Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass noch weitere Nationen auf der Pro Tour 2017 vertreten sein werden

Die Q-School ist ein internationaler Erfolg für die PDC

Im Januar wurden im Rahmen der „Qualifying School“ 28 Tour Cards vergeben, die ihren jeweiligen Besitzern die Teilnahme an den Pro Tour-Turnieren der Jahre 2017 und 2018 garantieren. Was auffiel, war die Vielzahl an Nationalitäten unter den Gewinnern dieser Tour Cards.

Spieler aus 14 verschiedenen Nationen erspielten sich an den vier „Q-School“-Tagen eine PDC Tour Card, wodurch die Rekordmarke (zehn) aus dem Jahr 2010 geknackt werden konnte. Diese Spieler kommen aus Indien (Prakash Jiwa), England (Lee Bryant, Stephen Burton, Richard North, Ritchie Edhouse, Kirk Shepherd, Ronnie Baxter, Steve Hine, Paul Rowley, Scott Darbyshire, Chris Quantock und Darren Johnson), Schottland (Jim Brown und Jamie Bain), Hongkong (Royden Lam), Deutschland (Martin Schindler), Österreich (Maik Langendorf), Wales (Ritchie Burnett), Kanada (John Part und John Norman Jr.), Irland (Steve Lennon), Spanien (Antonio Alcinas), Australien (Paul Nicholson), Niederlande (Jimmy Hendriks und Sven Groen), Nordirland (Michael Mansell) und Lettland (Madars Razma). Dadurch stieg die Gesamtanzahl an verschiedenen Nationalitäten unter den 128 PDC Tour Card-Besitzern auf 17. Wie bisher kommen die meisten Spieler (67) aus England, gefolgt von der niederländischen Delegation mit 18 Teilnehmern.

Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass noch weitere Nationen auf der Pro Tour 2017 vertreten sein werden. Haruki Muramatsu (Japan), Jose Sousa (Portugal), Radoslaw Szaganski (Polen), Diogo Portela (Brasilien) und Boris Koltsov (Russland) erreichten eine verhältnismäßig gute Platzierung in der „Q-School Order of Merit“ und könnten bei einigen Players Championships-Turnieren als Ersatzspieler zum Einsatz kommen.

Die Zunahme an Nationalitäten bei der PDC hat zweifelsohne mit der Internationalisierung des Dartsports zu tun. Die Zahl der Länder, in denen ein Turnier der „World Series of Darts“ ausgetragen wird, steigt stetig. Corey Cadby, der sich Ende November zum Junioren-Weltmeister krönen ließ, machte durch seine starken Auftritte bei den „World Series of Darts“-Veranstaltungen in Australien auf sich aufmerksam. „The King“ hinterließ auch bei der WM einen guten Eindruck und teilte anschließend über seinen Manager mit, dass er sich 2018 einen Wohnsitz in Großbritannien zulegen will, um seiner Darts-Karriere auf die Sprünge zu helfen.

Der 29-jährige Japaner Keita Ono nahm an der PDC-WM 2016 teil und konnte sich im gleichen Jahr für den „World Cup of Darts“ und das „Japan Darts Masters“ qualifizieren. Auch er unternahm den Anlauf, sich eine Tour Card zu sichern, doch seine beiden erspielten Punkte reichten am Ende nicht.

Vor kurzem gab die PDC bekannt, dass die Anzahl an Qualifiern für ein Turnier der European Tour von drei auf fünf aufgestockt wird. Keine Veränderungen gibt es beim „UK Qualifier“ und dem „Host Nation Qualifier“, dafür wird das „European Qualifier“ in drei Einzelturniere unterteilt.

1. „West/South Europe Qualifier“ für Spieler aus Deutschland, Österreich, Spanien, Portugal, Gibraltar, Andorra, Italien, San Marino, Monaco, Malta, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Liechtenstein, Griechenland, Türkei, Zypern, Frankreich und der Schweiz.

2. „Nordic & Baltic Qualifier“ für Spieler aus Färöer, Island, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen.

3. „East Europe Qualifier“ für Spieler aus Russland, Ukraine, Georgien, Moldawien, Weißrussland, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Bosnien, Serbien und Mazedonien.

In den vergangenen Jahren konnten sich bei den „European Qualifier“-Turnieren vor allem Niederländer, Belgier, Spanier und Österreicher durchsetzen. Durch die weitere Aufteilung der europäischen Qualifikationsturniere wird bei jeder Veranstaltung der European Tour garantiert jeweils ein Spieler aus Nord- und Osteuropa an den Start gehen. Auf diese Weise bekommen auch diese Darter die Gelegenheit, Erfahrungen auf der großen Bühne und vor TV-Kameras zu sammeln.

Für die PDC ist es aus vermarktungsrelevanten und finanziellen Gründen besonders attraktiv, wenn sich z.B. ein Spieler aus Russland zu einem Weltklassespieler entwickeln kann. Dies würde natürlich auch zur weiteren Internationalisierung des Sports beitragen.

Durch die größere Nationalitätenvielfalt erhöht sich der Spaßfaktor bei Darts-Turnieren enorm. Ein tanzender Südafrikaner (Devon Petersen), ein mit dem Publikum scherzender Chinese (Qiang Sun) oder ein Spieler aus Hongkong (Royden Lam), der bei 50 Punkten Rest den ersten Pfeil einfach mal aufs Bullseye wirft, sind auf ihre Weise eine Bereicherung für den Profi-Dartsport. Natürlich darf man es nicht übertreiben, denn niemand möchte sich dauernd Spieler angucken, die bei einem TV-Turnier einen Average von 60-70 Punkten werfen, doch irgendwo muss man ja schließlich anfangen.

Die Internationalisierung des Dartsports scheint bei der PDC in guten Händen zu sein. Es ist davon auszugehen, dass wir im Laufe der nächsten Jahre auf der PDC Tour eine Reihe von Spielern aus Ländern sehen werden, die bisher noch nicht vertreten sind.

30. Januar 2017
Text: Pieter Verbeek
Übersetzung: Martin Rönnberg


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