause antreten.

Cullen scheidet sang- und klanglos aus

Nur ein einziges Leg hatte Joe Cullen in diesem Turnier bisher abgegeben. Eine wirklich starke Leistung, die er gegen Raymond van Barneveld im besten Falle so weiterführen wollte. Dass er aber ein paar mehr Legs abgeben würde, war wohl auch ihm klar. Wie sich das Match allerdings entwickelte, war dann eine große, negative Überraschung. Statt eines engen und vor allem hochklassigen Schlagabtauschs erlebten die Fans in Minehead eine zähe und zu großen Teilen unansehnliche Partie. Zu Beginn war es dabei noch ausgeglichen, als es mit einem 3:2 und ohne Breaks in die erste Pause ging. Danach konnte sich Raymond dann ein wenig steigern, während Cullen sogar nochmal nachließ. Der „Rockstar“ zeigte nichts von dem, was wir vorher von ihm in diesem Turnier gesehen hatten und lächelte seine Fehler immer wieder weg. Er schien die Sache dann doch mit etwas zu wenig Fokus anzugehen und fiel immer weiter zurück. Raymond holte sich alle Legs der zweiten Session und ging damit mit einem vorentscheidenden 8:2 in die zweite Unterbrechung. Wenig überraschend kam Joe auch danach nicht mehr wirklich ins Spiel. Raymond blieb ruhig, ließ sich auch von seiner eigenen nicht sonderlich guten Leistung nicht runterziehen und zeigte im letzten Leg das höchste Finish des Spiels. Mit einem 85’er Checkout und einem 87’er Average siegte Barney am Ende 10:2 gegen einen Joe Cullen der nur 71 Punkte im Schnitt werfen konnte.

Darren Webster setzt sich klar gegen Alan Norris durch und zieht in das Viertelfinale der Players Championship Finals ein
Darren Webster setzt sich klar gegen Alan Norris durch und zieht in das Viertelfinale der Players Championship Finals ein

Deutlich interessanter verlief die Partie an Board zwei. Dort traf Darren Webster auf Alan Norris. Dort kam Darren etwas besser ins Spiel und holte auch das erste Break des Spiels. Bis zur Pause sollten es deren vier sein, die letztlich für eine 3:2-Führung von Webster sorgten. Norris hielt die Partie nur dank eines 116’er Finishes offen. Auch diese Unterbrechung änderte nichts an der guten Form des Darren Webster. War er nach dem Aus beim Grand Slam noch sehr enttäuscht, konnte er bei diesem Turnier bis hierhin sehr gute Leistungen zeigen und führte das gegen Alan nahtlos fort. „Chuck“ hatte mit einem 9-Darter in der ersten Runde brilliert, fand in dieser Begegnung jedoch nicht so recht ins Spiel. Dennoch konnte er bis zur zweiten Pause aus einem 2:6 immerhin noch ein 4:6 machen und so nochmal ein gutes Gefühl mit in die Unterbrechung nehmen. Darren aber blieb konzentriert und holte sich direkt wieder drei Legs hintereinander, die ihn nur noch ein Leg vom Viertelfinale trennten. Dieses sollte er wenig später dann auch noch holen, als er einen eigenen Aufschlag mit einem 120’er Finish zum 15-Darter und 10:5 beenden konnte.

170’er Finish zum Matchgewinn

Titelverteidiger Michael van Gerwen spielte in seiner Achtelfinalpartie gegen Josh Payne und hatte wieder mal ein paar Startschwierigkeiten. So konnte sich Josh Payne tatsächlich die ersten beiden Legs holen und das sogar verdient. Er war durchaus gut im Spiel und zu diesem Zeitpunkt auch der bessere Spieler. Weil Payne aber in den folgenden zwei Legs insgesamt vier Chancen auf die Doppel vergab, kam Michael zurück und drehte mit zwei Breaks noch vor der ersten Pause die Partie auf 3:2. Nach der Unterbrechung sahen die Fans dann wieder den Michael van Gerwen, den sie kennen. Die Scores stimmten und das Selbstverständnis einen Gegner wie Josh Payne nach Belieben zu dominieren waren zurück. Er checkte unter anderem 112 Punkte und sprintete bis zum 6:2. Dann zeigte er nochmal fünf perfekte Darts, den sechsten verpasste er nur knapp auf der Triple-18. Das Leg ging natürlich trotzdem deutlich an den Niederländer, der direkt wieder einen perfekten Start nachlegte. Dieses Mal war es jedoch schon der fünfte Dart, der ein Triple verfehlte, was jedoch nichts am achten Leggewinn in Folge änderte. Ein 87’er Zwei-Dart-Finish besorgte ihm das nächste Break, ehe er mit 10:2 die Partie beendete. Insgesamt hat er in den drei bisherigen Partien lediglich vier Legs abgegeben.


Im Parallelspiel standen sich Kim Huybrechts und Brendan Dolan gegenüber. Nach einem ausgeglichenen Beginn, bei dem Huybrechts 105 Punkte auschecken konnte, war es auch der Belgier, der von Leg zu Leg stärker zu werden schien. So ging auch das erste Break der Partie an den „Hurricane“, wodurch er seine Favoritenrolle untermauerte. Nachdem Brendan verkürzte, machte Kim unbeirrt weiter. Dies unterscheidet ihn von seinem Charakter, den er noch vor ein paar Jahren verkörperte, als er sich oftmals schnell hatte rausbringen lassen, wenn mal ein oder zwei Legs nicht so liefen, wie er es sich vorstellte. Nun hakt er sowas schnell ab und spielt sein eigenes Spiel. Zur zweiten Pause führte Huybrechts mit 7:3 und hatte eigentlich alles im Griff. Er startete auch danach wieder gut, holte sich das nächste Leg. Dolan verkürzte nochmal, gab nicht auf, aber musste dann doch mit ansehen, wie Kim weiter in Richtung Viertelfinale sprintete. Nach dem 9:4 zeigte der Belgier dann nochmal ein absolutes Highlight, als er 170 Punkte zum Match auschecken konnte und so den 10:4-Sieg festmachte.

Meulenkamp kann Überraschung nicht wiederholen


Das letzte Spiel dieses Turniers auf einer zweiten Bühne bestritten Terry Jenkins und Robbie Green. Beide konnten bei diesem Turnier bisher ansprechende Leistungen zeigen und es wurde eine enge Partie auf Augenhöhe erwartet. Nachdem die ersten beiden Legs an Green gingen konnte Jenkins aber trotz Doppelproblemen wieder ausgleichen. In der Phase danach war „Kong“ der Spieler, der einen Tick stärker wirkte, ohne jedoch große Möglichkeiten auf ein Break zu haben. Dennoch war er für die Highlights zuständig, wie einem 100’er und einem 110’er Finish. Trotzdem stand es zur zweiten Pause 5:5 und alles war in dieser Begegnung noch offen. Aus dieser Unterbrechung kam Green klar besser raus als „The Bull“. Er wirkte viel sicherer und holte sich neben seinem eigenen Leg auch ein weiteres Break. So konnte er sich bis auf 8:5 absetzen und sorgte damit bereits für eine kleine Vorentscheidung. Jenkins war nicht mehr so ganz bei der Sache, stand permanent unter Druck und hielt diesem nur selten stand. Dennoch traf er Tops für das wichtige 6:8, um noch die kleine Hoffnung auf ein Comeback am Leben zu halten. Mehr als eine kleine Chance war es dann aber auch nicht, denn Green machte unbeirrt weiter, holte sich wenig später das 9:6 und brauchte damit nur noch ein Leg für das Erreichen des Viertelfinals. Terry aber versuchte es nochmal, checkte 110 Punkte und verkürzte ein weiteres Mal. Green aber hatte genug Selbstbewusstsein um das wegzulächeln und wenig später mit einem 120’er Finish zum 10:7 alles klar zu machen.

Auf der ersten Bühne spielten Peter Wright und Ron Meulenkamp die letzte Partie des Abends. Meulenkamp überraschte, als er Gary Anderson in der zweiten Runde mit 6:5 besiegte und sich damit dieses Match erarbeitete. Dort starteten beide sehr gut, aber Wright war der Spieler, der einen Tick besser war. Allerdings verpasste er immer wieder High Finishes. In den ersten fünf Legs hatte er Chancen auf vier. Doch 152, 121 und 110 konnte er nicht auf null bringen, lediglich die 103 Punkte machte er weg. Meulenkamp war immer in der Nähe um seinen Gegner dafür zu bestrafen, was ihm aber nur zwei Mal gelang. So führte Peter dank eines Breaks kurz vor der Pause mit 3:2. Dieses gab dem Schotten auch nochmal etwas mehr Sicherheit, der von da an mit seiner Erfahrung diese Partie klar bestimmen konnte. Nach dem 4:2 hatte Meulenkamp Glück, dass „Snakebite“ nicht das Break holte. Dieses konnte er aber im neunten Leg nicht mehr verhindern. Wenn sich Chancen ergaben, das war der Unterschied zur zweiten Runde, konnte Ron sie einfach nicht nutzen. Peter setzte sich bis auf 7:3 ab und hatte damit die Basis für das Weiterkommen gelegt. Spätestens mit dem Break zum 8:3, bei dem er an einem 170’er Finish scheiterte, war alles klar. Von da an musste er die Partie nur noch über die Ziellinie bringen, was er dann auch tat. Am Ende siegte „Snakebite“ völlig verdient mit 10:3 und steht damit im Viertelfinale.

Tobias Gürtler

Players Championship Finals


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